Hallo country!
Ich habe ein wenig recherchiert und bin zum Schluß gekommen, dass daran der Jazzkritiker, Moderator, Journalist und letztendlich Labelgründer und Produzent Denis Preston schuld war. Unter anderem schloss er 1955 mit PYE RECORDS einen Lizenzvertrag und produzierte bis 1959 für dieses Label Schallplatten von Chris Barber, Acker Bilk, Alex Welsh, Sandy Brown, Al Fairweather, Terry Lightfoot und Kenny Baker. Nebenbei produzierte er auch die ersten Skiffle-Aufnahmen von Lonnie Donegan.
Bereits 1956 hatte er für die Herstellung der von ihm produzierten Jazz-Aufnahmen die Lansdowne Studios gegründet. Ab 1960 arbeitete er für EMI's COLUMBIA-Label, wo zu den bereits unter seiner Ägide stehenden vorgenannten Musikern noch Ken Colyer und Mike Cotton hinzukamen.
Die Übernahme der Firma PYE durch die skandinavische METRONOME (galt auch für die deutsche METRONOME) ist ja allseits bekannt. Eine Ausnahme machte Österreich (vermutlich einschließlich der Schweiz), da PREISER-Records die direkten Rechte für PYE hatte was dazu führte, dass es bei uns entweder britische PYE-Pressungen oder eine Übernahme auf Preiser's AMADEO-Label (anfangs noch MUSIC) gab.
Da Denis Preston bei seinem Wechsel zu COLUMBIA die selben Musiker weiter produzierte nehme ich als Grund an, dass Prestons Lansdowne-Produktionen durch ihn und nicht durch EMI weiterhin bei METRONOME blieben. Ich habe meine METRONOME-Liste hinsichtlich COLUMBIA-Aufnahmen durchgecheckt und es handelte sich ausschließlich um Denis Preston-Produktionen, was meine Annahme bestätigen würde.
Mit Ausnahme der PYE-Aufnahmen gab es auch bei uns deutsche METRONOME-Singles und da es außer einer einzigen österreichischen COLUMBIA ("Creole Jazz") keine weiteren Lansdowne-Singles gab vermute ich, dass es Preston's COLUMBIA-Produktionen auch bei uns als METRONOME-Singles gab.
Es ist zwar derzeit nur meine Vermutung, es spricht aber sehr viel dafür.
Keep Searchin'
Gerd