Prima Albert,
dann etwas aus meinem Fundus:
Die Ursprünge von der Gesangsgruppe The Jordanaires gehen auf das Jahr 1948 zurück. In Springfield/Missouri gründeten Bill Matthews-1. tenor, Bob Hubbard-2. tenor/lead, Bill's Bruder Warren "Monty" Matthews-baritone, Culley Holt-bass und Pianist Bob Money The Melodizing Matthews. Nach drei Jahren wurde der Pianist Bob Money (* 04. Mai 1929, + 10. Februar 2005) 1950 durch Gordon Stoker (* 03. August 1924) ersetzt. Diese Besetzung hielt bis 1952, doch dann kam Bewegung in die Mannschaft: Bob Hubbard schied aus und Hoyt Hawkins (* 31. März 1927) nahm seinen Platz ein, später gingen Monty und Bill Matthews (* 09. September 1923, + 10. Februar 2003). Hawkins wechselte in die Baritonlage und die neue Lead-Stimme hieß Neal Matthews (* 26. Oktober 1929) und Don Bruce übernahm den Part des 1. Tenors. Später verringerte man sich auf ein Quartett, in dem der Pianist Stoker (spielte übrigens auch später bei der Elvis-Aufnahme von “Hound Dog“ das Piano) auch die Stimmlage des 1. Tenors übernahm. Seit 1949 waren sie in Nashville tätig und erhielten eine Anstellung an der Grand Ole Opry. Ihre Schallplattenkarriere begannen sie 1950 bei Capitol Records. Ihre Hauptaufgabe bestand jedoch zukünftig darin, in den Aufnahmestudios von Nashville andere Solo-Interpreten mit ihrem Background-Gesang zu unterstützen.
1954 gab es wieder personelle Veränderungen: Cully Holt (* 02. Juli 1925, + 28. Juni 1980), als letztes Mitglied der Ur-Formation und Autor des Titels “I’m Gonna Walk Dem Golden Stairs“, ging und es kam Hugh Jarrett, der später als DJ Karriere machte. Im line up Stoker, Hawkins, Matthews und Jarrett war es die Besetzung, die Elvis Presley in der Mitte der 50er Jahre bei vielen Hits gesanglich unterstütze. 1958 schied er aus und wurde durch die Bass-Stimme von Ray Walker (* 16. März 1934), Schulkamerad von Pat Boone, ersetzt. Ray’s besondere Stimme ist sehr gut bei den Titeln “A Fool Such As I“ oder “In My Father’s House“ zu hören. Hugh Jarrett erlag 78jährig am 31. Mai 2008 an den Folgen eines Autounfalls.
Nun hatte das Ensemble mit Gordon Stoker-1. tenor und Manager, Neal Matthews-2. tenor und lead, Hoyt Hawkins-baritone und Ray Walker-bass bis in die 70er Jahre Bestand.
1982 starb Hoyt Hawkins und die Gruppe war zu einer weiteren Umbesetzung gezwungen. Es folgte Duane West (* 28. April 1941, + 23. Juni 2002), der von Sonny James Begleitgruppe The Southern Gentlemen kam. West erkrankte 1999 und verstarb 2002. Für ihn kam 1999 Louis Nunley, der vormals zu den Anita Kerr Singers gehörte. Neal Matthews verstarb 2000 o. 2003 und für ihn kam die neue Lead-Stimme von Curtis Young.
1954 standen sie mit ihrem Gesang hinter den Stars Elton Britt, Red Foley und Jimmy Wakely und sie bekamen ein Engagement in Eddy Arnold’s TV-Show. Der Gesang der Jordanaires kam bei Elvis, der sie in den frühen Jahren in der Grand Ole Opry gehört hatte, sehr gut an. Ihre gesanglichen Wurzeln lagen bei den schwarzen Spirituals. „We were the first white quartet to sing spirituals ...“. Nachdem die RCA-Produktion Gordon Stoker und die Gebrüder Speer in der ersten Elvis-Aufnahmesession im Januar 1956 als Background-Gesang eingesetzt hatten, bestand Elvis fortan darauf, die gesamten Jordanaires zu engagieren. Es war seit der Session am 02. Juli 1956 der Beginn einer fruchtbaren Zusammenarbeit bis in die 70er Jahre. Als Elvis sich verstärkt für seine Auftritte in Las Vegas einsetzte, verblieben The Jordanaires in Nashville.
Wenn The Jordanaires nicht für Elvis tätig waren, setzten sie an anderen Musikproduktionen ihre Ausrufezeichen. Neal Matthews war ein talentierter Arrangeur und er zeichnete 1957 für den Jim Reeves-Hit “Four Walls“ verantwortlich. Seit 1959 begann ihre Zusammenarbeit mit Patsy Cline.
Ihre Backing-Arbeit trug weiterhin Früchte bei Interpreten wie Jim Reeves, Marty Robbins, Waylon Jennings, Johnny Horton, Ferlin Husky, Tammy Wynette, Kenny Rodgers, Tennessee Ernie Ford, Dolly Parton, Red Foley, Willie Nelson, George Jones, Steve Lawrence und Eydie Gormé, Connie Francis, Johnny Hallyday und Julie Andrews, Ricky Nelson (Poor Little Fool", "Lonesome Town", "It's Late", "Travelin' Man"), Jimmy Dean's "Big Bad John", Loretta Lynn's "Coal Miner's Daughter", Patsy Cline's "Crazy", Conway Twitty's "It's Only Make Believe" oder Johnny Horton's "Battle of New Orleans", um nur einige wichtige zu nennen.
In Verbindung, oder in Ergänzung mit anderen Sängern oder Vocal Groups firmierten sie auch unter den Namen The Almanac Singers (1959 auf Warner Brothers), The Valley Singers (1960 auf Imperial), The Tribesmen (1961), The Merry Melody Singers (1961/62 auf Mercury), The Undergrads (1962 auf Somerset), The Downhomers (1963 auf Somerset) oder The Optimists Plus Me (featuring Joe Babcock with The Merry Melody Singers 1963 auf Somerset).
Gruß
Dietrich