Ich habe die 274 Seiten des Buches einmal durchgelesen. Beeindruckend sind die vielen Anekdoten und Einzelheiten, die der Autor Joel Selvin in vielen
Gesprächen mit den Musikern, Schauspielern, Produzenten und Plattenfirmen Inhabern geführt hat.
Bruce Johnston, Sandy Nelson, Jill Gibson, Lou Adler, Kathy Kohner Zimmermann, Herb Alpert, Dean Torrence, Dee Dee Phelps, Ann Marshall, Denny Bruce, Kollegen der schreibenden Zunft wie Gene Sculatti, John Blair, Harvey Kubernik, Domenic Priore, Barney Hoskyns, William McKeen. Alec Palao „king of cd reissue liner notes“, Denny Tedesco uvam.
Ich wußte z.B. nicht, daß Sandy Nelson 1960 mal bei den Ventures auf einer Tournee trommelte. Bruce Johnston war wohl der einzige richtige Freund von Kim Fowley, der sich ansonsten (wie viele andere auch durch Diebstahl und Betrügereien) über Wasser hielt.
Erstaunlich sind die vielen Details zum Einkommen der heutigen Berühmtheiten: Kim Fowley verdient 1960 nur 10 Dollar in der Woche, dazu eine Gratismahlzeit im Klub seines Bosses, wo er auch auf dem Fussboden nächtigen durfte. Terry Melcher bekam 1965 für seinen Job bei Columbia 60$ pro Woche, als Carl Wilson 1964 Bruce Johnston fragte, wieviel er als Ersatz für Brian haben wolle antwortete dieser 250$ und war erstaunt, als er nach 12 Auftritten 3000 Dollars erhielt, weil Carl von 250$ pro Show ausgegangen war, Bruce aber den Wochenlohn gemeint hatte.
Steve Douglas war bis zu seinem Tod verärgert darüber, daß die Studio Musiker als „Wrecking Crew“ tituliert worden sind, was nach seiner Meinung (und der von Carol Kaye) eine Erfindung Anfang der 1980iger Jahre von Hal Blaine war. In den 60igern sprach keiner über sie als „Wrecking Crew“, weshalb der Begriff im Buch auch nicht verwendet wurde!!!
Der Autor hat einen gut lesbaren Stil, das Buch ist also leichte Kost was das Vokabular angeht.
Beeindruckend sind auch die Altersangaben, denn 1958 waren sie fast alle noch Teenager (Bruce war 16,Kim Fowley 18 usw.) So ist nachvollziehbar, daß Richie Podolor auf der Rückfahrt von einem Konzert mit Sandy Nelson schmollte, weil dieser mehr Autogramm Wünsche von den weiblichen Fans bekommen hatte als er selbst.
Also insgesamt ein sehr interessanter Einblick in die Welt Hollywoods 1958 – 1966.
SEX, DRUGS, CRIME and Rock ´n Roll.