Hallo Freunde,
nun komme ich mal mit einer allgemeinen Frage, die mich schon seit vielen Jahren interessiert, auf euch Musik-Experten zu.
Es geht, wie in der Überschrift zu sehen, um das Thema Popularität eines Liedes/Künstlers in den früheren Zeiten.
Seit 1954 gab es ja in Deutschland die ersten Gehversuche um die Popularität eines Songs, inklusive seiner dazugehörigen Künstlerangabe, in Form von Hitparadenauswertungen darzustellen.
So hatte die Zeitschrift "Automatenmarkt" begonnen, monatliche Auswertungen zu erstellen und zu veröffentlichen, die, die am häufigsten in Musikboxen gespielten Hits, in Form einer Schlager-Hitparade widerspiegelten.
In den späten 50er Jahren kamen dann die Hitparaden der Zeitschrift "Musikmarkt" hinzu, die eine Mischung aus Musikbox-Hits, Single-Schallplattenverkäufen und Radio-Einsätzen waren. Irgendwann basierten sie auf reinen Single-Verkäufen und in der heutigen modernen Zeit aus allem möglichen und wird größtenteils von jungen Menschen beeinflusst.
Nun aber zu meiner eigentlichen Frage:
Wie war das früher als es noch kein Internet, kein TV, keine Radios, keine Schallplatten und auch keine Clubs mit Musikboxen gab? Heute hört man ein Lied zufällig im Radio, Club, TV, beim Nachbarn oder im Internet und dann sagt man: "das gefällt mir!"
Wenn ich z.B. eine CD habe, die den Titel "Die größten Schlager der 20er Jahre" oder noch präziser "Die größten Schlager des Jahres 1930", "...1934", "...1941" heißt, nach welchen Kriterien kamen diese Popularitätsnachweise zustande?
Mir ist bewusst, dass es schon sehr früh, ab Anfang des 20. Jahrhunderts, die ersten Schellackplatten in Deutschland zu kaufen gab. Aber wer hatte schon damals ein Abspielgerät oder so viel Geld um sich seine Lieblingsplatten regelmäßig kaufen zu gehen!? Vor allem war dies bei jungen Leuten schlicht unmöglich. Oder waren es tatsächlich nur die Reichen und Älteren, die die Popularität eines Songs mit ihren regelmäßigen Plattenkäufen beeinflussten?
Noch ein Beispiel: eine CD die sich "Die 25 größten Erfolge" von Claire Waldoff oder von Otto Reutter nennt.
Auf beiden CDs sind viele Lieder drauf, die noch vor 1910 veröffentlicht wurden, allerdings nur in Form eines Zylinders.
Wodurch haben es z.B. diese beiden Künstler damals schaffen können, dass man deren Lieder als "erfolgreich" sehen kann? Wobei es doch weder TV-, noch Radio-Geräte gab. Durch reine Notenblätter-Verkäufe kann es ja auch nicht hinkommen, denn mithilfe von ihnen hatte man ja nur zwei Möglichkeiten, entweder den Song selbst zu spielen, oder ihn selbst nachzusingen. Aber um ihn nachsingen zu können, muss man ihn ja irgendwo nur zufällig und öffentlich mindestens 2x gehört haben, bis er einem gefiel.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Claire Waldoff sich jede Woche mitten auf den Marktplatz stellte und dort immer ihre gleichen Lieder dem Publikum vorsang, um einzelne bestimmte gezielt auf diese Art dem Publikum "beliebt" zu machen.
Später dann, in den 20er und 30er Jahren war es doch auch nicht wirklich anders.
Meine Frage und die ganzen Beschreibungen mögen für viele hier komisch klingen, aber es ist eine Sache, die mich wirklich schon seit Jahren verfolgt.
Es gibt viele Bücher und Quellen, die sich mit dem Thema beschäftigen, aber nirgendwo konnte ich bisher eine zumindest befriedigende Antwort zu der Frage finden und ich würde mich freuen, wenn ich hier jemanden finden könnte, der mir dazu etwas genaueres sagen könnte.
nun komme ich mal mit einer allgemeinen Frage, die mich schon seit vielen Jahren interessiert, auf euch Musik-Experten zu.
Es geht, wie in der Überschrift zu sehen, um das Thema Popularität eines Liedes/Künstlers in den früheren Zeiten.
Seit 1954 gab es ja in Deutschland die ersten Gehversuche um die Popularität eines Songs, inklusive seiner dazugehörigen Künstlerangabe, in Form von Hitparadenauswertungen darzustellen.
So hatte die Zeitschrift "Automatenmarkt" begonnen, monatliche Auswertungen zu erstellen und zu veröffentlichen, die, die am häufigsten in Musikboxen gespielten Hits, in Form einer Schlager-Hitparade widerspiegelten.
In den späten 50er Jahren kamen dann die Hitparaden der Zeitschrift "Musikmarkt" hinzu, die eine Mischung aus Musikbox-Hits, Single-Schallplattenverkäufen und Radio-Einsätzen waren. Irgendwann basierten sie auf reinen Single-Verkäufen und in der heutigen modernen Zeit aus allem möglichen und wird größtenteils von jungen Menschen beeinflusst.
Nun aber zu meiner eigentlichen Frage:
Wie war das früher als es noch kein Internet, kein TV, keine Radios, keine Schallplatten und auch keine Clubs mit Musikboxen gab? Heute hört man ein Lied zufällig im Radio, Club, TV, beim Nachbarn oder im Internet und dann sagt man: "das gefällt mir!"
Wenn ich z.B. eine CD habe, die den Titel "Die größten Schlager der 20er Jahre" oder noch präziser "Die größten Schlager des Jahres 1930", "...1934", "...1941" heißt, nach welchen Kriterien kamen diese Popularitätsnachweise zustande?
Mir ist bewusst, dass es schon sehr früh, ab Anfang des 20. Jahrhunderts, die ersten Schellackplatten in Deutschland zu kaufen gab. Aber wer hatte schon damals ein Abspielgerät oder so viel Geld um sich seine Lieblingsplatten regelmäßig kaufen zu gehen!? Vor allem war dies bei jungen Leuten schlicht unmöglich. Oder waren es tatsächlich nur die Reichen und Älteren, die die Popularität eines Songs mit ihren regelmäßigen Plattenkäufen beeinflussten?
Noch ein Beispiel: eine CD die sich "Die 25 größten Erfolge" von Claire Waldoff oder von Otto Reutter nennt.
Auf beiden CDs sind viele Lieder drauf, die noch vor 1910 veröffentlicht wurden, allerdings nur in Form eines Zylinders.
Wodurch haben es z.B. diese beiden Künstler damals schaffen können, dass man deren Lieder als "erfolgreich" sehen kann? Wobei es doch weder TV-, noch Radio-Geräte gab. Durch reine Notenblätter-Verkäufe kann es ja auch nicht hinkommen, denn mithilfe von ihnen hatte man ja nur zwei Möglichkeiten, entweder den Song selbst zu spielen, oder ihn selbst nachzusingen. Aber um ihn nachsingen zu können, muss man ihn ja irgendwo nur zufällig und öffentlich mindestens 2x gehört haben, bis er einem gefiel.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Claire Waldoff sich jede Woche mitten auf den Marktplatz stellte und dort immer ihre gleichen Lieder dem Publikum vorsang, um einzelne bestimmte gezielt auf diese Art dem Publikum "beliebt" zu machen.
Später dann, in den 20er und 30er Jahren war es doch auch nicht wirklich anders.
Meine Frage und die ganzen Beschreibungen mögen für viele hier komisch klingen, aber es ist eine Sache, die mich wirklich schon seit Jahren verfolgt.
Es gibt viele Bücher und Quellen, die sich mit dem Thema beschäftigen, aber nirgendwo konnte ich bisher eine zumindest befriedigende Antwort zu der Frage finden und ich würde mich freuen, wenn ich hier jemanden finden könnte, der mir dazu etwas genaueres sagen könnte.