Hallo,
von Wien wieder nach Berlin:
DOBRINDT, OTTO * 24.08.1886 in Henkendorf, + 13.09.1963 in Berlin, Orchesterleiter mit einem enormen Gesamtwerk,
1925 Lindström-Odeon, auf jeder zweiten blau- oder rotetikettierten Odeon-Schallplatte ist der Kapellmeister vertreten,
davor Militärkapellmeister u. erst auf Umwegen kommt er zur Schallplatte, Gloria, Columbia, Electrola,
1925 wird er vom LINDSTRÖM-Konzern für die Abteilung "Tanzmusik" mit der Aufgabe verpflichtet, ein hauseigenes Tanzorchester aufzubauen, Ergebnis: SAXOPHONORCHESTER DOBBRI-zwischen 1925-32 werden weit über 1.000 Aufnahmen produziert, auch für den Schallplattenmarkt der deutschen Nachbarländer, die ersten Aufnahmen werden noch direkt in den Schalltrichter hinein aufgenommen,
so wie beim Militär sind auch die Zeiten in den Aufnahmestudios nicht gerade rosig, es gibt nur einige wenige Spitzenmusiker, die ständig in den Studios zur Verfügung stehen, der Rest wird per Telefon o. über die Musikerbörse herbeigerufen-einen derart "bunten Haufen" ständig zu einer harmonischen, musikalischen Einheit zu formen, verlangt die gewisse militärische Autorität, die OTTO DOBRINDT ausstrahlt,
in den 20er u. den frühen 30er Jahren kann sich DOBRINDT das enorme Arbeitspensum mit Dr. FRIEDER WEISSMANN teilen, dieser war hauptsächlich für die klassische Sparte zuständig, bis er 1933 emigrierte u. OTTO DOBRINDT nun auch seinen Part von 1933 bis in die 50er Jahre übernimmt,
weitere Aktivitäten: OTTO DOBRINDT’s Klavier Symphoniker, Orchester OTTO DOBRINDT bei Lied der Zeit u. Radiophon, Orchester des Deutschen Opernhauses, Streichorchester Berlin, Unterhaltungs Orchester,
1935 auf Senderreise unter seiner Leitung mit dem WIENER BOHÈME-ORCHESTER,
OTTO DOBRINDT dirigiert alles, was ihm vor den Taktstock kommt u. alles nach nur kurzer Probenzeit, auch dazu ist der gewisse militärische Drill erforderlich-viele seiner Musiker nennen ihn "den schwarzen Mann",
als Anfang der 30er Jahre der Schallplattenriese EMI gegründet wurde, vereinen sich unter einem Dach Odeon, Parlophon (bis 1932), Gloria, Columbia u. Electrola u. es werden laufend Pseudonyme eingeführt, um den Käuferschichten einen größeren Künstlerstamm vorzutäuschen,
für Odeon entstehen Aufnahmen unter EDDIE SAXON u. dem Columbia Tanzorchester, beides Pseudonyme von OTTO DOBRINDT,
Ende 1930 wird bei Gloria das Tanzorchester ERIC HARDEN gegründet, dieses Phantom-Orchester ist ein Pool für mehrere Orchesterleiter: OTTO DOBRINDT, HANS BUND, FRED BIRD-ab 1933-38 allein unter der Leitung von OTTO DOBRINDT mit ca. 500 Aufnahmen,
gleichzeitig veröffentlicht er unter HORST von der PLAT u. ROBERT RENARD Schallplatten auf dem Odeon-Label, unter letzterem werden vorwiegend singende Tonfilmstars bei ihren Schallplattenversuchen begleitet,
alle fiktiven Orchester vertreten einen eigenen Stil,
1939 zu Kriegsbeginn wird er am Berliner Rundfunk musikalischer Leiter der regelmäßig stattfindenden Wehrmachts-Wunschkonzerte,
1942 Odeon-Künstlerorchester,
1946 steht er am Berliner Rundfunk dem Großen Rundfunk Orchester mit allerersten Solisten der Städtischen Oper und der ehemaligen Staatsoper Unter den Linden vor,
das Große Rundfunk Orchester Berlin wird weiterhin von ADOLF FRITZ GUHL u. ADALBERT LUTTER geleitet,
außerdem ist OTTO DOBRINDT mit dabei, als 1947 die gerade frisch gegründete ostdeutsche Plattenfirma Amiga ihren Betrieb aufnimmt,
nach Kriegsende übernimmt er die Leitung des Berliner Rundfunk Orchesters mit der Spezialisierung auf leichte Klassik u. gehobene Unterhaltung u. dasselbe auch noch zeitgleich mit dem Leipziger Rundfunk Orchester, hinzu kommen eine Unmenge von Schallplattenaufnahmen für Amiga u. Eterna,
außerdem gibt es eine ganze Reihe von Kompositionen, die OTTO DOBRINDT mit den Rundfunk-Sinfonie-Orchestern der Sender Leipzig u. Berlin aufgenommen hat,
1960 kann OTTO DOBRINDT auf sein 35 jähriges Wirken als Rundfunkdirigent zurückblicken,
die Haupttätigkeit des Dirigenten lag auf dem Gebiet der so genannten gehobenen Unterhaltungsmusik sowie der klassischen u. der modernen Operette, seine Karriere war unmittelbar mit den Medien Rundfunk u. Schallplatte verbunden,
1961 muss er seine Arbeit in Ostdeutschland aufgeben, die Anzahl seiner Titel für den Rundfunk u. die Schallplatte ist unzählbar u. beträgt sicherlich mehr als 10.000 Stück
DOBRINDT’s Klavier Symphoniker, OTTO (OTTO DOBRINDT)
Abb. 3 - Großes Orchester des Berliner Rundfunks
Gruß
Dietrich
von Wien wieder nach Berlin:
DOBRINDT, OTTO * 24.08.1886 in Henkendorf, + 13.09.1963 in Berlin, Orchesterleiter mit einem enormen Gesamtwerk,
1925 Lindström-Odeon, auf jeder zweiten blau- oder rotetikettierten Odeon-Schallplatte ist der Kapellmeister vertreten,
davor Militärkapellmeister u. erst auf Umwegen kommt er zur Schallplatte, Gloria, Columbia, Electrola,
1925 wird er vom LINDSTRÖM-Konzern für die Abteilung "Tanzmusik" mit der Aufgabe verpflichtet, ein hauseigenes Tanzorchester aufzubauen, Ergebnis: SAXOPHONORCHESTER DOBBRI-zwischen 1925-32 werden weit über 1.000 Aufnahmen produziert, auch für den Schallplattenmarkt der deutschen Nachbarländer, die ersten Aufnahmen werden noch direkt in den Schalltrichter hinein aufgenommen,
so wie beim Militär sind auch die Zeiten in den Aufnahmestudios nicht gerade rosig, es gibt nur einige wenige Spitzenmusiker, die ständig in den Studios zur Verfügung stehen, der Rest wird per Telefon o. über die Musikerbörse herbeigerufen-einen derart "bunten Haufen" ständig zu einer harmonischen, musikalischen Einheit zu formen, verlangt die gewisse militärische Autorität, die OTTO DOBRINDT ausstrahlt,
in den 20er u. den frühen 30er Jahren kann sich DOBRINDT das enorme Arbeitspensum mit Dr. FRIEDER WEISSMANN teilen, dieser war hauptsächlich für die klassische Sparte zuständig, bis er 1933 emigrierte u. OTTO DOBRINDT nun auch seinen Part von 1933 bis in die 50er Jahre übernimmt,
weitere Aktivitäten: OTTO DOBRINDT’s Klavier Symphoniker, Orchester OTTO DOBRINDT bei Lied der Zeit u. Radiophon, Orchester des Deutschen Opernhauses, Streichorchester Berlin, Unterhaltungs Orchester,
1935 auf Senderreise unter seiner Leitung mit dem WIENER BOHÈME-ORCHESTER,
OTTO DOBRINDT dirigiert alles, was ihm vor den Taktstock kommt u. alles nach nur kurzer Probenzeit, auch dazu ist der gewisse militärische Drill erforderlich-viele seiner Musiker nennen ihn "den schwarzen Mann",
als Anfang der 30er Jahre der Schallplattenriese EMI gegründet wurde, vereinen sich unter einem Dach Odeon, Parlophon (bis 1932), Gloria, Columbia u. Electrola u. es werden laufend Pseudonyme eingeführt, um den Käuferschichten einen größeren Künstlerstamm vorzutäuschen,
für Odeon entstehen Aufnahmen unter EDDIE SAXON u. dem Columbia Tanzorchester, beides Pseudonyme von OTTO DOBRINDT,
Ende 1930 wird bei Gloria das Tanzorchester ERIC HARDEN gegründet, dieses Phantom-Orchester ist ein Pool für mehrere Orchesterleiter: OTTO DOBRINDT, HANS BUND, FRED BIRD-ab 1933-38 allein unter der Leitung von OTTO DOBRINDT mit ca. 500 Aufnahmen,
gleichzeitig veröffentlicht er unter HORST von der PLAT u. ROBERT RENARD Schallplatten auf dem Odeon-Label, unter letzterem werden vorwiegend singende Tonfilmstars bei ihren Schallplattenversuchen begleitet,
alle fiktiven Orchester vertreten einen eigenen Stil,
1939 zu Kriegsbeginn wird er am Berliner Rundfunk musikalischer Leiter der regelmäßig stattfindenden Wehrmachts-Wunschkonzerte,
1942 Odeon-Künstlerorchester,
1946 steht er am Berliner Rundfunk dem Großen Rundfunk Orchester mit allerersten Solisten der Städtischen Oper und der ehemaligen Staatsoper Unter den Linden vor,
das Große Rundfunk Orchester Berlin wird weiterhin von ADOLF FRITZ GUHL u. ADALBERT LUTTER geleitet,
außerdem ist OTTO DOBRINDT mit dabei, als 1947 die gerade frisch gegründete ostdeutsche Plattenfirma Amiga ihren Betrieb aufnimmt,
nach Kriegsende übernimmt er die Leitung des Berliner Rundfunk Orchesters mit der Spezialisierung auf leichte Klassik u. gehobene Unterhaltung u. dasselbe auch noch zeitgleich mit dem Leipziger Rundfunk Orchester, hinzu kommen eine Unmenge von Schallplattenaufnahmen für Amiga u. Eterna,
außerdem gibt es eine ganze Reihe von Kompositionen, die OTTO DOBRINDT mit den Rundfunk-Sinfonie-Orchestern der Sender Leipzig u. Berlin aufgenommen hat,
1960 kann OTTO DOBRINDT auf sein 35 jähriges Wirken als Rundfunkdirigent zurückblicken,
die Haupttätigkeit des Dirigenten lag auf dem Gebiet der so genannten gehobenen Unterhaltungsmusik sowie der klassischen u. der modernen Operette, seine Karriere war unmittelbar mit den Medien Rundfunk u. Schallplatte verbunden,
1961 muss er seine Arbeit in Ostdeutschland aufgeben, die Anzahl seiner Titel für den Rundfunk u. die Schallplatte ist unzählbar u. beträgt sicherlich mehr als 10.000 Stück
DOBRINDT’s Klavier Symphoniker, OTTO (OTTO DOBRINDT)
Abb. 3 - Großes Orchester des Berliner Rundfunks
Gruß
Dietrich
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