Zitat geschrieben von Gerd Miller
Ich glaube auch nicht, dass irgendein Künstler tatsächlich vom Song-Contest in irgendeiner Weise jemals profitiert hat.
Lieber Gerd, kann es sein, dass es auch eine bio-chemische Verbindung zwischen Rock'n'Roll und Langzeitgedächtnis gibt? Sonst müsste dir als Österreicher doch sofort der Udo Jürgens eingefallen sein, dessen Karriere als Sänger schon beendet war (bei Heliodor und Polydor rausgeflogen), bevor ihm die Erfolge beim Grand Prix über den Umweg des Kleinlabels Vogue die große Karriere ermöglicht hat. Bis heute der einzige Sieg für Österreich beim Grand Prix - und das ohne einen einzigen Punkt aus Deutschland.
Esther Ofarim, Vicky Leandros, France Gall, Celine Dion (to be continued....) fallen mir spontan noch ein, die ihre internationalen Erfolge dem Grand Prix zu verdanken haben. Sicherlich hätten diese Sängerinnen auch ohne Grand Prix-Teilnahme das Potential gehabt, aber "profitiert" haben sie auf jeden Fall.
Es ist ein deutsches Problem, dass sich nationale Stars für den Grand Prix nicht zur Verfügung stellen. Andere Nationen schicken ihre populärsten Künstler, die wir nur nicht kennen.
Aber das Engelbert mit 76 Jahren da mitmacht, hat mich schon überrascht. Das Lied ist sogar ganz schön und ich traue ihm eine Top-10-Platzierung zu.
Er wäre fast zum ältesten Grand Prix-Teilnehmer aller Zeiten geworden, wenn Rußland nicht in diesem Jahr eine Oma-Girl-Group nominiert hätte, von der eine Sängerin noch ein paar Wochen älter ist.
Und dann breche ich noch eine Lanze: Der Wettbewerb ist weniger Geldschneiderei als jede x-te CD-Box von Elvis, weil beim Grand Prix wenigstens ein neues Produkt angeboten wird. Und der Grand Prix tut mehr für europäische Völkerverständigung und multikulturelle Toleranz als alle Fußball-EMs und -WMs zusammen, bei denen sich die Anhänger anschliessend auf die Köppe haun. Nationale Anfeindungen und Hooligans sind vom Grand Prix nicht bekannt geworden.
Th.