Leider hatte Klaus nur kurz Freude an seinem echo - er will ihn wieder zurückgeben.
"Die Wogen um den Echo 2018 haben sich auch ein paar Tage nach der Verleihung noch längst nicht gelegt. Nun kündigt Klaus Voormann an, den Echo für sein Lebenswerk zurückgeben zu wollen. Zur Begründung verweist er auf die Auszeichnung für Kollegah & Farid Bang.
Er habe den Echo zunächst "mit Freude" angenommen, "da man bei mir anscheinend nicht nach Verkaufserfolg und Umsatzzahlen ging, sondern meine künstlerische Leistung würdigen wollte", lässt der Bassist, Grafiker und Produzent in einem umfangreichen Statement wissen. "Was sich für mich als Geschenk anlässlich meines 80. Geburtstags anfühlte, entpuppt sich nun als große Enttäuschung."
Klaus Voormann, von den Echo-Veranstaltern als "ein eher stiller Weltstar" gewürdigt, erklärt, sich für die Entscheidung, den Echo zurückzugeben, "bewusst Zeit gelassen" zu haben, um sich mit den Lyrics des umstrittenen Albums "Jung brutal gutaussehend 3" zu befassen, schreibt Voormann. Sein Fazit: "Provokation ist erlaubt und manchmal sogar notwendig, um Denkanstöße zu geben. Aber es darf nicht die Grenze zu menschenverachtenden, frauenfeindlichne, rassistischen, antisemitischen, gewaltverherrlichenden Äußerungen und Taten überschritten werden." Diese Attribute aber würden in diesem Fall zutreffen.
"Woher kommt es, dass derartige Entgleisungen hierzulande so erfolgreich sind und von Sendern wie Vox sogar noch gefeatured werden?", fragt Voormann und kritisiert zudem die "martialische Performance" der Rapper auf der Echo-Bühne: "Nach langem Überlegen" habe er sich nun entschieden, seinen Echo zurückzugeben." (Quelle: MusikWoche vom 16.4.2018)