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Gepostet: 19.07.2013 - 23:03 Uhr  ·  #1
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Gepostet: 20.07.2013 - 08:56 Uhr  ·  #2
Hallo Hermann,

das ist eine gute Frage.
Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß alle Rock `n` Roller so brav waren.
Leider muß ich mit den Informationen vorlieb nehmen, die mir ab meiner Jugendzeit so zugeflogen sind, aber da ist haften geblieben, daß es durchaus noch andere Musiker aus der R`n`R Szene gab, die sich berauscht gezeigt haben.
Bei der Phrase „Sex, Drugs & Rock’n’Roll“ fällt mir allerdings immer gleich der Name Ian Dury ein. Dieser hat ihn aber erst in den späten 70ern in seinem Song verwendet, zu einer Zeit also als das längst ein alter Hut war.

Unter Sammlern ist das leider auch eine durchaus vertrenene Problematik, hier allerdings wohl tatsächlich nur in seltenen Fällen anzutreffen.
Ich selber habe zu Zeiten als ich selber aufgelegt habe einen solchen Kontakt gehabt. Der Bursche wollte in seinem Drogenrausch seine Sammlung abfackeln, allerdings ohne sie erst aus dem Haus zu befördern. Zum Glück war der Mann nicht alleine in seiner Wohnung, so daß die Feuerwehr noch so zeitig vor Ort war, daß es lediglich zu einer kleinen Erwähnung des Vorfalls in der örtlichen Presse kam.
Ich selber wußte nichts von seinem Problem, obwohl ich zu der Zeit fast jedes Wochenende mit ihm Kontakt hatte. Wer weiß den auch schon alles über die Leute, die er nur in den jeweiligen Clubs erlebt.
Ich denke, daß man vielen den Drogenkonsum gar nicht anmerkt wenn man nicht zum direkten Umfeld gehört.

Gruß Thomas
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Gepostet: 20.07.2013 - 09:14 Uhr  ·  #3
Moin Hermann,

So ähnlich sehe ich das auch.
Glaub' ja nicht das es bei den Rock'n'Rollern
verpönt war, es musste halt jeder so tun, als ob.

Ein grosser Teil, von kreativen Leuten in der Öffentlichkeit
hat sich sicher dieser Sachen bedient.

Meine Erlebnisse damit waren ähnlich, wie Thomas es gerade geschildert
hat. Bei einem Treff, von vier Leuten, hatte einer was eingepfiffen,
der wollte dann unbedingt aus dem Fenster fliegen.
Wir haben ihn erstmal solange festgehalten, bis er in der Obhut
der Feuerwehr war. Es war ein sehr abschreckendes Beispiel für mich.

Und was das Wortspiel betrifft, "Sex & Drugs & Walzer" oder
Sex & Drugs & Rock" klingt halt auch nicht so gut,
als wenn das "Roll" noch am Ende steht.

Gruss in den Norden,
Billy
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Gepostet: 20.07.2013 - 09:24 Uhr  ·  #4
und der gute Ian Dury kam mir auch als erstes in den Sinn, leider ist er auch nicht mehr unter uns
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Gepostet: 20.07.2013 - 10:04 Uhr  ·  #5
Also: der Ausdruck hat natürlich nicht das Geringste mit unserem
Rock´n´Roll als Musik zu tun. Er stammt aus den 60er Jahren, als
zugekiffte Studenten für sich eine neue Form von "Wein, Weib und Gesang"
bastelten, namentlich "Sex & Drugs & Rock´n´Roll". Dann kam Woodstock
und einiges mehr, bevor im August 1977 der verblichene IAN DRURY
(12. Mai 1942 bis 27. März 2000) den wirklich alten Hut als Single
veröffentlichte und einen Hit in England lieferte. Der Ausdruck ist also näher
an den Musikern von Woodstock und ihrer Generation der Hendrix, Joplins & Co
als am 50er-Jahre-Rock´n´Roll. Schon vorher gab es ja Ausdrücke, wie
auch bei den nett anzusehenden Russen um Lilo "Marilyn" Pulver 1961
in Billy Wilder´s Film "Eins-Zwei-Drei": "Rock´n´Roll, Baby, Rock´n´Roll":
dies hiess so ungefähr nichts anderes als "Lass die Sau raus, Baby, los!".
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Gepostet: 21.07.2013 - 05:33 Uhr  ·  #6
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Gepostet: 21.07.2013 - 11:45 Uhr  ·  #7
Man muss ja nicht Elvis anführen. Bei Johnny Cash war es beispielsweise
ganz heftig bzgl Drogenkonsum, bevor er wieder Halt durch June Carter
bekam. Drogen waren in jeder Musikart leider immer ein Thema wie
auch bei den Moviestars.
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Gepostet: 06.08.2013 - 14:24 Uhr  ·  #8
Îch denke, man muß die Begriffe nicht in jedem Fall wörtlich nehmen... Sex & Drugs & Rock'n'Roll, das war der Ausdrucks eines Lebensgefühls: man lebte für den Tag, ohne Gedanken an morgen, man wollte nichts als Spaß und Vergnügen, man genoß das Leben, ohne sich Sorgen zu machen... allerdings auch ohne Verantwortung zu übernehmen, das war die Kehrseite der Medaille.

Es war eigentlich eine Weiterentwicklung von "Make love, not war" OHNE die darin enthaltene soziale und politische Komponente... eine Art Weltanschauung, zeitlich begrenzt auf die späten 60er Jahre. Mit dem 50er-Jahre-Rock'n'Roll hatte das nichts zu tun, und als der gute Ian Dury seinen Song aufnahm, war das alles längst Geschichte... ich vermute auch, er hatte das zu der Zeit ironisch gemeint.

Gruß, Wolfgang
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Gepostet: 07.08.2013 - 17:22 Uhr  ·  #9
Moin moin,

na, da ist sie wieder mal, die uralte Diskussion über harmlose erlaubte Drogen - das ist ja nicht so schlimm - und die bösen illegalen Drogen - igittigitt und wie kann man nur.

Solange unser Elvis nur Alkohol und Tabletten in sich hineingeschüttet hat, blättert ja kein Lack vom Denkmal. Heroin und LSD - das haben doch nur Janis Joplin und Jimi Hendrix genommen, aber doch nicht unsere Rock'n'Roll Heroes...

Wie oft habe ich im Laufe der Jahre diesen Bullshit in diversen Foren lesen müssen. Dabei sterben deutlich mehr Menschen an den Folgen von Alkohol und Zigaretten als an harten Drogen. Was die Sache nicht besser macht. Aber man schau sich um in unserer Rubrik "Not forgotten". Lungenkrebs und Alkoholmißbrauch sind die häufigste Todesursache.

Fats Domino hat es vielleicht bei einer Tüte bewenden lassen. Aber Jerry Lee Lewis??? Wir wissen es nicht und eigentlich geht es uns auch gar nichts an. Die Rock'n'Roll haben vielleicht auch einfach nur Glück gehabt, dass LSD oder Heroin in den 50ern nicht verfügbar waren und sich mit Prelis und anderen Aufputschmitteln "zufrieden" gegeben, um den Tourneestress durchzustehen.

Der Mythos vom "Sex and Drugs and Rock'n'Roll" ist einfach erklärlich.

Gerd Miller ist der einzige auf der Welt, für den der Rock'n'Roll 1962 zu Ende war. Die Beatles, die Rolling Stones bis hin zu Bands wie Blue Cheer, Status Quo oder Motörhead in den 70ern haben sich immer als Rock'n'Roller verstanden. Fragt mal Lemmi danach - solange es noch möglich ist.

Ob man ihnen das zugestehen will, "unseren" ursprünglichen Rock'n'Roll für ihren Drogen-Hardrock zu verwenden, das steht auf einem ganz anderen Blatt.

Ich brauch erstmal ein Bier

Thorsten
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Gepostet: 08.08.2013 - 18:23 Uhr  ·  #10
Hallo Thorsten!
Danke, dass du mir die Ehre zuteil werden läßt, dass ich auf der Welt der Einzige bin, aber gegenüber den Millionen, die das genauso sehen, wäre es ungerecht diese Ehre nur auf eine Person zu beschränken. Außerdem ist deine Aussage nicht ganz korrekt, da die Rocknroll-Zeit bereits 1959, spätestens 1960, zu Ende war und sich dann in der Musik-Szene kaum mehr etwas Innovatives tat außer man ist der Meinung, dass die wöchentliche Ausrufung eines neuen Tanzes durch die Geschäftemacher in der Musikszene auch als innovativ bezeichnet werden kann. Darüber kann man natürlich streiten. Eine musikalische Entwicklung sehe ich persönlich in diesen meist primitiven Auswüchsen jedenfalls nicht, aber seis drum. Jedenfalls wurde diese Durststrecke Ende 1962 schön langsam beendet und die musikalische Szene begann sich wieder positiv zu entfalten, allerdings nicht mehr in den USA, sondern in Europa, was den Musik-Enthusiasten völlig egal war aber ein Problem für die amerikanische Musikindustrie darstellte. Wichtig aber war einzig und allein, dass die Musikszene wieder innovativ wurde und da kommen wir zum Jahr 1962 das die Verbindung zur neuen Entwicklung herstellte und die musikalische Durststrecke damit überbrückte, also lediglich indirekt mit dem Rocknroll zu tun hatte. Es stellt quasi das Arbeitsgebiet "Zeit der Entstehung des Rocknroll und seine Ausläufer" dar und damit kann man sich, soferne man will, mit der Beat-Szene zeitbezogen auseinandersetzen.

Unsere Sprache ist eines der wichtigsten Kommunikationsmittel die wir haben und wenn wir beginnen die Begriffe andauernd umzudeuten und dadurch jedesmal eine andere Bedeutung hat, wie beispielsweise Rocknroll, wird die Kommunikationsmöglichkeit fast ad absurdum geführt. Wenn ich meinen Freund ersuche eine Rocknroll-Platte aufzulegen und er überrascht mich mit Blue Cheer, werde ich mich völlig verarscht fühlen. Wenn ich mir eine Wurstsemmel wünsche, erwarte ich mir keinen Krautstrudel. So etwas kann nur passieren, wenn die Bedeutung eines Wortes oder Begriffes nichts mehr gilt und wahllos austauschbar ist und das halte ich für extrem bedenklich. Ich bin zwar kein akademischer sondern nur ein Hobby-Forscher, trotzdem möchte ich in meiner Arbeit seriös bleiben und da ist die unverschiebbare Bedeutung der Begriffe sehr wichtig.
Ein jeder Begriffe kann natürlich im übertragenen Sinne oder sinnbildlich verwendet werden, da gibt es sicher keinen Einwand. Wenn ich einen Menschen als barock bezeichne, lebt auch nicht das 17. Jahrhundert wieder auf und es käme vermutlich auch keiner auf die Idee das zu glauben, was beim Missbrauch des Begriffes Rocknroll aber scheinbar passiert. Was mich aber am meisten dabei ärgert ist die Verarschung, in der Fachsprache "kommerzielle Verwendung", für den besseren Absatz.
Dazu empfehle ich die wunderbare Formulierung von Wolfgang, die ganz ohne Schnörksel dieses Thema auf den Punkt bringt
Keep Searchin'
Gerd
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Gepostet: 09.08.2013 - 14:11 Uhr  ·  #11
Hallo Thorsten (und alle anderen),

in dem einen Punkt kann ich Dir recht geben. Die 50er Rock'n'Roller waren sicher nicht alle so clean, was illegale Drogen angeht. Auch wenn man davon ausgehen kann, dass in den 50er Jahren etwa Carl Perkins und seine Brüder mit dem guten alten "Moonshine" zufrieden waren (hier zeigt sich schon, dass "legal" ein relativer Begriff ist, denn in den Appalachen wurde seit jeher viel Schnaps schwarz gebrannt), gibt es mit Ray Charles und Dion di Mucci schon mal mindestens zwei Musiker, die bereits in den Spät-50ern / Früh-60ern voll auf Heroin waren. Über Ricky Nelson gibt es, was Marihuana angeht, widersprüchliche Aussagen, ob er es nun schon in den 50ern oder erst in den Spät-60ern zum ersten Mal probierte. Der Chicano-Sänger Lalo Guerrero hat übrigens schon ca. 1952 den "Marijuana Boogie" aufgenommen.
Insofern habe ich auch einen Funken Verständnis für Deine Empörung über Hermanns "Reinwaschung" der alten Rock'n'Roller. Tatsache ist aber, dass der Kult um (illegale) Drogen in der Rockmusik erst Mitte der 60er begann: ohne LSD-Trips hätte es keinen Psychedelic Rock gegeben, und von Velvet Underground gibt es sogar den Titel "Heroin". D.h., ein "Drogen-Image" gab es erst dann. Daher die Illusion, dass vor 1965/66 die Musiker höchstens mal ein paar über den Durst getrunken und Kette geraucht hätten. Sorry, Hermann, ganz so war es sicher nicht, auch wenn der eigentliche "Drogen-Boom" unter den Musikern erst Mitte der 60er begann. Inwieweit die Genannten (die ja auch von Dir eingeräumten) Ausnahmen von der Regel waren, sei einmal dahingestellt.
Allerdings verstehe ich nicht ganz Deinen (Thorstens) Seitenhieb auf Gerd. Ich selbst sehe die Grenze der Ära des klassischen Rock'n'Roll genauso - und das seit Jahrzehnten (Damit sind wir immerhin schon zwei ;)).
Ich denke, dass hier viel auf einem Missverständnis beruht, was den Terminus Rock'n'Roll angeht.
Ich habe mir daher angewöhnt, wenn ich die Musik der Ära 1954/55 bis 1962/63 meine (eventuell sogar verengt auf einen Endpunkt 1959/60), von "klassischem Rock'n'Roll" zu sprechen, und den Terminus "Rock'n'Roll" für jede Art fetziger Rockmusik zu benutzen. Wenn man dann noch den damit (nicht zwangsläufig) einhergehenden "Rock'n'Roll-Lebensstil" (Touren, Drogen, Groupies, Hotelzimmer zerlegen etc.) berücksichtigt, dann ergibt Ian Durys Song, der ja nun weiß Gott kein Rock'n'Roll im klassischen (etwa Gerds) Sinne ist, einen Sinn.
Daher appelliere ich an "beide Seiten": Beide Definitionen von "Rock'n'Roll" im Hinterkopf haben, auch wenn man selbst vielleicht nur einer davon zugeneigt ist, und keine pseudoreligiöse Verbissenheit an den Tag legen, dann verringern sich die Missverständnisse.

MfG, Volker
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Gepostet: 10.08.2013 - 00:29 Uhr  ·  #12
Es gibt da auch noch Willie Hall's Junker's Blues, der 1940 von "Champion" Jack Dupree aufgenommen wurde und mit anderem Text 1949 als "The Fat Man" von Fats Domino. Dieser Songs wird ja oft als einer der ersten Rock 'n' Roll Songs genannt.

Junk: slang - any narcotic drug, esp heroin

Lyrics Junker's Blues:
all right... I'm sick as I can be...
Some people call me a junker, cause I'm loaded all the time
I just feel happy and I feel good all the time
Some people say I use a needle, and some say I slip cocaine
But that's the best old feelin' that I ever need
Say goodbye, goodbye to whiskey
Lord and so long to gin
I just want my reefer, I just want to feel high again
oh yes I'm a junker
I feel all right
Some people, some people crave for chicken
And some crave for a house steak
But when I get loaded lord I don't want my milk and cake
oh yeah that's what I want now...
They call me a junker...
Cause I'm loaded all the time...
But that ain't nothin that I feel good all the time...
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