Hallo Gerd,
wieder schön die Kurz-Bio und Single-Disco von Dir.
Ich möchte die Zeit wieder zurückdrehen und weiter erzählen.
Nach einer Krise, in der die Band beinahe von Blanche Calloway übernommen wurde, waren sie die zweite Bigband aus Kansas City, die neben Bennie Motens Band zu landesweitem Renommee gelangte. Ihr Hauptquartier war der Pla-Mor-Ballroom an der Ecke 32. und Main street, dann der Fairyland Park und Winwood Beach. Gelegentlich tourten sie aber auch an der West- und Ostküste. 1936 hatten sie mit “Until the Real Thing Comes Along“ einen großen Hit (# 1). Gesungen wurde er von Pha Terrell, der mit seiner hohen Tenorstimme viel zum Erfolg der Band beitrug – ähnlich der späteren Falsett-Stimmen etwa bei den Ink Spots und den Platters in den 1950 er Jahren.
1936 Pop 1 Andy Kirk & His Twelve Clouds of Joy Until the Real Thing Comes Along Decca 809
1936 Pop 2 Andy Kirk & His Twelve Clouds of Joy Christopher Columbus Decca 729
1937 Pop 2 Andy Kirk & His Twelve Clouds of Joy What Will I Tell My Heart? Decca 1035
1937 Pop 11 Andy Kirk & His Twelve Clouds of Joy Dedicated to You Decca 1146
1937 Pop 20 Andy Kirk & His Twelve Clouds of Joy Skies are Blue Decca 1349
Ihre Erfolge verdankten sie nicht zuletzt auch den Arrangements und Kompositionen der Pianistin Mary Lou William, die von 1929 bis 1942 bei der Band war. Der ursprüngliche Pianist Marion Jackson war 1929 vor der ersten Aufnahme-Session für Brunswick Records nicht erschienen und wurde durch Mary Lou Williams ersetzt, die damals die Frau des Band-Mitglieds und Saxophonisten John Williams war und deren Spiel dem Aufnahmeleiter Dave Kapp gefiel. Williams wurde aber erst 1931 offizielles Mitglied der Twelve Clouds of Joy; sie wirkte auch bei Kirks # 1-Hit “I Won’t Tell You (I Love You)“ (1938) und “ Now I Lay Me Down to Dream “ (1940, # 19) mit.
1938 Pop 1 Andy Kirk & His Twelve Clouds of Joy I Won't Tell a Soul (I Love You) Decca 2127
1940 Pop 19 Andy Kirk & His Twelve Clouds of Joy Now I Lay Me Down to Dream Decca 3306
Weitere Mitglieder der Band waren zeitweilig Buddy Tate (Tenorsaxophon), Don Byas, Ben Webster, Fats Navarro, Howard McGhee, Harold Shorty Baker, Kenny Kersey, Claude Williams (Violine), Dick Wilson (Saxophon) und auch kurz Charlie Parker.
1929 spielte Mary Lou Williams aushilfsweise in der von Andy Kirk geleiteten Bigband The Twelve Clouds of Joy. Diese Band war aus Terrence Holders Dark Clouds of Joy entstanden, in der seit 1928 ihr Ehemann engagiert war. Damit er dort spielen konnte, hatte Williams die Leitung seiner eigenen, in Memphis operierenden Band seiner Ehefrau überlassen. Für die ersten Plattenaufnahmen von Kirks Band 1929 fungierte sie nicht nur als Pianistin für den bei der Probe im Aufnahmestudio abwesenden Marion Jackson, sondern trug auch erste Kompositionen und Arrangements bei, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch über wenig Kenntnisse von Notation und Harmonielehre verfügte. Offizieller Pianist der Band blieb weiterhin Marion Jackson.
1930 machte sie erste Solo-Aufnahmen unter eigenem Namen für Brunswick Records (“Drag 'em“ und “Night Life“); die Plattenfirma bestand weiterhin darauf, dass sie als Pianistin an den Aufnahmen der Twelve Clouds of Joy mitwirkte.
Erst 1931, anlässlich eines Gastspiels mit Blanche Calloway, wurde sie die reguläre Pianistin der Twelve Clouds of Joy, nachdem geklärt war, dass sie nicht im einheitlichen Anzug, sondern im Kleid auftrat. Das Orchester arbeitete bis 1936 als Territory Band rund um Kansas City.
Nach dem Weggang von Mary Lou Williams 1942 verkleinerte Kirk die sowieso nicht sehr große Big Band auf 17 Mitglieder, unter denen auch Musiker des (späteren) Modern Jazz wie Navarro, McGhee und Byas waren. Der Verlust ihrer Haupt-Arrangeurin war aber deutlich zu merken.
1942 R&B 1 Andy Kirk & His Twelve Clouds of Joy Take It And Git Decca 4366
1943 R&B 4 Andy Kirk & His Twelve Clouds of Joy Hey Lawdy Mama (Meet Me At The Bottom) Decca 4405
The Jubalaires recorded with Andy Kirk in New York City/NY on November 27, 1945, a session which produced the Decca Records 78rpm release, “I Know/Get Together With The Lord“ (# 2 R&B, # 14 Pop), and credited to Andy Kirk & His Orchestra With The Jubalaires. A third track recorded during the session, “Soothe Me“, went unreleased.
DECCA
05 46….18782…. ANDY KIRK & HIS ORCHESTRA WITH THE JUBALAIRES I Know / Get Together With The Lord
11 46….18916…. ANDY KIRK & HIS ORCHESTRA WITH THE JUBALAIRES I Don’t Know What I’d Do Without You /
I’m So Lonesome I Could Cry
1946 R&B 2 Jubalaires (Andy Kirk Orchestra) I Know Decca 18782 04.05.1946
1946 Pop 14 Jubalaires (Andy Kirk Orchestra) I Know Decca 18782 11.05.1946 11.05.1946
1946 R&B 5 Andy Kirk & His Twelve Clouds of Joy I Don’t Know What I’d Do Without You Decca 18916
1949 R&B 14 Andy Kirk & His Twelve Clouds of Joy 47thStreet Jive Coral 60021
1948 löste sich die Band auf und fast jeder der Musiker ging einen zivilen Beruf nach.
Kirk hatte Anfang der 1950 er Jahre noch kurz eine Band (und leitete gelegentlich in den 1970 er Jahren spontan zusammengekommene Bands). Es wurde dann aber anderweitig beruflich tätig (Hotelmanager, Immobilienmakler, für die Musiker-Gewerkschaft, zuletzt aktiv für die Zeugen Jehovas).
1991 erhielt er die NEA Jazz Masters Fellowship.
Gruß
Heino