AMÈDÈ ARDOIN

Remembering the Father of Acadiana Cajun Music
 
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AMÈDÈ ARDOIN

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Gepostet: 16.09.2025 - 19:56 Uhr  ·  #1
Hallo,
Obwohl Amédé Ardoin kein Cajun war, beeinflusste der schwarze kreolische Akkordeonist Amédé Ardoin die Cajun-Musik durch seine über dreißig bahnbrechenden Aufnahmen, darunter “La valse de amities“.

Geboren wurde er um 1898/1899 in L’Anse des Rougeau im Evangeline Parish, und er war der erste Künstler, der schwarze kreolische Musik aus Süd-Louisiana, die "Musique Créole", aufnahm. Ardoin erschien bei den Labels Brunswick, Vocalion, Decca, Melotone und Bluebird. Als Cousin des berühmten schwarzen kreolischen Akkordeonisten Alphonse "Bois Sec" Ardoin überschritt er Rassengrenzen, indem er mit dem bekannten Cajun-Geiger Dennis McGee auftrat. Er ging jedoch zu weit, als er sich bei einem Tanz um 1941 den Schweiß mit einem Taschentuch abwischte, das ihm eine weiße Frau reichte. Nach dem Tanz wurde er schrecklich misshandelt und starb schließlich am 03. November 1942 in Pineville an seinen seelischen und körperlichen Verletzungen.

Amédé Ardoin (* 03. November 1898 in L’Anse des Rougeau/Louisiana; + 11. März 1942 in Alexandria/Louisiana) war ein US-amerikanischer, kreolischer Zydeco-Musiker. Der Virtuose auf dem 10-Knopf-Akkordeon (dem diatonischen oder „Cajun“-Akkordeon) gilt als Vaterfigur der Cajun-Musik zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Amédé Ardoin ist für die Zydeco-Musik das, was Robert Johnson für den Blues und Buddy Bolden für den Jazz ist. Wie Johnson und Bolden starb Ardoin nicht nur unter mysteriösen Umständen, sondern teilt auch deren musikalischen Einfluss, da er den Grundstein für die Zydeco-Musik im Südwesten Louisianas legte. Ardoin war der erste Kreol, dessen Musik aufgenommen wurde, und ist vor allem für seinen resonanten, hohen Gesang und sein glühend heißes Akkordeonspiel bekannt.

Obwohl er nur 31 Stücke aufnahm, fanden seine Kompositionen Eingang in das Repertoire von Cajun- und Zydeco-Bands – von Austin Pitre und Dewey Balfa bis Beausoleil und C.J. Chenier. Iry LeJeune trug in den 1950 er Jahren zu einer Renaissance der Cajun-Musik bei, als er zwölf von Ardoins Stücken aufnahm.

Ardoin, der Urenkel eines Sklaven, zog mit seiner Familie auf die Rougeau-Farm in L'Anse des Rougeau bei Basile, um dort zu arbeiten. Dort besuchte er häufig seine Freunde Adam Fontenot – der Akkordeon spielte und später der Vater des Geigers Canray Fontenot wurde – und Alphonse LaFleur, der ebenfalls Geige spielte. Sie brachten ihm das Musizieren bei. Zusammen mit LaFleur oder Douglas Bellard, einem schwarzen Geiger aus Bellaire Cove, trat Ardoin häufig bei Festen und Tanzveranstaltungen auf und spielte meist vor weißem Publikum, das ihm 2,50 Dollar pro Abend zahlte.

Während seiner Jugend führte Ardoin ein unstetes Leben. Als Teenager zog Ardoin häufig um und arbeitete für Kost und Logis. Eine Zeit lang arbeitete er als Teilpächter auf Oscar Comeaux' Farm bei Chataignier. Dort lernte er Dennis McGee kennen, einen weißen Geiger aus Eunice. Als eines der ersten gemischtrassigen Cajun-Duos spielten Ardoin und McGee auf Hauspartys, an denen oft Ardoins Cousin Bois-Sec Ardoin teilnahm. Als Comeaux die Farm verkaufte, zogen die beiden Musiker nach Eunice, wo sie auf Celestin Marcantels Farm arbeiteten. Marcantel, ein Musikliebhaber, fuhr Ardoin und McGee oft in seiner Pferdekutsche zu Auftritten.

Ardoin und McGees erste Plattensession gaben sie am 09. Dezember 1929, als sie in einem Studio in New Orleans sieben Stücke für Columbia Records aufnahmen. Insgesamt existierten 31 Aufnahmen Ardoins, die bis 1934 in vier Sitzungen entstanden. Sie gelten als Standards des Zydeco und wurden später vielfach neu eingespielt.

Am 20. und 21. November 1930 kehrten sie zurück, um sechs weitere Songs aufzunehmen. Am 8. August 1934 nahmen sie sechs Stücke im Texas Hotel in San Antonio auf. Ihre vierte und letzte Aufnahmesession, die am 22. Dezember 1934 in einem New Yorker Studio stattfand, brachte zwölf neue Stücke hervor.

Ihre Aufnahmen erschienen bei den Labels Brunswick, Vocalion, Decca, Melotone und Bluebird. Ardoin trat oft mit dem Geiger Sady Courville aus Eunice auf. Ende der 1930 er Jahre spielten sie jeden Samstagabend in Abe's Palace in Eunice. Allerdings existieren keine Aufnahmen dieses Duos. Courvilles Mutter verhinderte gemeinsame Aufnahmen.

Ardoins Tod bleibt geheimnisumwittert. Einem Bericht zufolge wurde er brutal geschlagen, nachdem er sich mit einem Taschentuch, das ihm die Tochter eines weißen Farmbesitzers gegeben hatte, die Stirn abgewischt hatte. Laut McGee wurde Ardoin von einem eifersüchtigen Geiger vergiftet. Neuere Studien kommen zu dem Schluss, dass Ardoin in der psychiatrischen Anstalt Pineville an einer Geschlechtskrankheit starb.

Gruß
Heino
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Gepostet: 16.09.2025 - 20:17 Uhr  ·  #2
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