DICKIE WELLS

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DICKIE WELLS

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Gepostet: 20.07.2025 - 16:14 Uhr  ·  #1
Hallo,
Dickie habe ich durch Teddy Hill kennengelernt:

William Wells, genannt Dicky (manchmal auch Dickie) Wells (* 10. Juni 1907 in Centerville/Tennessee; + 12. November 1985 in New York City) war ein afroamerikanischer Leiter (Bigband) Jazz-Posaunist des Swing.


William Wells

Wells wuchs in Louisville in Kentucky auf und kam 1926 nach New York, wo er Mitglied der Band von Lloyd Scott und Cecil Scott wurde, mit der er auch aufnahm. Er spielte auch in den Bands von Elmer Snowden, Charlie Johnson und Luis Russell.

In den 1930 er Jahren wurde er bekannt durch seine Mitgliedschaft in den Bands von Fletcher Henderson, Benny Carter, Teddy Hill, mit dem er 1937 auf einer Europatournee ging, bei der Wells unter eigenem Namen für das neu gegründete Label Swing einspielte. Er spielte auch bei Spike Hughes und 1937 mit Django Reinhardt (Aufnahme “Sweet Sue“).

Bekannt wurde er durch seine Zeit 1938 bis 1945 (Aufnahmen “Taxi War Dance“, “Dickies Dream“) und 1947 bis 1950 in der Count Basie Bigband. Auch danach begleitete er den Sänger der Basie-Band Jimmy Rushing und spielte auch 1957 in der Fernsehsendung “The Sound of Jazz“ (in der auch Basie und Rushing auftraten, sie spielten unter anderem “Dickies Dream“).

Er tourte mit Buck Clayton in Europa und spielte Anfang der 1960 er Jahre mit Ray Charles (1961–63). Ab Mitte der 1960 er Jahre hatte er aufgrund von Alkoholproblemen zunehmend Schwierigkeiten, Engagements zu bekommen und tagsüber als Bote zu arbeiten.

Sein letztes Album erschien 1981. Wells veröffentlichte auch Memoiren mit Stanley Dance (“The Night People – the Jazz life of Dicky Wells, 1971“).

Gruß
Heino
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Re: DICKIE WELLS

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Gepostet: 20.07.2025 - 17:11 Uhr  ·  #2
Als Rocknroller mit fast 83 Jahren bin ich für die Zwischenkriegsmusik zwar extrem zu jung, aber mit Hilfe des Netzes werde ich es einmal probieren aber ich schwöre, dass ich trotz dieser Aktion meiner Musik zu 100% weiterhin die Treue halten werde. Die Idee kam mir, als ich im November 1959 eine Single entdeckte, die von dem Trompeter Rex Stewart, gemeinsam mit dem Posaunisten Dickie Wells auf den Markt kam.

Kurz-Bio:
Der Jazz-Posaunist Dickie Wells wurde am 10. Juni 1907 in Centerville, Tennessee, als William Wells geboren und verstarb am 12. November 1985 in New York City 78-jährig an Krebs. Genaueres kann man aus Heino’s Bio in #1 ersehen.
Die Motivations-Single:
RCA Victor
11 59....47-7620....REX STEWART AND DICKIE WELLS..Let's Do It (K2PW-0884)/Little Sir Echo (K2PW-0880)

Keep Searchin’
Gerd

. . . mit Posaune und von der Single leider nur die B-Seite aus dem Netz:
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Re: DICKIE WELLS

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Gepostet: 20.07.2025 - 17:33 Uhr  ·  #3
Diese Single war aus folgender LP ausgekoppelt
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Gepostet: 20.07.2025 - 17:41 Uhr  ·  #4
Mit Django Reinhardt
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Gepostet: 20.07.2025 - 17:43 Uhr  ·  #5
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Gepostet: 20.07.2025 - 17:44 Uhr  ·  #6
bei der DLP ist er z.B. beim Count dabei
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Re: DICKIE WELLS

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Gepostet: 20.07.2025 - 19:49 Uhr  ·  #8
Hallo,
mit Dank an Gerd, Dieter und Billy für meine Horizont-Erweiterung.

Dickie Wells 1927–1943
Der französische Kritiker André Hodeir zählte Dickie Wells zu den besten und bedeutendsten Solisten des Jazz. Diese Einschätzung basierte auf seinen früheren Soli und den Pariser Aufnahmen von 1937. Derselbe Autor kommentierte Wells' Spiel in 52 mit der vernichtenden Bemerkung: „Den Wells von heute vergisst man am besten“, ein Satz, der auf jeden Musiker zutreffen könnte, der seine besten Jahre hinter sich hat. Obwohl übertrieben, unterstreichen Hodeirs Aussagen die außergewöhnliche Bedeutung von Dickie Wells in den ersten Jahrzehnten seiner Karriere.

William „Dickie“ Wells wurde am 10. Juni 1907 in Centerville/Tennessee geboren. Er verbrachte den Großteil seiner Kindheit in Louisville/Kentucky, wo er in der Schulband Baritonhorn spielte. 1923 begann Wells Posaune zu spielen und spielte mit einer lokalen Gruppe unter der Leitung von Lucius Brown.

Drei Jahre später zog er nach New York und wurde Mitglied der Band des Schlagzeugers Lloyd Scott, mit der Wells seine ersten Aufnahmen machte. Lloyds Bruder Cecil übernahm die Leitung und beschäftigte Dickie Wells bis 1930.

In den folgenden vier Jahren spielte Wells viele kürzere Engagements mit Elmer Snowden, Russell Wooding, Benny Carter, Chick Webb und Fletcher Henderson.

1934 schloss sich der Posaunist Teddy Hills Orchester an, mit dem er Europa besuchte, wo er 1937 in Paris eine Reihe von Schallplatten aufnehmen konnte, die zu seinen herausragendsten zählen.

Zurück in den USA schloss er sich Count Basies Band an, und zwischen 1938 und 1946 wurden seine einzigartigen Soli zu einem Markenzeichen der Aufnahmen des Count.

Nach kurzen Engagements bei J. C. Heard, Sy Oliver und Willie Bryant schloss er sich erneut Count Basie an, bis dieser 1950 seine Big Band aufgeben musste.

In den folgenden zwei Jahrzehnten arbeitete Wells mit verschiedenen Mainstream-Pick-up-Bands, oft angeführt von ehemaligen Basie-Mitgliedern. In Europa war er oft wieder mit Swing-Bands unter der Leitung von Buck Clayton zu hören.

Nach langer Krankheit, die 1976 in einem Herzinfarkt gipfelte, von dem er sich erholte, trat Dickie Wells wieder in Bands unter der Leitung von Earle Warren, Claude Hopkins und Bobby Booker auf. Seine Autobiografie “Night People“ wurde erstmals 1971 veröffentlicht.

Dickie Wells starb am 12. November 1985 in New York.

Diese CD beginnt mit Dickie Wells' ersten Plattensessions als Mitglied der Bands von Lloyd und Cecil Scott. Diese etwas rauen, aber temperamentvollen Darbietungen dokumentieren das Aufnahmedebüt nicht nur von Wells, sondern auch von Bill Coleman (Solos auf “In a Corner“ und “Springfield Stomp“) und Frankie Newton (Solo auf “Lawd Lawd“) sowie von Fletcher Allen und Howard Johnson, die beide später in Paris aufnahmen.

Die Sessions unter Dickie Wells' Namen, die der Kritiker Hugues Panassie für das französische Swing-Label produzierte, zeigen den Kern von Teddy Hills Band, ergänzt um Django Reinhardt und Bill Coleman, der damals mit Willie Lewis' Band in Paris lebte. Die kühne Idee, vier Blechbläser gegen einen Rhythmus aus Gitarre, Bass und Schlagzeug antreten zu lassen, sorgte für Begeisterung und führte zu einigen einprägsamen Stücken, die sicherlich zu den besten Jazz-Aufnahmen des Vorkriegseuropas zählen. Rückblickend wurde oft beklagt, dass Panassie den 19-jährigen Dizzy Gillespie (Teddy Hills dritte Trompete) nicht eingeladen hatte, aber offensichtlich war Hugues kein großer Kenner der Glaskugel! Stattdessen engagierte er Sam Allen und Howard Johnson (der Jahre später Gillespies Big Band beitrat), zwei exzellente Musiker, die durch diese Aufnahmen zweifellos Anerkennung erlangten.

Sechs Jahre später, zurück in den USA, nahm Wells ein großartiges Konzert für Signature auf, bei dem Bill Coleman erneut stark vertreten war. Unterstützt und angeregt von Lester Young, Freddie Green und Jo Jones aus Basies Orchester spielten Wells und seine Kollegen auch bei dieser Session brillant.

DISCOGRAPHY DICKIE WELLS 1927-1943
New York, January 10, 1927, Lloyd Scott And His Orchestra:
Lloyd Scott-d dir./Kenneth Roane-t-a/Gus McClung-t/Dickie Wells-tb/Fletcher Allen-John Williams-cl-as/Cecil Scott-cl-ts-bar/Don Frye-p-a/Hubert Mann-bj/Chester Campbell-tuba.
37529-2 Harlem Shuffle - aKR Victor 21491
37530-2 Symphonic Screach Victor 20495
37531-2 Happy Hour Blues Victor 20495

New York, November 19, 1929, Cecil Scott And His Bright Boys:
Bill Coleman-t/Frank Newton-t-v/Dickie Wells-tb/John Williams-Harold McFerran-as/Cecil Scott-cl-ts-bar/Don Frye-p/Rudolph Williams-bj/Mack Walker-tuba/Lloyd Scott-d.
57709-1 Lawd, Lawd - vFN&band Victor V-38098
57710-1 In A Corner Victor V-38098
57711-2 Bright Boy Blues Victor V-38117
57712-1 Springfield Stomp Victor V-38117

Paris, July 7, 1937, Dicky Wells And His Orchestra/Trio De Trompeites (1886):
Bill Dillard-Bill Coleman-Shad Collins-t/Dickie Wells-tb-a/Django Reinhardt-g/Richard Fullbright-b/Bill Beason-d.
OLA-1884-1 Bugle Call Rag Swing 6 (France)
OLA-1885-1 Between The Devil And The Deep Blue Sea Swing 6 (France)
OLA-1886-1 I Got Rhythm Swing 27 (France)

Paris, July 7, 1937, Dicky Wells And His Orchestra:
Bill Coleman-t-v/Dickie Wells-tb/Django Reinhardt-g/Richard Fullbright-b/Bill Beason-d.
OLA-1887- 1 Sweet Sue Swing 16 (France)
OLA-1888-1 Hangin' Around Boudon – vBC Swing 16 (France)
OLA-1889-1 Japanese Sandman Swing 27 (France)

Paris, July 12, 1937, Dicky Wells And His Orchestra:
Bill Dillard -Shad Collins-t/Dickie Wells-tb/Howard Johnson-as/Sam Allen-p/Roger Chaput-g/Bill Beason-d.
OLA-1894-1 I've Found A New Baby – tBD Swing 3 (France)
OLA- 1895-1 Dinah ! – tSC Swing 39 (France)
OLA-1896-1 Nobody's Blues But My Own - tSC Swing 39 (France)
OLA-1897-1 Hot Club Blues – tBD Swing 3 (France)

Paris, July 12, 1937, Dicky Wells:
Dickie Wells-tb solo/Sam Allen-p/Roger Chaput-g/Bill Beason-d.
OLA-1898- 1 Lady Be Good Swing 10 (France)
OLA-1899-1 Dicky Wells Blues Swing 10 (France)

New York, December 21, 1943, Dickie Wells And His Orchestra:
Bill Coleman-t/Dickie Wells-tb/Lester Young-ts/Ellis Larkins-p/Freddie Green-g/Al Hall-b/Jo Jones d.
T-19003 I Got Rhythm Signature 90002
T-19004 I'm Fer It, Too Signature 90002
T-1919 Linger Awhile Signature 28115
T-1920 Hello Babe Signature 28115

Gruß
Heino
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Re: DICKIE WELLS

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Gepostet: 21.07.2025 - 11:57 Uhr  ·  #9
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Re: DICKIE WELLS

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Gepostet: 21.07.2025 - 18:08 Uhr  ·  #10
Hallo,
in weiteren Jahren ...........

NYC, March 21, 1946, Dickie Wells' Big Seven:
George Treadwell, trumpet; Dicky Wells, trombone; Budd Johnson, tenor sax; Cecil Scott, baritone sax; Jimmy Jones, piano; Al McKibbon, bass; Jimmy Crawford, drums; Sarah Vaughan, vocal #1.
1033-1 We're Through Hot Record Society HRS 1019; Aladdin 3019; Atlantic ALS 116; Mosaic MD6-187
1034-2 Bed Rock Hot Record Society HRS 1019; Aladdin 3019; Atlantic ALS 116; Mosaic MD6-187
1035 Opera In Blue Hot Record Society HRS 1018; Riverside RLP 143; Mosaic MD6-187
1036-1 Drag Nasty (The Walk) Hot Record Society HRS 1018

NYC, February 3, 1958, Dicky Wells And His Orchestra:
Vic Dickenson, George Matthews, Benny Morton, Dicky Wells, trombone; Skip Hall, piano; Major Holley, bass; Jo Jones, drums.
Bones For The King
Sweet Daddy Spo-de-o
You Took My Heart
Felsted (E) FAJ 7006, SJA 2006; Master Jazz Recordings MJR 8127 Dicky Wells - Bones For The King = Affinity (E) AFF 164 1986

NYC, February 4, 1958, Dicky Wells And His Orchestra:
Buck Clayton, trumpet; Dicky Wells, trombone; Rudy Rutherford, clarinet, baritone sax; Buddy Tate, tenor, baritone sax; Skip Hall, piano; Everett Barksdale, guitar; Major Holley, bass; Jo Jones, drums.
Hello Smack!
Come And Get It
Stan's Dance
Felsted (E) FAJ 7006, SJA 2006; Master Jazz Recordings MJR 8127 Dicky Wells - Bones For The King= Affinity (E) AFF 164 1986

NYC, April 21, 1959, Dicky Wells And His Orchestra:
Vic Dickenson, George Matthews, Benny Morton, Dicky Wells, trombone; Skip Hall, piano, organ; Kenny Burrell, guitar; Everett Barksdale, bass; Herbie Lovelle, drums.
Blue Moon
Air Lift
It's All Over Now
Wine-O Junction
Felsted (E) FAJ 7009, SJA 2009 Dicky Wells - Trombone Four-In-Hand = Affinity (E) AFF 168 1986
= Master Jazz Recordings MJR 8118 Dickie Wells All Stars - Trombone Four-In-Hand

NYC, probably April 22, 1959, Dicky Wells And His Orchestra:
Vic Dickenson, George Matthews, Benny Morton, Dicky Wells, trombone; Skip Hall, piano, organ; Everett Barksdale, guitar; Major Holley, bass; Herbie Lovelle, drums.
Heavy Duty
Short, Tall, Fat, Small
Felsted (E) FAJ 7009

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Re: DICKIE WELLS

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Gepostet: 21.07.2025 - 19:30 Uhr  ·  #11
Hallo,
folgende CD mit informativem Booket ...........

William "Dickie Wells" wurde am 10. Juni 1907 in Centerville Tennessee, geboren. Als er zehn Jahre alt war, zog seine Familie nach Nashville und dann nach Louisville/Kentucky. Hier schloss er sich Booker T. Washingtons Orchester an, zu dem bereits einige junge Musiker gehörten, die später berühmt werden sollten: Jonah Jones (Trompete), Bill Beason (Schlagzeug) und Buddy Lee (Trompete). Auch Helen Humes, jene großartige Sängerin, mit der Wells später in Count Basies Big Band zusammenarbeitete, war dort. Sie sang nicht nur, sondern spielte auch Trompete und Klavier.

Bevor Dickie Wells seine professionelle Karriere begann, hatte er sich durch den Kontakt mit zahlreichen Musikern und Orchestern (Jimmy Harrison war sein Vorbild an der Posaune) ein solides musikalisches Hintergrundwissen angeeignet. Um 1926 kam er nach New York und spielte zunächst mit Lloyd und Ceal Scott, dann mit Luis Russell und Elmer Snowden. Er spielte zwei Jahre lang mit Benny Carter, bevor er 1933 zu Fletcher Hendersons Big Band stieß.

Etwa zu dieser Zeit beteiligte er sich an einer wichtigen Plattenserie unter der Leitung des englischen Musikers Spike Hughes, neben Jazz-Größen wie Coleman Hawkins, Chu Berry, Henry Allen, Benny Carter und Big Sid Catlett, auf der seine zahlreichen, schillernden Soli die Aufmerksamkeit der Band auf sich zogen.

Es folgten zwei Jahre mit Teddy Hills Orchester, das 1937 durch Frankreich und England tourte. Hier hatte Hugues Panassie die Idee, zwei legendäre Sessions für das neue Swing-Label um Dickie Wells zu organisieren, auf denen er ausführlich auftrat und die ihn als einen der bedeutendsten Jazz-Posaunisten und Improvisatoren weltweit auswiesen.

1938 trat er Count Basies Orchester bei, doch es fiel ihm nicht leicht, sich einen Platz zu erobern. Denn Basies Band hatte sich immer auf Tenorsaxophon und Trompete konzentriert, während Posaunensoli wenig Raum hatten. Er blieb bis 1949 bei Basie, mit Ausnahme von zwei Jahren 1946/47.

Danach trat er mit einigen seiner alten Bandkollegen wie Jimmy Rushing, Buck Clayton und Buddy Tate auf. Er spielte auch in den Bands von Annie Hines und Ray Charles. Er starb 1985.

Dickie Wells war einer der größten und bewegendsten Posaunisten. Seine kühne Fantasie, sein kraftvoller Ton und seine perfekte Ausführung machten ihn zu einem hervorragenden Improvisator. Schon seine ersten Aufnahmen zeigen seinen vehementen Stil, seinen schneidenden Anschlag, sein ergreifendes Vibrato und seinen Einfallsreichtum. Dies blieb während des gesamten ersten Teils seiner Karriere so, bis etwa 1941/42, als sein Spiel lässiger, legato, leichter und gelegentlich exzentrischer wurde, mit einigen äußerst originellen Phrasierungen. Wenn er richtig loslegt und eine aufregende Phrase der anderen folgt, sind sein straffes Spiel und sein lockerer Swing unübertrefflich. Basie empfand eine große Zuneigung zu dem Mann, den er "Mr. Bones" nannte, und wählte ihn als Begleiter für Jimmy Rushings Bluesgesang. Ihr Verständnis war so groß, dass Gesang und Begleitung wie von einem einzigen Musiker zu stammen schienen. Dass sie die gleiche tiefe Leidenschaft für den Blues teilten, wird auf dem wunderschönen “Harvard Blues“ von 1944 deutlich.

Wir haben Dickie Welts' Aufnahmekarriere anhand einiger seiner besten Soli verfolgt, beginnend mit dem kraftvollen “Goin' To Town“ (1931) mit Luis Russells Orchester. Der Zuhörer ist sofort beeindruckt von der Kraft, dem Swing und der unglaublichen Energie des Posaunisten. Auf “I Wish I Could Shimmy“ wird er von einigen Musikern von Fletcher Henderson begleitet und auf diesem Titel ist auch das lyrische Tenorsaxophon von Coleman Hawkins zu hören. Fletchers jüngerer Bruder Horace Henderson leitet die Band bei seinem eigenen Arrangement von “Happy Feet“. Dickies Solo nutzt sein prächtiges Vibrato voll aus. Spike Hughes‘ Arrangement von “Fanfare“ bietet eine Abfolge großartiger Solisten, beginnend mit Chu Berry, unmittelbar gefolgt von Coleman Hawkins, bevor zwei brillante Refrains von Wells selbst folgen, ein wirklich herausragendes Schluchzen. Dann sind Henry Allen und Benny Carter an der Klarinette an der Reihe, mit solider Unterstützung von Big Sid Catlett am Schlagzeug.

“My Marie“, aus seiner Zeit bei Teddy Hills Orchester, hat ein weiteres treibendes Solo voller Dickie-Gags. Dann kommen wir zu den berühmten Sessions, die für das französische Swing-Label gemacht wurden.

Hugues Panassie hatte die großartige Idee, Bill Coleman und Django Reinhardt einzuladen, um die Reihen der Teddy Hills-Musiker zu verstärken, die Wells begleiteten. Wells ist auf jedem Titel exzellent. Wenn doch nur jeder Musiker, der dem Jazz seinen Stempel aufgedrückt hat, eine solche Gelegenheit bekommen hätte! Aufgenommen in einer so entspannten Atmosphäre, überrascht es nicht, dass dies einige der besten Platten sind, die Dickie Wells je gemacht hat. Seine Auftritte auf “Sweet Sue“ und “Between The Day“ sind großartig, ebenso wie seine Duos mit Bill Coleman. Django und Coleman waren bei der zweiten Session nicht dabei, aber der exzellente Altsaxophonist Howard Johnson glänzt auf “I Found a New Baby“. Die beiden Posaunensoli auf “Lady Be Good“ und “Dicky Wells Blues“ sind geradezu erhaben und erwecken den Eindruck, als könnte er stundenlang weiterimprovisieren. Diese Pariser Sessions beweisen zweifelsfrei, dass Dickie Wells einer der bedeutendsten Improvisatoren des Jazz war.

Auf Empfehlung von Herschel Evans, der ihn außerordentlich bewunderte, nahm Count Basie 1938 Kontakt zu Wells auf und bot ihm einen Platz in seiner Big Band an. Er sagte lediglich: „Solange die Jungs in der Band gerne mit dir spielen, ist alles in Ordnung!“ Sie begannen in einer Band in New Jersey, und Basie sagte zu ihm: „Nimm einfach dein Instrument, setz dich hin, blase mit den Jungs und schau, wie es läuft.“ „Aber wo ist meine Partitur?“, fragte Dickie. „Setz dich hin und schau, was passiert.“ Basie antwortete zickig und fügte hinzu: „Wenn die anderen aufstehen, machst du dasselbe, benutzt deinen Derby (eine Art Dämpfer) und blase mit allem, was du hast!“ Basies Band änderte oft die Arrangements entsprechend ihrer Mitglieder. Dickie schlug wichtige Änderungen vor, und die Partituren wurden selten auf den neuesten Stand gebracht. Dickie hatte nicht viel Zeit, sich auszudrücken, aber kurz nach seiner Ankunft, während einer Radiosendung im Juli 1938, am Ende von “One O'Clock Jump“, gab er nicht nach und startete ein großartiges Solo mit drei Refrains. Sofort setzte das Orchester mit der Saxophongruppe ein und folgte seiner Improvisation perfekt, und das Stück endete mit vier offensiven Riff-Refrains – ein magischer Moment! Es folgen weitere von Dickies besten Soli mit der Band: zunächst “Texas Shuffle“, gefolgt von “Panassia Stomp“. “Taxi War Dance“ enthält ein wunderschön ausgeführtes Solo, wobei “Dickie's Dream“ auf gleicher Höhe reagiert.

1943 leitete Wells eine Session mit seinem Freund Bill Coleman an der Trompete, Lester Young am Tenorsaxophon und einer exzellenten Rhythmusgruppe mit Freddie Green und Jo Jones. Lester ist in Hochform und spielt einen Refrain nach dem anderen, seine Inspiration lässt keine Sekunde nach, während Dickie zwei fabelhafte Refrains auf “I Got Rhythm“ spielt, mitreißende Glissandi, gewaltiger Sound, alles mit atemberaubender Wucht! “I'm Fer It Too“ (eine seiner eigenen Kompositionen) beginnt mit zwei majestätischen, langsamen Blues-Posaunen-Refrains und beweist damit, wie gut er den Blues interpretieren konnte. Er war auch ein exzellenter Komponist und Arrangeur, und einige seiner Werke, wie “Rush“ oder “Kansas City Stride“, blieben lange Zeit im Basie-Bandbook.

Dickie Wells gehört zweifellos zu den Jazz-Größen der 30 er oder 40 er Jahre, die das Rückgrat dieser Kunstform bildeten. Diese wunderbaren Musiker, begleitet von vielen anderen, weniger bedeutenden Künstlern, trugen im 20. Jahrhundert zur Entwicklung des Jazz bei. Wells verdient seinen Platz in dieser kleinen Gruppe außergewöhnlich fruchtbarer Improvisatoren. „Mr. Bones bleibt eine bedeutende Figur in der Geschichte des Jazz.“

Gruß
Heino
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