Sorry, Big Bopper, aber die abgebildete Platte von Marty Robbins ist keine Testpressung, sondern tatsächlich eine Musterplatte, also das, was unter Sammlern heute als "Promo" oder "Weißmuster" bezeichnet wird. Bei Philips wurde in den 50er Jahren für die Musterplatten nur selten ein individuelles Etikett hergestellt, sondern aufs Einheitsetikett kamen Stempel mit Katalognummer und handschriftlich (wurde definitiv im Preßwerk gemacht!) die Titel, manchmal auch nur auf einer Seite, mit oder ohne Angabe des Interpreten. Die Auflage war deutlich höher als bei Testpressungen, vermutlich maximal 200 Stück. Die Platten kamen in weißer Lochhülle, mit dem Namen des Empfängers, aus dem Werk und wurden mit der Hauspost zugestellt.
Die Musterplatten waren nicht für Promotionzwecke, sondern nur für den internen Gebrauch gedacht (was aber kaum jemanden davon abhielt, die Dinger zweckentfremdet an Dritte weiterzugeben oder für die eigene Sammlung mit nach Hause zu nehmen...

)
Gruß, Wolfgang
P.S. Alle Angaben beziehen sich auf Polydor bzw. Philips in den 50er und 60er Jahren; bei anderen Firmen mag das anders gewesen sein.