Hallo,
vor vielen Jahren habe ich von Frank Forster persönlich seine Karriere-Daten erhalten.
Da ist NIX von diesem Titel zu finden!!!!!
Gruß
Heino, nach wie vor skeptisch.
Ich zitiere aus meinem Beitrag # 2 im Frank Forster-Thread:
1950 kann Frank Forster den Wohlklang seiner Stimme erstmals in klingende Münze umsetzen. An seinem 21. Geburtstag erhält er ein Engagement beim Hans-Rosenfelder-Sextett. Gegen unheimlich viel amerikanische Konkurrenz spielte man Jazz. Als inländischer Wettbewerber tauchte dort immer mal wieder das Sextett eines gewissen Max Greger auf.
Aber bald tingelte man über Land, alle hoch auf einen Lastwagen und dann 1953 schon in einem Kleinbus. Das Publikum, so zwischen 17 und 30 Jahre alt, klatschte, trampelte und pfiff. Es war ein Lärm wie bei einem Meisterschaftskampf im Freistil. Nach jeder Solonummer kam ekstasische Begeisterung auf. "Aus guten Gründen" kann sich der Kritiker bei allem Verständnis nicht verkneifen, "ist solche Art von Kultur im Rundfunk erst nach Mitternacht zu senden".
Amerikanische Clubs sind die Keimzellen für die zarten Pflänzchen bundesdeutschunterhaltender Begleitmusik zum Wiederaufbau. Von hier schwappt Anfang der 50er Jahre der Swing, der melodische Jazz US-amerikanischer Provenienz live in vergnügungshungrige deutsche Lande. Und Frank Forster, der stimmgewaltige Lehrjunge im Wartestand, mischt mit. Für 50 Dollar -damals noch gute 200 Mark - pro Mann und Nacht und quasi an vorderster Front der noch ganz von den Besatzungsmächten beherrschten Unterhaltungsbranche.
"Tempel" der Truppenbetreuung, Zentrum des unterhaltsamen "American Way of Life" ist das Münchener Haus der Kunst. Hier geben sich in der ersten Hälfte der Fünfziger nahezu alle Größen des internationalen Show-Biz die Klinke in die Hand. Und hier bekommt der junge Forster nach bestandener "Probezeit" sein erstes festes Engagement. Als Entertainer und Conférencier erklimmt er das Sprungbrett in der Branche. Mit ihm hofften damals Fred Bertelmann und Caterina Valente auf erfolgsträchtigen Glanz vom Glamour illustrer Größen aus Übersee.
Danny Kaye, Gene Kelly, Vic Damone, Eddie Fisher (Ex-Gatte von Liz Taylor) tourten von München aus durch die gesamte süddeutsche Besatzungszone - Frank Forster von 1953 bis 1955 regelmäßig in ihrem "Fahrwasser". "Floor Shows" sind angesagt in Mainz, Frankfurt/Main, Stuttgart, Kaiserslautern und sonst wo. Organisiert zur Erbauung der hier stationierten Gls von der amerikanischen militärischen Künstleragentur "Special Services", die seinerzeit auch Engagements in Frankreich, Spanien, Italien oder Nordafrika managt.
Nach Nordafrika geht kurz darauf auch der erste künstlerische Auslandstrip von Frank Forster. Aus der Revue der Gastkapellen im Haus der Kunst (Belgier mit dem Trompeter Jonny Renard, Holländer mit den "Rambiers") ist Band-Leader Freddie Brocksieper auf Forster aufmerksam geworden. Der "spätere Gönner und Fürsprecher" (Forster) bietet ihm Zusammenarbeit an.
Diese beginnt mit einem Halbjahresgastspiel im US-Offiziersklub auf dem Düsenjägerflugplatz "Wheelus Field" in Tripolis/Libyen. Der Mann am Klavier ist dabei der Kennern bestens bekannte Jazzpianist Carlos Diernhammer.
Zurück aus Nordafrika bauen sich Freddie Brocksieper und Frank Forster ihre eigene Startrampe in die Welt des Schaugeschäfts. Sie heißt "Studio 15", liegt in der berühmten Münchener Leopoldstraße im einstigen König-Ludwig-Domizil, hat zwei Lokale und avanciert ab April 1953 zu einem der bekanntesten Jazz- und Tanztreffpunkte im süddeutschen Raum.
Mit der Freddie-Brocksieper-Combo ging für Frank Forster, unverkennbar breitschultrig im groß karierten Zweireiher, erstmals in seiner Sängerkarriere so richtig "die Post. ab". Bandleader Brocksieper am Schlagzeug, Carlos Diernhammer am Klavier, der unter dem Namen Peter Covent später den James-Last-Party-Sound kreierte - da konnte nichts mehr schiefgehen. Mariette de Vette, belgisches Schlagersternchen, machte in Pumps und Pepita eine gute Figur dazu.
Noch sind für Frank Forster keine Schallplattenaufnahmen in Sicht. Sein künstlerisches "täglich Brot" besteht aus Live-Sendungen für den amerikanischen Soldatensender AFN. Er bringt deutschsprachige Evergreens und amerikanischen Jazz über den Äther.
1953 feiert die leichte Muse im Fernsehen fröhliche Urständ. Der Sänger Frank Forster ist dabei - im Bayerischen Rundfunk zusammen mit der Freddie-Brocksieper-Band.
Anschließend tingelt man durch Deutschland harte Arbeit in Clubs und Tanzlokalen, täglich von 9 Uhr abends bis 4 Uhr nachts. Aber die ausgehungerte, hart arbeitende Aufbaugeneration darbt nach Vergnügen, will wenigstens einmal in der Woche tanzen, auf blankgescheuertem Parkett mit Kreppsohlen und Stöckelschuhen.
Und Forster samt Begleitband machten gute Unterhaltung - so gut, dass er irgendwann 1954 "Feuerwehr" spielen musste. Er war Kurt Edelhagen aufgefallen, der damals das Rundfunkorchester des Südwestfunks in Baden-Baden leitete. Ihm war ein Sänger erkrankt und so konnte Frank Forster kurzfristig einspringen. Aber mit dem Spontanauftritt ging alles gut - der schwarzweiße TV-Abend wurde ein bunter Unterhaltungsgenuss, trotz großer Aufregung beim jungen Sänger.
Kurt Edelhagen vergaß diese Hilfestellung nicht und er erinnert sich wieder an unseren "Star von Gestern", als dieser 1955 nach einem schweren Autounfall fast ein Jahr lang aus dem Geschäft war. Er holt Frank Forster zu Rundfunkproduktionen wieder in die Studios zurück. Fernsehsendungen schließlich machen einen Schallplattenmanager auf "die Stimme mit dem goldenen Klang" aufmerksam.
Frank Forsters in Rillen gepresste Schlagerkarriere begann Mitte der 50er Jahre.
Die Schallplattenfabrik Special-Record GmbH-München vertrieb über ihr Label Tempo seit Ende der 40er Jahre "volkstümliche Schallplatten für aktuelle Tanz- und Unterhaltungsmusik" zuerst auf Schellackplatten und später auch auf kleinen Singles.