WERNER VOSS RRM-011, 18. Februar 1975
Thema: Querbeet (2) - Mädchennamen
01 Jimmy Beasley Ella Jane 2.20 Modern 991 1956
02 Little Richard Good Golly Miss Molly 2.07 Specialty 624 1957
03 Buster Brown Fannie Mae 2.46 Fire 1008 1959
04 The Belmonts Teenage Clementine 2.06 Mohawk 106 1957
05 The Regents Barbara Ann 2.12 Gee 1065 1961
06 Dion Ruby Baby 2.31 Columbia 42662 1963
07 Ray Sharpe Linda Lu 2.03 Jamie 1128 1959
08 Eddie Cochran Teresa 2.03 Liberty 55138 1958
09 Billy Riley Pearly Lee 2.34 Sun 277 1956
10 Tommy Roe Sheila (first version) 1.49 Judd 1014 1960
11 Rudy Grayzell Judy 2.01 Sun 290 1958
12 Dorsey Burnette Bertha Lou 2.29 Cee Jam 16 1957
13 Jerry Jaye My Girl Josephine 1.52 Hi 2120 1965
14 Ronnie Self Bop-A-Lena 2.03 Columbia 41101 1958
15 Sammy Salvo Oh Julie 2.35 RCA 47-7097 1957
16 Jim Doval & The Gauchos Donna 2.08 Diplomacy 45X3 1958
17 Bobby Osburn Susie Q (ausgeblendet) 1.21 Arlen 747 1957
WORTPROTOKOLL
Klaus Wellershaus (K.W.): Guten Tag, liebe Zuhörer. Das sag heute mal nicht nur ich, sondern vor allem auch der Kollege Werner Voss, der ist mal wieder da. Tag, Werner.
W.V.: Guten Tag, liebe Zuhörer.
K.W.: Was hast Du heute mitgebracht?
W.V.: Allerlei verschiedene Sachen, und ich habe gedacht, wir gehen mal wieder, wie man so schön sagt, quer durch den Garten. Ich habe alle möglichen Platten rausgesucht, die einen Mädchennamen als Titel haben. 1956 sang der schwarze Pianist Jimmy Beasley von „Ella Jane“. Jimmy Beasley gehört, wie Sie gleich fest- stellen werden, zu den Fats Domino-Nachahmern.
K.W.: Sag mal, meinst Du, dass man das so sagen kann? In der Zeit sangen ja wohl eine ganze Menge Leute, vor allem in Memphis und so im New-Orleans-Bereich ...
W.V.: Ja, aber ich habe leichte Zweifel, ob Jimmy Beasley tatsächlich aus New Orleans stammt, denn die Aufnahme ist in Los Angeles aufgenommen worden. Und diese Plattenfirma hat mit anderen Musikern aus New Orleans die Aufnahmen direkt in New Orleans gemacht. Insofern ist es fraglich, weshalb sollten sie ...
K.W.: Warum sollten sie dann noch nach Los Angeles gehen?
W.V.: Ja, ja.
K.W.: Also doch vielleicht eine Nachahmung. Jimmy Beasley.
W.V.: „Good Golly Miss Molly“ von Little Richard erschien Ende 1957.
K.W.: Das ist ja wohl die Bekannteste von den Rock ‚n‘ Roll-Damen, nicht? Besungen.
W.V.: Das dürfte sie wohl sein, ja. Veröffentlicht wurde diese Platte, „Good Golly Miss Molly“ gleich nach dem spektakulären Rückzug von Little Richard aus dem Show-Business, den er auf einer Australien-Tournee im Herbst des Jahres verkündet hatte. Die Aufnahme stammt aber aus einer früheren Session.
K.W.: Ist klar.Little Richard.
W.V.: Nach der Rückkehr in die USA ließ Little Richard sich in einem theologischen College der der Siebenten-Tag-Adventisten als Prediger ausbilden, und erst Ende 1962 betrat er wieder die Rock ‚n‘ Roll-Szene. Noch heute verkündet er oft bei seinen Auftritten sein religiöses Glaubensbekenntnis.
K.W.: Hier natürlich nicht. „Good Golly Miss Molly“.
W.V.: Der Blues-Sänger Buster Brown hatte 1959 mit der Aufnahme „Fanny Mae“ einen überraschenden Millionen-Seller. Der Song wurde bei uns 1962 in der – das ist meine persönliche Meinung – grausamen Twist-Version von Joey Dee bekannt. Hier ist aber Buster Brown.
Dion & The Belmonts waren Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre eine der erfolgreichsten weißen Vokalgruppen. 1961 trennte sich Dion von den Belmonts, um als Solist noch erfolgreicher zu werden, was ihm auch gelang. Die Belmonts machten dann ohne Dion weiter. Hier sind sie mit „Teenage Clementine“, einer Rock ‚n‘ Roll-Interpretation des amerikanischen Folk- Songs ‚Oh My Darling Clementine‘.
Dion & The Belmonts stammen aus dem New Yorker Stadtteil Bronx. Eine andere weiße Vokalgruppe mit Amerikanern aus der Bronx waren The Regents. Sie konnten im Juli 1961 mit „Barbara Ann“ Platz 13 der Hitlisten erreichen. 1966 machten die Beach Boys eine ganz bekannte Cover-Version dieses Songs.
K.W.: Die wurde, glaube ich, noch erfolgreicher.
W.V.: Ja, ich glaube ja.
K.W.: Sie kamen auf Platz 1. In Europa jedenfalls sehr groß.
W.V.: Ja, nun wollen wir aber mal das Original hören.
K.W.: Hier mit den Regents also.
K.W.: Ganz schön chaotisch, nicht?
W.V.: Ja
K.W.: In meinen Ohren klingt das verdammt unsauber. Aber Du hast ganz Recht. Wenn man es so vergleicht mit dem, was die Beach Boys gemacht haben: die Beach Boys haben das richtig kopiert. Fast Ton für Ton, wenn man vom Saxophon mal absieht.
W.V.: Und zum Schluss, wo der Sänger in einer Falsett-Stimmlage mitsingt.
K.W-: Ja, ja.
W.V.: Das ist ja ein typisches Merkmal der schwarzen vokalen Gruppen.
K.W.: Ja, aber ich meine, das haben die Beach Boys auch weitgehend übernommen, diese Falsettiererei. Die hohe Stimme war eigentlich genauso falsettiert, nur viel künstlicher heraus.
W.V.: Ja, nochmals zurück zu Dion diMucci. Als Solist hatte er nach ‚Runaround Sue‘, 1961, und ‚The Wanderer‘, 1962, mit „Ruby Baby“ 1963 einen weiteren Riesen-Hit. Dion’s „Ruby Baby“ war übrigens eine Cover-Version, denn der Song war bereits 8 Jahre zuvor, 1955, von der schwarzen Vokalgruppe The Drifters aufgenommen worden. Dion und „Ruby Baby“.
Lee Hazlewood, der bei uns durch seine Duette mit Nancy Sinatra bekannt wurde, war in den 50er Jahren ein erfolgreicher Plattenproduzent. So schuf er unter anderem den ‚Twangy Sound‘ des Gitarristen Duane Eddy und produzierte die Aufnahmen des Country-Rockers Sanford Clark und des Schwarzen Ray Sharpe, dessen bekannteste Aufnahme „Linda Lu“ aus dem Jahre 1959 Sie jetzt hören.
Thema: Querbeet (2) - Mädchennamen
01 Jimmy Beasley Ella Jane 2.20 Modern 991 1956
02 Little Richard Good Golly Miss Molly 2.07 Specialty 624 1957
03 Buster Brown Fannie Mae 2.46 Fire 1008 1959
04 The Belmonts Teenage Clementine 2.06 Mohawk 106 1957
05 The Regents Barbara Ann 2.12 Gee 1065 1961
06 Dion Ruby Baby 2.31 Columbia 42662 1963
07 Ray Sharpe Linda Lu 2.03 Jamie 1128 1959
08 Eddie Cochran Teresa 2.03 Liberty 55138 1958
09 Billy Riley Pearly Lee 2.34 Sun 277 1956
10 Tommy Roe Sheila (first version) 1.49 Judd 1014 1960
11 Rudy Grayzell Judy 2.01 Sun 290 1958
12 Dorsey Burnette Bertha Lou 2.29 Cee Jam 16 1957
13 Jerry Jaye My Girl Josephine 1.52 Hi 2120 1965
14 Ronnie Self Bop-A-Lena 2.03 Columbia 41101 1958
15 Sammy Salvo Oh Julie 2.35 RCA 47-7097 1957
16 Jim Doval & The Gauchos Donna 2.08 Diplomacy 45X3 1958
17 Bobby Osburn Susie Q (ausgeblendet) 1.21 Arlen 747 1957
WORTPROTOKOLL
Klaus Wellershaus (K.W.): Guten Tag, liebe Zuhörer. Das sag heute mal nicht nur ich, sondern vor allem auch der Kollege Werner Voss, der ist mal wieder da. Tag, Werner.
W.V.: Guten Tag, liebe Zuhörer.
K.W.: Was hast Du heute mitgebracht?
W.V.: Allerlei verschiedene Sachen, und ich habe gedacht, wir gehen mal wieder, wie man so schön sagt, quer durch den Garten. Ich habe alle möglichen Platten rausgesucht, die einen Mädchennamen als Titel haben. 1956 sang der schwarze Pianist Jimmy Beasley von „Ella Jane“. Jimmy Beasley gehört, wie Sie gleich fest- stellen werden, zu den Fats Domino-Nachahmern.
K.W.: Sag mal, meinst Du, dass man das so sagen kann? In der Zeit sangen ja wohl eine ganze Menge Leute, vor allem in Memphis und so im New-Orleans-Bereich ...
W.V.: Ja, aber ich habe leichte Zweifel, ob Jimmy Beasley tatsächlich aus New Orleans stammt, denn die Aufnahme ist in Los Angeles aufgenommen worden. Und diese Plattenfirma hat mit anderen Musikern aus New Orleans die Aufnahmen direkt in New Orleans gemacht. Insofern ist es fraglich, weshalb sollten sie ...
K.W.: Warum sollten sie dann noch nach Los Angeles gehen?
W.V.: Ja, ja.
K.W.: Also doch vielleicht eine Nachahmung. Jimmy Beasley.
W.V.: „Good Golly Miss Molly“ von Little Richard erschien Ende 1957.
K.W.: Das ist ja wohl die Bekannteste von den Rock ‚n‘ Roll-Damen, nicht? Besungen.
W.V.: Das dürfte sie wohl sein, ja. Veröffentlicht wurde diese Platte, „Good Golly Miss Molly“ gleich nach dem spektakulären Rückzug von Little Richard aus dem Show-Business, den er auf einer Australien-Tournee im Herbst des Jahres verkündet hatte. Die Aufnahme stammt aber aus einer früheren Session.
K.W.: Ist klar.Little Richard.
W.V.: Nach der Rückkehr in die USA ließ Little Richard sich in einem theologischen College der der Siebenten-Tag-Adventisten als Prediger ausbilden, und erst Ende 1962 betrat er wieder die Rock ‚n‘ Roll-Szene. Noch heute verkündet er oft bei seinen Auftritten sein religiöses Glaubensbekenntnis.
K.W.: Hier natürlich nicht. „Good Golly Miss Molly“.
W.V.: Der Blues-Sänger Buster Brown hatte 1959 mit der Aufnahme „Fanny Mae“ einen überraschenden Millionen-Seller. Der Song wurde bei uns 1962 in der – das ist meine persönliche Meinung – grausamen Twist-Version von Joey Dee bekannt. Hier ist aber Buster Brown.
Dion & The Belmonts waren Ende der 50er, Anfang der 60er Jahre eine der erfolgreichsten weißen Vokalgruppen. 1961 trennte sich Dion von den Belmonts, um als Solist noch erfolgreicher zu werden, was ihm auch gelang. Die Belmonts machten dann ohne Dion weiter. Hier sind sie mit „Teenage Clementine“, einer Rock ‚n‘ Roll-Interpretation des amerikanischen Folk- Songs ‚Oh My Darling Clementine‘.
Dion & The Belmonts stammen aus dem New Yorker Stadtteil Bronx. Eine andere weiße Vokalgruppe mit Amerikanern aus der Bronx waren The Regents. Sie konnten im Juli 1961 mit „Barbara Ann“ Platz 13 der Hitlisten erreichen. 1966 machten die Beach Boys eine ganz bekannte Cover-Version dieses Songs.
K.W.: Die wurde, glaube ich, noch erfolgreicher.
W.V.: Ja, ich glaube ja.
K.W.: Sie kamen auf Platz 1. In Europa jedenfalls sehr groß.
W.V.: Ja, nun wollen wir aber mal das Original hören.
K.W.: Hier mit den Regents also.
K.W.: Ganz schön chaotisch, nicht?
W.V.: Ja
K.W.: In meinen Ohren klingt das verdammt unsauber. Aber Du hast ganz Recht. Wenn man es so vergleicht mit dem, was die Beach Boys gemacht haben: die Beach Boys haben das richtig kopiert. Fast Ton für Ton, wenn man vom Saxophon mal absieht.
W.V.: Und zum Schluss, wo der Sänger in einer Falsett-Stimmlage mitsingt.
K.W-: Ja, ja.
W.V.: Das ist ja ein typisches Merkmal der schwarzen vokalen Gruppen.
K.W.: Ja, aber ich meine, das haben die Beach Boys auch weitgehend übernommen, diese Falsettiererei. Die hohe Stimme war eigentlich genauso falsettiert, nur viel künstlicher heraus.
W.V.: Ja, nochmals zurück zu Dion diMucci. Als Solist hatte er nach ‚Runaround Sue‘, 1961, und ‚The Wanderer‘, 1962, mit „Ruby Baby“ 1963 einen weiteren Riesen-Hit. Dion’s „Ruby Baby“ war übrigens eine Cover-Version, denn der Song war bereits 8 Jahre zuvor, 1955, von der schwarzen Vokalgruppe The Drifters aufgenommen worden. Dion und „Ruby Baby“.
Lee Hazlewood, der bei uns durch seine Duette mit Nancy Sinatra bekannt wurde, war in den 50er Jahren ein erfolgreicher Plattenproduzent. So schuf er unter anderem den ‚Twangy Sound‘ des Gitarristen Duane Eddy und produzierte die Aufnahmen des Country-Rockers Sanford Clark und des Schwarzen Ray Sharpe, dessen bekannteste Aufnahme „Linda Lu“ aus dem Jahre 1959 Sie jetzt hören.
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