Hallo,
so war ihre Laufbahn:
MALKOWSKY, LISELOTTE (LISELOTTE-BERTA MEYER, adoptierte LISELOTTE SEBODE) * 09.10.1913 in Hannover, + 16.02.1965 in Hannover,
"Die Singende Seemannsbraut", "Vertreterin der Salzwasser-Romantik", kastanienrote Sängerin mit den rätselhaft grünen Augen u. der warmen dunklen Stimme, wächst auf einem Gut in der Nähe von Hannover auf,
als 2 jährige verliert sie ihre Adoptiveltern, sie kommt zu einer Hamburger Pastorenfamilie in Pflege,
Chorsängerin (Kinderchor, Kirchenchor der Michaeliskirche, im Hamburger LehrerGesangverein),
ca. 1928 Ausriss in eine Singegruppe der Heilsarmee, Gesang u. Begleitung auf der Gitarre in verruchten Kneipen rund um den Hamburger Hafen,
seriöse Ausbildung auf der Bremer Kunstgewerbeschule mit dem Berufsziel einer Buchbinderin,
mit einem Wochenendbesuch im Seebad Travemünde endet ihre Ausbildung-sie lernt den gutsituierten Chemiker Peter Malkowsky aus Heidelberg kennen,
kurzfristige Heirat u. in der Folge das genüssliche Leben einer reichen Ehefrau,
baldige Trennung vom Eheleben,
1932 Engagement im Münchener Simplicissimus,
1933 Münchner Revue "Frühlingsgefühle",
Künstlername LIANE (später HELGA) van HOVEN ab 1933,
KadeKo u. Scala in Berlin,
den Nazi-Schergen gefällt ihr fremdländisch klingender Name nicht u. sie tritt fortan unter ihrem richtigen Namen LISELOTTE MALKOWSKY auf,
zu Kriegsbeginn Truppenbetreuung,
1942 mit Kapelle WERNER NEUMANN für Polydor (drei Schallplatten),
ab November 1942 Electrola als ANNELIESE THOURET Aufnahmen für die Serie "Landser spielen für Landser",
1943 singt sie u.a. mit ROBERT BIBERTI von den COMEDIAN HARMONISTS Titel aus der Operette "Glückliche Reise",
kurz vor Kriegsende Auftritt im letzten Scala-Programm in Berlin,
Zwangsverpflichtung als Arbeiterin in einer Glühbirnenfabrik,
nach Kriegsende wohnt sie in der Pension Continental (zusammen mit vielen namhaften Stars) am Berliner Kurfürstendamm,
Auftritte in amerikanischen u. englischen Clubs,
Band-Sängerin bei KURT HOHENBERGER, etwa 2 Jahre war sie mit diesem Orchester auf Tournee,
RIAS-Debüt in der Funkoperette "Liebesgeschichten",
1947 auf Amiga mit der KURT HOHENBERGER BAND erste Nachkriegs-Aufnahmen (vier Schallplatten),
1947 Regina (eine Schallplatte), Trennung von HOHENBERGER,
Barsängerin in Berlin,
1948 erfolgreiche Mitwirkung in der Planten Un Blomen-Revue "Wenn Die Großstadt Schläft" in Hamburg,
Vertrag mit dem NWDR in Hamburg,
Aufnahmen mit dem Radio-Tango-Orchester von ALFRED HAUSE u. dem Orchester von HARRY HERRMANN,
abendliche Auftritte im Hotel Esplanade mit der JOE BUND COMBO, der Pianist BERT KÄMPFERT schreibt ihre Arrangements,
1948-51 Exclusiv-Vertrag bei der Schweizer Decca (Aufnahme von mehr als 30 Titeln für Decca u. Telefunken u.a. "Armer Gondoliere"-1949, "Negermamas Wiegenlied"-1949, "Ruggediguh"-1949, "Das Meer"-1949, "Mister Moneymaker"-1949, "Fliege Mit Mir In Die Heimat"-1950),
ihre deutschen Songs werden sogar in den USA auf den damals neuen 25 cm-LPs auf London Records vertrieben,
Anfang 1950 als "Stimme Hamburgs" Auftritte in Madrid u. Barcelona,
Anfang 1950-60 weiterer Vertrag bei Polydor (hier sucht man eine Interpretin, die mit ihrer Stimme der der berühmten ZARAH LEANDER ähnelt-Hits u.a. "Das Rote Licht An Backbord"-1950, "Der Alte Seemann Kann Nachts Nicht Schlafen"-1951, "Eine Einsame Harmonika"-1954-Hit in der DDR, "Sonntagnacht Auf Der Reeperbahn"-1960),
1950 u. Okt. 19561 Polydor-Musik-Revue zusammen mit dem RIAS-Tanzorchester u. beliebten Stars von Funk u. Schallplatte,
1952 vertritt sie die deutsche Künstlerschaft bei den Olympischen Spielen in Helsinki, in der Folge erhält sie viele Auslandsangebote,
als sie nicht mehr an der Seefahrerromantik festhalten will, bleiben die Erfolge aus,
1954 Karriereschub durch den Auftritt im Film "Große Star-Parade"-1954 (Duett mit WILL HÖHNE),
1955 Teilnahme an der Polydor-Starparade im Apollo-Theater in Düsseldorf,
1956 weitere Krönung ihrer Karriere mit dem Jary-Hit "Das Herz Von St. Pauli"-in Dänemark der Hit des Jahres,
1956 Wohltätigkeitsgala zugunsten der Ungarn-Hilfe,
1957 Auftritte in Dänemark,
1957 Aufnahmen für Amiga,
1958 Aufnahme für Polydor-Dänemark-der Titel "Alle Winde Drehen" ist im Kriminalfilm "Lichtscheue Transporte Durch Dänemark" zu hören,
1959 TV in Dänemark,
1959 Titel unter dem Pseudonym LILO & KARIN,
als es in Deutschland stiller um sie wird, zieht sie 1960 mit ihrem Manager u. Lebensgefährten nach Dänemark,
Auftritte auf Bäderschiffen,
seit Ende 1960 wohnt sie wieder in Hannover,
1962/63 Ariola (drei Singles 45442 "Sein Schiff, Das Heißt Amore"/"Der Rote Mond Von Tahiti" u. eine EP),
fehlende Umsicht u. Professionalität im Umfeld verhindern den Fortgang der Karriere u. eine gesicherte Zukunft,
steter Alkoholkonsum führt ihren gesundheitlichen Abstieg herbei,
Juni 1963 letzter TV-Auftritt in der "Haifischbar",
noch Weihnachten 1964 singt sie im hannoverschen Annastift für kranke Kinder,
ab 22.01.1965 schwerkrank im hannoverschen Krankenhaus,
am 16.02.1965 stirbt sie völlig verarmt,
LP "Das Herz Von St. Pauli" u. CDs "Sonntagnacht Auf Der Reeperbahn"-1996 u. "Alles Steht In Den Sternen"-1997 auf Bear Family Records,
Eigenkomposition "Das Lied Vom Hafenmädchen"-1950,
Filme u.a.
"Kommen Sie Zum Ersten"-1951,
"Der Mann, Der Sich Selber Sucht"-1950 (Synchronisation der Stimme von VERA MOLNAR),
"Die Diebin Von Bagdad"-1952,
"Große Star-Parade"-1954,
"Pension Schöller"-19 ,
"Heimweh Nach Dir (Synchronisation der Stimme von VERA MOLNAR)-1952
19.08.1953 TV-Übertragung "Stars und Sterne" aus dem Apollo-Theater in Düsseldorf
Gruß
Dietrich