Hallo,
man sagt, er habe schon Gitarre gespielt, bevor er laufen konnte. Mit gerade einmal 14 Jahren trat er beim Radiosender WLOG in Logan/West Virginia auf und startete seine Karriere als Entertainer. Er spielte für seine Fans und war fest entschlossen, genau das zu spielen, was sie hören wollten.
Er sammelte in den Sommerferien umfangreiche Erfahrungen als Sänger und Entertainer bei verschiedenen Radiosendern in West Virginia. Er wollte mehr sein als nur ein durchschnittlicher Radiokünstler.
1948 schloss er die High School ab und schloss sich der Band The Rangers an. Diese liefen eine Zeit lang auf WFRD in Worthington/Ohio, bevor sie 1950 zum 50.000-Watt-Sender WLW in Cincinnati/Ohio wechselten. Charlie war der Leadsänger der Gruppe, und als sie begannen, bei WLW zu spielen, hatte er eines seiner ersten Ziele als Entertainer erreicht
Drei Jahre lang war er mit den Rangers bei WLW zu hören, doch die Senderleitung erkannte seine steigende Popularität und beschloss, ihn als Solokünstler zu engagieren.
Der vom amerikanischen Country-Publikum weitgehend vergessene Songwriter und Musiker der 50 er und 60 er Jahre war einer von vielen Country-Musikern, die traditionelle Klänge harmonisch mit Rock’n‘Roll und einer Prise Country-Blues verbanden und dabei manchmal als Rockabilly-Musiker bezeichnet wurden. Er arbeitete hauptsächlich im mittelwestlichen Appalachenraum (Indiana, West Virginia und Ohio) und trat in verschiedenen Radio- und Fernsehserien zum Thema Country auf, beispielsweise im “Indiana Hoedown“ und im “Cincinnati Hayride“. In letzterer Sendung leitete er eine Gruppe namens Charlie Gore and the Rangers.
Wie einige der ambitionierteren Musiker aus den Appalachen beherrschte Gore eine Vielzahl von Saiteninstrumenten und ist bei Aufnahmen von Sessions sowohl mit Dobro als auch mit Geige zu hören. Wenn er den Bogen in die Hand nimmt, kommt es manchmal zu Verwechslungen mit einem gleichnamigen irischen Geiger, doch bei diesem Gore ist die irische Musik nur einer von vielen Einflüssen und nicht das Endergebnis. Er begann in den 50 er Jahren mit Aufnahmen und nahm Blues- und Rock-angehauchtes Material für Labels wie King und Fan sowie geradlinigeres Country-Material für Audio Lab und eine Vielzahl anderer regionaler Labels auf. Auf einigen dieser Singles war die Hintergrundmusik recht spärlich und bestand manchmal nur aus Gores Gitarre und den klagenden Steel-Guitar-Licks des jungen Genies Jerry Byrd.
Er schrieb auch einige Songs, darunter Stücke wie “If God Can Forgive You, So Can I“, “The Moon Won't Tell“ und “Tomorrow I'll Find Somebody“.
Gegen Ende 1952 machte er Aufnahmen für das Plattenlabel King und war außerdem Star der “Midwestern Hayride Show“ von WLW in Cincinnati. Zu seinen Aufnahmen gehörte “Till I Waltz Again With You“, ein Duett mit Ruby Wright. Im Januar 1953 nahm er “The Moon Won‘t Tell“, seinen eigenen Song, auf und auf der Rückseite erschien sein eigener Song “If God Can Forgive You So Can I“.
Während Gores Material auf zahlreichen Anthologien zu finden ist, gab es mindestens ein deutsches Wiederveröffentlichungsprojekt mit dem Titel “The Country Voice of West Virginia“, das ausschließlich aus Gores Material verschiedener kleiner Labels bestand.
Gore arrangierte und dirigierte auch Bands, um andere Künstler ähnlicher Ausrichtung zu unterstützen, wie zum Beispiel den Rockabilly-Typen Jerrie Phelps.
Er heiratete eine gewisse Gloria Ann Turner, ein Mädchen aus seiner Heimatstadt. Sie hatten einen Sohn namens Jerry Lee, der am 3. November 1950 geboren wurde.
Gruß
Heino
