WERNER VOSS RRM-022, 21. Oktober 1975

 
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WERNER VOSS RRM-022, 21. Oktober 1975

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Gepostet: 27.08.2023 - 14:46 Uhr  ·  #1
WERNER VOSS RRM-022, 21. Oktober 1975

Thema: Cliff Richard (1)

01 Cliff Richard & The Drifters Move It 2.18 Columbia 45-DB 4178 1958
02 Cliff Richard & The Drifters Livin’ Lovin’ Doll 2.03 Columbia 45-DB 4249 1959
03 The Drifters Feelin’ Fine 1.51 Columbia 45-DB 4263 1959
04 Cliff Richard & The Drifters Mean Streak 1.45 Columbia 45-DB 4290 1959
05 Cliff Richard & The Drifters Danny 2.50 Columbia LP 33SX-1147 1959
06 Cliff Richard & The Drifters Never Mind 1.59 Columbia 45-DB 4290 1959
07 Cliff Richard & The Drifters No Turning Back 2.27 Columbia EP SEG 7895 1959
08 Cliff Richard & The Drifters Apron Strings 2.42 Columbia 45-DB 4306 1959
09 Cliff Richard & The Shadows Mean Woman Blues 2.15 Columbia LP 33SX-1192 1959
10 Cliff Richard & The Shadows Willie And The Handjive 2.36 Columbia 45-DB 4431 1960
11 Don Lang They Call Him Cliff 1.50 HMV 45-POP 714 1960
12 Cliff Richard & The Shadows Mumblin’ Mosie 2.13 Columbia 45-DB 4593 1961
13 The Krew Cats Peak Hour 1.54 HMV 45-POP 840 1961
14 Professor Longhair & The Shuffling Hungarians Mardi Gras in New Orleans 2.49 Atlantic 808 1949
15 Professor Longhair Cuttin’ Out 2.30 Ron 326 1959
16 Tony Casanova Showdown 2.09 Dore 535 1960



WORTPROTOKOLL


Guten Tag, liebe Hörer,
heute also – wie vor einer Woche angekündigt – noch einmal Cliff Richard, der sich ja von jener Musik, mit der er vor 17 Jahren begann, heute recht weit entfernt hat. Von Cliff gibt es zur Zeit zahlreiche LPs mit Wiederveröffentlichungen, doch die frühen Rock ‚n‘ Roll-Aufnahmen hat die Plattenfirma bisher leider nicht berücksichtigt. Deshalb heute einige dieser Aufnahmen. Cliff Richard war 1958 einer der ersten englischen Rock ‚n‘ Roller, der nicht mehr einfallslos Coverversionen amerikanischer Hits machte, sondern englische Kompositionen sang, die oft von Ian Samwell stammten, dem ersten Leadgitarristen seiner Begleitgruppe The Drifters. So auch Cliff’s erste Platte „Move It“ vom August 1958, auf der allerdings Leadgitarre und Bass von Sessionmusikern gespielt wurden.

Cliff Richard’s 3. Single „Livin‘ Lovin‘ Doll“ erschien im Januar 1959, und auf dieser Aufnahme begleiteten ihn die Drifters erstmals in der Formation, die bald mit ihren Instrumentalaufnahmen sehr erfolgreich werden sollte: Hank Marvin – Leadgitarre, Bruce Welch – Rhythmusgitarre, Jet Harris – Bass und Tony Meehan Schlagzeug. Diese und noch andere Platten kratzen und knacken ein bisschen – aber bitte bedenken Sie dabei, dass diese Aufnahmen - wie ich schon sagte - bis her nicht wiederveröffentlicht wurden.

Ebenfalls im Januar 1959 wurde die erste Solo-Platte der Drifters veröffentlicht: „Feelin‘ Fine“ und „Don’t Be A Fool With Love“ – keine Instrumental-Nummern, sondern beide Titel gesungen. Diese Platte war ein totaler Misserfolg – und sicherlich zu recht, denn sie ist meiner Meinung nach nicht mehr als mittelmäßig. Hören Sie selbst. The Drifters mit der Ian Samwell- Komposition „Feelin‘ Fine“.

Aus der gleichen Aufnahmesession wie „Livin‘ Lovin‘ Doll“ stammt die eine Seite von Cliff’s vierter Single: „Mean Streak“ – wie man anhand der Matrizen-Nummern feststellen kann. Die Platte kam im April 1959 heraus. Die Rückseite dann als übernächste Aufnahme.

Ebenfalls im April 1959 erschien die erste LP von Cliff Richard und den Drifters mit 16 Live-Aufnahmen aus 2 Aufnahmesessions am 9. Und 10. Februar 1959. Dies war übrigens die allererste LP, die ich mir seinerzeit von meinem knappen Taschengeld kaufte – sehr zum Entsetzen meiner Eltern, die das Publikumsgeschrei auf der Platte verschreckte. Aus dieser LP nun Cliff’s Version von „Danny“.

Cliff Richard war Ende der 50er Jahre äußerlich – nicht musikalisch – eine Presley-Kopie: blaue Schuhe – schwarze Hose und schwarzes Hemd – weißer Schlips – und ein rosa Jackett. Dazu eine Riesen-Haartolle – nur die Koteletten fehlten. Und er vollführte auf der Bühne wie Presley Bewegungen, die angebliche Moral- und Jugendschützer entsetzten. So, und jetzt die 2. Aufnahme von Cliff’s 4. Single – „Never Mind“ wie „Mean Streak“ von Ian Samwell geschrieben.

Im Mai 1959 konnte das englische Publikum Cliff Richard erstmals in einer Filmrolle sehen. Der Film hieß „Serious Charge“ und war – ich zitiere die damalige Besprechung aus einer Hamburger Zeitung – „dankenswerterweise kein so genannter Problemfilm über das abgedroschene Thema „Oh, diese Jugend“. Der Pfarrer eines kleinen englischen Städtchens hat es hier eigentlich nur mit einem „Halbstarken“ zu tun, einem Jungen, den man überdies nicht mehr bessern, sondern nur noch zur Strecke bringen kann“ – Zitatende – Bei uns lief der Film unter dem verfälschenden Titel „Die Schamlosen“. Cliff sang in dem Film neben „Living Doll“ und „Mad About You“ den Song „No Turning Back“, in dem die Lebensgeschichte jenes Jungen geschildert wurde, den die Zeitung wie ein Tier zur Strecke bringen wollte.

Das war „Apron Strings“ – die Rückseite von Cliff Richard’s erstem Millionenerfolg „Living Doll“ vom August 1959. Im Oktober 1959 änderten The Drifters ihren Namen in The Shadows, weil der Name The Drifters bereits seit 1953 von der bekannten amerikanischen Vokalgruppe verwendet
 wurde. Cliff’s 2. LP erschien im November 1959, und auf dieser LP befindet sich die Aufnahme „Mean Woman Blues“, eine Coverversion von Jerry Lee Lewis‘ Original.

„Fall In Love With You“ – Cliff’s 9. Single vom März 1960 wurde in Deutschland mit dem eben gehörten „Mean Woman Blues“ gekoppelt. Die englische Original-Single hatte jedoch als Rückseite die Johnny Otis-Komposition „Willie And The Handjive“.
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Gepostet: 27.08.2023 - 14:50 Uhr  ·  #2
Cliff Richard dürfte wohl einer der wenigen Pop-Musik-Sänger sein, über die andere bereits zu Lebzeiten eine Lobeshymne auf Platte sangen. Im Frühjahr 1960 erschien die Aufnahme „They Call Him Cliff“, deren Text aus einer Aneinanderreihung von Titeln zahlreicher Cliff-Songs besteht. Der Sänger ist Don Lang, selbst einer der frühen englischen Rock ‚n‘ Roller.

Eine weitere Aufnahme einer Johnny Otis-Komposition, nämlich „Mumblin‘ Mosie“, erschien von Cliff im Februar 1961 als Rückseite seiner 12. Single „Theme For A Dream“. Ich finde, man spürt bei dieser Aufnahme heute, wie steril und künstlich Cliff Richard’s Rock-Sound 1961 gegenüber den ersten Aufnahmen geworden war. Deshalb möchte ich auch mit dieser Aufnahme die Cliff Richard-Rückblende beenden.

1961 begann es bei den Shadows zu kriseln: im Oktober verließ Schlagzeuger Tony Meehan die Gruppe und im April 1962 dann Bassist Jet Harris. Ihre Nachfolger wurden Brian Bennett und Brian Locking aus der Instrumentalgruppe The Krew Kats – nicht zu verwechseln mit den amerikanischen Crew Cats der 50er Jahre. Die Krew Kats - mit „K“ geschrieben – waren zuvor The Wildcats gewesen, Marty Wilde’s Begleitgruppe. Und noch früher waren Bennett und Locking zusammen mit Tony Sheridan aufgetreten. Hier nun The Krew Kats mit „Peak Hour“ von 1961.

So – und nun etwas ganz anderes: Am vergangnen Donnerstag war hier beim NDR ein legendärer Rhythm and Blues-Pianist aus New Orleans zu Gast: der 57jährige Roeland Byrd – besser bekannt als Professor Longhair. Eigentlich muss man sagen: besser unbekannt, denn kaum jemand kennt ihn, obwohl Longhair von fast allen bekannten New Orleans-Pianisten – wie Huey „Piano“ Smith, Clarence „Frogman“ Henry oder Allen Toussaint – unbestritten als musikalische Vaterfigur angesehen wird und höchste Anerkennung genießt. Sein Klavierspiel ist höchst unorthodox – mit wechselnden Tempi und Rhythmen. Longhair war schon 30, als er 1949 seine ersten Plattenaufnahmen machte. Hier ist von 1949 der Titel „Mardi Gras In New Orleans“, der noch alljährlich beim Karneval in New Orleans – dem Mardi Gras – gespielt wird.

Fats Domino – der bekannteste New Orleans-Pianist und 10 Jahre jünger als Longhair machte von der eben gehörten Aufnahme 1951 eine Cover-Version. Unbegreiflicherweise behauptet Domino dennoch in mehreren Interviews, dass er Professor Longhair überhaupt nicht kenne. Die NDR-Session mit Professor Longhair können Sie demnächst in der Sendung Blues am Dienstag hören – und ich kann Ihnen nur raten, diese herrlichen Aufnahmen nicht zu versäumen. Hier noch einmal Professor Longhair mit einer Aufnahme von 1959, auf der sein ungewöhnlicher Klavierstil gut zum Ausdruck kommt. Die Aufnahme heißt „Cuttin‘ Out“ .
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