Hallo,
The Johnnie Reb's Skiffle Group (1956 - 1957)
Die Johnnie Reb‘s, benannt nach der Personifikation der Südstaaten im Amerikanischen Bürgerkrieg der 1860 er Jahre, wurden 1956 im Red Lion Pub in North Lambeth von den Brüdern Vince und Barrie Taylor gegründet. Dort spielten sie zusammen mit dem Hausdrummer Terry Woods, alias "Woofer", Skiffle. Schon bald stieß ein Pianist zur Band. Ihr erster großer Auftritt nach der Pub-Tour war in Streatham Locarno, wo sie als Hausband neben Skiffle-Bands auftraten (auch das Karl Denver Trio spielte dort).
Nebenbei bemerkt: Ein anderer britischer Rockmusiker nutzte ab Ende 1958 den Künstlernamen Vince Taylor. Es gab ein- oder zweimal Probleme mit einem Agenten, die aber im Sande verliefen.
Barrie Taylor
Sein Vater nannte ihn "Whippet", weil er ein schmächtiger Junge war; daher der Spitzname und die Aufschrift auf seinem Bassgurt. Tatsächlich begann Whip seine musikalische Laufbahn als Rhythmusgitarrist in der Skiffle-Ära und wechselte dann mit dem Rock’n’Roll zum Kontrabass. Später besaß er einen Höfner Fiddle-Bass und anschließend einen Epiphone Rivoli Bass, den er mit einem Fender Bassman Verstärker spielte.
The Johnnie Reb's Rock Group (1957 - September 1962)
Als 1957 der Rock’n’Roll den Skiffle ablöste, änderte sich die Besetzung: Nun gehörten Ted Page an der Leadgitarre, ein Bassist und ein Saxofonist mit dem Spitznamen "Honker" zur Band. Einige Monate später begleitete die Band Jayne Mansfield bei der Promotion des Films “The Girl Can’t Help It“ im Tooting Granada. Zu dieser Zeit wurde die Band zu einem Sextett erweitert; anstelle von "Honker" spielte nun der Saxofonist Willie Garnet, und Barrie Taylor wechselte zum Kontrabass.
“The Girl Can’t Help It“ ist eine Musicalkomödie mit dem amerikanischen Sexsymbol Jayne Mansfield, Tom Ewell und Edmond O’Brien. Produziert und inszeniert wurde der Film von Frank Tashlin, das Drehbuch basiert auf dem Roman “Do Re Me“ von Garson Kanin (dessen Autor nicht im Abspann erwähnt wurde). Sein Einfluss auf die Rockmusik ist bedeutend, obwohl er ursprünglich als Hollywood-Film für Jayne Mansfield gedacht war, dessen Nebenhandlung eine Satire auf Teenager und ihre Rock'n’Roll-Musik darstellte.
Es gab Gastauftritte von frühen Rock'n’Roll-Stars wie Little Richard, der den Titelsong sang, aber auch von Eddie Cochran und Gene Vincent & His Bluecaps.
Das unbeabsichtigte Ergebnis ist die wohl kraftvollste Hommage an die Rockmusik, die je auf Film gebannt wurde. Der Film kam am 01. Dezember 1956 in Amerika in die Kinos und erreichte Anfang 1957 England.
1958 waren sie zu einer siebenköpfigen Band geworden, mit dem zweiten Saxofonisten Charlie Pelling und einem Inder namens Eddie Bowers an der Rhythmusgitarre.
1960 waren die Johnnie Reb‘s die Hausband in verschiedenen Lokalen, darunter freitags im Club Perdido, im Grandison Ballroom in Norbury, samstags im Clay Pidgeon Pub in Eastcote, im Kew Boathouse und sonntags im Southall Community Centre. Dort spielten sie bis September 1962. Barrie Taylor alias "Whip": „Die Johnnie Reb‘s waren die Hausband im Southall Community Centre. Dort traten viele große Namen auf. Ich spielte dort mit Jerry Lee Lewis Bass, da er nur einen Schlagzeuger und keine Band hatte!“
Antonio Meredith alias Vic Briggs „In meiner Jugend, bevor ich Profi wurde, waren wir sonntagsabends, wenn wir nicht spielten, immer in Southall. Sie spielten jeden Sonntagabend im Southall Community Centre. Das war von Ende 1960 bis September 1962… Sie waren eine Band, die aus Männern mittleren Alters bestand, in einer Zeit, in der 25 in der britischen Rockwelt schon sehr alt war… Sie spielten alles, was gerade in den Charts war. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass sie “You’re Sixteen“ von Neil Sedaka (sic) spielten. Außerdem spielten sie immer zwei Songs von Charlie Rich: “Lonely Weekends“ und die B-Seite “Everything I Do Is Wrong“. Der Veranstalter Peter Lindsey hatte sie gebeten, die Songs länger zu machen – Popsongs dauerten damals alle etwa zweieinhalb Minuten –, weil die Männer im Publikum mehr Zeit zum Tanzen mit den Mädchen wollten. Also hatte fast jeder Song, den sie spielten, zwei ausgiebige Saxofonsoli; eins von Willie und eins von Charlie.“
Sie spielten hauptsächlich die aktuellen Hits, z. B. von Künstlern wie Duane Eddy, Fats Domino, Larry Williams, Little Richard, Gene Vincent, Eddie Cochran usw.. Ihr Manager hieß Jim Marshall, nicht zu verwechseln mit dem Erfinder des Marshall-Verstärkers.
Barrie Taylor alias „Whip“ „Wir hatten eine Zeit lang einen Manager namens Jim Marshall, aber nicht den vom Marshall-Verstärker! Ich kannte Jim Marshalls Sohn, und Pete Fleerackers baute die Gehäuse für die Marshall-Verstärker.“
Barrie Taylor alias "Whip" spielte gelegentlich Bass für Screaming Lord Sutch & The Savages, nachdem diese im Juli 1960 im Clay Pidgeon als Vorband von The Johnnie Reb's aufgetreten waren, da sie zu dieser Zeit keinen Bassisten hatten. Er arbeitete auch freiberuflich im 2 I's Coffee, wo er oft mit The Savages jammte.
Pete Newman: „Wir hatten mal einen Bassisten namens „Whip“ … Das war Whip Taylor, der mit einer Band namens Johnny Reb‘s im Clay Pigeon Pub in der Nähe von Harrow spielte, wo auch wir auftraten. Der Schlagzeuger dieser Band war kein Geringerer als der heute weltberühmte Jim Marshall, der Erfinder des Marshall-Verstärkers!“
Bei der jährlichen Straßenparade in Soho hatten sie einen eigenen Wagen. Vic Clark: „Sutch stahl allen die Show, als er vom Wagen sprang und in der Menge am Straßenrand ausflippte. Das Ganze sorgte für großes Medieninteresse.“
Abb.: Von links nach rechts: Prince Monolulu (ein Wettprofi), Dave Lord Sutch, Vic Clark und Barrie Taylor alias "Whip" beim Aufhängen der Büffelhörner.
Whip (Abb. unten) spielte später auch bei Emile Ford & The Checkmates # 2 (Late 1962 - June 1963), The Flee-Rekkers # 4 (October 1963 - Late 1964) und Joe Brown & The Bruvvers # 10 (Early 1965 - 1966).
Micky Burt spielte später bei The Crescents, Cliff Bennett & the Rebel Rousers und Chas & Dave.
Willie Garnet ist Jahre später noch in der britischen Jazz-Szene aktiv.
Gruß
Heino
The Johnnie Reb's Skiffle Group (1956 - 1957)
Die Johnnie Reb‘s, benannt nach der Personifikation der Südstaaten im Amerikanischen Bürgerkrieg der 1860 er Jahre, wurden 1956 im Red Lion Pub in North Lambeth von den Brüdern Vince und Barrie Taylor gegründet. Dort spielten sie zusammen mit dem Hausdrummer Terry Woods, alias "Woofer", Skiffle. Schon bald stieß ein Pianist zur Band. Ihr erster großer Auftritt nach der Pub-Tour war in Streatham Locarno, wo sie als Hausband neben Skiffle-Bands auftraten (auch das Karl Denver Trio spielte dort).
Nebenbei bemerkt: Ein anderer britischer Rockmusiker nutzte ab Ende 1958 den Künstlernamen Vince Taylor. Es gab ein- oder zweimal Probleme mit einem Agenten, die aber im Sande verliefen.
Barrie Taylor
Sein Vater nannte ihn "Whippet", weil er ein schmächtiger Junge war; daher der Spitzname und die Aufschrift auf seinem Bassgurt. Tatsächlich begann Whip seine musikalische Laufbahn als Rhythmusgitarrist in der Skiffle-Ära und wechselte dann mit dem Rock’n’Roll zum Kontrabass. Später besaß er einen Höfner Fiddle-Bass und anschließend einen Epiphone Rivoli Bass, den er mit einem Fender Bassman Verstärker spielte.
The Johnnie Reb's Rock Group (1957 - September 1962)
Als 1957 der Rock’n’Roll den Skiffle ablöste, änderte sich die Besetzung: Nun gehörten Ted Page an der Leadgitarre, ein Bassist und ein Saxofonist mit dem Spitznamen "Honker" zur Band. Einige Monate später begleitete die Band Jayne Mansfield bei der Promotion des Films “The Girl Can’t Help It“ im Tooting Granada. Zu dieser Zeit wurde die Band zu einem Sextett erweitert; anstelle von "Honker" spielte nun der Saxofonist Willie Garnet, und Barrie Taylor wechselte zum Kontrabass.
“The Girl Can’t Help It“ ist eine Musicalkomödie mit dem amerikanischen Sexsymbol Jayne Mansfield, Tom Ewell und Edmond O’Brien. Produziert und inszeniert wurde der Film von Frank Tashlin, das Drehbuch basiert auf dem Roman “Do Re Me“ von Garson Kanin (dessen Autor nicht im Abspann erwähnt wurde). Sein Einfluss auf die Rockmusik ist bedeutend, obwohl er ursprünglich als Hollywood-Film für Jayne Mansfield gedacht war, dessen Nebenhandlung eine Satire auf Teenager und ihre Rock'n’Roll-Musik darstellte.
Es gab Gastauftritte von frühen Rock'n’Roll-Stars wie Little Richard, der den Titelsong sang, aber auch von Eddie Cochran und Gene Vincent & His Bluecaps.
Das unbeabsichtigte Ergebnis ist die wohl kraftvollste Hommage an die Rockmusik, die je auf Film gebannt wurde. Der Film kam am 01. Dezember 1956 in Amerika in die Kinos und erreichte Anfang 1957 England.
1958 waren sie zu einer siebenköpfigen Band geworden, mit dem zweiten Saxofonisten Charlie Pelling und einem Inder namens Eddie Bowers an der Rhythmusgitarre.
1960 waren die Johnnie Reb‘s die Hausband in verschiedenen Lokalen, darunter freitags im Club Perdido, im Grandison Ballroom in Norbury, samstags im Clay Pidgeon Pub in Eastcote, im Kew Boathouse und sonntags im Southall Community Centre. Dort spielten sie bis September 1962. Barrie Taylor alias "Whip": „Die Johnnie Reb‘s waren die Hausband im Southall Community Centre. Dort traten viele große Namen auf. Ich spielte dort mit Jerry Lee Lewis Bass, da er nur einen Schlagzeuger und keine Band hatte!“
Antonio Meredith alias Vic Briggs „In meiner Jugend, bevor ich Profi wurde, waren wir sonntagsabends, wenn wir nicht spielten, immer in Southall. Sie spielten jeden Sonntagabend im Southall Community Centre. Das war von Ende 1960 bis September 1962… Sie waren eine Band, die aus Männern mittleren Alters bestand, in einer Zeit, in der 25 in der britischen Rockwelt schon sehr alt war… Sie spielten alles, was gerade in den Charts war. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, dass sie “You’re Sixteen“ von Neil Sedaka (sic) spielten. Außerdem spielten sie immer zwei Songs von Charlie Rich: “Lonely Weekends“ und die B-Seite “Everything I Do Is Wrong“. Der Veranstalter Peter Lindsey hatte sie gebeten, die Songs länger zu machen – Popsongs dauerten damals alle etwa zweieinhalb Minuten –, weil die Männer im Publikum mehr Zeit zum Tanzen mit den Mädchen wollten. Also hatte fast jeder Song, den sie spielten, zwei ausgiebige Saxofonsoli; eins von Willie und eins von Charlie.“
Sie spielten hauptsächlich die aktuellen Hits, z. B. von Künstlern wie Duane Eddy, Fats Domino, Larry Williams, Little Richard, Gene Vincent, Eddie Cochran usw.. Ihr Manager hieß Jim Marshall, nicht zu verwechseln mit dem Erfinder des Marshall-Verstärkers.
Barrie Taylor alias „Whip“ „Wir hatten eine Zeit lang einen Manager namens Jim Marshall, aber nicht den vom Marshall-Verstärker! Ich kannte Jim Marshalls Sohn, und Pete Fleerackers baute die Gehäuse für die Marshall-Verstärker.“
Barrie Taylor alias "Whip" spielte gelegentlich Bass für Screaming Lord Sutch & The Savages, nachdem diese im Juli 1960 im Clay Pidgeon als Vorband von The Johnnie Reb's aufgetreten waren, da sie zu dieser Zeit keinen Bassisten hatten. Er arbeitete auch freiberuflich im 2 I's Coffee, wo er oft mit The Savages jammte.
Pete Newman: „Wir hatten mal einen Bassisten namens „Whip“ … Das war Whip Taylor, der mit einer Band namens Johnny Reb‘s im Clay Pigeon Pub in der Nähe von Harrow spielte, wo auch wir auftraten. Der Schlagzeuger dieser Band war kein Geringerer als der heute weltberühmte Jim Marshall, der Erfinder des Marshall-Verstärkers!“
Bei der jährlichen Straßenparade in Soho hatten sie einen eigenen Wagen. Vic Clark: „Sutch stahl allen die Show, als er vom Wagen sprang und in der Menge am Straßenrand ausflippte. Das Ganze sorgte für großes Medieninteresse.“
Abb.: Von links nach rechts: Prince Monolulu (ein Wettprofi), Dave Lord Sutch, Vic Clark und Barrie Taylor alias "Whip" beim Aufhängen der Büffelhörner.
Whip (Abb. unten) spielte später auch bei Emile Ford & The Checkmates # 2 (Late 1962 - June 1963), The Flee-Rekkers # 4 (October 1963 - Late 1964) und Joe Brown & The Bruvvers # 10 (Early 1965 - 1966).
Micky Burt spielte später bei The Crescents, Cliff Bennett & the Rebel Rousers und Chas & Dave.
Willie Garnet ist Jahre später noch in der britischen Jazz-Szene aktiv.
Gruß
Heino
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