Coral HiStory

 
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Coral HiStory

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Gepostet: 16.04.2006 - 16:13 Uhr  ·  #1
Hallo zusammen, :P

leider findet man in der einschlägigen Literatur so gut wie nichts über das Coral Label. Hier muß ich wieder Rüdiger Bloemeke aus seinem Buch "Roll over Beethoven" zitieren:

Wie bei Brunswick kamen im September 1953 zunächst Titel auf den Markt, die zuvor auf Schellack-Platten erschienen waren. Mit einem Unterschied allerdings. Auf Coral wurden keine deutschen Aufnahmen verkauft; das Programm war von Anfang an rein amerikanisch. Hier die ersten fünf Coral Singles: Teresa Brewer „Till I Waltz Again With You”/”Hello Bluebird” (93 001); The Modernaires „New Juke Box Saturday Night"/”Running Wild” (93 002); The Ames Brothers „Rag Mop”/„The Sheik Of Araby" (93 003); Karen Chandler “Hold Me, Thrill Me, Kiss Me"/„One Dream" (93 004); Buddy Greco “I Predict"/„You're Driving Me Crazy" (93 005). Coral war in den USA ein Sublabel" der US-Decca. Aufnahmen, die in Amerika auf Coral veröffentlicht wurden, erschienen meist auch in Deutschland auf Coral.

Was Bill Haley für das Brunswick-Label bedeutete, war Buddy Holly für Coral. Noch zu seinen Lebzeiten, Anfang 1958, kam „Peggy Sue" (93 251) in deutsche Plattenläden. Dabei präsentierte die Deutsche Grammophon eine eigenwillige Kopplung: Als A-Seite erschien „Oh, Boy", der Hit der Crickets, der in Amerika seltsamerweise auf Brunswick veröffentlicht wurde. Warum Buddy Hollys Stücke mal unter dem Band-Namen der Crickets und mal unter seinem Namen erschienen, und dann noch auf unterschiedlichen Labels, weiß nur die amerikanische Decca. Buddy Holly selbst war das schleierhaft „There's one out", kündigte er in einem Interview „Peggy Sue“ an, „it's the same group, but it's under my name. I don't know, why they did it that way. They put it out under my name." In Deutschland konnte gar nicht erst Verwirrung aufkommen, weil es nur das Coral-Label für Holly-Titel gab. Auf dem Etikett stand dann “Buddy Holly with the Crickets” bzw “The Crickets with Buddy Holly". Die Aufnahmen des Rockers aus Lubbock in Texas waren sicherlich die erfolgreichsten Coral-Platten in Deutschland. Was kein Wunder ist: Das Repertoire war ansonsten ziemlich verstaubt. Neben Louis Armstrong und Les Brown waren Lawrence Welk und die McGuire Sisters auf Coral zu hören.

Bei Plattensammlern steht das Label allerdings wegen der Rockabilly-Gruppe von Johnny Burnette hoch im Kurs, von der Anfang 1957 die Single „Tear It Up“ (93 086) und die EP „Rock ‚n’ Roll With The Johnny Burnette Trio“ (94 071) – ohne große Resonanz – herausgebracht wurden. Um so teurer werden sie heute gehandelt. Relativ selten sind auch Coral-Singles des Rhythm & Blues- Sängers Jackie Wilson („Reet Petite“, 93253), allerdings längst nicht so teuer.

Ende Zitat.

Anliegend noch das Anschreiben an die Herren des Außendienstes :oops: damit die Verkäuferinnen flott verkaufen. Hört sich heute ebenfalls etwas verstaubt an. :evil:

Gruß

Hardi
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Re: Coral HiStory

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Gepostet: 16.09.2008 - 21:27 Uhr  ·  #2
Hi Hardi,

du schriebst, dass der R&B Sänger Jackie Wilson ein paar "teure" Scheiben herausgebracjt hat. Habe hier eine Promo auf Coral aus 1967/1968 C 60005. Ist sein einiger Hit: Higher and Higher? Ist das auch was, odr ist da unter ferner liefen?

Gruß

Andre
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Re: Coral HiStory

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Gepostet: 10.02.2009 - 21:04 Uhr  ·  #3
Hallo Hardi!
Warum die Trennung der Buddy Holly Singles auf die DECCA-Sublabel BRUNSWICK und CORAL aufgeteilt wurden (übrigens die ersten Singles von Buddy gab es auf dem Hauptlabel DECCA) weiß ich auch nicht. Sicherlich hatte es verkaufstechnische Gründe (ein Star, der zweimal verkauft werden kann) und das hat Buddy sicher wenig interessiert. Aber eines weiß ich sicher: auf BRUNSWICK gab es nur die Crickets (obwohl bald jeder wußte, dass Buddy mit von der Party war) und auf CORAL gab es nur Buddy Holly, wo natürlich mit Ausnahme der Orchesteraufnahmen auch die Crickets meist dabei waren. Nur auf der deutschen CORAL kombinierte man die Interpretennamen auf verschiedenste Art: Buddy Holly and the Crickets, The Crickets with Buddy Holly, Buddy Holly und nur auf der zweiten CORAL-Single 93 246 gab es nur The Crickets
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Gerd
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