HANS BUND

 
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HANS BUND

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Gepostet: 19.12.2012 - 12:10 Uhr  ·  #1
Aus der älteren Garde:

BUND, HANS * 15.08.1898 in Neuenkirchen/Saarland, + 01.02.1982 in Rottach-Egern, Orchesterleiter,
Sohn eines Musiklehrers,

Hoch’sches Konservatorium Frankfurt,
Musikhochschule Berlin,
besteht 1919 nach einer Unterbrechung durch den 1. Weltkrieg das Hochschulexamen mit Auszeichnung,
1920 Kabarett-Pianist,
Pianist u.a. 1933 mit HERBERT JÄGER als Deutsches Klavier-Jazz-Duo (Telefunken),
Studiomusiker bei Odeon,
Saxophonkapelle DOBBRI (OTTO DOBRINDT, FRIEDEL CLEMENT, HANS BUND u.a.),
eigenes Sextett (VLASTI KRIKAWA-tp, HELMUTH MAHNKE-as, cl, HANS BUND-1. p, VILMOS SINGER-2. p, WENZEL ROSSMEISL-g, b, CHARLIE KRAATZ-d), Tourneen,
1931 Bravour–Orchester, DAJOS BÉLA–Orchester, ERIC HARDEN–Orchester, Studioorchester (s.g. Telefonorchester),

ca. 1933 umfasst das Tanzorchester von HANS BUND 15 Musiker, teilweise Solisten mit klingenden Namen oder gar zukünftige Orchesterleiter: KURT ENGEL, WALDI LUCZKOWSKI, unbekannter Violinist, ERWIN STEINBACHER, ADOLF WINTER, ERNST ZEBE ?, HAROLD KIRCHSTEIN, ALBERT BRÄU, GEORG LOHMANN, LUDWIG "LULU" KLETSCH, HANS-JOACHIM FIERKE, KURT HOHENBERGER, GEORG HAENTZSCHEL *, KARL GRASSIK, HANS BUND * (* auch als Klavier-Duo),

interessanterweise befinden sich vier Gründungsmitglieder der GOLDENEN SIEBEN (gegründet 1934) in diesem Orchester,
einige Monate nach der nationalsozialistischen Machtübernahme erhält HANS BUND wegen jüdischer Abstammung Arbeitsverbot, man hatte ihn denunziert, in dieser Sache kommt es am 12.06.1934 zum gerichtlichen Vergleich, in einer nachhängigen Angelegenheit kann die Reichsmusikkammer am 08.07.1936 schließlich bestätigen, dass alle zum Nachweis der arischen Abstammung erforderlichen Unterlagen vorliegen, alle Zweifel an BUNDs Abstammung sind damit beseitigt,

HANS BUND ist in der Folge im Musikcorps des Wachbataillons der Luftwaffe u. hauptsächlich für den Rundfunk tätig,
die Machwerke der Propaganda benutzen den Musiker HANS BUND für die Schallplatte "Weihnacht der SA" u. die Aufnahme der Hitler-Hymne "Gott Sei Mit Unserem Führer",
ab 1940 Deutsche Grammophon,
ab 1943 Telefunken (u.a. HANS BUND-p, ld, HORST WINTER-cl, s, ALBERT BRÄU-s, GEORG HAENTZSCHEL-2. p, arr, HAROLD M. KIRCHSTEIN-g, WALDI LUCZKOWSKI-d),
Dirigent des Orchesters der Berliner Philharmoniker,

Wechsel nach Köln u. ab April 1946 Leitung des Kleinen Orchesters des NWDR.,
dort ist er 16 Jahre in der gehobenen Unterhaltungsmusik tätig,
1947 Imperial,
Komponist,
1962 geht HANS BUND in den Ruhestand,
die bedeutendste Komposition von HANS BUND ist sicherlich "Die Erinnerung An Ein Ballerlebnis" (1938) - ein Meilenstein in der deutschen Unterhaltungsmusik, jedoch heute nahezu vergessen

Gruß
Dietrich

Abb. 2 mit Willy Schneider
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Re: HANS BUND

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Gepostet: 19.12.2012 - 14:30 Uhr  ·  #2
Hallo Dietrich!
Etwas weiter oben zitiertest du Folgendes:
Zitat
1962 geht HANS BUND in den Ruhestand,
die bedeutendste Komposition von HANS BUND ist sicherlich "Die Erinnerung An Ein Ballerlebnis" (1938) - ein Meilenstein in der deutschen Unterhaltungsmusik, jedoch heute nahezu vergessen


Und da muß ich dir ganz sanft widersprechen. Hans Bund wurde vielleicht vergessen, aber so geht es ja vielen Komponisten, aber sein berühmtestes Werk ist sogar für mich als Rocknroller von größter Bedeutung. Der beste deutsche Rocknroller interpretiert es nämlich in einer wunderschönen Gitarren-Version, wo man sich zurücklehnen und träumen kann.
Ich habe mir jetzt auch die Original-Fassung, gespielt vom großen Konzert-Orchester Köln unter dem Dirigat von Hermann Hagestedt, angehört und muß sagen, jeder der Musik generell liebt, sollte sich das auch einmal anhören
Keep Searchin'
Gerd
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Re: HANS BUND

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Gepostet: 19.12.2012 - 14:43 Uhr  ·  #3
mich hat Herr Hagestedt wohl nicht überzeugt, da ich die Polydor vor 7 Jahren der Müllabfuhr
übergeben habe,
Gruss Billy
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Re: HANS BUND

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Gepostet: 19.12.2012 - 15:03 Uhr  ·  #4
Hallo Gerd,

da freue ich mich aber, wie Du eine Vebindung zum R&R herstellen konntest - aber,
wo ist der sanfte Widerspruch zu sehen?

Gruß
Dietrich

Und an Billy die Vorwarnung:
der Hagestedt wird auch noch kommen.
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Re: HANS BUND

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Gepostet: 19.12.2012 - 15:59 Uhr  ·  #5
..und dann noch mit Klausi Wunderlich an der Hammondorgel
unterhalb der FÜLLSCHRIFT...
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Re: HANS BUND

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Gepostet: 19.12.2012 - 18:20 Uhr  ·  #6
Hallo Dietrich!
Weil das Wort "Widerspruch" alleine so hart geklungen hätte, habe ich es nur ein bißchen entschärft.
Es ging mir um den Passus "..., jedoch heute nahezu vergessen" da ich meine, dass zumindest die Paul Würges-Version von uns so gut wie jeder kennt.
Keep Searchin'
Gerd
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Re: HANS BUND

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Gepostet: 29.06.2019 - 15:31 Uhr  ·  #7
xx
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Re: HANS BUND

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Gepostet: 15.08.2019 - 11:24 Uhr  ·  #8
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Re: HANS BUND

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Gepostet: 15.08.2019 - 11:29 Uhr  ·  #9
Neuling
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Ihre Diffamierung

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Gepostet: 03.02.2021 - 18:39 Uhr  ·  #10
Zu Ihrer Diffamierung .. "braun,braun,braun sind alle seine Kleider.." darf ich anmerken, dass mein Großonkel Hans Bund durch seine Ehe mit seiner Frau Lydia, die jüdischen Glaubens war, seitens der Nazis erpressbar war. Dieser Umstand erklärt auch Einspielungen wie die von Ihnen erwähnte. Eine Immigrantion nach Australien war seinerzeit angedacht, kam aber nicht zustande. Soweit mir bekannt hat Lydia die letzten Kriegstage in der Schweiz überlebt. Hans und Lydia starben 1982 binnen einen halben Jahres und sind in München Solln gemeinsam beerdigt. Ich darf Sie bitten, ihren Eintrag zu korrigieren bzw zu entfernen.
Mit freundlichen Grüßen
Michael Bund, Musiker und Musiklehrer
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Hans Bund

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Gepostet: 03.02.2021 - 20:23 Uhr  ·  #11
Sehr geehrter Herr Bund,

habe den entsprechenden Beitrag gelöscht und Danke für die weiteren korrekten Informationen über das Ehepaar Bund.

Harald
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Re: HANS BUND

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Gepostet: 04.02.2021 - 03:51 Uhr  ·  #12
Danke für die prompte Reaktion, Harald! Die Verstrickungen von Künstlern in den Naziterror wie auch, in anderen Fällen, in sozialistische und kommunistische Diktaturen (rechts wie links durchaus nicht immer von der Begeisterung für die Sache motiviert, sondern oft vom simplen Wunsch, sein Leben möglichst unbedroht weiterleben zu können) sollten natürlich dokumentiert werden; hämische Bemerkungen vom hohen Roß der später Geborenen sind dabei aber geschmacklos und unangebracht. Insofern begrüße ich die Löschung! Das mitbetroffene Labelfoto war nicht nur im Themenkreis dieses Forums, sondern generell belanglos und wahrlich nicht besonders erinnernswert - solche Platten braucht kein Mensch (und wenn doch einer sich tatsächlich an solchem Schund hochzieht, muß nicht ausgerechnet unser Forum das mit Illustrationen unterstützen...!)

Aus Berlin grüßt als Freund der ganz ohne politisches Geschmäckle genießbaren Musik

Chris
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