Hallo,
George Lewis und seine New Orleans Musik
„Die authentischste New Orleans-Band des Landes wird vom Klarinettisten George Lewis geleitet“, so das Magazin ‘Look‘ nach einer umfassenden Umfrage im Jahr 1950. Lewis, der dreißig Jahre lang mit allen großen New Orleans-Jazzern gespielt hatte, erlangte nationale Bekanntheit als Starmusiker der Bunk Johnson Band, die 1945 New York im Sturm eroberte.
Die Lewis Band bleibt eines der wenigen Beispiele für pure New Orleans-Musik. Sie spielt mit den kraftvollen Rhythmen und der ungekünstelten Kraft der ersten Jazz-Gruppen, nah an den Folk-Wurzeln des Jazz, an Blues und Spirituals sowie an den Brass Bands, die um die Jahrhundertwende die Vokalmusik in instrumentalen Jazz verwandelten.
Leider war es für die Jazz-Musiker der alten New Orleans-Schule nahezu unmöglich, mit ihrer Musik ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Musiker der Lewis Band mussten ihr Einkommen oft durch Nebenjobs aufbessern. Lewis selbst gilt als einer der besten Jazz-Klarinettisten aller Zeiten und genießt internationales Ansehen. Er ist seit vielen Jahren als Hafenarbeiter tätig.
Er begann seine musikalische Karriere 1915 bei der berühmten Black Eagles Band und leitete ab 1931, mit Ausnahme der wenigen Jahre, die er in der Bunk Johnson Band verbrachte, stets eine eigene Band. Mit seinem wunderschönen Singing spielt er den Blues so bewegend wie kein anderer Jazz-Musiker.
Er ist auch als Komponist des “Burgundy Street Blues“ bekannt, der als der traurigste aller Blues gilt. Er ist in diesem Set als Solo-Interpret von Lewis enthalten, nur begleitet von der Rhythmusgruppe.
1952 kam die Lewis-Band aus New Orleans, um bei Frank Bulls und Gene Normans jährlichem “Dixieland Jubilee“ in Los Angeles aufzutreten und erhielt tosenden Applaus von einem ausverkauften Haus mit fast 7.000 jubelnden Fans. Anschließend blieben sie in Los Angeles für ein äußerst erfolgreiches Konzert in der Beverly Cavern, ein wahrer Beweis – falls es noch weiterer Beweise bedurfte – für die anhaltende Vitalität des authentischen New Orleans-Stils.
Gruß
Heino