Danke für den Link, Hardi!
Wunder darf man freilich nicht erwarten - ich habe eben mal ein paar Stichproben gemacht, und zumindest was Deutschland angeht schrammen die "Labeldiscographien" nur knapp am schlechten Witz vorbei: Lücken und fehlerhafte Angaben z.B. bei Polydor sind 2013 nur noch mit schlampiger Recherche erklärbar, da die Information im leicht erhältlichen Buch "Ein Name wie Musik" sozusagen auf dem Silbertablett vorliegt. Sogar der uralte Binding Bd.2 hat vollständigere Listen von Philips und Telefunken (wo in der "HitHistory" übrigens gleich am Anfang etliche Vorkriegs-Schellacks mit vierstelligen Nummern als Singles von 1949 beschrieben werden), und Labeleinträge für ELECTROLA und ODEON sucht man gleich ganz vergeblich: Zumindest eine Liste der doch recht zahlreichen Charterfolge dieser Marken hätte ich definitiv erwartet, und Binding gibt einen guten Anfang für den Rest.
Die britische HMV ist, was die Nummernfolgen angeht, nur sehr lückenhaft vertreten; auch dies kaum entschuldbar da alles in gedruckter Form erreichbar sein müßte und lediglich abzutippen wäre. UK-Decca scheint ziemlich komplett, enthält aber zahllose Schellacks die zwar von Decca hergestellt wurden aber nicht dieses Label tragen sondern z.B. BRUNSWICK, die entsprechenden Titel fehlen am richtigen Platz. Die Buchstabenpräfixe, die verschiedene Serien unterscheiden, fehlen großenteils und machen dadurch die Verwirrung perfekt. Für die britische (!) und deutsche (!!) Decca ist unglaublicherweise die Firmenadresse in New York (!!!) angegeben, die zu einem völlig anderen Konzern gehört.
Vielleicht - ich hoffe es - sieht es bei den USA-Labels weniger traurig aus, das mögen die Experten auf dem Gebiet beurteilen, aber das "einheimische" Standbein dieser deutschen Seite ist momentan noch ein arg dünner Strohhalm......
Chris