Hallo,
gesucht und bisher nicht entdeckt .........
„Jedes Mal, wenn ich singe“, hat die Rocksängerin Marianne Faithfull gesagt, „bete ich zu Billie Holiday, um mir zu helfen: the singers' saint - die Schutzheilige aller Sängerinnen.“ Billie Holiday stand im Zentrum des Jazzgesangs.
Marianne Faithfull (* 29. Dezember 1946 in Hampstead/London, England als Marian Evelyn Faithfull), wohlhabend, hübsch und mit Neigung zum Desaster, ist eine britische Musikerin und Schauspielerin.
Faithfull hat durch ihre Mutter, Eva Hermine von Sacher-Masoch, Freiin Erisso (* 1912, + 1994), eine Großnichte von Leopold von Sacher-Masoch, österreich-ungarische Wurzeln. Ihr Vater, Major Robert Glynn Faithfull (* 1912, +1998), war Offizier der britischen Armee und Professor für Psychologie.
Faithfull wurde in den 1960 er Jahren als junge Pop-Sängerin in England, Europa und im Rahmen der sogenannten "British Invasion" (in der Zeit großer Popularität britischer Musiker wie der Beatles und der Rolling Stones) auch in den USA bekannt. 1964 begann sie ihre Karriere mit “As Tears Go By“, einer Komposition von Mick Jagger und Keith Richards von den Rolling Stones; danach veröffentlichte sie eine Reihe erfolgreicher Singles, darunter “This Little Bird“, “Summer Night“ und “Sister Morphine“.
Am 06. Mai 1965 heiratete Faithfull den Künstler John Dunbar; sie war 18, er 21 Jahre alt. Ihr Sohn Nicholas Dunbar wurde am 10. November 1965 geboren. 1967 verließ Faithfull Dunbar, die Ehe wurde 1970 geschieden.
In der Boulevardpresse wurde Faithfull vor allem durch ihre Liebesbeziehung zu Mick Jagger bekannt, der angeblich den Song “Wild Horses“ auf dem Stones-Album “Sticky Fingers“ für sie komponierte. Der Song “Sister Morphine“ vom selben Album entstammt neben der Feder von Faithfull ebenfalls der von Richards/Jagger und beschreibt Faithfulls Drogensucht. Im Leben des Paares spielte Drogenkonsum bereits eine Rolle, in hohem Maße abhängig wurde Faithfull jedoch nach der Trennung von Jagger.
Dass sie im Juli 1971 in Paris in die mysteriösen Todesumstände von Jim Morrison verwickelt gewesen sei, stellte sich dagegen als falsch heraus, insbesondere die Theorie, Faithfull sei bei Morrisons Leiche gewesen oder habe ihm sogar, quasi als "Sister Morphine", den goldenen Schuss gesetzt. Wie Faithfull in ihrer Autobiographie detailliert beschrieb, bezogen sie und Morrison ihr Heroin lediglich von derselben Person – darin bestand die einzige Verbindung zu Morrisons Tod.
Die ideale junge Frau der Sechziger war eine diffuse Kombination von Fan, Freundin eines Popstars und Popstar, in exakt dieser Reihenfolge. Wie wir gesehen haben, gab es zum einen die unbeschreibliche Cathy McGowan, den "fan extraordinaire". Dann gab es Twiggy, das Cockney-Modell, das einige Platten machte, und Marianne Faithfull, die Freundin eines Pop-Stars, die auch sang. Unter ihren "upper-class"-Vorfahren findet sich der Mann, der als erster den Sado-Masochismus bekannt gemacht hatte, Herzog Leopold von Sacher-Masoch selbst. Mariannes bebende Stimme und ihre überspannten Lieder wie “Little Bird“ und “As Tears Go By“ hätte man wohl als unbeschreiblich jämmerlich abgetan, wären da nicht ihre anderen, faszinierenden Aktivitäten gewesen, wie die angeblichen Eskapaden mit Mick Jagger, Mars-Riegeln und Heroin. Bei dieser Aufzählung dürfen Cilla und Lulu nicht fehlen, Pop-Stars, die nie so richtig im Trend lagen. Sie wurden bald von eben der alten britischen Tradition von fröhlichen, frechen jungen Dingern vereinnahmt, denen die Beverley Sisters in den Fünfzigern zu entkommen versuchten. Am besten von allen war das Mädchen, dem jede Leserin von Rave, Teenscene oder Petticoat nacheiferte: Sandra Goodrich, das hässliche Entlein aus Dagenham, das zu Sandie Shaw, dem Schwan, wurde.
Marianne Faithfull hat keineTrends in die Welt gesetzt, keine Massenhysterie erzeugt, und sie hatte auch nicht eben viele Hits und noch nicht einmal einen Titel, der in die Top 20 gekommen ist. Aber Aufmerksamkeit hat sie trotzdem verdient, weil sie in Amerika als junge Solo-Sängerin Erfolg hatte (was viele andere, in England überaus beliebte Sängerinnen wie Sandie Shaw und Cilla Black nicht schafften), weil sie eine ganze Reihe recht ordentlicher Platten gemacht hat und weil sie schließlich (bildlich gesprochen) ein Teenager-Liebling von erstaunlichen Ausmaßen war - für mich und zahllose andere Anglophile. Marianne hatte die archetypischen Züge einer britischen Baby Doll, um es mal so zu sagen; man konnte stundenlang die Bilder auf dem Cover ihrer ersten LP anschmachten.
Sie symbolisierte das Unerreichbar-Exotische und ist sicherlich bis heute Tausenden lieb und teuer geblieben. Aber um halbwegs objektiv und einigermaßen bei den Fakten zu bleiben, will ich mich hauptsächlich auf das musikalische Erbe von Marianne Faithfull beschränken; und die ganzen deftigen Skandale (wie beispielsweise der, als Marianne Faithfull Kim Fowley als den Vater des Babys von Gene Pitney bezeichnete, dessen Vater offiziell Mick sein sollte, oder der legendäre Zwischenfall in der Candy Bar) sollen hier nur am Rand eine Rolle spielen.
In der Tat wurden die Girl Groups Mitte der sechziger Jahre in den Charts von den sogenannten "Girl Singers" oder Solo-Sängerinnen abgelöst Und wieder kam der Anstoß aus England, obwohl Amerika für die Solokünstlerinnen nicht so empfänglich war wie für die "Saubermänner"Bands. Während Sängerinnen wie Petula Clark und Dusty Springfield große Erfolge verzeichnen konnten, waren die Reaktionen auf andere, wie z.B. Marianne Faithfull, Lulu, Cilla Black und Sandie Shaw, sehr gemischt. Und obwohl diese Sängerinnen nicht so viele Cover-Versionen von Girl Group-Songs produzierten wie die Männerbands, erinnern ihre etwas blechern klingenden, gefühlvollen Interpretationen doch eindeutig m die Zeit der Girl Groups. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der neue, energiegeladene Sound aus Detroit (vor allem Springfield machte keinen Hehl aus ihrer Begeisterung für die MotownKünstlerInnen). Die neuen Sängerinnen boten ihrem Publikum außerdem ein eleganteres Erscheinungsbild: Erwachsen und doch cool vermittelten sie eine Unabhängigkeit, die in krassem Gegensatz zur Abhängigkeit der "little Girls" in den Girl Groups stand. Hervorzuheben ist auch, dass jede Sängerin eine Langzeitkarriere haben konnte, auch wenn es dabei Zeiten gab, in denen sie nicht so erfolgreich war. Das hob sie von den amerikanischen Girl Groups ab, die einfach von der Bildfläche verschwanden und - selbst wenn sie überlebten - kaum eine andere Möglichkeit hatten, als sich auf dem Oldie-Markt herumzuplagen.
Marianne Faithfull fiel, zumindest musikalisch, etwas aus dem Rahmen, denn ihre klare Stimme und ihre folkhaften Songs hatten mehr mit der Musik von Folksängerinnen wie Joan Baez gemeinsam als mit PopMusik. Faithfull war tatsächlich ein unfreiwilliger Popstar. Ihr gefiel das, was Baez und Bob Dylan machten, besser als Popmusik, und sie kam eigentlich eher zufällig in die Musikbranche. Faithfull wurde 1946 als Tochter eines Universitätsprofessors und einer österreichischen Baronin geboren und wuchs im englischen Reading auf, wo sie eine Klosterschule besuchte und als Teenager in Kneipen Folk Musik spielte. 1964 nahm ihr Freund John Dunbar (der später ihr erster Ehemann wurde) sie mit zu einer Party von Paul McCartney in London. Dort lernte sie Andrew Loog Oldham kennen, der die damaligen "bad Boys" der Rockszene, die Rolling Stones, managte. Als er erfuhr, dass Faithfull sang, bot Oldham ihr einen Plattenvertrag an und schrieb zusammen mit Mick Jagger und Keith Richards von den Stones ihre erste Single, das melancholische “As Tears Go By“ (mit dem Jagger und Richards als Songschreiberteam bekannt wurden).
Faithfull machte sich damals keine großen Gedanken darüber, ob der Song ein Erfolg würde. „Ich habe nicht geglaubt, dass etwas daraus werden würde“, sagte sie später. „Der Song kam im Sommer heraus, ich trat damit in ein paar Fernsehshows auf, was ziemlich langweilig war und dachte: mein Gott, soviel Wirbel um nichts.' Und im Herbst ging ich einfach wieder zur Schule.“ Aber als der Song auf # 9 der britischen (und # 22 der amerikanischen) Charts kletterte, ging sie von der Schule ab und strebte ernsthaft eine Gesangskarriere an. Obwohl sie weiterhin PopHits hatte, nahm sie auch Folk-LPs auf (die nur in Großbritannien erschienen): North Country Maid mit den sehr ausdrucksvollen Versionen von “She Moved Through the Fair“, “Scarborough Fair“ (mit dem Simon and Garfunkel zwei Jahre später einen Top 20-Hit hatten) und dem TitelSong des Albums. Auf einem weiteren Folk-Album sang Faithfull FolkSongs wie “Fare Thee Well“ und “Once I Had a Sweetheart“ und las Lewis Carrolls Gedicht “Jabberwocky“ aus seinem Buch “Alice im Spiegelland“. Trotz ihres Erfolgs hatte Faithfull immer noch Zweifel an ihrer MusikKarriere. „Das einzige, was ich schwierig fand - und immer noch finde - ist, dass ich mich frage, warum ich es getan habe“, sagte sie 1990. „Ich frage mich, ob es eine gute Idee war; vielleicht hätte ich es lassen und weiter zur Schule gehen sollen. Jetzt finde ich es toll, und ich bin froh, dass alles so gekommen ist, aber manchmal habe ich diesen Gedanken. Ich genieße es zwar ... aber es hat lange gedauert, bis ich das konnte.“
Die Karriere von Marianne Faithfull begann damit, dass sie bei einer Tanzerei einen Kunsthändler namens John Dunbar kennenlernte und von ihm zu einer Party eingeladen wurde, an der auch der bekannte Stones-Impresario Andrew Loog Oldham teilnahm. Oldham, so heißt es, nahm Marianne kurz in Augenschein und war sich sicher, dass sie eine perfekte Plattenkünstlerin abgeben würde.
It was in the Spring of '64 when Cambridge University Fine Arts student ond acquaintance of Peter Asher - he of Peter ond Gordon fame - John Dunbar, chanced to take the lady to a party attended by Andrew Oldham. So captivated by her was the "Loog", that an ensuing discussion revealed her empathy with the then-populor ond expanding folk music creed. In no time he signed Marianne and lounched her disc career with the emotive “As Tears Go By“, produced by himself on premiering Musical Director Mike Leander‘s long standing associotion with her also.
Marianne Faithfull: „Oldham kam her und hat mich gefragt, ob ich eine Platte machen wolle, und ich hab ja gesagt - warum auch nicht?“ Sie war siebzehn damals, hatte kaum musikalische Erfahrung, aber Oldham nahm sie im Herbst 1964 ins Studio mit, gab ihr einen Stones-Track, der schon länger in der Schublade geschmort hatte, und das Ergebnis war ein Welthit, “As Tears Go By“, von Marianne in einem schmachtenden Tremolo-Stil interpretiert. “Greensleeves“, die B-Seite, war ein Kompromiss zwischen den gängigen Folk-Versionen dieses Songs und dem rockigeren Arrangement der Country-Gentlemen.
DECCA (UK)
06 1964 F 11923 MARIANNE FAITHFULL As Tears Go By* / Greensleeves**
Music Director: MIKE LEANDER*/HARRY ROBINSON**
Während sie gerade dabei war, die Pop-Szene aufzurollen, wurde entschieden, dass sie nebenher auch noch den Folk-Markt stürmen solle, weshalb eine nur in England veröffentlichte Single mit “Blowing in the Wind“/“House of the Rising Sun“ herauskam, die aber nur dürftigen Erfolg hatte. “Blowing in the Wind“ war eine ziemlich labberige Folk-Rock-Produktion mit Streichern und voluminösem Hintergrundchor, wogegen es sich bei “House of the Rising Sun“ um eine andere Version als die auf der LP “Come My Way“ handelte, die viel mehr auf Pop produziert war.
The swift rise to chart honours both in Britain and America for the single heralded her as major find, and being both articulate and exceptionally photogenic, an enviable list of important television appearances followed. The chart avoidance of her second 45, Bob Dylan's “Blowin' In The Wind“ c/w on Oldham arrangement of “House Of The Rising Sun“ (F 12007, Released: 23rd october 1964; U.K. only), passed without undue damage to her expanding popularity, indeed it helped cement a high-profile amongst the reserved folk market.
10 1964 F 12007 MARIANNE FAITHFULL Blowin' In The Wind / House Of The Rising Sun
Music Director: DAVID WHITAKER
Als nächstes kam der wunderschöne Titel “Come and Stay With Me“, komponiert von Jackie DeShannon; er verkaufte sich ganz ordentlich.
02 1965 F 12075 MARIANNE FAITHFULL Come And Stay With Me / What Have I Done Wrong
Music Director: MIKE LEANDER
Als es dann für ein Album Zeit wurde, brachte Marianne Faithfull gleich zwei auf einmal heraus, erstens das Folk-gestylte “Come My Way“, das nur in England erschien, und zweitens das mehr Pop-orientierte Opus “Marianne Faithfull“.
1965 would be a busy year for Marianne: a torrent of product was unleashed during April, kicking off on the 15th with the highly unusual practice of two simultaneously issued debut LP's; the folk-laden “Come My Way“ (LK 4688; U.K. only), and a pop-slanted accomplice simply named after her (LK 4689; U.K. only). Both entered Britannia's album charts on June 5th, the former peaking at 12 during a seven week run and the latter three places lower. It troubled compilers for o fortnight.
Das Folk-Album besteht aus Material, das eher für Joan Baez typisch wäre und auch so interpretiert wird, am deutlichsten bei der ziemlich traditionell gehaltenen Nummer “Once I Had a Sweetheart“, Marks Titel-Track (nicht dieselbe Version wie auf der später in Amerika erschienenen LP “Go Away From the World“) sowie bei “Down in the Salley Garden“. Außerdem sind noch ein paar amüsante gesprochene Stücke auf der Platte zu finden, eine dem Original unterlegene Version von “House of the Rising Sun“ und “Spanish Is a Loving Tongue“, ein Titel, der später auch von Bob Dylan aufgenommen wurde.
Come My Way Decca (UK) LK 4688, LK.4688-1965 Erstveröffentlichung: 15. April 1965, nur im Vereinigten Königreich veröffentlicht
Die britische Version der Pop-LP hat vierzehn Tracks, darunter “Downtown“, “Can't You Hear My Heartbeat“ und “They Never Will Leave You“, die auf der amerikanischen Fassung sämtlich nicht enthalten sind, auf der sich dafür aber ein Titel ihrer dritten Single, der Loudermilk-Titel “This Little Bird“, findet. Diese Aufnahme, auf beiden Seite des großen Teichs ein großer Hit, um den es in den Staaten zu Auseinandersetzungen kam, weil Oldham - er hatte sich damals zeitweise geschäftlich von Marianne getrennt - eine Version dieses Songs mit den Nashville Teens eingespielt und gegen die Faithfull-Version ins Rennen geschickt hatte. Die Teens blieben allerdings auf der Strecke, und Marianne äußerte süßsauer zu der ganzen Affäre, ihr Vater hätte die Nashville Teens früher mal auf seiner Farm beschäftigt, was der ganzen Angelegenheit erst die rechte Würze gab.
Marianne Faithfull Decca (UK) LK 4689, LK.4689-1965 Erstveröffentlichung: 15. April 1965
No tracks from “Come My Way“ emerge here, but four from the second item are included: the two hit singles plus another DeShannon opus, “In My Time Of Sorrow“, and Malvina Reynolds' “What Have They Done To The Rain“, a best-seller on 45 for The Searchers.
Jedenfalls war dieses Album von Marianne Faithfull eine überaus angenehme Pop-Platte mit genug gutem Material: Neben den drei hervorragenden Singles enthielt sie noch “What Have I Done Wrong“, “I'm a Loser“, eine eher schmucklose Version von “What Have They Done to the Rain“ und einen melancholisch schönen Song, “In My Time of Sorrow“, der von einem Gespann geschrieben wurde, das man nicht für möglich gehalten hätte -Jackie DeShannon und Jimmy Page (die für Barbara Lewis ebenfalls einen Titel geschrieben haben und möglicherweise auch für andere zur Feder griffen).
Go Away From My World London (US) PS 452-1965 Erstveröffentlichung: Dezember 1965, nur in den vereinigten Staaten veröffentlicht
Marianne Faithfull hatte sich inzwischen zum ausgewachsenen Pop-Star gemausert, war jetzt öfter mal auf der Mattscheibe zu bewundern, in Pop-Sendungen, aber auch bei Podiumsdiskussionen (wobei sie sich als ziemlich streitlustig erwies), und unternahm sogar eine Tournee mit den Hollies, Freddie & the Dreamers und den Four Pennies. Nebenher hatte sie noch Zeit gefunden, John Dunbar zu ehelichen (der, unternehmerisch veranlagt, wie er nun einmal war, später mit zwei Leuten einen Buchladen aufmachte, von denen man das nicht so leicht vermutet hätte - Peter Asher und Miles, die später mit dem Untergrundblatt “International Times“ zu Ruhm gelangten) und überdies Mutter zu werden.
April 30th gave us another hit single thanks to John D. Loudermilk's “This Little Bird“. Ironically, and doubtless to ensure this attractive tune couldn't miss for someone, Decca also released a rival version as a seven inch top-side by stablemates The Nashville Teens, whose status had been established with earlier hit recodings of John's scribblings “Tobacco Road“ and “Google Eye“. With sales discipated, nevertheless Miss Failhfull snotched the lion's shore of royalties through vinyl, the Teens' fairing better only in Australia and Japan.
04 1965 F 12162 MARIANNE FAITHFULL This Little Bird / Morning Sun
Music Director: MIKE LEANDER
In May came her superb EP, “Go Away From My World“; Jan Mark's composed title cut is culled for our enjoyment here. America thaught this fit for release as a single i its oawn right, but it didn't dent the Billbaard Hot 100.
“Go Away From My World“ war übrigens auch der Titel-Track einer britischen EP, auf der auch ein in den USA unveröffentlicht gebliebener Titel enthalten war: “The Most of What Is Least“.
04 1965 DFE 8624 MARIANNE FAITHFULL Go Away From My World
A1: Go Away From My World
A2: The Most Of What Is Least
B1: Et Maintenant (What Now My Love ?)
B2: The Sha La La Song
Another sell-out tour with Gene Pitney, also a benefactor of Mick and Keith's winsome songwriting efforts via “That Girl Belongs To Yesterday“, and guest musician on their initial LP, kept her on the road, but the break-up at her shortlived marriage to John Dunbar cast a slight shadow over the otherwise glittering proceedings.
Ihre nächste Single hieß “Summer Nights“ und erschien im August 1965. Sie war bewundernswert gut getimed und wurde prompt ein Riesenerfolg (die B-Seite, “The Sha la La Song“, war ebenfalls nicht von schlechten Eltern, obwohl nicht ganz so fesselnd wie der mitreißende Song “Morning Sun“, die B-Seite von “This Little Bird“).
07 1965 F 12193 MARIANNE FAITHFULL Summer Nights/ The Sha La La Song
Music Director: MIKE LEANDER
Obviously realising her undeniable box office patentoal at a time when offers of work were appearing from every direction, and mindful of the Baroness's daughter‘s declared acting aspiratians, she was offered on outlet on the movie screen through a proposed Dave Clark Five good-timer, “Catch Us If You Can“ (Anglo Amalgamated; U.S.: “Having A Wild Weekend“). Our subject declined the opportunity though, believing the flick to be too pop-orientated for her avowed market. Barbara Ferris claimed the role instead.
Recorded and released in October, the John Lennon/Paul McCartney show-stopper “Yesterday“ enjoyed U.K. promotion on the smaller plastic mode, and set about doing battle for chart honours with a welter of competiton; ultimalely well over a thousand other versions accrued for history's most disc-blessed melody from the Beatles' “Help!“ album - but although taking second place to Matt Monroe's rendition, she was the only other person to chart it at home in '65. To round off the year Marianne was back on the bus, this time supporting The Rolling Stones.
Ihr Nachfolger war eine massiv orchestrierte und mit einem Riesenchor aufgenommene Version von “Yesterday“, und die wurde ein Flop und kam in den USA erst gar nicht auf den Markt.
10 1965 F 12268 MARIANNE FAITHFULL Yesterday / Oh Look Around You
Music Director: MIKE LEANDER
“Summer Nights“ markierte das Ende des kommerziellen Erfolgs von Marianne Faithfull. 1966 brachte sie zwei Singles heraus, die hübsche Nummer “Tomorrow’s Calling“ und den eher monotonen, von Bob Lind stammenden Titel “Counting“ (und war damals in England ungeheuer "in", man denke etwa an “Mr. Zero“ von Keith Relf und anderes).
05 1966 F 12408 MARIANNE FAITHFULL Tomorrow's Calling / That's Right Baby
Music Director: MIKE LEANDER
Letztere Single brachte eine in Amerika unveröffentlicht gebliebene B-Seite “I’d Like to Deal Your Number - in den Staaten kam die Scheibe mit “Tomorrow‘s Calling“ als Flip heraus.
07 1966 F 12443 MARIANNE FAITHFULL Counting / I'd Like To Dial Your Number
Music Director: MIKE LEANDER
Aus allen diesen Veröffentlichungen wollte nichts werden, aber die amerikanische London machte weiter und brachte im Frühjahr die LP “Faithfull Forever“ heraus.
Dieses Album war mehr am Erwachsenen-Pop orientiert als alle vorher von ihr erschienenen LPs und brachte so explosive Titel wie “Love Theme from Umbrella of Cherbourgh“, “I Have a Love“ und die Abscheußlichkeit “Some Other Spring“ sowie die britische B-Seite von “Tomorrow's Calling“, “That's Right Baby“, was der Qualität einen gewissen Abbruch tat. Auch “Counting“ und “Tomorrow' s Calling“ sowie Versionen von “Monday Monday“ und “Hampstead Incident“ (von Donovan, hier “In the Night“ betitelt, und weit vor Erscheinen der eigenen Version von Donovan) sind auf der LP enthalten.
Her much-publicised involvement with three members of the group at variaus times, before settling for Mick Jagger, tarnished her pure image somewhat, and may in part have accounted far the failure of her next album to intrude at the ratings; likewise her brace of 1966 45's. The traditional talk of “North Country Maid“ (LK 4778; U.K. only), delivered on April Fool's Day, is pictured here by a song handed dawn through time, “Scarborough Fair“, and an item of considerably younger origin, Tom Paxton's thoughtful “The Last Thing On My Mind“, which revells in same excellent guitar work from the original album's co-arranger Jon Mark. This second song greeted Uncle Sam's consumers through their localized “Go Away From My World“ twelve incher (LL 3452 (Mono)/PS 452 (Stereo)).
Schließlich erschien in England das Album “North Country Maid“, und in den Staaten “Go Away From My World“. Wieder unterschied sich die britische Fassung drastisch von der amerikanischen; sie enthielt vier unveröffentlichte Tracks - “Green Are Your Eyes“, “Cockleshells“, “Sunny Goodge St.“ und “She Moved Thru The Fair“ - , wogegen die amerikanische Fassung “Mary Ann“ sowie eine andere Version von “Come My Way“ von der ersten britischen Folk-LP und daneben die letzten drei Singles brachte. Die besten Tracks sind neben letzteren die auf einem schottischen Volkslied beruhende Nummer “Wild Mountain Time“ (sic!), dann “Sally Free“ and “Easy“ (später hervorragend interpretiert von den Trees) sowie ein weiterer Folk-Traditional: “Scarborough Fair“.
North Country Maid Decca (UK) LK 4778, LK.4778-1966
Just seven days before the single came Faithfull's fourth and last official LP for Decca, “Love In A Mist“ (LK (Mono)/SKL (Stereo) 4854; U.K. only). A fine collection of numbers essentially maintaining the folk image, we have borrowed her jaunty version of Tim Hardin's “Reason To Believe“ for this compilation. The number, of caurse, achieved international acclaim four years on through the rasping tones of Rod Stewart.
Das letzte Album von Marianne Faithfull schließlich war “Love-in-a-Mist“, mit einem guten Foto der Sängerin, die einen geschmacklosen Elvis-Schlips trug; es erschien im Sommer 1966. Auf dieser LP waren sieben neue Stücke zu hören, dazu die Singles “Yesterday“, “This Little Bird“ und Counting“ sowie vier Tracks von “Faithfull Forever“. Zwei von den neuen Tracks stammten wieder aus der Feder von Donovan, beide erschienen sie wieder weit vor den Donovan-eigenen Fassungen; dazu kamen zwei Songs von Tim Hardy, das süßliche “Our Love Has Gone“, und eine ausgezeichnete Nummer von Jackie DeShannon, “You Can‘t Go Where the Roses Go“.
Love In A Mist Decca SKL 4854-1967
Es folgte eine längere Aufnahmepause (mit nur einer Ausnahme), eine Zeit, die Marianne Faithfull mit etlichen schauspielerischen Aktivitäten (bemerkenswert der Streifen “Girl on a Motorcycle“) und vor allem mit ihrer problemreichen Beziehung mit Mick Jagger und den anschließenden Eskapaden (Verhaftung wegen Drogenbesitzes, Fehlgeburt etc.) ausfüllte.
Die eine Ausnahme-Aufnahme war aus einer erneuten Zusammenarbeit mit Oldham entstanden, mit dem sie die berühmte Ronettes-Nummer “Is This What I Get For Loving You Baby?“ einspielte. Oldham verpasste ihr eine wahrhaftig Spector-hafte Präsentation mit allem, was dazugehört - einen Dixieland-Instrumentalbreak vor allem - , eine großartige Aufnahme, die aber sowohl in England wie den USA ein geschäftlicher Reinfall wurde. Sie war zugleich auch die einzige neue Aufnahme auf dem Anfang 1969 erschienenen Album “Marianne Faithfull's Greatest Hits“ (das vor allem, soweit sich das beurteilen lässt, deswegen veröffentlicht wurde, um am Erfolg der Neubearbeitung von “Scarborough Fair“ mitzuverdienen - der Titel wurde dann auch auf dem Album entsprechend in den Vordergrund gestellt).
The first of the two singles to miss the boat, “Tomorrow's Calling“, is also included, but “Counting“ (F 12443; 8th July) has been saved for another day. The Stateside cut of this latter work incidentally was an earlier take than that issued here; across the pond being coupled with “Tomorrow's Calling“.
A minor hit was scored early in 1967 with her only 45 release, a highly ingenious and poignant replay of U.S. songsmiths Phil Spector, Gerry Goffin and Carole King's outing for the Ronettes, “Is This What I Get For Loving You?“ In the humble opinion of your scribe, one of her finest moments, whose backwards stumble from number 43 was little short of a travesty of justice. It briefly re-united her, not for the last time, with former mentor Andrew Oldham for production purposes; he by now being occupied mainly with his triumphant record label partnership venture with Tony Colder, immediate, and its enviable roster of acts.
02 1967 F 22524 MARIANNE FAITHFULL Is This What I Get For Loving You?* / Tomorrow's Calling**
Music Director: ARTHUR GREENSLADE*/MIKE LEANDER**
Im Jahre 1967 war in “I’ll Never Forget What’s ’is Name“ mit Marianne Faithfull zum allerersten Mal das Wort "fuck" in einem Film verwendet worden.
The unfavourable publicity surrounding the turmoil of her personal life continued to take its toll, and the ending in 1969 of her relatianship with Jagger signalled on all-time spiritual low. One final Decca session that year though, produced by Mick, was responsible for the titles “Something Better“ (Gerry Goffin, Barry Mann) and its autobiographically-tinged flip, the painful drug anthem “Sister Morphine“, which she co-write with Mick and Keith. Both items are included here, having been largely ignored when first placed an turntables and highly prized ever since.
Im Mai 1969 wurde dann eine von Mick Jagger produzierte Single mit einem unbekannten, aber recht hörbaren Goffin/King-Song, “Something Better“ auf der A-Seite, herausgebracht. Die Single blieb erfolglos, wenn auch die B-Seite gelegentlich im Radio zu hören war, das Jagger/Richards-Werk “Sister Morphine“ mit seiner sinistren, unheilverkündenden Melodie und dem entsprechenden Arrangement wohl eines der todtraurigsten Vokalstücke, die jemals veröffentlicht worden sind. Marianne wurde dem morbiden Stoff stimmlich perfekt gerecht. Die Platte ist seitdem ein überaus rares Sammlerstück geworden
05 1969 F 12889 MARIANNE FAITHFULL Something Better / Sister Morphine
Arranger: JACK NITZSCHE, Producer: MICK JAGGER
Although one further two track session took place on May 20th '67 with Musical Director Arthur Greenslade at the helm, “English Summer“ and “With A Little Help From My Friends“ were never released since the tape disappeared! Marianne, however, was now embroiled in the movie industry, appearing that year in Universal's “I‘ll Never Forget Whats His Name“ with Oliver Reed and Orson Welles, finally shedding any vestige of her strict upbringing through the Anglo-French collaboration “Girl On A Motorcycle“ (MidAtlantic/Ares, 1968; U.S.: “Naked Under Leather“; France: “La Motocyclette“), a sex-romp which cast her opposite heart-throb Alain Delon.
1969 spielte sie in Tony Richardsons “Hamlet“-Verfilmung an der Seite von Anthony Hopkins die Ophelia.
1969 gingen Gerüchte über ein kommendes Album um, aus dem aber nie etwas geworden ist. Später tauchten ab und an Berichte in der Presse auf, Marianne sei wieder mal bei irgendwelchen Dreharbeiten aus den Latschen gekippt, dann wieder, sie sei zum Entzug im Krankenhaus – jedenfalls meist eher Düsteres. Und nichts war davon zu hören, dass es wieder mit ihr aufwärts ginge - ein trauriger Schluss für die Geschichte einer Sängerin, die so manche Teenies in ihr Herz geschlossen hatten.
Aber ihr großer Karriere-Höhepunkt sollte erst Jahrzehnte später starten ….. aber das ist eine andere Geschichte.
Gruß
Heino
gesucht und bisher nicht entdeckt .........
„Jedes Mal, wenn ich singe“, hat die Rocksängerin Marianne Faithfull gesagt, „bete ich zu Billie Holiday, um mir zu helfen: the singers' saint - die Schutzheilige aller Sängerinnen.“ Billie Holiday stand im Zentrum des Jazzgesangs.
Marianne Faithfull (* 29. Dezember 1946 in Hampstead/London, England als Marian Evelyn Faithfull), wohlhabend, hübsch und mit Neigung zum Desaster, ist eine britische Musikerin und Schauspielerin.
Faithfull hat durch ihre Mutter, Eva Hermine von Sacher-Masoch, Freiin Erisso (* 1912, + 1994), eine Großnichte von Leopold von Sacher-Masoch, österreich-ungarische Wurzeln. Ihr Vater, Major Robert Glynn Faithfull (* 1912, +1998), war Offizier der britischen Armee und Professor für Psychologie.
Faithfull wurde in den 1960 er Jahren als junge Pop-Sängerin in England, Europa und im Rahmen der sogenannten "British Invasion" (in der Zeit großer Popularität britischer Musiker wie der Beatles und der Rolling Stones) auch in den USA bekannt. 1964 begann sie ihre Karriere mit “As Tears Go By“, einer Komposition von Mick Jagger und Keith Richards von den Rolling Stones; danach veröffentlichte sie eine Reihe erfolgreicher Singles, darunter “This Little Bird“, “Summer Night“ und “Sister Morphine“.
Am 06. Mai 1965 heiratete Faithfull den Künstler John Dunbar; sie war 18, er 21 Jahre alt. Ihr Sohn Nicholas Dunbar wurde am 10. November 1965 geboren. 1967 verließ Faithfull Dunbar, die Ehe wurde 1970 geschieden.
In der Boulevardpresse wurde Faithfull vor allem durch ihre Liebesbeziehung zu Mick Jagger bekannt, der angeblich den Song “Wild Horses“ auf dem Stones-Album “Sticky Fingers“ für sie komponierte. Der Song “Sister Morphine“ vom selben Album entstammt neben der Feder von Faithfull ebenfalls der von Richards/Jagger und beschreibt Faithfulls Drogensucht. Im Leben des Paares spielte Drogenkonsum bereits eine Rolle, in hohem Maße abhängig wurde Faithfull jedoch nach der Trennung von Jagger.
Dass sie im Juli 1971 in Paris in die mysteriösen Todesumstände von Jim Morrison verwickelt gewesen sei, stellte sich dagegen als falsch heraus, insbesondere die Theorie, Faithfull sei bei Morrisons Leiche gewesen oder habe ihm sogar, quasi als "Sister Morphine", den goldenen Schuss gesetzt. Wie Faithfull in ihrer Autobiographie detailliert beschrieb, bezogen sie und Morrison ihr Heroin lediglich von derselben Person – darin bestand die einzige Verbindung zu Morrisons Tod.
Die ideale junge Frau der Sechziger war eine diffuse Kombination von Fan, Freundin eines Popstars und Popstar, in exakt dieser Reihenfolge. Wie wir gesehen haben, gab es zum einen die unbeschreibliche Cathy McGowan, den "fan extraordinaire". Dann gab es Twiggy, das Cockney-Modell, das einige Platten machte, und Marianne Faithfull, die Freundin eines Pop-Stars, die auch sang. Unter ihren "upper-class"-Vorfahren findet sich der Mann, der als erster den Sado-Masochismus bekannt gemacht hatte, Herzog Leopold von Sacher-Masoch selbst. Mariannes bebende Stimme und ihre überspannten Lieder wie “Little Bird“ und “As Tears Go By“ hätte man wohl als unbeschreiblich jämmerlich abgetan, wären da nicht ihre anderen, faszinierenden Aktivitäten gewesen, wie die angeblichen Eskapaden mit Mick Jagger, Mars-Riegeln und Heroin. Bei dieser Aufzählung dürfen Cilla und Lulu nicht fehlen, Pop-Stars, die nie so richtig im Trend lagen. Sie wurden bald von eben der alten britischen Tradition von fröhlichen, frechen jungen Dingern vereinnahmt, denen die Beverley Sisters in den Fünfzigern zu entkommen versuchten. Am besten von allen war das Mädchen, dem jede Leserin von Rave, Teenscene oder Petticoat nacheiferte: Sandra Goodrich, das hässliche Entlein aus Dagenham, das zu Sandie Shaw, dem Schwan, wurde.
Marianne Faithfull hat keineTrends in die Welt gesetzt, keine Massenhysterie erzeugt, und sie hatte auch nicht eben viele Hits und noch nicht einmal einen Titel, der in die Top 20 gekommen ist. Aber Aufmerksamkeit hat sie trotzdem verdient, weil sie in Amerika als junge Solo-Sängerin Erfolg hatte (was viele andere, in England überaus beliebte Sängerinnen wie Sandie Shaw und Cilla Black nicht schafften), weil sie eine ganze Reihe recht ordentlicher Platten gemacht hat und weil sie schließlich (bildlich gesprochen) ein Teenager-Liebling von erstaunlichen Ausmaßen war - für mich und zahllose andere Anglophile. Marianne hatte die archetypischen Züge einer britischen Baby Doll, um es mal so zu sagen; man konnte stundenlang die Bilder auf dem Cover ihrer ersten LP anschmachten.
Sie symbolisierte das Unerreichbar-Exotische und ist sicherlich bis heute Tausenden lieb und teuer geblieben. Aber um halbwegs objektiv und einigermaßen bei den Fakten zu bleiben, will ich mich hauptsächlich auf das musikalische Erbe von Marianne Faithfull beschränken; und die ganzen deftigen Skandale (wie beispielsweise der, als Marianne Faithfull Kim Fowley als den Vater des Babys von Gene Pitney bezeichnete, dessen Vater offiziell Mick sein sollte, oder der legendäre Zwischenfall in der Candy Bar) sollen hier nur am Rand eine Rolle spielen.
In der Tat wurden die Girl Groups Mitte der sechziger Jahre in den Charts von den sogenannten "Girl Singers" oder Solo-Sängerinnen abgelöst Und wieder kam der Anstoß aus England, obwohl Amerika für die Solokünstlerinnen nicht so empfänglich war wie für die "Saubermänner"Bands. Während Sängerinnen wie Petula Clark und Dusty Springfield große Erfolge verzeichnen konnten, waren die Reaktionen auf andere, wie z.B. Marianne Faithfull, Lulu, Cilla Black und Sandie Shaw, sehr gemischt. Und obwohl diese Sängerinnen nicht so viele Cover-Versionen von Girl Group-Songs produzierten wie die Männerbands, erinnern ihre etwas blechern klingenden, gefühlvollen Interpretationen doch eindeutig m die Zeit der Girl Groups. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang der neue, energiegeladene Sound aus Detroit (vor allem Springfield machte keinen Hehl aus ihrer Begeisterung für die MotownKünstlerInnen). Die neuen Sängerinnen boten ihrem Publikum außerdem ein eleganteres Erscheinungsbild: Erwachsen und doch cool vermittelten sie eine Unabhängigkeit, die in krassem Gegensatz zur Abhängigkeit der "little Girls" in den Girl Groups stand. Hervorzuheben ist auch, dass jede Sängerin eine Langzeitkarriere haben konnte, auch wenn es dabei Zeiten gab, in denen sie nicht so erfolgreich war. Das hob sie von den amerikanischen Girl Groups ab, die einfach von der Bildfläche verschwanden und - selbst wenn sie überlebten - kaum eine andere Möglichkeit hatten, als sich auf dem Oldie-Markt herumzuplagen.
Marianne Faithfull fiel, zumindest musikalisch, etwas aus dem Rahmen, denn ihre klare Stimme und ihre folkhaften Songs hatten mehr mit der Musik von Folksängerinnen wie Joan Baez gemeinsam als mit PopMusik. Faithfull war tatsächlich ein unfreiwilliger Popstar. Ihr gefiel das, was Baez und Bob Dylan machten, besser als Popmusik, und sie kam eigentlich eher zufällig in die Musikbranche. Faithfull wurde 1946 als Tochter eines Universitätsprofessors und einer österreichischen Baronin geboren und wuchs im englischen Reading auf, wo sie eine Klosterschule besuchte und als Teenager in Kneipen Folk Musik spielte. 1964 nahm ihr Freund John Dunbar (der später ihr erster Ehemann wurde) sie mit zu einer Party von Paul McCartney in London. Dort lernte sie Andrew Loog Oldham kennen, der die damaligen "bad Boys" der Rockszene, die Rolling Stones, managte. Als er erfuhr, dass Faithfull sang, bot Oldham ihr einen Plattenvertrag an und schrieb zusammen mit Mick Jagger und Keith Richards von den Stones ihre erste Single, das melancholische “As Tears Go By“ (mit dem Jagger und Richards als Songschreiberteam bekannt wurden).
Faithfull machte sich damals keine großen Gedanken darüber, ob der Song ein Erfolg würde. „Ich habe nicht geglaubt, dass etwas daraus werden würde“, sagte sie später. „Der Song kam im Sommer heraus, ich trat damit in ein paar Fernsehshows auf, was ziemlich langweilig war und dachte: mein Gott, soviel Wirbel um nichts.' Und im Herbst ging ich einfach wieder zur Schule.“ Aber als der Song auf # 9 der britischen (und # 22 der amerikanischen) Charts kletterte, ging sie von der Schule ab und strebte ernsthaft eine Gesangskarriere an. Obwohl sie weiterhin PopHits hatte, nahm sie auch Folk-LPs auf (die nur in Großbritannien erschienen): North Country Maid mit den sehr ausdrucksvollen Versionen von “She Moved Through the Fair“, “Scarborough Fair“ (mit dem Simon and Garfunkel zwei Jahre später einen Top 20-Hit hatten) und dem TitelSong des Albums. Auf einem weiteren Folk-Album sang Faithfull FolkSongs wie “Fare Thee Well“ und “Once I Had a Sweetheart“ und las Lewis Carrolls Gedicht “Jabberwocky“ aus seinem Buch “Alice im Spiegelland“. Trotz ihres Erfolgs hatte Faithfull immer noch Zweifel an ihrer MusikKarriere. „Das einzige, was ich schwierig fand - und immer noch finde - ist, dass ich mich frage, warum ich es getan habe“, sagte sie 1990. „Ich frage mich, ob es eine gute Idee war; vielleicht hätte ich es lassen und weiter zur Schule gehen sollen. Jetzt finde ich es toll, und ich bin froh, dass alles so gekommen ist, aber manchmal habe ich diesen Gedanken. Ich genieße es zwar ... aber es hat lange gedauert, bis ich das konnte.“
Die Karriere von Marianne Faithfull begann damit, dass sie bei einer Tanzerei einen Kunsthändler namens John Dunbar kennenlernte und von ihm zu einer Party eingeladen wurde, an der auch der bekannte Stones-Impresario Andrew Loog Oldham teilnahm. Oldham, so heißt es, nahm Marianne kurz in Augenschein und war sich sicher, dass sie eine perfekte Plattenkünstlerin abgeben würde.
It was in the Spring of '64 when Cambridge University Fine Arts student ond acquaintance of Peter Asher - he of Peter ond Gordon fame - John Dunbar, chanced to take the lady to a party attended by Andrew Oldham. So captivated by her was the "Loog", that an ensuing discussion revealed her empathy with the then-populor ond expanding folk music creed. In no time he signed Marianne and lounched her disc career with the emotive “As Tears Go By“, produced by himself on premiering Musical Director Mike Leander‘s long standing associotion with her also.
Marianne Faithfull: „Oldham kam her und hat mich gefragt, ob ich eine Platte machen wolle, und ich hab ja gesagt - warum auch nicht?“ Sie war siebzehn damals, hatte kaum musikalische Erfahrung, aber Oldham nahm sie im Herbst 1964 ins Studio mit, gab ihr einen Stones-Track, der schon länger in der Schublade geschmort hatte, und das Ergebnis war ein Welthit, “As Tears Go By“, von Marianne in einem schmachtenden Tremolo-Stil interpretiert. “Greensleeves“, die B-Seite, war ein Kompromiss zwischen den gängigen Folk-Versionen dieses Songs und dem rockigeren Arrangement der Country-Gentlemen.
DECCA (UK)
06 1964 F 11923 MARIANNE FAITHFULL As Tears Go By* / Greensleeves**
Music Director: MIKE LEANDER*/HARRY ROBINSON**
Während sie gerade dabei war, die Pop-Szene aufzurollen, wurde entschieden, dass sie nebenher auch noch den Folk-Markt stürmen solle, weshalb eine nur in England veröffentlichte Single mit “Blowing in the Wind“/“House of the Rising Sun“ herauskam, die aber nur dürftigen Erfolg hatte. “Blowing in the Wind“ war eine ziemlich labberige Folk-Rock-Produktion mit Streichern und voluminösem Hintergrundchor, wogegen es sich bei “House of the Rising Sun“ um eine andere Version als die auf der LP “Come My Way“ handelte, die viel mehr auf Pop produziert war.
The swift rise to chart honours both in Britain and America for the single heralded her as major find, and being both articulate and exceptionally photogenic, an enviable list of important television appearances followed. The chart avoidance of her second 45, Bob Dylan's “Blowin' In The Wind“ c/w on Oldham arrangement of “House Of The Rising Sun“ (F 12007, Released: 23rd october 1964; U.K. only), passed without undue damage to her expanding popularity, indeed it helped cement a high-profile amongst the reserved folk market.
10 1964 F 12007 MARIANNE FAITHFULL Blowin' In The Wind / House Of The Rising Sun
Music Director: DAVID WHITAKER
Als nächstes kam der wunderschöne Titel “Come and Stay With Me“, komponiert von Jackie DeShannon; er verkaufte sich ganz ordentlich.
02 1965 F 12075 MARIANNE FAITHFULL Come And Stay With Me / What Have I Done Wrong
Music Director: MIKE LEANDER
Als es dann für ein Album Zeit wurde, brachte Marianne Faithfull gleich zwei auf einmal heraus, erstens das Folk-gestylte “Come My Way“, das nur in England erschien, und zweitens das mehr Pop-orientierte Opus “Marianne Faithfull“.
1965 would be a busy year for Marianne: a torrent of product was unleashed during April, kicking off on the 15th with the highly unusual practice of two simultaneously issued debut LP's; the folk-laden “Come My Way“ (LK 4688; U.K. only), and a pop-slanted accomplice simply named after her (LK 4689; U.K. only). Both entered Britannia's album charts on June 5th, the former peaking at 12 during a seven week run and the latter three places lower. It troubled compilers for o fortnight.
Das Folk-Album besteht aus Material, das eher für Joan Baez typisch wäre und auch so interpretiert wird, am deutlichsten bei der ziemlich traditionell gehaltenen Nummer “Once I Had a Sweetheart“, Marks Titel-Track (nicht dieselbe Version wie auf der später in Amerika erschienenen LP “Go Away From the World“) sowie bei “Down in the Salley Garden“. Außerdem sind noch ein paar amüsante gesprochene Stücke auf der Platte zu finden, eine dem Original unterlegene Version von “House of the Rising Sun“ und “Spanish Is a Loving Tongue“, ein Titel, der später auch von Bob Dylan aufgenommen wurde.
Come My Way Decca (UK) LK 4688, LK.4688-1965 Erstveröffentlichung: 15. April 1965, nur im Vereinigten Königreich veröffentlicht
Die britische Version der Pop-LP hat vierzehn Tracks, darunter “Downtown“, “Can't You Hear My Heartbeat“ und “They Never Will Leave You“, die auf der amerikanischen Fassung sämtlich nicht enthalten sind, auf der sich dafür aber ein Titel ihrer dritten Single, der Loudermilk-Titel “This Little Bird“, findet. Diese Aufnahme, auf beiden Seite des großen Teichs ein großer Hit, um den es in den Staaten zu Auseinandersetzungen kam, weil Oldham - er hatte sich damals zeitweise geschäftlich von Marianne getrennt - eine Version dieses Songs mit den Nashville Teens eingespielt und gegen die Faithfull-Version ins Rennen geschickt hatte. Die Teens blieben allerdings auf der Strecke, und Marianne äußerte süßsauer zu der ganzen Affäre, ihr Vater hätte die Nashville Teens früher mal auf seiner Farm beschäftigt, was der ganzen Angelegenheit erst die rechte Würze gab.
Marianne Faithfull Decca (UK) LK 4689, LK.4689-1965 Erstveröffentlichung: 15. April 1965
No tracks from “Come My Way“ emerge here, but four from the second item are included: the two hit singles plus another DeShannon opus, “In My Time Of Sorrow“, and Malvina Reynolds' “What Have They Done To The Rain“, a best-seller on 45 for The Searchers.
Jedenfalls war dieses Album von Marianne Faithfull eine überaus angenehme Pop-Platte mit genug gutem Material: Neben den drei hervorragenden Singles enthielt sie noch “What Have I Done Wrong“, “I'm a Loser“, eine eher schmucklose Version von “What Have They Done to the Rain“ und einen melancholisch schönen Song, “In My Time of Sorrow“, der von einem Gespann geschrieben wurde, das man nicht für möglich gehalten hätte -Jackie DeShannon und Jimmy Page (die für Barbara Lewis ebenfalls einen Titel geschrieben haben und möglicherweise auch für andere zur Feder griffen).
Go Away From My World London (US) PS 452-1965 Erstveröffentlichung: Dezember 1965, nur in den vereinigten Staaten veröffentlicht
Marianne Faithfull hatte sich inzwischen zum ausgewachsenen Pop-Star gemausert, war jetzt öfter mal auf der Mattscheibe zu bewundern, in Pop-Sendungen, aber auch bei Podiumsdiskussionen (wobei sie sich als ziemlich streitlustig erwies), und unternahm sogar eine Tournee mit den Hollies, Freddie & the Dreamers und den Four Pennies. Nebenher hatte sie noch Zeit gefunden, John Dunbar zu ehelichen (der, unternehmerisch veranlagt, wie er nun einmal war, später mit zwei Leuten einen Buchladen aufmachte, von denen man das nicht so leicht vermutet hätte - Peter Asher und Miles, die später mit dem Untergrundblatt “International Times“ zu Ruhm gelangten) und überdies Mutter zu werden.
April 30th gave us another hit single thanks to John D. Loudermilk's “This Little Bird“. Ironically, and doubtless to ensure this attractive tune couldn't miss for someone, Decca also released a rival version as a seven inch top-side by stablemates The Nashville Teens, whose status had been established with earlier hit recodings of John's scribblings “Tobacco Road“ and “Google Eye“. With sales discipated, nevertheless Miss Failhfull snotched the lion's shore of royalties through vinyl, the Teens' fairing better only in Australia and Japan.
04 1965 F 12162 MARIANNE FAITHFULL This Little Bird / Morning Sun
Music Director: MIKE LEANDER
In May came her superb EP, “Go Away From My World“; Jan Mark's composed title cut is culled for our enjoyment here. America thaught this fit for release as a single i its oawn right, but it didn't dent the Billbaard Hot 100.
“Go Away From My World“ war übrigens auch der Titel-Track einer britischen EP, auf der auch ein in den USA unveröffentlicht gebliebener Titel enthalten war: “The Most of What Is Least“.
04 1965 DFE 8624 MARIANNE FAITHFULL Go Away From My World
A1: Go Away From My World
A2: The Most Of What Is Least
B1: Et Maintenant (What Now My Love ?)
B2: The Sha La La Song
Another sell-out tour with Gene Pitney, also a benefactor of Mick and Keith's winsome songwriting efforts via “That Girl Belongs To Yesterday“, and guest musician on their initial LP, kept her on the road, but the break-up at her shortlived marriage to John Dunbar cast a slight shadow over the otherwise glittering proceedings.
Ihre nächste Single hieß “Summer Nights“ und erschien im August 1965. Sie war bewundernswert gut getimed und wurde prompt ein Riesenerfolg (die B-Seite, “The Sha la La Song“, war ebenfalls nicht von schlechten Eltern, obwohl nicht ganz so fesselnd wie der mitreißende Song “Morning Sun“, die B-Seite von “This Little Bird“).
07 1965 F 12193 MARIANNE FAITHFULL Summer Nights/ The Sha La La Song
Music Director: MIKE LEANDER
Obviously realising her undeniable box office patentoal at a time when offers of work were appearing from every direction, and mindful of the Baroness's daughter‘s declared acting aspiratians, she was offered on outlet on the movie screen through a proposed Dave Clark Five good-timer, “Catch Us If You Can“ (Anglo Amalgamated; U.S.: “Having A Wild Weekend“). Our subject declined the opportunity though, believing the flick to be too pop-orientated for her avowed market. Barbara Ferris claimed the role instead.
Recorded and released in October, the John Lennon/Paul McCartney show-stopper “Yesterday“ enjoyed U.K. promotion on the smaller plastic mode, and set about doing battle for chart honours with a welter of competiton; ultimalely well over a thousand other versions accrued for history's most disc-blessed melody from the Beatles' “Help!“ album - but although taking second place to Matt Monroe's rendition, she was the only other person to chart it at home in '65. To round off the year Marianne was back on the bus, this time supporting The Rolling Stones.
Ihr Nachfolger war eine massiv orchestrierte und mit einem Riesenchor aufgenommene Version von “Yesterday“, und die wurde ein Flop und kam in den USA erst gar nicht auf den Markt.
10 1965 F 12268 MARIANNE FAITHFULL Yesterday / Oh Look Around You
Music Director: MIKE LEANDER
“Summer Nights“ markierte das Ende des kommerziellen Erfolgs von Marianne Faithfull. 1966 brachte sie zwei Singles heraus, die hübsche Nummer “Tomorrow’s Calling“ und den eher monotonen, von Bob Lind stammenden Titel “Counting“ (und war damals in England ungeheuer "in", man denke etwa an “Mr. Zero“ von Keith Relf und anderes).
05 1966 F 12408 MARIANNE FAITHFULL Tomorrow's Calling / That's Right Baby
Music Director: MIKE LEANDER
Letztere Single brachte eine in Amerika unveröffentlicht gebliebene B-Seite “I’d Like to Deal Your Number - in den Staaten kam die Scheibe mit “Tomorrow‘s Calling“ als Flip heraus.
07 1966 F 12443 MARIANNE FAITHFULL Counting / I'd Like To Dial Your Number
Music Director: MIKE LEANDER
Aus allen diesen Veröffentlichungen wollte nichts werden, aber die amerikanische London machte weiter und brachte im Frühjahr die LP “Faithfull Forever“ heraus.
Dieses Album war mehr am Erwachsenen-Pop orientiert als alle vorher von ihr erschienenen LPs und brachte so explosive Titel wie “Love Theme from Umbrella of Cherbourgh“, “I Have a Love“ und die Abscheußlichkeit “Some Other Spring“ sowie die britische B-Seite von “Tomorrow's Calling“, “That's Right Baby“, was der Qualität einen gewissen Abbruch tat. Auch “Counting“ und “Tomorrow' s Calling“ sowie Versionen von “Monday Monday“ und “Hampstead Incident“ (von Donovan, hier “In the Night“ betitelt, und weit vor Erscheinen der eigenen Version von Donovan) sind auf der LP enthalten.
Her much-publicised involvement with three members of the group at variaus times, before settling for Mick Jagger, tarnished her pure image somewhat, and may in part have accounted far the failure of her next album to intrude at the ratings; likewise her brace of 1966 45's. The traditional talk of “North Country Maid“ (LK 4778; U.K. only), delivered on April Fool's Day, is pictured here by a song handed dawn through time, “Scarborough Fair“, and an item of considerably younger origin, Tom Paxton's thoughtful “The Last Thing On My Mind“, which revells in same excellent guitar work from the original album's co-arranger Jon Mark. This second song greeted Uncle Sam's consumers through their localized “Go Away From My World“ twelve incher (LL 3452 (Mono)/PS 452 (Stereo)).
Schließlich erschien in England das Album “North Country Maid“, und in den Staaten “Go Away From My World“. Wieder unterschied sich die britische Fassung drastisch von der amerikanischen; sie enthielt vier unveröffentlichte Tracks - “Green Are Your Eyes“, “Cockleshells“, “Sunny Goodge St.“ und “She Moved Thru The Fair“ - , wogegen die amerikanische Fassung “Mary Ann“ sowie eine andere Version von “Come My Way“ von der ersten britischen Folk-LP und daneben die letzten drei Singles brachte. Die besten Tracks sind neben letzteren die auf einem schottischen Volkslied beruhende Nummer “Wild Mountain Time“ (sic!), dann “Sally Free“ and “Easy“ (später hervorragend interpretiert von den Trees) sowie ein weiterer Folk-Traditional: “Scarborough Fair“.
North Country Maid Decca (UK) LK 4778, LK.4778-1966
Just seven days before the single came Faithfull's fourth and last official LP for Decca, “Love In A Mist“ (LK (Mono)/SKL (Stereo) 4854; U.K. only). A fine collection of numbers essentially maintaining the folk image, we have borrowed her jaunty version of Tim Hardin's “Reason To Believe“ for this compilation. The number, of caurse, achieved international acclaim four years on through the rasping tones of Rod Stewart.
Das letzte Album von Marianne Faithfull schließlich war “Love-in-a-Mist“, mit einem guten Foto der Sängerin, die einen geschmacklosen Elvis-Schlips trug; es erschien im Sommer 1966. Auf dieser LP waren sieben neue Stücke zu hören, dazu die Singles “Yesterday“, “This Little Bird“ und Counting“ sowie vier Tracks von “Faithfull Forever“. Zwei von den neuen Tracks stammten wieder aus der Feder von Donovan, beide erschienen sie wieder weit vor den Donovan-eigenen Fassungen; dazu kamen zwei Songs von Tim Hardy, das süßliche “Our Love Has Gone“, und eine ausgezeichnete Nummer von Jackie DeShannon, “You Can‘t Go Where the Roses Go“.
Love In A Mist Decca SKL 4854-1967
Es folgte eine längere Aufnahmepause (mit nur einer Ausnahme), eine Zeit, die Marianne Faithfull mit etlichen schauspielerischen Aktivitäten (bemerkenswert der Streifen “Girl on a Motorcycle“) und vor allem mit ihrer problemreichen Beziehung mit Mick Jagger und den anschließenden Eskapaden (Verhaftung wegen Drogenbesitzes, Fehlgeburt etc.) ausfüllte.
Die eine Ausnahme-Aufnahme war aus einer erneuten Zusammenarbeit mit Oldham entstanden, mit dem sie die berühmte Ronettes-Nummer “Is This What I Get For Loving You Baby?“ einspielte. Oldham verpasste ihr eine wahrhaftig Spector-hafte Präsentation mit allem, was dazugehört - einen Dixieland-Instrumentalbreak vor allem - , eine großartige Aufnahme, die aber sowohl in England wie den USA ein geschäftlicher Reinfall wurde. Sie war zugleich auch die einzige neue Aufnahme auf dem Anfang 1969 erschienenen Album “Marianne Faithfull's Greatest Hits“ (das vor allem, soweit sich das beurteilen lässt, deswegen veröffentlicht wurde, um am Erfolg der Neubearbeitung von “Scarborough Fair“ mitzuverdienen - der Titel wurde dann auch auf dem Album entsprechend in den Vordergrund gestellt).
The first of the two singles to miss the boat, “Tomorrow's Calling“, is also included, but “Counting“ (F 12443; 8th July) has been saved for another day. The Stateside cut of this latter work incidentally was an earlier take than that issued here; across the pond being coupled with “Tomorrow's Calling“.
A minor hit was scored early in 1967 with her only 45 release, a highly ingenious and poignant replay of U.S. songsmiths Phil Spector, Gerry Goffin and Carole King's outing for the Ronettes, “Is This What I Get For Loving You?“ In the humble opinion of your scribe, one of her finest moments, whose backwards stumble from number 43 was little short of a travesty of justice. It briefly re-united her, not for the last time, with former mentor Andrew Oldham for production purposes; he by now being occupied mainly with his triumphant record label partnership venture with Tony Colder, immediate, and its enviable roster of acts.
02 1967 F 22524 MARIANNE FAITHFULL Is This What I Get For Loving You?* / Tomorrow's Calling**
Music Director: ARTHUR GREENSLADE*/MIKE LEANDER**
Im Jahre 1967 war in “I’ll Never Forget What’s ’is Name“ mit Marianne Faithfull zum allerersten Mal das Wort "fuck" in einem Film verwendet worden.
The unfavourable publicity surrounding the turmoil of her personal life continued to take its toll, and the ending in 1969 of her relatianship with Jagger signalled on all-time spiritual low. One final Decca session that year though, produced by Mick, was responsible for the titles “Something Better“ (Gerry Goffin, Barry Mann) and its autobiographically-tinged flip, the painful drug anthem “Sister Morphine“, which she co-write with Mick and Keith. Both items are included here, having been largely ignored when first placed an turntables and highly prized ever since.
Im Mai 1969 wurde dann eine von Mick Jagger produzierte Single mit einem unbekannten, aber recht hörbaren Goffin/King-Song, “Something Better“ auf der A-Seite, herausgebracht. Die Single blieb erfolglos, wenn auch die B-Seite gelegentlich im Radio zu hören war, das Jagger/Richards-Werk “Sister Morphine“ mit seiner sinistren, unheilverkündenden Melodie und dem entsprechenden Arrangement wohl eines der todtraurigsten Vokalstücke, die jemals veröffentlicht worden sind. Marianne wurde dem morbiden Stoff stimmlich perfekt gerecht. Die Platte ist seitdem ein überaus rares Sammlerstück geworden
05 1969 F 12889 MARIANNE FAITHFULL Something Better / Sister Morphine
Arranger: JACK NITZSCHE, Producer: MICK JAGGER
Although one further two track session took place on May 20th '67 with Musical Director Arthur Greenslade at the helm, “English Summer“ and “With A Little Help From My Friends“ were never released since the tape disappeared! Marianne, however, was now embroiled in the movie industry, appearing that year in Universal's “I‘ll Never Forget Whats His Name“ with Oliver Reed and Orson Welles, finally shedding any vestige of her strict upbringing through the Anglo-French collaboration “Girl On A Motorcycle“ (MidAtlantic/Ares, 1968; U.S.: “Naked Under Leather“; France: “La Motocyclette“), a sex-romp which cast her opposite heart-throb Alain Delon.
1969 spielte sie in Tony Richardsons “Hamlet“-Verfilmung an der Seite von Anthony Hopkins die Ophelia.
1969 gingen Gerüchte über ein kommendes Album um, aus dem aber nie etwas geworden ist. Später tauchten ab und an Berichte in der Presse auf, Marianne sei wieder mal bei irgendwelchen Dreharbeiten aus den Latschen gekippt, dann wieder, sie sei zum Entzug im Krankenhaus – jedenfalls meist eher Düsteres. Und nichts war davon zu hören, dass es wieder mit ihr aufwärts ginge - ein trauriger Schluss für die Geschichte einer Sängerin, die so manche Teenies in ihr Herz geschlossen hatten.
Aber ihr großer Karriere-Höhepunkt sollte erst Jahrzehnte später starten ….. aber das ist eine andere Geschichte.
Gruß
Heino
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