BILLIE HOLIDAY
Collagen von rockinpete
Hardi
wikipedia
Billie Holiday, geboren als Elinore Harris, (* 7. April 1915 in Philadelphia; † 17. Juli 1959 in New York City) zählt zu den bedeutendsten Jazzsängerinnen.
Biografie
Billie Holiday wurde von vielen Eleanora, aber auch Lady Day genannt. Die Informationen über ihre Kindheit beruhen überwiegend auf ihrer Autobiografie Lady sings the Blues, die sie ab 1956 dem Journalisten W. Dufty diktierte, deren Wahrheitsgehalt jedoch umstritten ist. Bereits der erste Satz deutet ihre persönliche Sicht auf die Lebensumstände ihrer Kindheit an: „Mam und Dad waren noch Kinder, als sie heirateten. Er war achtzehn, sie war sechzehn, und ich war drei.“ Tatsächlich war ihre Mutter bei der Geburt der Tochter neunzehn Jahre alt.
Ihre Mutter Sadie (Sarah) Harris (1896–1945) erzählte ihr, dass ihr Vater Clarence Holiday (1898–1937) war, der später als Gitarrist in der Fletcher Henderson Band spielte, aber mit einer anderen Frau verheiratet war. Die Mutter arbeitete in New York als Hausmädchen, und Billie wuchs bei Verwandten in Baltimore auf. Wegen Schulschwänzens kam sie in das katholische Heim Good Shepherd. Mit elf Jahren wurde sie von einem Nachbarn vergewaltigt, arbeitete mit zwölf in einem Bordell als Putzhilfe. Sie lernte auf dem Grammophon des Etablissements die Musik von Louis Armstrong kennen, der eines ihrer Vorbilder wurde. Einige Zeit arbeitete sie angeblich als Prostituierte in Baltimore in einem Bordell, folgte aber bald ihrer Mutter nach New York.
1930 begann sie in Clubs, wie dem Café Society, aufzutreten. Ihren Künstlernamen übernahm sie von Billie Dove, einer von ihr bewunderten Schauspielerin. Ihr musikalisches Vorbild fand Billie in der Blues-Sängerin Bessie Smith (1894–1937). Drei Jahre später entdeckte sie der Plattenproduzent John Hammond. Er organisierte für sie einige Aufnahmen mit Benny Goodman. Später arbeitete sie zusammen mit Musikern wie Teddy Wilson, Lester Young, Count Basie und Artie Shaw. Mit Young, den sie zuerst 1934 traf, verband sie eine lebenslange Freundschaft.
Als eine der ersten Jazzsängerinnen trat sie mit weißen Musikern auf und überwand damit rassistische Beschränkungen. Trotz dieser Vorreiterrolle war sie weiterhin gezwungen, Hintereingänge zu benutzen. Sie berichtete, dass sie in dunklen, abgelegenen Räumen auf ihre Auftritte warten musste. Auf der Bühne verwandelte sie sich in Lady Day mit der weißen Gardenie im Haar. Sie erklärte die Dramatik ihres Gesangs einmal so: „Ich habe solche Songs gelebt“. 1939 sang sie erstmals den Song Strange Fruit, der eindringlich die Lynchjustiz an Schwarzen thematisierte. Seither verband das Publikum Billie Holiday mit diesem Stück und wollte es immer wieder von ihr hören. Billie litt unter ihrer Diskriminierung als Schwarze. Vor allem bei den Touren mit gemischten Bands wie der von Artie Shaw 1938 machten sie und die schwarzen Musiker täglich entwürdigende Erfahrungen. Als besonders entwürdigend empfand sie Auftritte, für die ihr Gesicht mit Make-up geschwärzt wurde, weil Billie Holidays Teint dem weißen Publikum zuweilen angeblich als zu hell erschien .
Einen großen Erfolg erlebte Holiday, als sie 1944 in der Metropolitan Opera in New York als erste Jazz-Sängerin gefeiert wurde. Der Auftritt im Film New Orleans (1946) neben ihrem Vorbild Louis Armstrong war für sie und ihre Fans hingegend enttäuschend. Sie durfte nur die Rolle spielen, die Hollywood damals für Schwarze meistens vorsah: das Dienstmädchen.
Billie nahm ca. 350 Titel auf, darunter waren einige kommerzielle Erfolge: Z. B. neben Strange Fruit auch Fine and Mellow oder Lover Man. 1954 ging sie mit Leonard Feather auf eine erfolgreiche Europatournee. Sie war dreimal verheiratet: mit Jimmy Monroe, mit dem Trompeter Joe Guy und mit Louis McKay. Keine der Ehen war glücklich – die Männer nutzten sie aus, insbesondere McKay, der zudem ihren Drogenkonsum angeblich unterstützte. Seit Anfang der vierziger Jahre war Billie heroinabhängig, nachdem sie vorher schon wie in den Musikerkreisen üblich Marihuana und in beträchtlichem Umfang Alkohol konsumiert hatte. Durch ihre Sucht kam sie immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Mehrfach wurde sie verhört und verhaftet. 1947 verlor sie aufgrund ihrer Drogenprobleme die New Yorker Cabaret-Lizenz (notwendig um in Lokalen zu singen, in denen Alkohol ausgeschenkt wurde), mit einschneidenden finanziellen Folgen. Mehrere Entzugsversuche waren erfolglos. Der Drogenkonsum wirkte sich auch auf ihre Stimme aus: In ihren späteren Aufnahmen weicht ihr jugendlicher Elan zusehends einem Anflug von Schwermut.
Holidays letzte Lebensjahre wurden von zahlreichen Problemen überschattet. Sie wurde um ihre beträchtlichen Einkünfte betrogen und verarmte. Mit 44 Jahren wurde sie schwer herz- und leberkrank in ein New Yorker Krankenhaus eingeliefert, wo sie unter entwürdigenden Umständen an Leberzirrhose verstarb. Polizisten standen um das Krankenbett herum, um sie zu verhaften, wenn sie sich erholt hätte. Holiday wurde auf dem Saint Raymonds Cemetery, Bronx, Bronx County, New York, USA bestattet.
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Billie Holiday, geboren als Elinore Harris, (* 7. April 1915 in Philadelphia; † 17. Juli 1959 in New York City) zählt zu den bedeutendsten Jazzsängerinnen.
Biografie
Billie Holiday wurde von vielen Eleanora, aber auch Lady Day genannt. Die Informationen über ihre Kindheit beruhen überwiegend auf ihrer Autobiografie Lady sings the Blues, die sie ab 1956 dem Journalisten W. Dufty diktierte, deren Wahrheitsgehalt jedoch umstritten ist. Bereits der erste Satz deutet ihre persönliche Sicht auf die Lebensumstände ihrer Kindheit an: „Mam und Dad waren noch Kinder, als sie heirateten. Er war achtzehn, sie war sechzehn, und ich war drei.“ Tatsächlich war ihre Mutter bei der Geburt der Tochter neunzehn Jahre alt.
Ihre Mutter Sadie (Sarah) Harris (1896–1945) erzählte ihr, dass ihr Vater Clarence Holiday (1898–1937) war, der später als Gitarrist in der Fletcher Henderson Band spielte, aber mit einer anderen Frau verheiratet war. Die Mutter arbeitete in New York als Hausmädchen, und Billie wuchs bei Verwandten in Baltimore auf. Wegen Schulschwänzens kam sie in das katholische Heim Good Shepherd. Mit elf Jahren wurde sie von einem Nachbarn vergewaltigt, arbeitete mit zwölf in einem Bordell als Putzhilfe. Sie lernte auf dem Grammophon des Etablissements die Musik von Louis Armstrong kennen, der eines ihrer Vorbilder wurde. Einige Zeit arbeitete sie angeblich als Prostituierte in Baltimore in einem Bordell, folgte aber bald ihrer Mutter nach New York.
1930 begann sie in Clubs, wie dem Café Society, aufzutreten. Ihren Künstlernamen übernahm sie von Billie Dove, einer von ihr bewunderten Schauspielerin. Ihr musikalisches Vorbild fand Billie in der Blues-Sängerin Bessie Smith (1894–1937). Drei Jahre später entdeckte sie der Plattenproduzent John Hammond. Er organisierte für sie einige Aufnahmen mit Benny Goodman. Später arbeitete sie zusammen mit Musikern wie Teddy Wilson, Lester Young, Count Basie und Artie Shaw. Mit Young, den sie zuerst 1934 traf, verband sie eine lebenslange Freundschaft.
Als eine der ersten Jazzsängerinnen trat sie mit weißen Musikern auf und überwand damit rassistische Beschränkungen. Trotz dieser Vorreiterrolle war sie weiterhin gezwungen, Hintereingänge zu benutzen. Sie berichtete, dass sie in dunklen, abgelegenen Räumen auf ihre Auftritte warten musste. Auf der Bühne verwandelte sie sich in Lady Day mit der weißen Gardenie im Haar. Sie erklärte die Dramatik ihres Gesangs einmal so: „Ich habe solche Songs gelebt“. 1939 sang sie erstmals den Song Strange Fruit, der eindringlich die Lynchjustiz an Schwarzen thematisierte. Seither verband das Publikum Billie Holiday mit diesem Stück und wollte es immer wieder von ihr hören. Billie litt unter ihrer Diskriminierung als Schwarze. Vor allem bei den Touren mit gemischten Bands wie der von Artie Shaw 1938 machten sie und die schwarzen Musiker täglich entwürdigende Erfahrungen. Als besonders entwürdigend empfand sie Auftritte, für die ihr Gesicht mit Make-up geschwärzt wurde, weil Billie Holidays Teint dem weißen Publikum zuweilen angeblich als zu hell erschien .
Einen großen Erfolg erlebte Holiday, als sie 1944 in der Metropolitan Opera in New York als erste Jazz-Sängerin gefeiert wurde. Der Auftritt im Film New Orleans (1946) neben ihrem Vorbild Louis Armstrong war für sie und ihre Fans hingegend enttäuschend. Sie durfte nur die Rolle spielen, die Hollywood damals für Schwarze meistens vorsah: das Dienstmädchen.
Billie nahm ca. 350 Titel auf, darunter waren einige kommerzielle Erfolge: Z. B. neben Strange Fruit auch Fine and Mellow oder Lover Man. 1954 ging sie mit Leonard Feather auf eine erfolgreiche Europatournee. Sie war dreimal verheiratet: mit Jimmy Monroe, mit dem Trompeter Joe Guy und mit Louis McKay. Keine der Ehen war glücklich – die Männer nutzten sie aus, insbesondere McKay, der zudem ihren Drogenkonsum angeblich unterstützte. Seit Anfang der vierziger Jahre war Billie heroinabhängig, nachdem sie vorher schon wie in den Musikerkreisen üblich Marihuana und in beträchtlichem Umfang Alkohol konsumiert hatte. Durch ihre Sucht kam sie immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt. Mehrfach wurde sie verhört und verhaftet. 1947 verlor sie aufgrund ihrer Drogenprobleme die New Yorker Cabaret-Lizenz (notwendig um in Lokalen zu singen, in denen Alkohol ausgeschenkt wurde), mit einschneidenden finanziellen Folgen. Mehrere Entzugsversuche waren erfolglos. Der Drogenkonsum wirkte sich auch auf ihre Stimme aus: In ihren späteren Aufnahmen weicht ihr jugendlicher Elan zusehends einem Anflug von Schwermut.
Holidays letzte Lebensjahre wurden von zahlreichen Problemen überschattet. Sie wurde um ihre beträchtlichen Einkünfte betrogen und verarmte. Mit 44 Jahren wurde sie schwer herz- und leberkrank in ein New Yorker Krankenhaus eingeliefert, wo sie unter entwürdigenden Umständen an Leberzirrhose verstarb. Polizisten standen um das Krankenbett herum, um sie zu verhaften, wenn sie sich erholt hätte. Holiday wurde auf dem Saint Raymonds Cemetery, Bronx, Bronx County, New York, USA bestattet.
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