Meiner Ansicht nach ist das eine Frage des Genres: Tanzmusikplatten nennen das Orchester zuerst, zum Zuhören oder Mitsingen (statt zum Tanzen) ausgelegte Kleinkunst- und Schlagerplatten den/die Sänger. Der jeweils "nebensächliche" Part ist gar nicht selten völlig anonym (also Tanzmusik "mit Refraingesang" ohne Namensnennung, bzw. Schlagersänger "mit Orchester" usw.). Der Unterschied verwischt in den 1950er Jahren nach und nach, weil einerseits auch viele der neuen Schlager, Karnevalslieder, Chansons und anderer "Gesangsnummern" in einem Tanzrhythmus stehen und tanzbar sind - das war in der Vorkriegszeit eher selten der Fall - und andererseits das große Tanzorchester mit Bigband- oder gar symphonischer Besetzung nach und nach aus der Mode kommt zugunsten kleiner Combos, zunächst oft "Barmusik-Trios" (3 Travellers usw.), später Skiffle-, Rock- und Beatbands, deren Mitglieder sowohl singen als auch Instrumente spielen, d.h. die alte Zweiteilung zwischen "Solist" und "Begleitung" funktioniert nicht mehr für die modernere Musik.
Reine Tanzmusik in Bigband-Besetzung gibt es zwar natürlich weiterhin als separates Genre, aber in der Regel ganz ohne Gesang bzw. nur mit einem Chor, der zur Band gehört und nicht separat genannt wird (Ray Conniff, James Last, Hugo Strasser......). Neu in den 1950er Jahren ist der _tanzbare_ "Popsong", in Deutschland "Schlager", mit durchgängigem Gesang und deshalb unter dem Namen des Sängers veröffentlicht. Dadurch wurden die separaten Tanzarrangements für Orchester (mit oder ohne Refraingesang) verdrängt, wie man sie vor dem Krieg von allen möglichen Liedern aufnahm (auch von solchen, die im Original kaum tanzbar sind - Operettenarien, Brecht-Weill-Chansons usw.).
Reine Tanzmusik in Bigband-Besetzung gibt es zwar natürlich weiterhin als separates Genre, aber in der Regel ganz ohne Gesang bzw. nur mit einem Chor, der zur Band gehört und nicht separat genannt wird (Ray Conniff, James Last, Hugo Strasser......). Neu in den 1950er Jahren ist der _tanzbare_ "Popsong", in Deutschland "Schlager", mit durchgängigem Gesang und deshalb unter dem Namen des Sängers veröffentlicht. Dadurch wurden die separaten Tanzarrangements für Orchester (mit oder ohne Refraingesang) verdrängt, wie man sie vor dem Krieg von allen möglichen Liedern aufnahm (auch von solchen, die im Original kaum tanzbar sind - Operettenarien, Brecht-Weill-Chansons usw.).