Andere / Mainstream Rock 'n' Roll

 
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Andere / Mainstream Rock 'n' Roll

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Gepostet: 29.12.2008 - 23:05 Uhr  ·  #1
Andere / Mainstream Rock 'n' Roll

aus: wikipedia

Neben den oben genannten wichtigsten Spielarten des klassischen Rock ’n’ Roll gab es noch eine Anzahl von lokalen Stilen, häufig mit stark folkloristischem Einschlag. Wenige davon brachten überregionale Erfolge hervor, wie etwa die Titel von Ritchie Valens, dem wichtigsten Vertreter eines Latino-Stiles, der im Raum Los Angeles, Süd-Texas und New Mexico unter der diskriminierten spanischsprachigen Bevölkerung verbreitet war und zum Teil auch in spanischer Sprache gesungen wurde.

Im Mississippi-Delta wiederum waren es Musiker der franko-kanadischen Minderheit aus den Sumpfregionen Louisianas, den „Cajuns“, die ihre traditionelle Fiddle- und Akkordeonmusik ab etwa 1957 mit dem Rhythm and Blues und mit dem Rock ’n’ Roll verbanden. Überregionale Hits waren dieser äußerst lebendigen und vielfältigen Cajun-Rock Szene leider nicht beschieden.

Die populäreren Rhythm-and-Blues-Musiker aus New Orleans beeinflussten wiederum die Musikszene auf Jamaica, wo man die US-Radiostationen aus Louisiana empfangen konnte. Auf diese Weise entstand in den 50er-Jahren eine Mischung aus New-Orleans-Rhythm-and-Blues und jamaikanischer Folklore, wie dem Mento. Aus dieser Mischung entwickelte sich Anfang der 60er-Jahre dann der Ska und später der Reggae.

Auch die sogenannte „Calypso-Musik“ sei hier erwähnt, die Mitte der 50er-Jahre von Harry Belafonte erfunden wurde. Belafonte stammte eigentlich aus New York City, und sein Karibik-Akzent war nicht echt. Aber er bewies ein feines Gespür für den Markt, der in den 50er-Jahren in einer Art erster „Ethno-Welle“ nach Südseeromantik und Exotischem verlangte. Dies beschied seinem 1956 veröffentlichten Debut-Album „Calypso“ einen sensationellen Erfolg. Seine Musik ist, wenn überhaupt, eher in die Pop- und Unterhaltungs-Ecke des Rock ’n’ Roll einzuordnen.

Schließlich setzte ab etwa 1957 mit der massenmedialen Verbreitung der verschiedenen regionalen Rock-’n’-Roll-Stile ein Prozess der gegenseitigen Beeinflussung ein. Die Konturen der regionalen Stile verwischten zusehends. Die so entstandene Mainstreamform des Rock ’n’ Roll verband nicht selten Elemente von zwei, drei oder mehr verschiedenen Spielarten. So vermischten Gene Vincent and the Bluecaps ihren Rockabilly bruchlos mit Elementen aus dem Doo Wop, Buddy Holly, ursprünglich im Texas-Rockabilly zu Hause, fügte seiner Musik neben Doo Wop-Elementen auch noch Chicago-Grooves à la Bo Diddley hinzu. Schließlich sind viele Rock-’n’-Roll-Interpreten der „zweiten Stunde“, Interpreten also, die erst ab 1957 in die Öffentlichkeit traten, nicht mehr eindeutig einer der Rock-’n’-Roll-Spielarten zuzuordnen. Es sind Interpreten des Mainstreams.
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