Hallo,
lang lebe der Rock'n'Roll!
Aber Spaß beiseite, es wird ernst ......
Wir haben in diesem R&R-Forum schon viele deutsche "Sweet-Sänger" zur Vorstellung aufgerufen, aber einen kann ich nicht finden:
GERHARD TSCHIRSCHNITZ
CAROL, RENÉ (GERHARD TSCHIRSCHNITZ) * 11.04.1920 in Berlin, + 09.04.1978 infolge einer Krebserkrankung in Minden,
Schlagersänger mit einer unverwechselbaren Stimme u. einem neapolitanischen Timbre,
sein Vater (+1935) arbeitet als Werkmeister bei Siemens u. verfügt über eine schöne Tenorstimme-seine Freunde nennen ihn Caruso,
schon als 6 jähriger Volksschüler sang der kleine Gerhard italienische Volkslieder u. Canzonen nach u. als 9 jähriger erhält er seine erste Gitarre, erstanden bei einem Schrotthändler,
Lehrmeister ist sein Onkel-ein bekannter Gitarrenvirtuose,
als 13 jähriger stellt er eigene Aquarelle u. Karikaturen aus, sein Wunsch ist es Maler, Grafiker o. Ingenieur zu werden,
als 14 jähriger verlässt er die Schule u. wechselt auf die Gauß-Schule u. erlernt Feinmaschinenbau,
nebenbei singt er die Tagesschlager in Tanzlokalen rund um Mariendorf,
1939 Einberufung zum Militärdienst bei der Luftwaffe, der junge Soldat entwickelt sich zum Stimmenimitator,
als Soldat 1943 Heirat mit Ilse, Tochter eines Hamburger Stewards,
1944 Geburt der Tochter Renate,
ab April 1945 französische Kriegsgefangenschaft,
Zwangsarbeit unter Tage im Bergwerk-Abwechslung durch Liederabende mit der Gitarre, in der Freizeit fängt er wieder an zu malen,
der Bergwerksarzt verpflichtet ihn als Kunstmaler für seine Villa,
Ende April 1946 Flucht nach Paris (seine Gitarre muß er zurücklassen),
Auftritte mit Gesang u. neuer Gitarre in den Bars u. Kneipen am Montmartre-man hält ihn für einen Italiener,
ein zwielichtiger Belgier besorgt ihm einen falschen Pass auf den Namen RENÉ CAROL,
Auftritte über mehrere Wochen im berühmten Pariser Tabarin, während er steckbrieflich vom Militär gesucht wurde,
neuerliche Flucht-jetzt nach Deutschland in die französische Besatzungszone u. schließlich nach Köln u. Hamburg,
dort verpflichtet ihn die Volkssängerin Maria Kloth als Parodist für das Programm im Café Wallhof,
mit seinen Imitationen u. Parodien tingelt er durch Hamburg, Berlin u. Köln,
im November 1948 stellt er sich im Kölner Funkhaus bei KURT FELTZ vor, der in ihm endlich den Sänger entdeckt,
spontaner Vertrag für erste Aufnahmen im Febr. 1949 beim NWDR,
April 1949 erste Schallplattenaufnahme "Am Zuckerhut" zusammen mit WILLY SCHNEIDER u. DANIELLE MAC,
1949 endgültiger Durchbruch mit "Im Hafen Von Adano" im Duett mit LONNY KELLNER,
weitere Schallplatten dann Anfang der 50er Jahre für Regina (vertrieben in der Ostzone),
1950/51 Electrola u.a. Aufnahmen mit KLAUS GROSS, PETER MANUEL, URSULA MAURY, RUTH ZILLGER, MARIA MUCKE, BARBARA KIST u. LONNY KELLNER,
1950 Austroton, Harmona,
1950 Philips PH ("Sarina"/"Mandolino-Mandolino" & WILLY BERENDT und seine Solisten),
Gloria u. 1951 Decca (noch bevor VICO TORRIANI seine ersten Schallplatten in Hamburg aufnahm),
für die DDR erschienen Schallplatten auf Eterna u. 1957 auf Amiga,
steiler Karriere-Aufstieg zum dunkelhaarigen Troubadour des deutschen Schlagers mit dem neapolitanischen Schmelz,
1949-September 1973 Polydor u.a.
1957 Duett-Aufnahme mit MARGOT ESKENS,
Produzenten: bis 1972 KURT FELTZ, 1968 WERNER LAST, 1973 BOBBY SCHMIDT,
erfolgreiche Aufnahmen bis in die 60er Jahre u.a. zusammen mit LISELOTTE HÖSL, ANNELIESE ROTHENBERGER, MARIA MUCKE, ROSMARIE BERGSON u. BARBARA KIST,
1953 erhält er für "Rote Rosen, Rote Lippen, Roter Wein" die erste Goldene Schallplatte im Nachkriegsdeutschland,
19.08.1953 TV-Übertragung "Stars und Sterne" aus dem Apollo-Theater in Düsseldorf
1954 trifft er in Dortmund sein musikalische Vorbild Benjamino Gigli,
November 1954 Titelbild auf dem Magazin Polydor-Musikrevue,
1955/56 erste negative Schlagzeilen in der Regenbogenpresse: Alkoholprobleme, Fahrerflucht, Körperverletzung-Schatten über der Karriere, Hamburger Stadtgefängnis (Haftstrafe wegen eines Verkehrsdeliktes),
Pfingsten 1956 Vertragsverlängerung mit der Polydor,
Steuernachzahlung von 250.000,-DM,
1957 2. Heirat mit der Artistin MARGIT (Margarete) SANDER: 1976 Cornet 3128,
1958 "Polydor-Starparade" u.a. im Düsseldorfer Apollo-Theater,
1960 wieder großer Erfolg u. überraschendes Comeback mit "Kein Land Kann Schöner Sein",
Silberner Löwe von Radio Luxemburg,
1961 "Hafenmarie" u. "Ein Vagabundenherz", 1962 "Der Rote Wein",
1963 Titelbild auf dem Spiegel Nr. 40,
1963 u. 1966/67 Auftritte in den USA u. Kanada,
1964 "Bianca Rosa",
1965 Sommernachtsbälle in seinem Wohnort Haselhorn,
1967 anlässlich seines Geburtstages Stargast im Funkhaus der Europawelle Saar,
1973 Ehefrau Nr. 3 Hannelore Lindner aus Lüdenscheid, sie vermittelt wieder Fernsehauftritte, Tourneen, die Neuauflage seiner alten Schallplatten und eine neue Scheibe,
1975 ist der beliebte Sänger ausgebucht,
WPL (u.a. "Rosenpolka" und 1977 LP),
den neuen Schwung der Schlagerwelle mit allen erfolgreichen Altstars kann er nicht mehr erleben,
Filme: "Südliche Nächte"-1953, "Die Beine Von Dolores"-1957, "Wir Wollen Niemals Ausein-andergehn"-1960,
CDs auf Bear Family Records "Rote Rosen, Rote Lippen, Roter Wein"-1993, "Südliche Nächte"-1995, "Kein Land Kann Schöner Sein"-1996, "Bianca Rosa"-1997 u. "Liebe Und Wein"-1998
Gruß
Dietrich
lang lebe der Rock'n'Roll!
Aber Spaß beiseite, es wird ernst ......
Wir haben in diesem R&R-Forum schon viele deutsche "Sweet-Sänger" zur Vorstellung aufgerufen, aber einen kann ich nicht finden:
GERHARD TSCHIRSCHNITZ
CAROL, RENÉ (GERHARD TSCHIRSCHNITZ) * 11.04.1920 in Berlin, + 09.04.1978 infolge einer Krebserkrankung in Minden,
Schlagersänger mit einer unverwechselbaren Stimme u. einem neapolitanischen Timbre,
sein Vater (+1935) arbeitet als Werkmeister bei Siemens u. verfügt über eine schöne Tenorstimme-seine Freunde nennen ihn Caruso,
schon als 6 jähriger Volksschüler sang der kleine Gerhard italienische Volkslieder u. Canzonen nach u. als 9 jähriger erhält er seine erste Gitarre, erstanden bei einem Schrotthändler,
Lehrmeister ist sein Onkel-ein bekannter Gitarrenvirtuose,
als 13 jähriger stellt er eigene Aquarelle u. Karikaturen aus, sein Wunsch ist es Maler, Grafiker o. Ingenieur zu werden,
als 14 jähriger verlässt er die Schule u. wechselt auf die Gauß-Schule u. erlernt Feinmaschinenbau,
nebenbei singt er die Tagesschlager in Tanzlokalen rund um Mariendorf,
1939 Einberufung zum Militärdienst bei der Luftwaffe, der junge Soldat entwickelt sich zum Stimmenimitator,
als Soldat 1943 Heirat mit Ilse, Tochter eines Hamburger Stewards,
1944 Geburt der Tochter Renate,
ab April 1945 französische Kriegsgefangenschaft,
Zwangsarbeit unter Tage im Bergwerk-Abwechslung durch Liederabende mit der Gitarre, in der Freizeit fängt er wieder an zu malen,
der Bergwerksarzt verpflichtet ihn als Kunstmaler für seine Villa,
Ende April 1946 Flucht nach Paris (seine Gitarre muß er zurücklassen),
Auftritte mit Gesang u. neuer Gitarre in den Bars u. Kneipen am Montmartre-man hält ihn für einen Italiener,
ein zwielichtiger Belgier besorgt ihm einen falschen Pass auf den Namen RENÉ CAROL,
Auftritte über mehrere Wochen im berühmten Pariser Tabarin, während er steckbrieflich vom Militär gesucht wurde,
neuerliche Flucht-jetzt nach Deutschland in die französische Besatzungszone u. schließlich nach Köln u. Hamburg,
dort verpflichtet ihn die Volkssängerin Maria Kloth als Parodist für das Programm im Café Wallhof,
mit seinen Imitationen u. Parodien tingelt er durch Hamburg, Berlin u. Köln,
im November 1948 stellt er sich im Kölner Funkhaus bei KURT FELTZ vor, der in ihm endlich den Sänger entdeckt,
spontaner Vertrag für erste Aufnahmen im Febr. 1949 beim NWDR,
April 1949 erste Schallplattenaufnahme "Am Zuckerhut" zusammen mit WILLY SCHNEIDER u. DANIELLE MAC,
1949 endgültiger Durchbruch mit "Im Hafen Von Adano" im Duett mit LONNY KELLNER,
weitere Schallplatten dann Anfang der 50er Jahre für Regina (vertrieben in der Ostzone),
1950/51 Electrola u.a. Aufnahmen mit KLAUS GROSS, PETER MANUEL, URSULA MAURY, RUTH ZILLGER, MARIA MUCKE, BARBARA KIST u. LONNY KELLNER,
1950 Austroton, Harmona,
1950 Philips PH ("Sarina"/"Mandolino-Mandolino" & WILLY BERENDT und seine Solisten),
Gloria u. 1951 Decca (noch bevor VICO TORRIANI seine ersten Schallplatten in Hamburg aufnahm),
für die DDR erschienen Schallplatten auf Eterna u. 1957 auf Amiga,
steiler Karriere-Aufstieg zum dunkelhaarigen Troubadour des deutschen Schlagers mit dem neapolitanischen Schmelz,
1949-September 1973 Polydor u.a.
1957 Duett-Aufnahme mit MARGOT ESKENS,
Produzenten: bis 1972 KURT FELTZ, 1968 WERNER LAST, 1973 BOBBY SCHMIDT,
erfolgreiche Aufnahmen bis in die 60er Jahre u.a. zusammen mit LISELOTTE HÖSL, ANNELIESE ROTHENBERGER, MARIA MUCKE, ROSMARIE BERGSON u. BARBARA KIST,
1953 erhält er für "Rote Rosen, Rote Lippen, Roter Wein" die erste Goldene Schallplatte im Nachkriegsdeutschland,
19.08.1953 TV-Übertragung "Stars und Sterne" aus dem Apollo-Theater in Düsseldorf
1954 trifft er in Dortmund sein musikalische Vorbild Benjamino Gigli,
November 1954 Titelbild auf dem Magazin Polydor-Musikrevue,
1955/56 erste negative Schlagzeilen in der Regenbogenpresse: Alkoholprobleme, Fahrerflucht, Körperverletzung-Schatten über der Karriere, Hamburger Stadtgefängnis (Haftstrafe wegen eines Verkehrsdeliktes),
Pfingsten 1956 Vertragsverlängerung mit der Polydor,
Steuernachzahlung von 250.000,-DM,
1957 2. Heirat mit der Artistin MARGIT (Margarete) SANDER: 1976 Cornet 3128,
1958 "Polydor-Starparade" u.a. im Düsseldorfer Apollo-Theater,
1960 wieder großer Erfolg u. überraschendes Comeback mit "Kein Land Kann Schöner Sein",
Silberner Löwe von Radio Luxemburg,
1961 "Hafenmarie" u. "Ein Vagabundenherz", 1962 "Der Rote Wein",
1963 Titelbild auf dem Spiegel Nr. 40,
1963 u. 1966/67 Auftritte in den USA u. Kanada,
1964 "Bianca Rosa",
1965 Sommernachtsbälle in seinem Wohnort Haselhorn,
1967 anlässlich seines Geburtstages Stargast im Funkhaus der Europawelle Saar,
1973 Ehefrau Nr. 3 Hannelore Lindner aus Lüdenscheid, sie vermittelt wieder Fernsehauftritte, Tourneen, die Neuauflage seiner alten Schallplatten und eine neue Scheibe,
1975 ist der beliebte Sänger ausgebucht,
WPL (u.a. "Rosenpolka" und 1977 LP),
den neuen Schwung der Schlagerwelle mit allen erfolgreichen Altstars kann er nicht mehr erleben,
Filme: "Südliche Nächte"-1953, "Die Beine Von Dolores"-1957, "Wir Wollen Niemals Ausein-andergehn"-1960,
CDs auf Bear Family Records "Rote Rosen, Rote Lippen, Roter Wein"-1993, "Südliche Nächte"-1995, "Kein Land Kann Schöner Sein"-1996, "Bianca Rosa"-1997 u. "Liebe Und Wein"-1998
Gruß
Dietrich
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