HELEN VITA

 
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HELEN VITA

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Gepostet: 27.08.2012 - 19:52 Uhr  ·  #1
Hier möchte ich einer liebenswerten, humorvollen singenen Schauspielerin gedenken, der
ich manchen vergnüglichen Abend zu verdanken hatte.
Helen Vita (7.8.1928 - 16.2.2001) eine schweizerische "Berlinerin".

Immer wenn sie ihr Spezial-Bier bestellte, war man sich sicher, sie fühlt sich pudelwohl 😉

Also Prost Helen auf Dich !

Billy
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Re: HELEN VITA

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Gepostet: 27.08.2012 - 19:54 Uhr  ·  #2
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Re: HELEN VITA

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Gepostet: 27.08.2012 - 19:55 Uhr  ·  #3
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Re: HELEN VITA

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Gepostet: 27.08.2012 - 19:57 Uhr  ·  #4
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Re: HELEN VITA

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Gepostet: 27.08.2012 - 20:01 Uhr  ·  #5
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Re: HELEN VITA

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Gepostet: 27.08.2012 - 20:09 Uhr  ·  #6
für dieses Cover posierte die junge Ingrid Steeger, auch auf der Innenbeilage mit anderen
Schönheiten für eine Vogue-LP von Helen
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Re: HELEN VITA

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Gepostet: 27.08.2012 - 20:22 Uhr  ·  #7
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Re: HELEN VITA

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Gepostet: 28.08.2012 - 11:24 Uhr  ·  #8
Hallo Billy,

ich möchte den Werbetext zu "Freche Chansons" dazutun:

Vita und ihre verbotenen Lieder: Helen Vita singt frivole Chansons aus aller Welt!
Frech, frecher, am frechsten, am allerfrechsten – was Helen Vita in den sechziger Jahren mit einer ganzen Schallplattenserie präsentierte, ließ die braven Bundesbürger an der guten alten Volksweisheit zweifeln, wonach sich der deutsche Gutmensch vor allem bei lauthals praktiziertem Singsang gut aufgehoben und zu Hause fühlen darf: Wo man singt, da laß dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.
Und nun dies. Da sang eine deutsche Diseuse alt-französische Lieder mit zeitlos-erotischem Inhalt, gab eindeutig Zweideutigkeiten von sich und machte klar, was Männlein wie Weiblein, das bunte Völkchen aus Edelleuten und Bettlern, Grafen und Pfaffen, Gaukler und Jungfern, Hofschranzen und Huren, Ehrenwertes wie Lumpenpack, schon um das Jahr 1500 herum auf die Brücke von Avignon getrieben hatte: weil es sich dort – "sur le pont d'Avignon" – so genüßlich treiben ließ. Und daß jeder mit jedem, bei Wind und Wetter.
Das war neu und ist doch lange her. Da trällerte eine blondbeschopfte Schauspielerin lasziv-naiv von der Liebe Lust und Leid, interpretierte lustvoll volksliedhafte Chansons, die von fröhlichem Laster und amourösem Know-how kündeten und durchblicken ließen, man werde – erst einmal auf den Geschmack gekommen – von dem Dingda, dieser schönsten Nebensache der Welt, nie genug kriegen. Da wurde dem Klapperstorch der Kampf angesagt. Das klang nach einer brachialen Absage an die deutsche Leitkultur, schlimmer noch: Das roch nach Kulturrevolution!
Der deutsche Spießer saß derweil, wie so oft schon, auf dem guten Sofa und nahm übel, murrte, maulte und gab sich empört. Dann kamen ihm die profesionellen Übelnehmer im Lande zu Hilfe, finster blickende Staatsanwälte und behördliche Sittenwächter gerieten aus dem Häuschen, wetterten von einer "Gefährdung des Abendlandes" und setzten einige der Platten auf den Index, die nun nur noch mit dem Aufdruck "Für Jugendliche verboten!" unterm Ladentisch zu haben waren. Das brachte der ohnehin hitverdächtigen LP-Edition den Durchbruch: Die Läden wurden gestürmt. Und Helen Vita sorgte für Nachschub: Zum Chanson erotique gesellten sich nun auch die "bawdy songs" englischsprachiger Troubadoure. Und die Plattenspieler liefen hierzulande heiß in jenen Tagen.
Der Fall beschäftigte bald die deutsche Gerichtsbarkeit. Die galant-lasterhaften Chansons wurden zu verbotenen Liedern erklärt, es hagelte Strafbefehle, Urteile wurden verkündet und wieder aufgehoben, Prozesse neu aufgerollt. Über Jahre gab es ein juristisches Hickhack ohne Ende um diesen musikalischen Schweinkram, der immerhin ahnen ließ, warum die Menschheit seit Adam und Eva nicht ausgestorben ist.

Und hier die Titel der CDs:

CD 1:
Es war einst ein Schäfermädchen - Der erfrorene Finger - Der Floh - Die Räuberbande - Die Mädchen von La Rochelle - Wir zogen heim aus Piémont - Malbrough - Des Fuhrmanns arme Frau - An der Strasse nach Louviers - Nachts im Mondenscheine - Ach Mama, ihr ahnt es nicht - Die kleine Arbeiterin - Die beiden Schwestern - Ich stand an der Fontäne - Ein Wörtchen mehr, Moniseur - Am letzten Tag im Monat August - Der König Dagobert - Der Muff - Madame Michelle - Der König der Provence
CD 2:
Der Geigenuntericht - Die Mädchen in Camaret - Der Keuschheitsgürtel - Floh und Spinne - Oh komm', mein treuer Schäfer - Eines Tages ging Suzette - In einem Turm zu London - Jeanneton nahm ihre Sichel - Ach mein armes Mütterlein - Plaisir D'amour - Schuld ist nur das Stehaufmännchen - Das hübsche Gewehr - Mein teurer Freund - Kehrten einst sechs junge Burschen - Während der Pavane - Die achtzig Jäger - Der Chapeau von Marguérite - Der König Dagobert - Erlebnis beim Nüssesammeln - Sur le pont d'Avignon
CD 3:
Tom Bolynn - Dudule - Dein Schatz - In der Rue Chiffonniére - Mein Ding gehört mir - ... und etwas anderes noch - Wie kann man lange Jungfrau sein - Die Brille - Der Grenadier aus Flandern - Jingle Bang - Das Kuckucksnest - Der Kanonier von Metz - Sie war eine feine Dame - Das Dingsda und die Flasche - Wie es deine Mutter tat - Katze und Kater - Alphons du gros caillou - Kolumbus - Wo sich's machen lässt - Père dupanloup

Gruß
Dietrich
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Re: HELEN VITA

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Gepostet: 28.08.2012 - 11:57 Uhr  ·  #9
Hallo,

hier die Vita von Vita:

VITA, HELEN (HELÈNE ELISABETH REICHEL) * 07.08.1928 im bayerischen Hohenschwangau, + 16.02.2001 in Berlin,
blondbeschopfte u. später wuchtige Schauspielerin, Soubrette, Kabarettistin,

Tochter eines Kapellmeisters u. einer Cellistin, ein Urgroßvater war Oberbürgermeister von Moskau,
emigriert wegen der Nazis mit den Eltern 1939 in die Schweiz,
1942-45 Konservatorium in Genf,

1944 Bühnendebüt in Genf,
1946 Schauspielunterricht in Paris,
1946/47 im Pariser Théâtre de Vieux-Colombier mit der Compagnie des Masques in modernen Stücken zu sehen,
ab 1947-49 Ensemblemitglied am Züricher Schauspielhaus (Titelrolle von Pagnols "Madame Aurélie" u. als Solveig in Ibsen "Peer Gynt"),
Juni 1948 in der Uraufführung des "Herrn Puntila" unter Brechts Regie,

Brecht’s Angebot am Ostberliner Theater Berliner Ensemble zu spielen lehnt sie ab, aber auf Brechts Rat wendet sie sich dem Kabarett zu,
Debüt im Nudelbrett in Zürich,
1950 Cabaret Féderal,
1951 Wechsel nach München zur Kleinen Freiheit (mit frechen Chansons u. ironischen Couplets mal spitzbübisch-naiv, mal durchtrieben kodderschnäuzig, mal blondes Dummchen, mal handfester Kumpel), hier trifft sie auf FRIEDRICH HOLLAENDER u. singt seine Lieder (u.a. "Circe", "Die Kleptomanin", "Stroganoff"),
daneben so oft es ging immer wieder Theater, "seriöse" Stücke u. Boulevard, Klassik u. Moderne, Volkstümliches u. Klamottiges, sie steht mit Shakespeare, Molière u. Schiller auf der Bühne, in Stücken von Thornton Wilder u. Urs Widmer, von Ludwig Thoma u. Hanns Henny Jahnn, Neil Simon u. Goethe, T. S. Eliot u. Wolfgang Borchert,
sie ist die Partnerin von Hans Albers in Molnárs "Liliom",
sie brilliert später in Shaws "Frau Warrens Gewerbe" u. ist über Jahre am Münchner Volkstheater eine umjubelte Seeräuber-Jenny in Brechts "Dreigroschenoper",
als halbseidene u. leichtlebige Soubrette u. Sängerin frecher Chansons hat sie sich zu einer Institution der deutschen Kleinkunstszene entwickelt,

1956 verheiratet mit dem Schweizer Orchesterleiter WALTER BAUMGARTNER,
1958 gemeinsame Auftritte mit EVELYN KÜNNEKE im Berliner Kabarett Tingel Tangel,
in den sechziger Jahren präsentiert sie in einer ganzen Schallplattenserie "Frech, frecher, am frechsten, am allerfrechsten" (alt-französische Lieder mit zeitlos-erotischem Inhalt, eindeutigen Zweideutigkeiten machen klar, was Männlein wie Weiblein, das bunte Völkchen aus Edelleuten u. Bettlern, Grafen u. Pfaffen, Gaukler u. Jungfern, Hofschranzen u. Huren, Ehrenwertes wie Lumpenpack, schon um das Jahr 1500 herum auf die Brücke von Avignon trieben)-mit dem Aufdruck "Für Jugendliche verboten!", ein Erfolg ohnegleichen,
kaum ist die erste Vita-Platte auf den Index gesetzt, setzt der Verkaufs-Boom ein–unter der Ladentheke,
ab 1963 erscheinen nun Jahr für Jahr, mit geradezu preußisch inspirierter Präzision, eine LP nach der andern "Freche Chansons"-1963, "Noch frechere Chansons"-1964, "Die frechsten Chansons"-1965, "Die allerfrechsten Chansons"-1966, "Dolce Helen Vita 1"-1967 u. "Dolce Helen Vita 2"-1968,
Dezember 1964 verfügt das Amtsgericht Frankfurt am Main eine Beschlagnahme der Schallplatte "Noch frechere Chansons aus dem alten Frankreich",
im November 1966 erwirkt das Amtsgericht Hamburg den Beschluss, auch die vierte Vita-Platte ("Die allerfrechsten Chansons") zu beschlagnahmen, da sie "überwiegend unzüchtige Darstellungen erhält"-eine Beschwerde gegen diesen Beschluss wird vier Wochen später vom Landgericht Hamburg verworfen: "Die Schallplatte hat unzüchtigen Inhalt.", Freigabe im Februar 1967,

1985 Deutscher Kleinkunstpreis,

Filmschauspielerin, Filme insbesondere unter Nutzung ihres komödiantischen Talentes u.a. "Abgründe Der Herzen"-1950, "Palast-Hotel"-1952, "Man Nennt Es Liebe"-1953, "Liebe Und Trompetenblasen"-1953, "08/15-2. Teil"-1954, "Der Pfarrer Vom Kirchfeld"-1955, "Der Fröhliche Wanderer"-1955, "Urlaub Auf Ehrenwort"-1955, "Zwei Blaue Augen"-1955, "Bonjour Kathrin"-1956, "Heidemarie"-1955/56, "Ein Tolles Hotel"-1956, "Dany, Bitte Schreiben Sie"-1956, "Kirschen In Nachbars Garten"-1956, "Das Einfache Mädchen"-Aug. 1957, "Ferien Auf Immenhof"-1957, "Konditorei Zürrer"-1957, "Frauenarzt Dr. Bertram"-1957, "Heimatlos"-1958, "Schwarzwälder Kirsch"-1958, "Das Mädchen Rosemarie"-1958, "Alle Lieben Peter"-1959, "Du Bist Wunderbar"-Okt. 1959, "Die Gejagten (Die Heuchler)"-1960/61, "Der Hochtourist"-1961, "Es War Mir Ein Vergnügen"-1963, "Die Lady (Gräfin Porno Von Ekstasien) (Die Lady-Das Mädchen Aus Dem Hafen)"-1964, "Ganovenehre"-1965/66, ".... Und Noch Nicht 17"-1967, "Alle Kätzchen Naschen Gern"-1969, "Die Feuerzangenbowle"-1970, "Was Ist Denn Bloß Mit Willi Los?"-1970, "Jürgen Rolands St. Pauli-Report"-1971, "Was Männer Nicht Für Möglich Halten"-1971, "Urlaubsreport"-1971, "Cabaret"-1971, "Traumstadt"-1973, "Drei Mädels Von Der Tankstelle"-1996,

TV-Filme u.a. "Fräulein Pardon"-1959, "Das Waren Noch Zeiten"-1959 Querschnitt durch das New York der 20er Jahre, Satire "Satansbraten"-1976, "Lili Marleen"-1980, "Roulette", "Berlin-Alexanderplatz"-1980, "Derrick"-1982, "Die Krimistunde"-1982, "Die Spesenritter"-1999,
bald legt sie erheblich an Gewicht zu, hat aber keine Scheu, sich selbst zu karikieren,
Solo-Programme wie "Helen Vita total", "Lotterlieder von Brahms bis Brecht" u. "Von wejen Liebe",
seit 1996 Auftritt mit BRIGITTE MIRA u. EVELYN KÜNNEKE in "Drei Alte Schachteln",
CDs "Helen Vita singt frivole Chansons aus aller Welt", "Vor Kurven Wird Gewarnt (30 kurvenreiche Songs)"-2003 auf Bear Family Records,
CD-Box "Da Machste Was Mit … 100 Jahre Deutsches Kabarett"-2009 auf Bear Family Records

Gruß
Dietrich
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Re: HELEN VITA

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Re: HELEN VITA

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Re: HELEN VITA

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