WERNER VOSS RRM-025, 16. Dezember 1975

 
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WERNER VOSS RRM-025, 16. Dezember 1975

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Gepostet: 28.10.2023 - 13:27 Uhr  ·  #1
WERNER VOSS RRM-025, 16. Dezember 1975

Thema: Weiße Rock ‚n‘ Roll-Interpreten

01 Marvin Rainwater I Dig You Baby 1.42 MGM 980 1958
02 Jimmy Dee & The Offbeats Henrietta 2.37 DOT 15664 1957
03 Johnny & The Hurricanes Du du liegst mir am Herzen 2.09 Heliodor 453120 1962
04 Johnny Rivers You’re The One 2.22 Guyden 2003 1959
05 Jack B. Nimble & The Quicks Nut Rocker 1.52 Del Rio 2305 1962
06 Del Shannon The Swiss Maid 2.03 Big Top 3117 1962
07 Dell Shannon Kelly 2.33 Big Top 3143 1963
08 Charlie Feathers Bottle ToThe Baby 2.16 King 4997 1956
09 Ernie Chaffin Feelin’ Low 2.31 Sun 262 1957
10 Warren Smith Tonight Will Be The Last Night 1.56 Sun unissued 1957
11 Tracy Pendarvis & The Swampers A Thousend Guitars 2.35 Sun 335 1959
12 Ernie Fields Orchestra In The Mood 2.31 Rendezvous 110 1959
13 The Hawk (aka Jerry Lee Lewis) In The Mood 2.17 Phillips International 3559 1961
14 Hank Thompson & The Brazos Valley Boys Wake Up, Irene 2.03 Capitol LP-601 1949
15 John Buck & The Blazers Forbidden City 1.52 Cadence 1359 1959
16 Gene Wyatt Love Fever 1.52 Ebb 123 1957



WORTPROTOKOLL

Guten Tag, liebe Zuhörer,

Rock ‚n‘ Roll heute – mit einer Ausnahme – ausschließlich Aufnahmen weißer Interpreten, nachdem vor 3 Wochen in der Sendung fast nur schwarze Sänger zu hören waren. Beginnen möchte ich mit einer Aufnahme, die ich im Juni schon einmal gespielt habe: Marvin Rainwater mit „I Dig You Baby“ aus dem Jahre 1958. Es ist jedoch nicht exakt die gleiche Aufnahme. Damals spielte ich die deutsche Single- Pressung – heute die englische – und die hat eine Art Vorspann. Marvin Rainwater zählt am Anfang den Takt. Bitte achten Sie mal darauf.

Weiter geht es mit einem anderen amerikanischen Sänger, von dem ich – außer einigen weiteren Singles – leider gar nichts weiß. Nur die Plattenfirma lässt die Vermutung zu, dass er aus den Südstaaten stammt. Hier sind Jimmy Dee & The Offbeats mit „Henrietta“ – erschienen Ende 1957.

Eine Hamburger Plattenfirma hat mehrere LPs mit Aufnahmen von Johnny & The Hurricanes herausgebracht. Auf der zweiten Doppel-LP wird stolz behauptet, dass damit alle Johnny & The Hurricanes-Aufnahmen wieder aus der Versenkung aufgetaucht seien (Zitat!). Ich möchte das etwas richtig stellen: alles bis auf 4 Aufnahmen, von denen zwei sogar seinerzeit nur in Deutschland erschienen sind. Eine von diesen beiden – „Oh Du lieber Augustin“ – spielte ich schon in einer früheren Sendung. Hier nun die andere – auch ein deutsches Volkslied – „Du du liegst mir im Herzen“. Johnny & The Hurricanes.

Johnny Rivers, einer der bekanntesten amerikanischen Pop-Sänger von heute, begann seine Karriere keineswegs erst 1965, als er mit seinen Live-Cover-Versionen alter Rock ‚n‘ Roll-Hits weltweit bekannt wurde. Schon Ende der 50er Jahre war er musikalisch aktiv und machte eine ganze Reihe Platten für verschiedene Labels. Hier ist eine von diesen früheren Aufnahmen – wahrscheinlich vom Ende der 50er Jahre -, auf der Johnny Rivers Buddy Holly’s Gesangsstil kopiert: "You’re The One“.

Im Januar spielte ich die Aufnahme „Nut Rocker“ – eine Rock ‚n‘ Roll-Version von Tschaikowsky’s Nußknacker-Suite – von B. Bumble & The Stingers, einer Formation, die nur aus Studiomusikern bestand. Diese Aufnahme gibt es auch in einer Cover-Version*, die – als ich sie das erste Mal hörte – kaum von der B. Bumble-Aufnahme unterscheiden konnte – so verblüffend genau ist die Kopie. Hören Sie selbst. Jack B. Nimble & The Quicks mit „Nut Rocker“ – Frühjahr 1962.*[Tatsächlich ist die B. Bumble-Aufnahme eine Cover-Version der ursprünglich auf Del Rio erschienen Jack B. Nimble-Aufnahme, bei dem es sich um H.B. Barnum handelt]

Auch heute möchte ich an einen Geburtstag erinnern. Am 30. Dezember wird Charles Westcover 36 Jahre alt. Unter diesem, seinem richtigen Namen, werden ihn allerdings nur wenige kennen. Als Del Shannon war er Anfang der 60er Jahre einer der erfolgreichsten amerikanischen Pop-Sänger. Sein Gesangsstil war teilweise stark von dem schwarzen Sänger Jimmy Jones beeinflusst; von einer rauen Stimmlage wechselte er oft in Falsett- Töne, was seinen Aufnahmen eine Einzigartigkeit ver- lieh. Bei der folgenden Aufnahme „The Swiss Maid“ vom Herbst 1962 kommt diese Eigenart allerdings nicht so deutlich zum Ausdruck. Del Shannon war übrigens während seiner Militärzeit vorübergehend bei der US-Army in Stuttgart stationiert.

Del Shannon’s Platten erschienen anfänglich bei der gleichen Plattenfirma, die zu Beginn der 60er Jahre auch die Aufnahmen von Johnny & The Hurricanes veröffentlichte. In einem Interview in England behauptete Del Shannon, die Plattenaufnahmen von Johnny & The Hurricanes stammten von Studio-Musikern, die auch ihn begleiteten; die Gruppe Johnny & The Hurricanes sei nur für Tounee-Auftritte gebildet worden. Mir erscheint das ziemlich absurd, denn es gibt Fotos von Johnny & The Hurricanes bei einer Aufnahmesession aus einer Zeit, als Del Shannon’s erste Platte noch gar nicht erschienen war. Hier nun Del Shannon noch einmal mit „Kelly“ vom Frühjahr 1963.

Das war Charlie Feathers mit „Bottle To The Baby“- aufgenommen am 18. August 1956. Charlie Feathers ist bei den europäischen Rockabilly-Fans eine lebende Legende. Der jetzt 43jährige spielt noch heute/oder heute wieder seine wilde Musik in Lokalen und Kneipen in Memphis. Bleiben wir noch für ein paar Aufnahmen im Memphis der 50er Jahre. Ernie Chaffin machte in Sam Phillips‘ Sun-Studio insgesamt 10 Aufnahmen. Die für mich schönste davon erschien am 23. Januar 1957: Ernie Chaffin und „Feelin‘ Low“.
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Gepostet: 28.10.2023 - 13:32 Uhr  ·  #2
Von den zahlreichen Songs, die Warren Smith für Sam Phillips aufnahm, war nur eine erfolgreich – 1956 „Ubangi Stomp“. Ich spielte Ihnen diese Aufnahme im Mai. Es ist etwas verwunderlich, dass nur eine Sun-Aufnahme von Warren Smith Erfolg hatte, denn seine anderen Aufnahmen sind fast, wenn nicht genau so gut wie „Ubangi Stomp“. Besonders gelungen finde ich die erst 1974 veröffentlichte Aufnahme „Tonight Will Be The Last Night“, die 1956/57 entstand. Warren Smith.

Am Sylvester vor 16 Jahren – also 1959 – erschien in Memphis die Platte „A Thousand Guitars“ von Tracy Pendarvis. Jerry Reeves Goodman, wie Pendarvis mit richtigem Namen heißt – war Ende der 50er Jahre aus Florida nach Memphis gekommen. 1959/60 wurden 3 Platten von ihm auf Sam Phillips‘ Label veröffentlicht, von denen jedoch keine zum Hit wurde. Dafür sind sie heute um so gesuchter. Tracy Pendarvis & The Swampers mit „A Thousand Guitars“.

Und nun eine Instrumentalnummer in zwei Versionen: „In The Mood“. Zunächst die Aufnahme mit Ernie Field’s Orchestra vom Herbst 1959. Zur Zeit der Aufnahme bestand dieses Orchester überhaupt nicht, denn die Musiker waren sämtlich Sessionmusiker aus Los Angeles, an ihrer Spitze der schwarze Schlagzeuger Earl Palmer, der schon zuvor bei vielen Rock ‚n‘ Roll-Klassikern – wie denen von Little Richard – mitgespielt hatte. Ernie Field war bei dieser Aufnahme gar nicht dabei. Da die Sessionmusiker aber nicht auf Tournee gehen konnten, benutzten sie einfach Ernie Field’s Namen – mit dessen Einverständnis – für die Platte. Hier also das angebliche Ernie Field’s Orchestra.

Während die Ernie Field-Aufnahme Ende 1959 ein Riesen-Hit war, kann man das von Jerry Lee Lewis‘ Version von „In The Mood“ nicht sagen. Für die Platte benutzte er nicht seinen richtigen Namen, sondern das The Hawk – der Habicht. Die Aufnahme entstand am 21. Januar 1960 und erschien als Platte im August 1960. Jerry Lee Lewis – „In The Mood“.

Und jetzt die älteste Aufnahme dieser Sendung. Sie ist über 20 Jahre alt. 1951 hatte der schwarze Folksänger Leadbelly einen großen Erfolg mit dem Song „Goodnight, Irene“ – Gute Nacht, Irene. Der Country-Sänger Hank Thompson machte dazu eine Art Antwort- oder Fortsetzungs-Song „Wake Up, Irene“ – Wach auf, Irene. Aufgrund der Plattennummer kommt wohl 1953/54 als Entstehungszeit in Frage. Hank Thompson & The Brazos Valley Boys und „Wake Up, Irene“.

1959 wurde eine Instrumentalplatte veröffenticht, die in Deutschland wesentlich erfolgreicher war als in den USA: „Chi Chi“ von John Buck & The Blazers. Mir gefiel damals die Rückseite der Platte sehr viel besser. Sie heißt „Forbidden City“. Eigentümlicherweise erschienen die gleichen Aufnahmen 1960 noch einmal bei einer anderen Plattenfirma und unter dem Namen Kalassandro. Später brachte diese Firma dann weitere Aufnahmen wieder mit dem Namen John Buck heraus. Hier nun also „Forbidden City“ – John Buck & The Blazers.

So, zum Schluss noch eine Rockabilly-Aufnahme. Gene Wyatt hat sich bei seiner Freundin das Lie- bes-Fieber – „Love Fever“ – geholt. Das war im Herbst 1957. Ja, und damit verabschiede ich mich für dieses Jahr von Ihnen. Ich wünsche Ihnen schon jetzt ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes neues Jahr. 1976 wird dann weitergerockt. Tschüß!
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