Das große Lexikon der Unterhaltungsmusik

 
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Das große Lexikon der Unterhaltungsmusik

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Gepostet: 19.03.2010 - 21:58 Uhr  ·  #1
Hallo,

auf den knapp 600 Seiten von Jürgen Wölfers Wälzer "Das große Lexikon der Unterhaltungsmusik" (Berlin 2000) kommt kaum ein Rock'n'Roller vor: Pat Boone und in seinem Schlepptau sein kleiner Bruder Nick Todd, die Platters und (erstaunlich genug) die Moonglows sowie Rock'n'Roll-Verwandte wie Earl Bostic, Arthur Prysock, Johnny Ray, Guy Mitchell und Louis Prima.
Aber es geht hier eben auch nicht vorrangig um den Rock'n'Roll, sondern um Unterhaltungsmusik "vom Wiener Walzer bis zu Swing, Latin Music und Easy Listening". Ein Werk, das mir - bis ich es gestern antiquarisch und recht günstig erwerben konnte - gefehlt hat. Hier werden Bandleader wie Perez Prado, Xavier Cugat, Bert Kaempfert, Peter Thomas und Sänger/innen wie Crosby, Sinatra, Martin, Como, aber auch Yma Sumac und Celia Cruz erwähnt, auch jüngere Künstler wie André Rieu (so scheußlich ihn auch finde, er gehört hierher), Ute Lemper oder Patricia Kaas. Tin Pan Alley (Berlin, Porter, Kern, Hammerstein & Co.) darf auch nicht fehlen, ebensowenig wie Johann Strauß (Vater und Sohn), Carl Zeller, Paul Abraham, Ralph Benatzky. Besonders interessant sind Orchesterleiter, die auch Rock'n'Roll-Sänger begleitet haben: Joe Reisman, David Carroll oder Geoff Love.
Einige Namen wird man vermissen: Billy Mure, Esther Ofarim, Oscar d'León, die Gebrüder Wolf oder Ulrich Tukur hätten hier gut hingepasst - aber einige Auslassungen gibt es halt immer. Dafür wundert es einen, dass diverse Country- und Cajun-Musiker erwähnt werden. Glenn Miller wird erwähnt, Louis Armstrong hingegen nicht, obwohl er mit "C'est si bon", "Wonderful World" oder "Uncle Satchmo's Lullaby" auch einige herrlich "unauthentische" Schlageraufnahmen gemacht hat.
Ärgerlich ist allerdings, dass teilweise bei der Masse die Genauigkeit fehlt: Über Yma Sumac wird nur gesagt, dass sie "als Stimmwunder herumgereicht" worden sei, ohne auf ihre tatsächlichen stimmlichen Qualitäten einzugehen, und unter "Rhythm And Blues" steht: "Die Nachahmung und Verwässerung des R&B durch weiße Musiker ist der Rock 'n' Roll." Eine solch undifferenzierte Aussage ist - zumal im Jahr 2000 - schlicht peinlich!
Dennoch ist das Werk durch seinen Daten-und Faktenreichtum eine wertvolle Ergänzung zu diversen Rock-Lexika.

MfG, Volker
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