Im Beitrag "Coverversionen von Teddy Palmer"
viewtopic.php?t=2412
habe ich den Begriff "Originalveröffentlichung" verwendet, worauf unser Forums-Mitglied "country" die Frage stellte was darunter zu verstehen ist. Ich versuchte darzustellen, wie ich diesen Begriff verstehe, was zu folgender Antwort von Thorsten führte:
Da diese Diskussion nicht zum Thema "Coverversionen von Teddy Palmer" paßte, habe ich sie in den Bereich "Private Nachrichten" verlegt:
Hier die Antwort von Thorsten:
Dazu wieder meine Stellungnahme:
Jetzt war wieder Thorsten dran:
Als Abschluß hat Thorsten dann noch Folgendes geschrieben:
Das hat mich dazu veranlaßt diese Diskussionsbeiträge öffentlich zu machen, um weiteren Forums-Mitglider die Möglichkeit zu geben, sich an dieser Diskussion zu beteiligen
Keep Searchin'
Gerd
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habe ich den Begriff "Originalveröffentlichung" verwendet, worauf unser Forums-Mitglied "country" die Frage stellte was darunter zu verstehen ist. Ich versuchte darzustellen, wie ich diesen Begriff verstehe, was zu folgender Antwort von Thorsten führte:
Zitat
Moin moin,
da ich mit dem Begriff "Original" auch schon öfters in Mißverständnisse geschliddert bin, verwende ich nur noch die Begriffe "Erstveröffentlichung" und "Erstpressung", da beide Begriffe selbsterklärend sind.
Eine erste Veröffentlichung einer Übernahme auf den USA bspw. wäre demnach eine "deutsche Erstveröffentlichung" und könnte rein theoretich Jahre später erfolgen, wenn der entsprechende Song erst mit Verspätung von einer deutschen Plattenfiirma auf den Markt gebracht wurde.
Die Reissue-Serien können auch eine "Erstpressung" und "Nachpressungen" haben, aber niemals eine
"Erstveröffentlichung".
Thorsten
da ich mit dem Begriff "Original" auch schon öfters in Mißverständnisse geschliddert bin, verwende ich nur noch die Begriffe "Erstveröffentlichung" und "Erstpressung", da beide Begriffe selbsterklärend sind.
Eine erste Veröffentlichung einer Übernahme auf den USA bspw. wäre demnach eine "deutsche Erstveröffentlichung" und könnte rein theoretich Jahre später erfolgen, wenn der entsprechende Song erst mit Verspätung von einer deutschen Plattenfiirma auf den Markt gebracht wurde.
Die Reissue-Serien können auch eine "Erstpressung" und "Nachpressungen" haben, aber niemals eine
"Erstveröffentlichung".
Thorsten
Da diese Diskussion nicht zum Thema "Coverversionen von Teddy Palmer" paßte, habe ich sie in den Bereich "Private Nachrichten" verlegt:
Zitat
Hallo Thorsten!
Da sonst der themenfremde Teil zu lange wird komme ich auf diesem Wege zu Dir.
Deine Diktion ist recht schön und gut aber wie bezeichnest Du beispielsweise "Chantilly Lace" von Big Bopper auf MERCURY. Es ist weder eine "Erstveröffentlichung" noch eine "Erstpressung". Bei Letzterem kann man ein Auge zudrücken, wenn man sich auf's Label bezieht. Für mich ist die MERCURY jedenfalls genauso ein "Original" wie die Erstveröffentlichung auf D
Es ist nicht einfach, wenn man's doppelt nimmt
Schönen Abend nach Bremen
Gerd
Da sonst der themenfremde Teil zu lange wird komme ich auf diesem Wege zu Dir.
Deine Diktion ist recht schön und gut aber wie bezeichnest Du beispielsweise "Chantilly Lace" von Big Bopper auf MERCURY. Es ist weder eine "Erstveröffentlichung" noch eine "Erstpressung". Bei Letzterem kann man ein Auge zudrücken, wenn man sich auf's Label bezieht. Für mich ist die MERCURY jedenfalls genauso ein "Original" wie die Erstveröffentlichung auf D
Es ist nicht einfach, wenn man's doppelt nimmt
Schönen Abend nach Bremen
Gerd
Hier die Antwort von Thorsten:
Zitat
Hallo Gerd,
ich kann deine Fragestellung nicht verstehen, weil ich zwar den Song aber nicht diese Platte kenne... Verzeih dem Spätgeborenen )
Falls ich richtig vermute, dass der Song bei verschiedenen Plattenfirmen veröffentlicht wurde, dann gäbe es immer noch nur eine "Erstveröffentlichung", aber bei jedem Label eine "Erstpressung" und für die letzteren beliebig viele Nachpressungen, die sich durch Variationen von Label- oder Coverartwork kenntlich machen.
Ein "Rih-Ischuh" ist ja keine Nachpressung, sondern eine Wiederveröffentlichung.
Alle Klarheiten beseitigt?
Sonnige Grüße
von
Thorsten
ich kann deine Fragestellung nicht verstehen, weil ich zwar den Song aber nicht diese Platte kenne... Verzeih dem Spätgeborenen )
Falls ich richtig vermute, dass der Song bei verschiedenen Plattenfirmen veröffentlicht wurde, dann gäbe es immer noch nur eine "Erstveröffentlichung", aber bei jedem Label eine "Erstpressung" und für die letzteren beliebig viele Nachpressungen, die sich durch Variationen von Label- oder Coverartwork kenntlich machen.
Ein "Rih-Ischuh" ist ja keine Nachpressung, sondern eine Wiederveröffentlichung.
Alle Klarheiten beseitigt?
Sonnige Grüße
von
Thorsten
Dazu wieder meine Stellungnahme:
Zitat
Hallo Thorsten!
In den Fünfzigern (vielleicht ist es auch heute noch so) kam es sehr oft vor, dass ein kleines Label einen Titel veröffentlichte und ein potenteres Label daran Gefallen fand und für eine größere Verbreitung die Titel übernahm. Es gab unter anderem auch noch folgende Variante die besonders DOT pflegte: Es wurden kleine Labels installiert, offiziell waren es unabhängige Label-Gründungen, die die Wirkung des Songs testeten. Kam er gut an, wurde er auf dem Mutterlabel nochmals veröffentlicht.
Vielleicht war "Chantilly Lace" ein schlechtes da nicht so bekanntes Beispiel. Ich versuche es mit weiteren vielleicht bekannteren Beispielen:
ROBIN LUKE "Susie Darlin'" (BERTRAM INT. 206, erst dann DOT 15781)
BRYAN HYLAND "Ittsy Bitsy Teenie Weenie ....." (LEADER 805, erst dann KAPP 342)
BUDDY KNOX "Party Doll" (TRIPLE-D 797, erst dann ROULETTE 4002)
THE ROCK-A-TEENS "Woo-Hoo" (DORAN 3515, erst dann ROULETTE 4192)
THE RAYS "Silhouette" (XYZ 102, erst dann CAMEO 117)
Man könnte das fast endlos fortsetzen, aber am bekanntesten sind wohl die fünf SUN-Singles von Elvis, die allesamt auf RCA Victor nochmals veröffentlicht wurden.
Alle diese Titel kamen nur mit der "Zweitpressung" in die Charts. Der Begriff "Zweitpressung" wird aber unglücklicherweise immer mit dem unprofessionellen Begriff "Repro" in Zusammenhang gebracht, was aber bei den hier genannten Fällen keinesfalls stimmt. Das ist bei diesen Fällen das große Diktions-Problem.
Wie auch immer, vermutlich kennst Du "Chantilly Lace" von Jerry Lee, der diesen Titel Jahrzehnte später wieder hervorgeholt und für sich adaptiert hat. Hier der Beitrag über Autor und Original-Interpret, der Dir nach der Lektüre als Musik-Historiker vermutlich nicht mehr so unbekannt erscheinen wird:
viewforum.php?f=213
Schöne heißen Tag aus Wien
Gerd
In den Fünfzigern (vielleicht ist es auch heute noch so) kam es sehr oft vor, dass ein kleines Label einen Titel veröffentlichte und ein potenteres Label daran Gefallen fand und für eine größere Verbreitung die Titel übernahm. Es gab unter anderem auch noch folgende Variante die besonders DOT pflegte: Es wurden kleine Labels installiert, offiziell waren es unabhängige Label-Gründungen, die die Wirkung des Songs testeten. Kam er gut an, wurde er auf dem Mutterlabel nochmals veröffentlicht.
Vielleicht war "Chantilly Lace" ein schlechtes da nicht so bekanntes Beispiel. Ich versuche es mit weiteren vielleicht bekannteren Beispielen:
ROBIN LUKE "Susie Darlin'" (BERTRAM INT. 206, erst dann DOT 15781)
BRYAN HYLAND "Ittsy Bitsy Teenie Weenie ....." (LEADER 805, erst dann KAPP 342)
BUDDY KNOX "Party Doll" (TRIPLE-D 797, erst dann ROULETTE 4002)
THE ROCK-A-TEENS "Woo-Hoo" (DORAN 3515, erst dann ROULETTE 4192)
THE RAYS "Silhouette" (XYZ 102, erst dann CAMEO 117)
Man könnte das fast endlos fortsetzen, aber am bekanntesten sind wohl die fünf SUN-Singles von Elvis, die allesamt auf RCA Victor nochmals veröffentlicht wurden.
Alle diese Titel kamen nur mit der "Zweitpressung" in die Charts. Der Begriff "Zweitpressung" wird aber unglücklicherweise immer mit dem unprofessionellen Begriff "Repro" in Zusammenhang gebracht, was aber bei den hier genannten Fällen keinesfalls stimmt. Das ist bei diesen Fällen das große Diktions-Problem.
Wie auch immer, vermutlich kennst Du "Chantilly Lace" von Jerry Lee, der diesen Titel Jahrzehnte später wieder hervorgeholt und für sich adaptiert hat. Hier der Beitrag über Autor und Original-Interpret, der Dir nach der Lektüre als Musik-Historiker vermutlich nicht mehr so unbekannt erscheinen wird:
viewforum.php?f=213
Schöne heißen Tag aus Wien
Gerd
Jetzt war wieder Thorsten dran:
Zitat
Moin moin Gerd,
jetzt habe ich verstanden, worauf du hinauswillst.
Das ist kein 50er Jahre-Phänomen, sondern das findet man selbst im CD-Zeitalter des neuen Jahrtausends immer wieder, dass eine Band ihre ersten Aufnahmen auf einem kleinen Label herausbringt, damit Erfolg hat, dann von einem Major eingekauft wird, der dann das Erstlingswerk unter eigener Flagge neu auf den Markt bringt.
Streng genommen wäre das dann keine "Erstveröffentlichung" mehr.
In diesem Falle würde ich aber auf eine Perspektive zurückgreifen, die ich auch schon innerhalb der Diskussion um das Thema "Welches waren die ersten Rockabilly-Aufnahmen?" ins Spiel gebracht habe: Die Perspektive des Konsumenten. Für den ist die Major-Veröffentlichung die "wahrgenommene Erstveröffentlichung", weil sie die Ur-Fassung gar nicht kennen konnten, wenn womöglich nur wenige Exemplare davon gepresst worden waren. Mir sind Beispiele bekannt, wo Fans für solchen Embyonal-Pressungen hunderte von Euro auf den Tisch legen, weil vielleicht nur 200 Stück davon hergestellt wurden.
Auf deine Beispiele bezogen: Ich würde in diesen Fällen immer beide Bestellnummern als "Erstveröffentlichungen" nennen, mit der jeweiligen Fußnote, dass die Major-Veröffentlichung kurze Zeit nach der Independent-Veröffentlichung erfolgt ist. Ganz pragmatisch aus dem Grund, dass die meisten Sammler nur die Major-Ausgabe kennen und ohne diese Zusatzinformationen völlig verwirrt wären, wenn plötzlich ein anderes Label und eine andere Bestellnummer aufscheint.
Gegenbeispiel: Für die frühen Elvis-Singles sind einzig und allein die SUN-Singles die "Erstveröffentlichungen", auch wenn die RCA die Rechte daran mit eingekauft hat und die Songs dann unter eigenem Logo wieder auf den Markt gebracht hat. Ebenso verhält es sich bei den frühen Beatles-Aufnahmen mit den amerikanischen Veröffentlichungen bei VeeJay und später bei Capitol.
Auch wäre es keine "Erstveröffentlichung plus" mehr, wenn der Interpret seine alten Songs für die neue Plattenfirma erneut aufgenommen hat, um Vertragsschwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.
jetzt habe ich verstanden, worauf du hinauswillst.
Das ist kein 50er Jahre-Phänomen, sondern das findet man selbst im CD-Zeitalter des neuen Jahrtausends immer wieder, dass eine Band ihre ersten Aufnahmen auf einem kleinen Label herausbringt, damit Erfolg hat, dann von einem Major eingekauft wird, der dann das Erstlingswerk unter eigener Flagge neu auf den Markt bringt.
Streng genommen wäre das dann keine "Erstveröffentlichung" mehr.
In diesem Falle würde ich aber auf eine Perspektive zurückgreifen, die ich auch schon innerhalb der Diskussion um das Thema "Welches waren die ersten Rockabilly-Aufnahmen?" ins Spiel gebracht habe: Die Perspektive des Konsumenten. Für den ist die Major-Veröffentlichung die "wahrgenommene Erstveröffentlichung", weil sie die Ur-Fassung gar nicht kennen konnten, wenn womöglich nur wenige Exemplare davon gepresst worden waren. Mir sind Beispiele bekannt, wo Fans für solchen Embyonal-Pressungen hunderte von Euro auf den Tisch legen, weil vielleicht nur 200 Stück davon hergestellt wurden.
Auf deine Beispiele bezogen: Ich würde in diesen Fällen immer beide Bestellnummern als "Erstveröffentlichungen" nennen, mit der jeweiligen Fußnote, dass die Major-Veröffentlichung kurze Zeit nach der Independent-Veröffentlichung erfolgt ist. Ganz pragmatisch aus dem Grund, dass die meisten Sammler nur die Major-Ausgabe kennen und ohne diese Zusatzinformationen völlig verwirrt wären, wenn plötzlich ein anderes Label und eine andere Bestellnummer aufscheint.
Gegenbeispiel: Für die frühen Elvis-Singles sind einzig und allein die SUN-Singles die "Erstveröffentlichungen", auch wenn die RCA die Rechte daran mit eingekauft hat und die Songs dann unter eigenem Logo wieder auf den Markt gebracht hat. Ebenso verhält es sich bei den frühen Beatles-Aufnahmen mit den amerikanischen Veröffentlichungen bei VeeJay und später bei Capitol.
Auch wäre es keine "Erstveröffentlichung plus" mehr, wenn der Interpret seine alten Songs für die neue Plattenfirma erneut aufgenommen hat, um Vertragsschwierigkeiten aus dem Weg zu gehen.
Als Abschluß hat Thorsten dann noch Folgendes geschrieben:
Zitat
Eigentlich schade, dass wir diese interessante Diskussion jetzt privat führen, weil es bestimmt auch noch weitere Meinungen und knifflige Fallbeispiele gibt. Meinetwegen, kannst du diese Mails gern in einem Thread im Forum veröffentlichen...
Sonnige Grüße gibts heute nicht, es schifft unentwegt, aber nach der wochenlangen Dürre freut man sich sogar darüber
Thorsten
Sonnige Grüße gibts heute nicht, es schifft unentwegt, aber nach der wochenlangen Dürre freut man sich sogar darüber
Thorsten
Das hat mich dazu veranlaßt diese Diskussionsbeiträge öffentlich zu machen, um weiteren Forums-Mitglider die Möglichkeit zu geben, sich an dieser Diskussion zu beteiligen
Keep Searchin'
Gerd