Hallo,
bisher kurz im Song-Register "Banjo Boy" erwähnt:
George Formby, Jr., OBE (* 26 May 1904, + 06 March 1961) war ein englischer Sänger und Komiker, der für sein Banjo-, Ukulele- oder Banjolele-Spiel und seine zahlreichen leichten, komischen Lieder berühmt war und zu einem beliebten Star auf der Bühne und auf der Leinwand wurde.
Nach dem Frank Ifield-Erfolg von “Lucky Devil“ schien es zum Zeitpunkt einer nächsten Veröffentlichung im Mai 1960 ein guter Anwärter auf die Charts zu sein. Und das wäre vielleicht auch der Fall gewesen, wenn nicht George Formby das Lied angeboten worden wäre und es gleichzeitig mit Franks Version veröffentlicht hätte! Formby hatte Charts-Erfolg:
28 Jul 1960 2 47 40 Happy Go Lucky Me George Formby Pye 7N 15269
28 Jul 1960 2 47 40 Banjo Boy George Formby Pye 7N 15269
Der Sohn des Bühnenkomikers George Formby sr. (* 1875, + 1921) zeigte bereits in jungen Jahren Begeisterung für den Pferdesport und wurde Jockey. In dieser Funktion holte man ihn 1915 mit der Hauptrolle des jungen Pferdenarren Tony Dawson in dem Gesellschafts- und Sportdrama “By the Shortest of Heads“ erstmals vor die Kamera. Dennoch entschied sich Formby erst mit 17 Jahren, die Schauspielerei professionell auszuüben, folgte den Spuren seines in diesem Jahr (1921) verstorbenen Vaters und trat als Entertainer und Spaßmacher in Music Halls auf.
Die Ukulele, gelegentlich auch eine Mandoline oder ein Banjo, und pomadisiertes, pechschwarzes Haar wurden bald seine Markenzeichen. Seine eigenwillige Komik, die nasale, schrille Stimme sowie der unverkennbare Lancashire-Slang und die typischen Phrasen prägten bald den sogenannten "Formby Style".
Nachdem er sich in seinem Beruf als Bühnenentertainer einen Namen gemacht hatte, holte ihn 1933 der Produzent John Blakeley zum Film zurück. Bald entwickelte sich der Mann mit dem markanten Breitmaulfrosch-Lächeln und den großen, scheu und unschuldig wirkenden Augen zu einem beachtlichen Kassenmagneten. Formby-Lustspiele waren nicht gerade originell oder sonderlich geistreich, erfreuten sich aber beim heimischen Publikum großer Beliebtheit. Zwischen 1934 und 1945 war er Englands populärster Filmkomiker, 1939 sogar der größte heimische Kassenmagnet in allen Filmgenres.
Diese Popularität nutzte auch die britische Propagandamaschinerie und setzte Formby im Rahmen von Entertainments National Service Association während des Krieges (daheim wie auf dem Festland und in Nordafrika) für Truppenbetreuungen ein. Auf der Leinwand verkörperte Formby meist den schüchternen Verehrer eines Mädchens, das er auf mehr oder weniger linkische Art und Weise zu erobern sucht. Fast alle seine Charaktere hießen George (wenngleich mit unterschiedlichen Nachnamen). Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs hatte Formby seinen Popularitätshöhepunkt erreicht, bis zum Karriereende 1945 sollte der gebürtige Franzose Marcel Varnel sein Hausregisseur bleiben.
Vor allem in seinen frühen Kriegsfilmproduktionen machte Formby immer wieder seine Späße auf Kosten der Nazis. In der Spionagekomödie "Let George Do It beispielsweise, seinem wohl populärsten Film in der Heimat, begegnet er in einer Traumsequenz Adolf Hitler, haut ihm kräftig auf die Nase und schimpft ihn "Schwätzer". Versuche, mit seinen Filmen auch in den USA zu reüssieren, scheiterten jedoch; zu speziell britisch schien dort sein Humorverständnis.
Nach Varnels Tod 1947 zog sich Formby vom Film zurück und widmete sich wieder vollständig seinem Bühnenprogramm. 1952 erlitt er seinen ersten Herzinfarkt.
Bei seinen UK-Schallplattenveröffentlichungen lag seit 1955/56 das Schwergewicht auf dem Vertrieb von EPs unter dem Einsatz seiner Ukulele. Im Oktober und Dezember 1959 erschienen zwei weitere EPs, nun gemäß Cover-Abb. spielend auf dem Banjo. Passend zu diesem Instrument ergab sich dann im Mai 1960 seine einzige 45er-Single auf PYE Records:
PYE
05 60….7N 15269….GEORGE FORMBY with Ukulele..Happy Go Lucky Me/GEORGE FORMBY..Banjo Boy
“Banjo Boy“ war die Cover-Version des Charlie Niessen-Schlagers für die dänischen Brüder Jan & Kjeld, veröffentlicht im August 1959. Für den deuutschen Schlagermarkt sorgten die Honey Twins für eine leichte Konkurrenz-Version, auch vertrieben auf Decca Records mit englischem Text im Mai 1960. Der englische Text stammt von Buddy Kaye, auch für die Veröffentlichung von George Formby aus Mai 1960. Formbys Single erschien auch in Australien, New Zealand, Canada, Frankreich und Norwegen.
Seine Frau Beryl starb Heiligabend 1960. Daraufhin verschlechterte sich Formbys Gesundheitszustand, der Komiker starb, nachdem er einen zweiten Herzinfarkt erlitten hatte, gut zehn Wochen nach ihr. Rund 100.000 Personen säumten die Straße, als sein Sarg zur letzten Ruhestätte auf dem Warrington Cemetery gebracht wurde.
Gruß
Heino
bisher kurz im Song-Register "Banjo Boy" erwähnt:
George Formby, Jr., OBE (* 26 May 1904, + 06 March 1961) war ein englischer Sänger und Komiker, der für sein Banjo-, Ukulele- oder Banjolele-Spiel und seine zahlreichen leichten, komischen Lieder berühmt war und zu einem beliebten Star auf der Bühne und auf der Leinwand wurde.
Nach dem Frank Ifield-Erfolg von “Lucky Devil“ schien es zum Zeitpunkt einer nächsten Veröffentlichung im Mai 1960 ein guter Anwärter auf die Charts zu sein. Und das wäre vielleicht auch der Fall gewesen, wenn nicht George Formby das Lied angeboten worden wäre und es gleichzeitig mit Franks Version veröffentlicht hätte! Formby hatte Charts-Erfolg:
28 Jul 1960 2 47 40 Happy Go Lucky Me George Formby Pye 7N 15269
28 Jul 1960 2 47 40 Banjo Boy George Formby Pye 7N 15269
Der Sohn des Bühnenkomikers George Formby sr. (* 1875, + 1921) zeigte bereits in jungen Jahren Begeisterung für den Pferdesport und wurde Jockey. In dieser Funktion holte man ihn 1915 mit der Hauptrolle des jungen Pferdenarren Tony Dawson in dem Gesellschafts- und Sportdrama “By the Shortest of Heads“ erstmals vor die Kamera. Dennoch entschied sich Formby erst mit 17 Jahren, die Schauspielerei professionell auszuüben, folgte den Spuren seines in diesem Jahr (1921) verstorbenen Vaters und trat als Entertainer und Spaßmacher in Music Halls auf.
Die Ukulele, gelegentlich auch eine Mandoline oder ein Banjo, und pomadisiertes, pechschwarzes Haar wurden bald seine Markenzeichen. Seine eigenwillige Komik, die nasale, schrille Stimme sowie der unverkennbare Lancashire-Slang und die typischen Phrasen prägten bald den sogenannten "Formby Style".
Nachdem er sich in seinem Beruf als Bühnenentertainer einen Namen gemacht hatte, holte ihn 1933 der Produzent John Blakeley zum Film zurück. Bald entwickelte sich der Mann mit dem markanten Breitmaulfrosch-Lächeln und den großen, scheu und unschuldig wirkenden Augen zu einem beachtlichen Kassenmagneten. Formby-Lustspiele waren nicht gerade originell oder sonderlich geistreich, erfreuten sich aber beim heimischen Publikum großer Beliebtheit. Zwischen 1934 und 1945 war er Englands populärster Filmkomiker, 1939 sogar der größte heimische Kassenmagnet in allen Filmgenres.
Diese Popularität nutzte auch die britische Propagandamaschinerie und setzte Formby im Rahmen von Entertainments National Service Association während des Krieges (daheim wie auf dem Festland und in Nordafrika) für Truppenbetreuungen ein. Auf der Leinwand verkörperte Formby meist den schüchternen Verehrer eines Mädchens, das er auf mehr oder weniger linkische Art und Weise zu erobern sucht. Fast alle seine Charaktere hießen George (wenngleich mit unterschiedlichen Nachnamen). Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs hatte Formby seinen Popularitätshöhepunkt erreicht, bis zum Karriereende 1945 sollte der gebürtige Franzose Marcel Varnel sein Hausregisseur bleiben.
Vor allem in seinen frühen Kriegsfilmproduktionen machte Formby immer wieder seine Späße auf Kosten der Nazis. In der Spionagekomödie "Let George Do It beispielsweise, seinem wohl populärsten Film in der Heimat, begegnet er in einer Traumsequenz Adolf Hitler, haut ihm kräftig auf die Nase und schimpft ihn "Schwätzer". Versuche, mit seinen Filmen auch in den USA zu reüssieren, scheiterten jedoch; zu speziell britisch schien dort sein Humorverständnis.
Nach Varnels Tod 1947 zog sich Formby vom Film zurück und widmete sich wieder vollständig seinem Bühnenprogramm. 1952 erlitt er seinen ersten Herzinfarkt.
Bei seinen UK-Schallplattenveröffentlichungen lag seit 1955/56 das Schwergewicht auf dem Vertrieb von EPs unter dem Einsatz seiner Ukulele. Im Oktober und Dezember 1959 erschienen zwei weitere EPs, nun gemäß Cover-Abb. spielend auf dem Banjo. Passend zu diesem Instrument ergab sich dann im Mai 1960 seine einzige 45er-Single auf PYE Records:
PYE
05 60….7N 15269….GEORGE FORMBY with Ukulele..Happy Go Lucky Me/GEORGE FORMBY..Banjo Boy
“Banjo Boy“ war die Cover-Version des Charlie Niessen-Schlagers für die dänischen Brüder Jan & Kjeld, veröffentlicht im August 1959. Für den deuutschen Schlagermarkt sorgten die Honey Twins für eine leichte Konkurrenz-Version, auch vertrieben auf Decca Records mit englischem Text im Mai 1960. Der englische Text stammt von Buddy Kaye, auch für die Veröffentlichung von George Formby aus Mai 1960. Formbys Single erschien auch in Australien, New Zealand, Canada, Frankreich und Norwegen.
Seine Frau Beryl starb Heiligabend 1960. Daraufhin verschlechterte sich Formbys Gesundheitszustand, der Komiker starb, nachdem er einen zweiten Herzinfarkt erlitten hatte, gut zehn Wochen nach ihr. Rund 100.000 Personen säumten die Straße, als sein Sarg zur letzten Ruhestätte auf dem Warrington Cemetery gebracht wurde.
Gruß
Heino
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