WERNER VOSS RRM-017, 8. Juli 1975

 
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Gepostet: 04.05.2023 - 09:49 Uhr  ·  #1
WERNER VOSS RRM-017, 8. Juli 1975

Thema: Little Richard-Nachahmer

01 Dee Clark 24 Boy Friends 2.01 Falcon 1005 1957
02 Joe Tex You Little Baby Face Thing 2.20 Ace 550 1958
03 Esquerita Rockin’ The Joint 1.59 Capitol 4058 1958
04 Ba Ba Thomas Why Don’t You Leave Me Alone 2.05 King 5858 1964
05 Big Danny Oliver Sapphire 2.13 Trend 30-012 1958
06 Big Al Downing Miss Lucy 2.17 White Rock 1113 1958
07 Otis Redding Shout Bamalama 1.55 Confederate 135 1961
08 Little Richard Bama Lama Bama Loo 1.57 Specialty 692 1964
09 Barbara Greene Long Tall Sally 2.02 Atco 6250 1963
10 LaVern Baker Jim Dandy 2.10 Atlantic 1116 1956
11 LaVern Baker Voodoo Voodoo 1.39 Atlantic 2119 1961
12 Ruth Brown This Little Girl’s Gone Rockin’ 1.42 Atlantic 1197 1958
13 Kathy Zee Buzzin’ 2.03 Laurie 3020 1958
14 Clyde McPhatter Lover Please 1.46 Mercury 71941 1962
15 Dennis Turner Lover Please 1.49 Louis 2002 1961
16 The Lonesome Drifter Teardrop Valley 2.09 “K” 5812 1958
17 The Prisonaires Just Walkin’ In The Rain 2.45 Sun 186 1953
18 Dale Vaughn How Can You Be Mean To Me 2.09 Von 480 1958


WORTPROTOKOLL


Heute nach 5 Wochen endlich wieder mit Rock ‚n’ Roll.

Guten Tag, liebe Zuhörer.

Nachdem Little Richard vor 4 Wochen in Deutschland zu hören und zu sehen war, möchte ich heute einige schwarze Sänger vorstellen, die Little Richard nachahmten oder sogar exakt kopierten. Alle Aufnahmen stammen aus der Zeit nach Little Richard’s Rückzug aus dem Show-Business im März 1957. Als erstes Dee Clark, 1938 in Blytheville, Arkansas, geboren. Er nahm im Herbst 1957 den Song „24 Boy Friends“ im typischen Little Richard-Gesangsstil auf. Bei seiner darauf folgenden Aufnahme wurde er sogar – so der Text auf der Platte – von der Original Little Richard-Band begleitet. Dee Clark.

Joe Tex ist heute einer der bekanntesten Soul-Sänger. Am Beginn seiner Karriere wurde er stark von Little Richard beeinflusst, wie seine Aufnahme „You Little Baby Face Thing“ vom Frühjahr 1958 deutlich erkennen lässt.

Esquerita – oder mit richtigem Namen Eskew Reeder – aus New Orleans wurde von seiner Plattenfirma äußerlich mit einem riesigen Haar-Turban als Little Richard-Kopie aufgebaut. Seine Stimme war noch schriller und sein Klavierspiel in manchen Aufnahmen besser und einfallsreicher als bei Little Richard. Hier ist Esquerita mit „Rockin’ The Joint“ von
1958.

Über den nächsten Sänger Ba Ba Thomas ist mir nichts bekannt. Nach der Plattennummer müsste die Aufnahme erst 1964 erschienen sein. Da aber die Firma ihre Plattennummern oft zeitlich so durcheinander vergab, würde ich die Aufnahme für Ende der 50er Jahre datieren. Ba Ba Thomas mit „Why Don’t You Leave Me Alone“.

Auch über Big Danny Oliver habe ich keine Unterlagen. Sein Song „Sapphire“ wurde 1958 von Jack Hammer komponiert, der schon für Jerry Lee Lewis `Great Balls Of Fire’ und `Milkshake Mademoiselle` geschrieben hatte und bei uns während der Twist- Ära bekannt wurde. Big Danny Oliver und „Sapphire“.

Eine Art musikalisches Chamäleon ist Big Al Downing. Er machte eine Aufnahme mit einem Rockabilly Arrangement, dann wieder imitierte er Fats Domino und Little Richard. Für seine beste Aufnahme im Little Richard-Stil halte ich „Miss Lucy“ vom November 1958.

Der 1967 im Alter von 27 Jahren tödlich verunglückte Soul-Sänger Otis Redding wurde in der gleichen Stadt wie Little Richard geboren, in Macon, Georgia. Little Richard war Otis Redding’s erklärtes Vorbild. Auf dem Höhepunkt von Redding’s Karriere war davon allerdings nicht mehr viel zu hören, umso mehr aber dabei ... davon bei seinen ganz frühen Aufnahmen von 196o bis 1962. Hier Otis Redding mit „Shout Bamalama“ von 1960.

Die Tonqualität dieser und der jetzt folgenden Aufnahme bitte ich zu entschuldigen, aber bitte bedenken Sie, dass diese Aufnahmen historisch sind – und es sind die alten Mono-Platten. So – ob das Nonsense-Wort Bamalama in Otis Redding’s Aufnahme von Little Richard im April 1964 zu seiner Aufnahme „Bama Lama Bama Loo“ veranlasste, kann ich nicht beurteilen. Aber wie dem auch sei – hier nach all den Nachahmern das Original: Little Richard und Bama Lama Bama Loo.
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Gepostet: 04.05.2023 - 10:05 Uhr  ·  #2
Das war der Little Richard-Song „Long Tall Sally“ in der Version von Barbara Greene, erschienen im Februar 1963. Aber auch über sie ist nichts bekannt; nicht einmal ein Bild von ihr existiert. LaVern Baker jedoch ist nicht so unbekannt. Sie war mit Ruth Brown, die Sie gleich noch hören werden, die überragende Rhythm and Blues-Sängerin der 50er Jahre. Selbst die Jazz-Zeitschrift ‚Downbeat’ zollte ihr Anerkennung, als sie sie 1956 als beste Interpretin des Jahres auszeichnete. Hier ist LaVern Baker mit einem ihrer Hits „Jim Dandy“ vom November 1956.

LaVern Baker, 1929 in Chicago geboren, war in den 50er Jahren eines der Opfer der weißen Cover-Versionen. Ihre Songs ‚Tweedle Dee’, ‚Jim Dandy’ oder ‚I Cried A Tear’ wurden von weißen Pop-Sängerinnen für den weißen Markt nachproduziert. Und noch 1961 wurde aus ihrer Aufnahme ́Hey Memphis ́ der Elvis Presley-Song ‚Little Sister’. Die Rückseite von ‚Hey Memphis’ war jedoch für eine weiße Cover-Version zu schwarz: „Voodoo Voodoo“ und LaVern Baker.

‚Mrs. Rhythm’, wie die 1928 geborene Ruth Brown damals genannt wurde, war von Ende der 40er bis Anfang der 60er Jahre die wohl überragende Rhythm and Blues-Sängerin. Von ihren zahlreichen Hits hat man in Europa bis heute kaum gehört. Sie werden sicherlich nur einen kennen, und den erst in der erst 6 Jahre nach dem Original erschienenen Aufnahme von Cliff Richard, nämlich ‚Lucky Lips’. Diesen Song werde ich Ihnen demnächst in einer Sendung über die Komponisten Jerry Leiber und Mike Stoller vorstellen. Jetzt Ruth Brown mit einem Song von Bobby Darin und King Curtis. „This Little Girl’s Gone Rockin’“ vom August 1958.

Über die nächste Sängerin kann ich Ihnen wieder nichts berichten, außer dass sie der Stimme nach eine Weiße sein müsste. Die Aufnahme „Buzzin“ von Kathy Zee erschien Ende 1958 in New York.

Sie alle kennen den kürzlichen Hit ’I Can Help’ von Billy Swan. Im Frühjahr 1962 hatte Swan einen Song geschrieben, der für Clyde McPhatter der letzte große Erfolg war. Am 3. März 1962 erreichte „Lover Please“ Platz 7 der Hitlisten in den USA. Clyde McPhatter starb am 13. Juni 1972 in New York in ärmlichsten Verhältnissen. In den 50er Jahren war er als Leadsänger der Dominoes und der Drifters und als Solist einer der Superstars gewesen.

Clyde McPhatter’s Aufnahme von „Lover Please“ scheint allerdings nicht die Original-Version dieses Songs gewesen zu sein, denn es gibt ihn auch noch von Dennis Turner. Und diese Aufnahme erschien bei einer ganz kleinen Plattenfirma [Louis – Bill Black], während McPhatter bei einem riesigen Plattenkonzern unter Vertrag stand [Mercury]. Dort hatte man wahrscheinlich die Hit-Chancen dieses Songs erkannt und produzierte die Turner-Aufnahme in dem gleichen Arrangement mit McPhatter nach. Solche Cover-Versionen – auch unter schwarzen Interpreten – waren keine Seltenheit. Hier nun das wahrscheinliche Original von „Lover Please“ mit Dennis Turner.

Ich hatte in einer früheren Sendung schon einmal kurz erwähnt, dass ein weltweiter Markt für seltene Blues-, Rhythm and Blues- und Rock ‚n’ Roll-Platten besteht, auf dem teilweise unglaubliche Preise gefordert und auch gezahlt werden. Ich möchte Ihnen einmal 3 Beispiele von extrem hohen Preisen vorführen. Die folgende Louisiana Rockabilly-Platte „Teardrop Valley“ aus dem Jahre 1958 von Thomas Johnson, der sich The Lonesome Drifter nannte, wechselte im letzten Herbst in England für 250 Pfund den Eigentümer – das sind nach gegenwärtigem Wechselkurs etwa 1320 Mark. Die Nachpressung kann man für etwa 3,50 Mark kaufen.

Bei den amerikanischen Sammlern ist diese Rockabilly-Musik nicht so sehr gefragt. Sie bevorzugen die schwarzen Vokalgruppen. Eine Schellackplatte der Gruppe The Prisonaires von 1954 erzielte bei einer Auktion in den USA kürzlich den Preis von 527 Dollar, gleich etwa 1260 Mark. Diese Aufnahme kann ich Ihnen leider hier nicht vorführen. Um Ihnen aber einen Eindruck vom Sound der Gruppe zu vermitteln, habe ich die Prisonaires mit ihrer Original-Version von „Just Walkin’ In The Rain“ aus dem Jahr 1953 herausgesucht. 1956 machte Johnny Ray von diesem Titel einen Millionen-Seller. Hier die Prisonaires.
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