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die Main Post – Tageszeitung für Rhön und Saale berichtet am 10. September 2025:
Dionne, die nahbare Diva
Porträt: Dionne Warwick, 84 Jahre, muss noch einmal ihre Abschiedstour verschieben
Aber auch das nimmt die Dauerbrennerin unter den Pop-Ikonen mit Humor and Ausdauer.
Wenn man so will, verlängert sich die unendliche Karriere der Dionne Warwick um ein weiteres Jahr. Ihre Abschiedstour war geplant, mit Stopps in Berlin, Bremen, Duisburg im Herbst 2025. Noch einmal die US-Diva live erleben, mit Glitzerkleid und Sinfonieorchester. Doch dann: ein Notfall. Ärzte mussten die 84-Jährige jetzt kurzfristig an den Beinen operieren. „Warwick geht es soweit gut", meldet ihr Management, und dass alle Termine auf 2026 verschoben seien. Die Sängerin nimmt das hin - und nutzt die Zeit, um zurückzublicken. Letztens, in einer US-Talkshow, erinnerte sie sich an ihren allerersten Auftritt im Fernsehen. 1967: eine junge, schwarze Sängerin tritt ins Licht, mit poppiger Hochsteckfrisur und einer Stimme aus Seide und Soul. Was würde die Dionne von heute der jungen Frau von damals raten? „Ach: Ratschläge geben, davon halte ich Abstand", sagt Warwick mit einem Haifisch-Lächeln - und rollt dann die Augen: „Die nimmt ja eh wieder niemand an." Was als pures Understatement zu verstehen ist. Denn viele Popstars haben von ihr gelernt, was Pop bedeutet.
Warwick wurde in die Musik hineingeboren: In New Jersey wuchs sie auf, zum Gospelklang des Chors ihrer Mutter. Durch mehr als 70 Jahre Popgeschichte hat sich Dionne Warwick seitdem gesungen. Laut Chart-Statistik zählt sie zu den 40 erfolgreichsten US-Künstlern - im Zeitraum von 1955 bis 1999. Der Rolling Stone nannte sie die „Pionier-Chanteuse des schwarzen Middle-of-the-Road-Pop". All der Rummel begann mit ihrem Hit „Walk on by", einer Liebeskummernummer mit Anmut. Auch das andächtige „I say a little Prayer" sang sie zuerst - bevor Aretha Franklin das Lied kaperte. Doch Warwick ist Teamplayerin, trat auch an Franklins Seite auf, mit Michael Jackson, Ray Charles und ihrer eigenen Cousine: Whitney Houston. Das Loblied auf die Freundschaft „That's what friends are for“ widmete Warwick ihrem Haus- und Hofkomponist Burt Bacharach, und sang den Song mit Elton John und Stevie Wonder.
Warwick gilt als seltenes Exemplar einer nahbaren Diva. Selbst die Plattform Twitter hat sie erobert, mit viel Witz. Als sie erfuhr, dass Leonardo diCaprio angeblich keine Frauen datet, die älter als 25 sind, postete sie: „Er weiß nicht, was er verpasst. Zwinker.“' Und als 2021 eine Meldung kursierte, Warwick sei tot, da setzte sie sich an den PC und kommentierte: „Oh no!“ Ihre Karriere zieht sich nun zumindest bis ins Jahr 2026, mit neuen Terminen auch in Deutschland.
Veronika Lintner
Gruß
Heino