DEAN SHANNON (noch britischer Rocknroll?)

 
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DEAN SHANNON (noch britischer Rocknroll?)

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Gepostet: 15.11.2010 - 18:32 Uhr  ·  #1
Wer ist oder war Dean Shannon? Zwei Singles, davon nur eine hörmäßig, sind mir von ihm bekannt, die in Großbritannien aufgenommen wurden. Mit größter Wahrscheinlichkeit dürfte er Brite sein. Seine Begleit-Formation ist eine hervorragende Gitarren-Band die sogar einen nicht störenden Bläser ihr Eigen nennen. Bei "Blowing Wild" handelt es sich um den Frankie Laine-Titel aus dem Film "Wilde Glut". Wie der rassig neu arrangiert wurde halte ich für hervorragend, auch sein "Ubangi Stomp" mit etwas Jerry Lee Lewis-Sound, aber noch rassiger und gitarrenbetonter mit fallweiser dezenter Bläserbegleitung. Ich höre schon auf zu schwelgen.
Hier seine zwei Singles:
HIS MASTERS VOICE (GB)
12 60....45-POP 820....DEAN SHANNON..Blinded With Love/Jezebel
12 62....45-POP 1103....DEAN SHANNON with Instrumental Accompaniment..Ubangi Stomp (7XEA 20479)/Blowing Wild (7XEA 20448)

Musikalisch würde ich es dem britischen Rocknroll zuordnen, zeitmäßig ist es aber schon fast beim Beat. Ich lasse das lieber Thorsten entscheiden
Keep Searchin'
Gerd
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Re: DEAN SHANNON (noch britischer Rocknroll?)

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Gepostet: 15.11.2010 - 21:29 Uhr  ·  #2
Hallo Gerd,

ob Dean Shannon gerockt und gerollt hat, kann ich nicht entscheiden, weil ich weder ihn noch seine Aufnahmen kenne.

Aber Beat kann es auf keinen Fall gewesen sein.

Wie immer bei solchen Genrebegriffen ist eine Definition schwierig - sowohl zeitlich als auch musikalisch.

Speziell beim Beat finde ich bemerkenswert, dass dieser Begriff als Genrebezeichnung sehr spät verwendet wurde. Im Jahre 1962 hat den niemand benutzt.

Die jungen englischen Musiker dieser Zeit nannten ihre Musik weiterhin "Rock´n´Roll" - egal was sie spielten oder wen sie coverten. In Deutschland wurden diese Platten mit dem Untertitel "Twist" versehen...

Der Begriff "Beat" wurde wirklich von den Beatles entlehnt und bezeichnete ab 1963/64 jene Musik, die so ähnlich klang wie die der Beatles und die aus England kam.

In Amerika benutzte man den Begriff nicht. Die Beach Boys oder die Loving Spoonful oder ähnliche Bands wären in England sicherlich auch als Beat-Bands bezeichnet worden, aber nie in den USA.

Schwierig wurde es dann, als die Beatles selbst keine Beat-Musik mehr machten. Spätestens mit der LP Sgt.Pepper 1967 hatte sich der Begriff überholt. Und doch hat er sich in den Köpfen der Medienschaffenden festgesetzt und wurde bis in die Siebziger hinein verwendet. Hat Jimi Hendrix jemals Beat-Musik gemacht? Wohl kaum. Dennoch findet man genügend Zeitungsartikel jener Zeit, die anderes behaupten...

Kurz und klein... Ich nehme deinen Dean Shannon gern in die Liste britischer Rock & Roller mit auf, auch wenn sein musikalisches Schaffen offenbar sehr überschaubar war...

Thorsten
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Re: DEAN SHANNON (noch britischer Rocknroll?)

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Gepostet: 16.11.2010 - 09:15 Uhr  ·  #3
MERSEY BEAT war ja die Musik all der Bands, die rund um den
Mersey River recordeten. Gerry & The Pacemakers ("Ferry Cross The
Mersey") sollen hier als Beispiel für zahlreiche andere Künstler dienen.
Sind Chuck Berry oder Bo Diddley denn auch BEAT? Ist nicht
ironisch gemeint, sondern es geht mehr in die Richtung: "wer beeinflusste
die britischen Beatbands am meisten aus den USA"..

Zurück zum Rock´n´Roll: neben den puren Coverkünstlern und
Interpreten, die - altgedient - in UK auf den Rock´n´Roll-Zug
aufsprangen, schaffte es eine handverlesene Anzahl von Künstlern,
ein "eigenes Gesicht" zu erarbeiten. Höchstschillerndes Beispiel:
aus der Elvis-Kopie Cliff Richard wurde sehr rasch ein Künstler
mit einer eigenen Personality, die sogar wieder zurück auf die
USA ausstrahlte, wo es einige Cliff-Richard-"Kopien" gab.

Heute wissen die Engländer auf manchen kompetenten Wiederveröffentlichungen
übrigens selbst nicht, wie sie die Musik einordnen sollen. Heraus kommt
dann ein Begriff wie ´Rock´n´Beat´. Hier mit Diana Dors auf dem Cover
eine schöne Wiederveröffentlichung zur Veranschaulichung mit Titeln
wie Sharon Rayton´s UK-Cover von "My Boy Elvis"..
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Dean Shannon - Rock'n'Roll oder Beat?

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Gepostet: 16.11.2010 - 18:16 Uhr  ·  #4
Hallo,

auch ich würde Dean Shannon - bei aller Schwierigkeit, Rock'n'Roll und Beat klar gegeneinander abzugrenzen - unter den klassischen Rock'n'Roll einordnen.

Der "Ubangi Stomp" ist eher piano- als gitarrenlastig, die Platte erschien unter dem Namen des Sängers ("with Instrumental Accompaniment") und nicht unter einem Band-Namen, Erscheinungsdatum ist 1962 und nicht 1963ff und nach 1962 hatte Shannon nichts mehr zu melden.

Thorsten, der Terminus "Beat Singing" oder "Beat Music" wurde in Großbritannien tatsächlich bereits vor 1963 benutzt:

Zu Cliff Richards erster EP "Serious Charge" von 1959 siehe folgenden Link:

viewtopic.php?t=3241

Auf der "Teen Scene"-LP der Hunters (Fontana STFL 561) von 1961 heißt es im letzen Satz von Nigel Hunters Liner Notes:

"a memorable debute LP by four of the best young musicians in British beat music today."

Hat mich selbst überrascht, als ich es das erste Mal las. Dass aber weder "Serious Charge" noch "Teen Scene" das repräsentiert, was wir heutzutage (besser, seit 1963/64) als "Beat" verstehen, ist natürlich klar. Übrigens wurde hierzulande noch lange nach dem Ende der Merseybeat-Ära (ca. 1965) die ganzen 60er Jahre über von "Beat" gesprochen, wenn man zeitgenössische englischsprachige Rockmusik meinte.

MfG, Volker
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DEAN SHANNON

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Gepostet: 22.04.2021 - 09:38 Uhr  ·  #5
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Re: DEAN SHANNON (noch britischer Rocknroll?)

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Gepostet: 22.04.2021 - 09:56 Uhr  ·  #6
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