Tom Dooley
Die Geschichte über einen Frauenmörder, der wahrscheinlich gar keiner war, erschien zum ersten Mal 1929.
Der Song wurde von dem Old-Time-Duo Grayson and Whitter am 30. September 1929 eingespielt. Auf dem Plattenlabel wurde als Komponist der Sänger Gillian Banmon (G. B.) Grayson vermerkt. Er war der Großneffe des Oberst Grayson, der Tom Dula illegal beschäftigt hatte. Ihr erst am 2. Mai 1930 veröffentlichter Song verkaufte – auch bedingt durch die Depression – gerade einmal 4000 Stück.
Der 42 jährige blinde G.B. Grayson starb schon am 16. August 1930.
Ab 1940 entstand immer wieder Aufnahmen mit veränderten Texten und Melodien. Z. B. von Paul Clayton (1956) und den Tarriers (1957). Das Kingston Trio brachten dann 1959 den Song heraus. Weitere Coverversionen erschienen.
Der Kriminalfall
Thomas C. Dula (* 20. Juni 1844) lebte in der Reedy Branch/Elkville, Wilkes County, North Carolina. Am 24. April 1862 ging er zum konföderierten Infanterieregiment 42, wo er im Februar 1864 zum Militärmusiker befördert wurde. Am 10. März 1865 nahmen ihn gegnerische Truppen gefangen und ließen ihn nach Ablegen des Eids am 11. Juni 1865 frei. Danach kehrte Dula in seinen Heimatort zurück, wo er mindestens zwei Freundinnen gleichzeitig hatte: Laura Foster und deren verheiratete Cousine Ann Melton. Am 25. Mai 1866 wollte Laura Foster ihren Freund Dula heiraten und ritt heimlich von zuhause fort. Als Fosters Pferd ohne sie zurückkehrte, wurde eine Suchaktion eingeleitet, während deren Verlauf Dula unter Mordverdacht geriet. Deshalb floh Dula in eine Nachbargemeinde; dort arbeitete er unter dem Pseudonym „Tom Hall“ für Oberst James W. M. Grayson.
Der Mord an Foster geschah zwischen dem 25. und 28. Mai 1866, allerdings konnten weder die Tatzeit noch die Umstände jemals vollständig geklärt werden.
Ende Juni wurde Haftbefehl gegen Dula erlassen. Auf der Flucht von Graysons Farm wurde er von Sheriff W. E. Watsons Gehilfen aufgefunden und ins Gefängnis genommen. Grayson half mit, Dula festzusetzen und war persönlich an der Rückführung nach North Carolina beteiligt. Am 1. September 1866 wurde schließlich Fosters Leiche mit Messerstichen in der linken Brusthälfte entdeckt. Laura Foster war brutal mit einem großen Messer erstochen worden. Tom Dula wurde vom ehemaligen Gouverneur North Carolinas, Zebulon D. Vance, kostenlos verteidigt und Dula erklärte sich für „nicht schuldig“. Jedoch schwieg er zu den Tatvorwürfen weitgehend. Am 21. Oktober 1866 sprach ihn das Gericht in Statesville (North Carolina) für schuldig und verurteilte ihn zum Tode durch Hängen. Seine Anfechtung des Schuldspruchs führte zur Neuverhandlung. Am 20. Januar 1868 wurde er abermals zum Tode durch Hängen verurteilt. Das Urteil wurde am 1. Mai 1868 vollstreckt. Allerdings nicht an einem weißen Eichenbaum („white oak tree“), wie es im Lied heißt, sondern mit einem hierfür konstruierten Falltür-Galgen. Und nicht in einem einsamen Tal („in some lonesome valley“), sondern in Statesville.
„Meine Herren, seht Ihr meine Hand, seht ihr wie sie bebt und zittert? Ich habe diesem Mädel nie ein Haar gekrümmt!“
– Dulas letzte Worte
Vance hatte gleichfalls Ann Melton, die andere Verdächtigte, verteidigt. Diese wurde nach Dulas Todesurteil freigesprochen. Die Tat und der Prozess erlangten große Bekanntheit bis ins ferne New York, wo die New York Herald Tribune laufend über das Verfahren berichtete. Die Fachliteratur zum Fall Dula geht teilweise davon aus, dass Melton die tatsächliche Mörderin war und Dula sie durch seine Falschaussage schützen wollte. Diese Vermutung wird dadurch gestützt, dass Melton eifersüchtig auf die Verlobung und die angekündigte Hochzeit Dulas mit ihrer Cousine Laura Foster reagierte. Es hieß daraufhin, Melton habe Foster ermordet, um ihre Rivalin zu beseitigen und Dulas Zuneigung zurückzugewinnen. (aus Wikipedia)
Kurz nach der Hinrichtung gabe es die ersten Gedichte, wie von Thomas Land "The Murder of Laura Foster“.
Die Verschiebung von Dula auf Dooley ist auf die Aussprache in den Appelachen zu führen.
Die Geschichte über einen Frauenmörder, der wahrscheinlich gar keiner war, erschien zum ersten Mal 1929.
Der Song wurde von dem Old-Time-Duo Grayson and Whitter am 30. September 1929 eingespielt. Auf dem Plattenlabel wurde als Komponist der Sänger Gillian Banmon (G. B.) Grayson vermerkt. Er war der Großneffe des Oberst Grayson, der Tom Dula illegal beschäftigt hatte. Ihr erst am 2. Mai 1930 veröffentlichter Song verkaufte – auch bedingt durch die Depression – gerade einmal 4000 Stück.
Der 42 jährige blinde G.B. Grayson starb schon am 16. August 1930.
Ab 1940 entstand immer wieder Aufnahmen mit veränderten Texten und Melodien. Z. B. von Paul Clayton (1956) und den Tarriers (1957). Das Kingston Trio brachten dann 1959 den Song heraus. Weitere Coverversionen erschienen.
Der Kriminalfall
Thomas C. Dula (* 20. Juni 1844) lebte in der Reedy Branch/Elkville, Wilkes County, North Carolina. Am 24. April 1862 ging er zum konföderierten Infanterieregiment 42, wo er im Februar 1864 zum Militärmusiker befördert wurde. Am 10. März 1865 nahmen ihn gegnerische Truppen gefangen und ließen ihn nach Ablegen des Eids am 11. Juni 1865 frei. Danach kehrte Dula in seinen Heimatort zurück, wo er mindestens zwei Freundinnen gleichzeitig hatte: Laura Foster und deren verheiratete Cousine Ann Melton. Am 25. Mai 1866 wollte Laura Foster ihren Freund Dula heiraten und ritt heimlich von zuhause fort. Als Fosters Pferd ohne sie zurückkehrte, wurde eine Suchaktion eingeleitet, während deren Verlauf Dula unter Mordverdacht geriet. Deshalb floh Dula in eine Nachbargemeinde; dort arbeitete er unter dem Pseudonym „Tom Hall“ für Oberst James W. M. Grayson.
Der Mord an Foster geschah zwischen dem 25. und 28. Mai 1866, allerdings konnten weder die Tatzeit noch die Umstände jemals vollständig geklärt werden.
Ende Juni wurde Haftbefehl gegen Dula erlassen. Auf der Flucht von Graysons Farm wurde er von Sheriff W. E. Watsons Gehilfen aufgefunden und ins Gefängnis genommen. Grayson half mit, Dula festzusetzen und war persönlich an der Rückführung nach North Carolina beteiligt. Am 1. September 1866 wurde schließlich Fosters Leiche mit Messerstichen in der linken Brusthälfte entdeckt. Laura Foster war brutal mit einem großen Messer erstochen worden. Tom Dula wurde vom ehemaligen Gouverneur North Carolinas, Zebulon D. Vance, kostenlos verteidigt und Dula erklärte sich für „nicht schuldig“. Jedoch schwieg er zu den Tatvorwürfen weitgehend. Am 21. Oktober 1866 sprach ihn das Gericht in Statesville (North Carolina) für schuldig und verurteilte ihn zum Tode durch Hängen. Seine Anfechtung des Schuldspruchs führte zur Neuverhandlung. Am 20. Januar 1868 wurde er abermals zum Tode durch Hängen verurteilt. Das Urteil wurde am 1. Mai 1868 vollstreckt. Allerdings nicht an einem weißen Eichenbaum („white oak tree“), wie es im Lied heißt, sondern mit einem hierfür konstruierten Falltür-Galgen. Und nicht in einem einsamen Tal („in some lonesome valley“), sondern in Statesville.
„Meine Herren, seht Ihr meine Hand, seht ihr wie sie bebt und zittert? Ich habe diesem Mädel nie ein Haar gekrümmt!“
– Dulas letzte Worte
Vance hatte gleichfalls Ann Melton, die andere Verdächtigte, verteidigt. Diese wurde nach Dulas Todesurteil freigesprochen. Die Tat und der Prozess erlangten große Bekanntheit bis ins ferne New York, wo die New York Herald Tribune laufend über das Verfahren berichtete. Die Fachliteratur zum Fall Dula geht teilweise davon aus, dass Melton die tatsächliche Mörderin war und Dula sie durch seine Falschaussage schützen wollte. Diese Vermutung wird dadurch gestützt, dass Melton eifersüchtig auf die Verlobung und die angekündigte Hochzeit Dulas mit ihrer Cousine Laura Foster reagierte. Es hieß daraufhin, Melton habe Foster ermordet, um ihre Rivalin zu beseitigen und Dulas Zuneigung zurückzugewinnen. (aus Wikipedia)
Kurz nach der Hinrichtung gabe es die ersten Gedichte, wie von Thomas Land "The Murder of Laura Foster“.
Die Verschiebung von Dula auf Dooley ist auf die Aussprache in den Appelachen zu führen.
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