Hallo,
von mir gesammelt:
Der vielseitige Gitarrist Walter Louis Garland (* 11. November 1930, + 27. Dezember 2004) verstarb an einer Infektion. Garland gehörte zum sogenannten "A-Team", als Nashvilles Creme de la creme unter den Studio-Musikern der späten 50 er Jahre. Er ist auf unzähligen in Nasville eingespielten Songs mit seiner Gitarre zu hören und arbeitete vom 10. Juni 1958 bis 1961 auch intensiv mit Elvis im Studio bei Songs wie “Little Sister“, “Big Hunk O‘ Love“, “A Fool Such As I“, “Surrender“, “I Feel So Bad“ oder “It’s Now Or Never“ zusammen. Als Elvis am 25. März 1961 mit seiner Benefiz-Show in Honolulu sein letztes Live-Konzert für fast acht Jahre gab, war auch Hank Garland mit seiner Gitarre dabei.
Den Spitznamen Hank "Sugarfoot" Garland erhielt er nach seinem großen Hit “Sugarfoot Rag“ (Decca 46204), den er 1949 eingespielt hatte und zu einem gern gecoverten Klassiker machte, den neben Red Foley (Aufnahme 10. November 1949) auch die Four Knights einspielten. Seine Decca-Aufnahmen wurden 1992 von Bear Family auf BCD 15551 wiederveröffentlicht.
Die ersten Studio-Aufnahmen spielte Hank vorher für Columbia Records ein. Nach seiner Mitwirkung ab 1947 in der Band von Cowboy Copas und Gitarren-Arbeit bei Songs wie “Honky Tonkin‘“, aber auch Sessions mit Autry Inman, holten ihn Paul Cohen und Owen Bradley zu Decca, wo er als Sänger und Gitarrist arbeiten sollte. Da sein Gesang jedoch nicht überzeugte, wurde er als Instrumentalist und Studio-Musiker eingesetzt.
Seine eigenen Platten floppten, doch Red Foley’s Cover-Version von “Sugarfoot Rag“ (Decca 46205), die 1950 bis auf # 5 der Cash Box-Country-Charts kletterte, machte ihn zum Star.
Hank spielte in den frühen 50 er Jahren u.a. in der Band von Eddy Arnold, bevor er in Nashville mit Grady Martin und Owen Bradley gemeinsam bei Hits von Jim Reeves und Justin Tubb im Aufnahme-Studio für Firmen wie Dot oder RCA war. 1955 entwickelte Gitarren-Hersteller Gibson mit ihm und Billy Byrd eine neue elektrische Gitarre, die "Byrdland" genannt wurde.
Ob bei Patsy Cline’s “I Fall To Pieces“, Red Foley’s “Crazy Little Guitar Man“, Ronnie Selfs “Bop-A-Lena“, Bobby Helm’s “Jingle Bell Rock“ oder auf “Bye Bye Love“ von Webb Pierce, überall begegnet uns Hank Garland mit seiner Gitarre. Bei fast allen frühen Decca-Sessions von Brenda Lee und bei den Mercury-Sessions von Eddie Bond war Hank ebenfalls im Studio.
Eine superinteressante Gitarren-Mitwirkung von Hank ergab sich am 15. September 1955 bei der Aufnahme-Session von Roy Hall, die “Whole Lotta Shakin‘ Goin‘ On“ (Decca 29697) hervorbrachte. Neben Rock- und Pop-Aufnahmen hatte Garland immer ein Ohr für Jazz und es entstand am 23. August 1960 unter Producer Grady Martin (Don Law wurde allerdings in den Album-Credits genannt) ein ganzes Album “Jazz Winds From A New Direction“.
Garland zog sich weitestgehend nach seinem schweren Autounfall am 08.September 1961 in Springfield/Tennessee zurück, da er mehrere Wochen im Koma gelegen hatte und sich von den Folgen des Unfalls nie mehr richtig erholte. 1963 starb seine Frau Evelyn bei einem Autounfall am neuen Heimatort in Milwaukee. Erst 1976 trat Hank Garland wieder bei einer Fan Fair Reunion Show auf. Zuletzt lebte er in Süd-Carolina.
Der Film “Crazy“ (Start in USA: 10. Dezember 2007) behandelt das Leben der Gitarren-Legende Hank Garland in den 50 er Jahren rund um Nashville. Im Laufe des Jahres 2008 hatte man den Streifen in Deutschland erwartet, jedoch fand sich wohl kein Verleih.
Gruß
Heino