Ergänzend zu Gerd:
Faron Young * 25. Februar 1932 in Shreveport/Louisiana, + 20. Dezember 1996 an den Folgen eines selbst angesetzten Kopfschusses. Zeitlebens blieb er der traditionellen Country Musik mit wenigen Ausnahmen treu. Faron’s Tod markierte nicht nur das Ende einer Ära sondern auch den Abschied von einem großen Country-Musik-Künstler. Er war ein Künstler, der auch zu Lebzeiten nie den Stellenwert erreichte, den er eigentlich verdient gehabt hätte.
Als Faron 1932 geboren wurde, war Shreveport noch nicht das Country Music Zentrum, zu dem es nach Ende des 2. Weltkrieges emporstieg. Zunächst spielte Country Music für Young keine Rolle. Um dann als Jugendlicher das Augenmerk auf sich zu ziehen, wählte er dann eines Tages doch die Musik.
Nach einigen Auftritten seit 1950 als Sänger und Gitarrist in der Band von Webb Pierce, den Rainbow Boys, u.a. bei Louisiana Hayride, machte er seit 1952 als Solist Karriere. Seinen Beinamen "Der Singende Sheriff" erhielt er 1956, als er in einem seiner Filme als Sheriff auftrat. Folglich erhielt seine Band den Namen The Country Deputies. Seine zahlreichen Filme waren eine gute Basis für den großen Schallplattenerfolg. Legendär wurde sein Gespür für große Talente: Roger Miller, Johnny Paycheck, die Wilburn Brothers, Gordon Terry und sogar ein Willie Nelson gehörten u.a. seiner Band an, die im Nashville der 60er und 70er Jahre zu einer der besten Bands wurde.
Filmrollen:
1956 “Hidden Guns (Galgenfrist)“
1956 “Daniel Boone, Trail Blazer“
1957 “Raiders of Old California (Plünderer Von Texas)“
1958 “Country Music Holiday“
1966 “Second Fiddle to a Steel Guitar“
1966 “Nashville Rebel“
1967 “What Am I Bid?“
1967 “The Road to Nashville“
1977 “That's Country“
Seine ersten Schallplattenaufnahmen “Hi-Tone Poppa“/“Hot Rod Shotgun Boogie No. 2“ entstanden im Herbst 1951 bei der Hayride-Radiostation KWKH, jedoch unter dem Namen Tillman Franks and The Rainbow Boys. Erste Titel unter seinem Namen wurden dann durch Gotham Records veröffentlicht. Dann kam Anfang 1952 der große Schritt und er wechselte zu Capitol Records, wo sein großer Aufstieg begann. Kurz darauf wurde er zur Armee eingezogen. In Korea wurde er als Truppenbetreuer eingesetzt. Parallel konnte er Schallplatten aufnehmen.
Farons Aufnahmen für Capitol umfassen zehn Jahre Country-Musik-Historie. Er begann als Hank Williams-Adept, doch dann fand Faron seine eigene Stimme und brillierte mit Hits wie “Goin’ Steady“-1953 # 2, “If You Ain't Lovin' You Ain't Livin'“-1955 # 2, “Live Fast, Love Hard And Die Young“-1955 # 1, “I've Got Five Dollars And It's Saturday Night“-1956 # 4 und “Sweet Dreams“-1956 # 2 in Konkurrenz zum Original von Don Gibson (# 9). Dann versuchte er es mit Rock'n'Roll, kehrte dann aber 1958 mit “Alone With You“ (# 1) wieder zu seinen Wurzeln zurück. Mit dem "cross-over"-Titel “Hello Walls“, einem # 1-Hit C&W/# 12 Pop, wurde er 1961 schließlich einer der Pioniere des Nashville-Sound. “Hello Walls“ ist eine Komposition von Willie Nelson.
Im Dezember 1962 wechselte Faron Young zu Mercury Records und setzte dort seine erfolgreiche Karriere bis in die späten 70er Jahre fort, allerdings ohne die ganz großen Hits.
Später siedelte er nach Nashville über und gab hier die populäre Zeitschrift Music City News heraus. Auch im Hotelgeschäft war er aktiv, ihm gehörten Musikverlage und er machte mit Immobilien Geschäfte.
Nach den erfolgreichen Jahren bei Mercury versuchte es Faron Young ab Ende der 70er bei MCA Records und ein weiteres Jahrzehnt später bei Step One Records. Doch die sich immer mehr kommerzialisierende Country Music mit ihren nahezu grenzenlosen Möglichkeiten, Künstler zu Stars zu machen, brauchte einen in die Jahre gekommenen Faron Young nicht mehr. Auch geschäftlich lief es nicht mehr ungetrübt und wie gewohnt. So musste er sein Magazin Music City News verkaufen.
In den Jahren 1954 bis 1989 war er nicht weniger als 84x in den C&W-Charts vertreten. Im Jahr 2000 wurde er posthum in die Country Music Hall of Fame aufgenommen.
Er litt unter Depressionen, insbesondere seit bei ihm eine Lungengeschwulst diagnostiziert war. Im Dezember 1996 setzte er seinem Leben ein Ende.
Gruß
Dietrich