Moin Billy,
ebenso wie bei Euch in Berlin entfachten die
Walker Brothers auch im Star-Club in Hamburg euphorische Stimmung.
Doch im Beat-Club waren sie nur einmal, und das aus gutem Grund.
Im Beat-Club 8 am 28.5.1966 brachten sie
Land of 1000 dances,
Love minus zero, und
The sun ain´t gonna shine anymore. Dabei mimten sie offensichtlich unsynchron zum Playback, dass es sogar vom Publikum einzelne Pfiffe gab. Bei den ersten Sendungen spielten alle Bands live, nur die Walker Brothers konnten das nicht, weil sie keine Musiker dabei hatten.
Dennoch versuchte Regisseur Mike Leckebusch die Walker Brothers wieder nach Bremen zu holen, weil die drei zu der Zeit in Deutschland sehr populär waren. Auftritte wurden zugesagt, kurzfristig abgesagt, wieder zugesagt, dann verschoben. Das war dann irgendwo für den sich unkonventionell gebenden, aber doch sehr bürgerlich großgewordenen Mike Leckebusch zu viel... Besonders Scott Walker lag ihm quer im Magen. Nie wieder werde Scott in eine seiner Sendungen auftreten. Leckebusch war halt gewohnt, seinen Dickkopf überall durchzusetzen. Er rächte sich auf seine Weise und brachte im Beat-Club 42 ein Interview eines amerikanischen Senders mit einem von Alkohol und Drogen gezeichneten, psychisch labilen und geistig leicht verwirrten Scott Walker. Demontage eines Jugendidols. John Walker durfte zwei mal im Beat-Club eine Soloplatte vorstellen, aber für Scott Walker blieb die Studiotür des Studio 3 verschlossen....
...bis zur Reunion 1975 und dem Comeback-Hit
No regrets. Leckebusch ließ sich die Chance auf eine TV-Premiere im
Musikladen 24 (am 22.12.1975) nicht entgehen. Zum Glück. Denn es ist eine wirklich schöne Aufnahme einer wirklich schönen Schnulze:
http://www.123video.nl/playvideos.asp?MovieID=298417
Zwei weitere Songs wurden aufgenommen (
He don´t love you / Lay down), blieben allerdings bis heute ungesendet.
Thorsten