Hallo,
ich möchte nicht vorgreifen, aber es passt gerade ...........
Werner Voss # 047-22. März 1977
Thema: Screaming Lord Sutch im NDR-Studio
Screaming Lord Sutch & The Savages Till The Following Night 3.23 HMV 45-POP 953 1961
Screaming Lord Sutch & The Savages Good Golly Miss Molly 2.36 HMV 45-POP 953 1961
Screaming Lord Sutch Jack The Ripper 2.40 Decca 45-F.11598 1963
Screaming Lord Sutch & The Savages I’m A Hog For You 2.11 Decca 45-F.11747 1963
Screaming Lord Sutch Bye Bye Baby 2.00 Oriole CB-1944 1964
Screaming Lord Sutch The Train Kept A-Rolling 2.43 CBS 201767 1965
Screaming Lord Sutch Dance And Jive 2.37 Charly CS 1016 1976
Screaming Lord Sutch Black And Hairy 2.42 CBS 202080 1966
Screaming Lord Sutch Thumping Beat 3.01 Atlantic 584321 1970
Screaming Lord Sutch Bye Bye Johnny/Johnny B. Goode (live) 3.53 Atlantic LP K-40313 1972
Screaming Lord Sutch Jack The Ripper (version 1976) 3.31 Charly CS 1016 1976
In der heutigen Rock ‚n’ Roll-Sendung haben wir einen Gast aus England, der seit 1958 im Rock’n‘Roll-Geschäft ist, dazu noch ein Aristokrat, nämlich der 5th Earl Of Harrow, und der mit 36 Jahren eine lebende Legende, der unbestrittene King Of Horror-Rock ‚n’ Roll ist – David Edward Screaming Lord Sutch.
Nach 12 Jahren das erste Mal wieder in Hamburg begeisterte er gestern abend hier in der Markthalle mit einer spektakulären Bühnenshow das Publikum.
Dave, warum begannst du deine Karriere mit der Horror- und Comedy-Bühnenshow anstatt ein normaler Rock ‚n’ Roll-Sänger zu werden?
S.L.S.: Well, it’s impossible for me to be a straight Rock ‚n’ Roll-singer because the excitement of the music it just turns me into a sort of Jekyl & Hidecharacter. I go crazy on the stage.
W.V.: David Sutch sagt, dass er gar nicht normal auf der Bühne sich bewegen kann, die Musik, die packt ihn so, dass er halbwegs verrückt auf der Bühne wird. And I think, there were too many straigt normal Rock ‚n’ Roll-singers at that time, that you wanted to do something different.
S.L.S.: That ist true. There were about 20.000 singers around the world just copying Elvis Presley. And I didn’t want to be 20.001.
W.V.: Dave sagt, es gab damals ungefähr 20.000 Rock ‚n’ Roll-Sänger auf der Welt, die Elvis Presley nachzuahmen versuchten, und er wollte nicht der 20.001. sein.
Dave, 1961 machte der legendäre Joe Meek mit dir deine erste Platte. Wie kamst du ihm in Kontakt?
S.L.S.: Well, Joe Meek used to go around the clubs in London, looking for new acts to record, and when he saw my stage-act with all the horror and the coffins and people carryin’ into the hall, he got excited and said, we must put that screaming Rock ‚n’ Roll-Show on record.
W.V.: Dave sagt, dass Joe Meek die Bühnenshow von ihm gesehen hat, mit den ganzen Requisiten wie Särgen usw. – und dass Meek so begeistert davon war, dass er einfach eine Platte mit ihm machen wollte. Hier ist diese erste Platte „Till The Following Night“ von 1961.
S.L.S.: On this record I had one of the legendary guitarists of today, who is with a super-group: Led Zeppelin. And that was Jimmy Page.
W.V.: Während die Platte eben anlief, sagte Screaming Lord Sutch noch, dass der Lead-Gitarrist auf dieser Aufnahme der bekannte Jimmy Page, [der] heute bei Led Zeppelin spielt, ist. Dave who else played on that recording „Till The Following Night“ and on the flipside „Good Golly Miss Molly“.
S.L.S.: Well the bass-player from the Jimi Hendrix Experience, Noel Redding, was on bass.
W.V.: Noel Redding von der Jimi Hendrix Experience war der Bassist.
S.L.S.: Yes, an on the drums and piano were two members of the original Rolling Stones.
W.V.: Der Pianist und der Drummer waren zwei Mitglieder der ursprünglichen Rolling Stones, Carlo Little und Nicky Hopkins.
S.L.S.: That’s it, yes. That’s why it has such a good Rock ‚n’ Roll-Sound this „Good Golly Miss Molly“.
W.V.: And I think, we’re gonna hear it now.
S.L.S.: Here we go.
W.V.: Dave, die nächste Platte vom Februar 1963 ist sicherlich deine bekannteste: „Jack The Ripper“. Sie wurde wieder von Joe Meek aufgenommen, und du hast mir gestern eine ganz lustige Begebenheit darüber erzählt, wie die Schritte am Anfang der Platte zustande kamen.
S.L.S.: Well, Jack The Ripper – was made these footsteps actually from Joe’s toilet, which was connected to the bathroom, and it got that echoy sound. And one of the Vernon Girls, who is a big trio in England, one of Marty Wilde’s girlfriends in the group. And this sound we made from the toilet – the footsteps. The girl heavy breathing – and the bloodcurdling scream as Jack The Ripper steps there.
W.V.: Das ist sehr lustig. Dave sagt, die Aufnahme oder der Anfang der Aufnahme kam so zustande, dass eine der Chor-Sängerinnen von den Vernon Girls den Schrei in der Toilette, wo ein Echohall zustande kam machte und Joe Meek die Schritte auf dem
Flur, seine eigenen Schritte auf dem Flur aufnahm. Und wir uns jetzt mal den Anfang dieser Platte an.
W.V.: „Jack The Ripper“ und einige andere Aufnahmen von Screaming Lord Sutch werden am 5. April dieses Jahres in England auf einer Doppel-LP „The Joe Meek Story“ wiederveröffentlicht werden, und ich kann nur hoffen, dass die deutsche Plattenfirma diese Doppel-LP auch herausbringen wird. Dave, deine Bühnenshow für die „Jack The Ripper“-Nummer wurde von einer anderen englischen Gruppe – na – gestohlen, die
hier in Deutschland auftrat. Wer war das?
S.L.S.: Ah, this was one of my old pianists and backingup singers by the name of Casey Jones. He formed a group called Casey Jones & The Governors and they cut this „Jack The Ripper“ and he also did another one of my songs, for which I’m famous in England and in America: „Don’t You Just Know It“ – „Don’t You Ha Ha“.
W.V.: Dave sagte, das waren Casey Jones & The Governors – Casey Jones ein ehemaliger Pianist von Dave’s backing group, und Casey Jones & The Governors hatten ja – wie sie sich vielleicht noch erinnern werden – in Deutschland grossen Erfolg mit der Aufnahme „Jack The Ripper“ und auch einem anderen Song, den Screaming Lord Sutch schon vorher aufgenommen hatte: „Don’t Ha Ha Ha“. Später im Jahre 1963 machtest du dann eine Version des Coasters-Classics „I’m A Hog For You“. Gibt’s da irgendwie ‚ne spezielle Story drüber?
S.L.S.: In this one we use a good stage-act with a toilet-seat around my neck and with a pigs-mask, which had a great reaction on the english audience at the colleges and universities, because they related „Hog For You“ with a pig, which is like a tounging cheek comedy thing.
W.V.: Dave sagt „I’m A Hog For You“ – hog ist ja der, das deutsche Wort dafür heißt Widschwein oder Schwein, und wenn er dieses Lied auf der Bühne vorträgt, dann hat er eine Gummimaske von einem Schwein auf dem Kopf, und das kommt bei dem Publikum wahnsinnig an – die geraten fast aus dem Häuschen dabei, wenn er seine Auftritte in den Universitäten und Colleges in England hat. Und wir hören jetzt mal die Aufnahme „I’m A Hog For You“.
W.V.: Im Juli 1964 machte Screaming Lord Sutch seine nächste Platte „Bye Bye Baby“ – wieder ein Rock ‚n’ Roll-Klassiker von Johnny Otis – meiner Meinung nach die beste Rock ‚n’ Roll-Aufnahme, die er machte. Wer ist der Lead-Gitarrist auf dieser Platte, Dave?
S.L.S.: On The „Bye Bye Johnny“ was …
W.V.: „Bye Bye Baby“
S.L.S.: „Bye Bye Baby“, sorry – „Bye Bye Baby“ was the legendary Rock ‚n Rollguitarist for me in England: Jeff Beck.
W.V.: Jeff Beck, berühmt von den Yardbirds und heute als Solist.
S.L.S.: And the Jeff Beck-Sound. He was – you know – a real fan of the Savages noisedays.
W.V.: Und wir hören jetzt „Bye Bye Baby“ und nach den Nachrichten geht’s dann weiter mit dem Interview mit Screaming Lord Sutch.
W.V.: Das war Screaming Lord Sutch’ Version des alten Tiny Bradshaw-Hits „The Train Kept A-Rolling“ vom Mai 1965. – Screaming Lord Sutch ist heute mit uns heute hier im Studio für ein Interview. Dave, who was the leadguitar and piano on this recording? Jeff Beck Screaming Lord Sutch
S.L.S.: On lead-guitar we had Ritchie Blackmore, who is again - has a set with Led Zeppelin …
W.V.: Deep Purple
S.L.S.: Deep Purple, and thereout with Rainbow, Ritchie Blackmore is that Rainbow. Also Nicky Hopkins, who plays with every band, you can possibly think of – the Rolling Stones, The Kinks, The Hollies, The Who – he plays with everybody. He actually tours all over the world – with The Rolling Stones.
W.V.: Yeah, Screaming Lord Sutch sagte, dass der Lead-Gitarrist auf dieser Platte der legendäre Ritchie Blackmoore ist – von Deep Purple und heute mit Rainbow – und der Pianist ist auf der Platte ist Nicky Hopkins, der in den Anfangstagen der Stones mitgespielt hat und dann als Session-Musiker mit den Kinks, mit den Who und vielen anderen Bands. Diese Platte war die letzte Platte, die von Joe Meek produziert wurde. Weshalb hast du dich von ihm getrennt? Why did you parted with Joe Meek after this?
S.L.S.: Well, it’s very sad, but Joe Meek was one of the world’s top record producers. But he wasn’t a very good business man. And his business-charge of the record-company, which was getting into more and more depths for some reason of all that and therefore he wasn’t paying any roll to anybody. Even The Tornados didn’t get payed for Telstar. He just got into a complete money-disaster, that was all mixed up. So, he was making records and not really getting the great contracts or the price for each.
W.V.: Screaming Lord Sutch sagte, dass Joe Meek zwar ein technisch perfekter Produzent war, aber dass er kein Business-Mann war, dass er von Geschäften nichts verstand, und dass ein ganz schlechter Zug an ihm war, dass er kaum einen seiner Künstler jemals bezahlte. Sogar die Tornados, die also den Riesen-Hit mit „Telstar“ hatten, sahen kaum Geld von ihm. Die nächste Platte, die wir jetzt spielen, ist eine ganz neue Aufnahme von Screaming Lord Sutch, erschienen im letzten Sommer. Sie heißt „Dance And Jive“.
W.V.: Diese Aufnahme von Screaming Lord Sutch wird in den nächsten Tagen auch in Deutschland hier erhältlich sein. Und nach all den legendären Namen, die früher auf seinen Platten spielten, sind vielleicht auf dieser Platte die legendären Namen der Zukunft zu hören. Im Juni 1966 erschien die erste nicht von Joe Meek produzierte Platte von Screaming Lord Sutch. Sie heißt „Black And Hairy“. What’s the story
about this, Dave?
S.L.S.: Well, ist one I wrote a long time again about a character, who is half-drunk, who was digging in a cemetry and up jumps a monster …
W.V.: Das ist eine ganz lustige Geschichte. Jemand ist auf dem Friedhof und gräbt dort, und plötzlich kommt aus dem Loch, was er gegraben hat, das Monster heraus.
W.V.: Keine deiner Platten war ein großer Hit, aber trotzdem bist du einer der berühmtesten und bekanntesten Rock ‚n’ Roll-Sänger. Kannst du uns
da irgendeine Erklärung für geben?
S.L.S.: Well, this is mainly because I don’t just sing the songs or the words that I write. I act on stage that miniature plays and it becomes very visual. So we can around the world – Australia, France, Italy, Japan – and it just becomes a stageshow, which people can communicate with. And once you’ve seen on visual stage-act, it lives on former – a spiritually evergreen.
W.V.: Dave sagt, dass er nicht nur die Lieder als Sänger auf der Bühne vorträgt, sondern dass er dazu eine Bühnenshow absolviert, und nachdem was ich gestern wieder gesehen habe, kann ich nur sagen, dass er einer der derjenigen ist, die am härtesten arbeiten im Show-Business: 1 ½ Stunden fast auf der Bühne – das ist schon eine ganz schöne Leistung. Erst in 1970 kam die nächste Platte heraus, eine Langspielplatte „Lord Sutch And His Heavy Friends“ – mit Jimmy Page, Jeff Beck, Noel Redding und Nicky Hopkins, um nur einige zu erwähnen. Wurde diese Platte in Amerika aufgenommen?
S.L.S.: Yes, it was recorded in Hollywood. Right along Sunset Strip there. One of the big studios. They were always overdoing the album and always ex-musicians of mine by coincidence were playing in town on their own concerts and said, oh we’re playing for nothing because of the old days.
W.V.: Diese Platte wurde in Hollywood in der Nähe des Sunset Strips aufgenommen. Die ganzen Begleitmusiker befanden sich mehr oder weniger durch Zufall auch in Amerika und sie boten Screaming Lord Sutch an, für umsonst auf seiner Platte zu spielen, denn sie haben ja alle früher mal mit ihm in seiner Gruppe zusammengespielt. Aus dieser LP nun die Aufnahme „Thumping Beat“.
W.V.: Screaming Lord Sutch heute mit uns hier im Studio. Dave, während du in Amerika warst, trafst du einen anderen Sänger, der dir auch mehr oder weniger deine Bühnen-Show stahl. Wer war das?
S.L.S.: That was Alice Cooper. At that time he was with a group called The Nazz and it was just like The Beach Boys, a harmony roup. And I played with them on the same show all over America and always doing the sort fencing (?) and lightning the fires and stepping people in the horror-side of my stage-show, and he was intrigued by that and within 6 months he had copied the whole show.
W.V.: Das war der allseits bekannte Alice Cooper, der damals in einer Gruppe The Nazz spielte, die Beach Boys-ähnliche Musik machten. Und Dave war auf einer Tour mit dieser Gruppe zusammen und Alice Cooper sah seine Bühnen-Show und nach gut 6 Monaten hatte Alice Cooper dann diese Show kopiert. Zurück wieder in England nahm Screaming Lord Sutch eine Live-LP 1972 auf – wieder mit heute ganz berühmten Namen wie Ritchie Blackmore, Keith Moon von den Who und Noel Redding. Aus dieser Platte nun ein Medley „Bye Bye Johnny“ und „Johnny B. Goode“, zwei Chuck-Berry-Nummern, die Screaming Lord Sutch auf der Bühne auch mit seiner neuen backing group Rock Island Line vorträgt.
S.L.S.: Yeah, Yeah-Yeah!
W.V.: Ich sagte vorhin, dass in diesen Tagen eine neue Screaming Lord Sutch-Platte in Deutschland erscheinen wird. Die erste Seite „Dance And Jive“ hörten Sie vorhin. Die andere Seite wird eine Neuaufnahme von „Jack The Ripper“ sein, die Screaming Lord Sutch bereits 1976 in England aufgenommen hat. Aber zur Zeit ist er ohne Plattenvertrag, und wer also Kontakt mit ihm aufnehmen möchte, der kann sich an einen Berliner Fan und Bekannten von Screaming Lord Sutch wenden. Das ist Steve Golly in Berlin 42, Tauernallee 82. Ansonsten können Sie Screaming Lord Sutch mit seiner backing group Rock Island Line heute Abend noch mal in Hamburg in der Markthalle erleben. Dave, thanks very much for coming and I wish you good luck for the future. Keep Rock ‚n’ Roll alive.
S.L.S.: Yes, first of all with Rock Island Line and keep Hamburg rockin’ and reelin’.
W.V.: Thanks
S.L.S.: Bye-bye
Gruß
Heino