Hallo Gerd,
gestatte mir, etwas Text anzufügen:
Shirley Gunter
wurde am 29. September 1934 in Coffeyville/Kansas geboren und ging mit der Familie 1942 nach Los Angeles. Ihre Karriere als Sängerin begann, als ihr Bruder Cornelius "Cornell", Mitglied des Vocal-Ensemble The Flairs, sie 1953 an Flair Records, einer Tochter des Modern-Label, vermittelte. Sie erblindete 1954. Cornelius gehörte zuvor zum frühsten Line-Up der Flamingos, dann zu den Debonairs (Namenswechsel in The Flairs) und war nach seiner Zeit bei The Flairs von 1957-1961 Mitglied bei The Coasters.
Nach ihrern ersten zwei Singles gründete sie 1954 eine eigene Gruppe, The Four Queens. Neben Shirley gehörten Lula B. Kenney-Sopran, deren Tante Lula Mae Suggs-Mezzosopran und Blondene Taylor-Alt, eine Freundin von der Polytechnic High School. Die Mädels kamen aus Midland/Texas und Baton Rouge/Louisiana. Ihnen ging fortan der Ruf voraus, eine erste weibliche Doo Wop-Gruppe zu sein.
Eines Tages fiel ihnen beim Improvisieren am Piano in Shirley’s Wohnzimmer mit “Oop Shoop“ eine ähnliche Nonsens-Textzeile wie beim Chords-Hit “Sh-Boom“ ein. Mit dem Saxophonisten Maxwell Davis gingen sie ins Studio und polierten ihr eigenes Arrangement derart auf, dass Joe Bihari, Chef des Labels, Zustimmung signalisierte und den Titel im August 1954 mit
Shirley Gunter & The Queens auf den Markt brachte. Zwei Monate später erreichte der Titel die R&B-Charts (#

und entwickelte sich sogar in der Crew-Cuts-Version zum "cross over" und belegte in den Pop-Charts # 13.
Der Titel interessierte auch andere Produktions-Manager und somit folgten mehrere Cover-Versionen: The Crew-Cuts (Mercury 70443), Helen Greco (RCA's X-Label), The Hamilton Sisters (Columbia), Big John & His Buzzards (Okeh) und Kay Brown (Crown, Sub von Modern Records).
Nach vier Singles und einer Anzahl von Tournee-Auftritten schloss sich Shirley 1955 der Gruppe ihres Bruders an. The Flairs mussten wieder belebt werden, da sie einige Mitglieder eingebüßt hatten. Weiterhin gab es inzwischen in Konkurrenz das Schwestern-Duo The Teen Queens auf RPM Records mit dem Hit “Eddie My Love“-1956.
Shirley und The Flairs veröffentlichten ihre Titel 1955/56 auf Flair – und Modern Records, jedoch ohne größere Beachtung. Parallel versuchte sie es 1955 und 1957 noch einmal mit einigen Solo-Projekten auf Modern Records. In der Folge zog sich Shirley 1958 aus dem Musik-Geschäft zurück. 1965 tauchte sie kurzzeitig noch einmal auf Ray Charles’ Label Tangerine auf. Später entdeckte sie ihr Interesse für die kirchliche Musik.
Lula Kenney ging nach Las Vegas, arbeitete als Showgirl und sang mit The Platters. Blondene Taylor sang zusammen mit Junior Ryder unter dem Namen Sugar & Spice für Mercury Records. Lula Mae Suggs ist verstorben.
1990 konnte die Doo-Wop Society Shirley, Lula (Piper) zusammen mit einer weiteren Stimme zu einem Wieder-Auftritt von
Shirley Gunter & The Queens für die 6. DWS Show verpflichten. Auf der Bühne standen dabei auch The Flairs mit ihren ehemaligen Mitgliedern Richard Berry, Pete Fox und Young Jessie.
Gruß
Dietrich