Moin moin,
im Rahmen ihres SUMMER OF THE 60TIES zeigt ARTE am Donnerstag 12. August 2010 um 23.35 Uhr:
Der Tag als die Beatles (beinahe) nach Marburg kamen
(Deutschland, 2005, 67min)
Regie: Michael Wulfes
Wiederholung:
18.08.2010 um 01:40
Es hat ihn tatsächlich gegeben, den Beatles-Fan, der versucht hat, ein Konzert mit den Beatles in Marburg auf die Beine zu stellen! Diese Dokumentation trieft vor Zeitgeist der Sixties!
ARTE schreibt dazu:
Der Dokumentarfilm "Der Tag, als die Beatles nach Marburg kamen" ist eine wunderbare, traurig-komische Geschichte über die Verführbarkeit durch die Sehnsucht, über das Ausblenden der Realität durch die Verliebtheit in einen Traum. Im Mittelpunkt steht zum einen Ferdinand Kilian, der tragische Held dieser Kleinstadtposse, mit seiner typisch deutschen Nachkriegsfamiliengeschichte und zum anderen die Stadt Marburg mit ihren "gläubigen" Einwohnern und deren Sehnsucht nach der "großen Welt" und der Flucht aus der engstirnigen Provinzialität.
Teenager lassen sich die Haare schulterlang wachsen und werden als "Gammler" beschimpft. Jugendliche hören laute Beatmusik, treffen sich in schummrigen Kellerdiskotheken, diskutieren nächtelang alternative Gesellschaftsmodelle, gründen Kommunen und testen Drogen. Die Sehnsucht der Jugend nach Veränderung ist allenthalben spürbar in Deutschland Mitte der 60er Jahre. In dieser Zeit spielt eine amüsante und anrührende Geschichte, in der einige junge Leute einen Traum haben und so fest daran glauben, dass er für einen Augenblick Realität zu sein scheint.
Filmemacher Michael Wulfes erzählt in "Der Tag, als die Beatles nach Marburg kamen" auch eine persönliche Geschichte. 40 Jahre nach dem vermeintlichen Konzert nimmt er die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in seine Heimatstadt Marburg, in der damals wochenlang fiebrige Vorfreude den erwarteten Höhepunkt des Jahres 1966 begleitete: den Auftritt der "Beatles" im Marburger Stadtsaal. Dieses Märchen beginnt wie viele mit einem unglücklichen Mann, dem eines Tages eine Glücksfee die Erfüllung eines Wunsches verspricht.
Der Mann hieß Ferdinand Kilian, genannt Ferdie. Die "Fee" stellt sich als Herr Öttringer vor, behauptet John Lennon persönlich zu kennen, die weltberühmten Beatles in die Marburger Provinz holen und damit Ferdie zu einer Berühmtheit machen zu können, wenn dieser das Konzert vor Ort organisiert. Natürlich sagt Ferdie zu. Die Begeisterung steckt an. Je mehr Leute an das Märchen glauben, umso wahrhaftiger scheint es zu sein.
In Marburg herrscht "Beatlemania". Ferdie verkauft fleißig Konzertkarten, hängt Plakate auf und ein Teil seines Traums wird wahr: Die Menschen bewundern ihn. Vielleicht ist das Glücksgefühl dieser Wochen die bittere Enttäuschung am Ende wert, als er feststellt, dass er auf einen Betrüger hereingefallen ist. Der Preis für das kurze Glück ist hoch. Ferdie wird mehrfach verprügelt. Man nimmt ihm nicht nur die Täuschung übel, sondern vor allem die Tatsache, dass man sich so maßlos und leidenschaftlich gefreut hat und nun so tief gefallen ist.
Filmemacher Michael Wulfes rekonstruiert seine Geschichte mit liebevoll ironisch inszenierten Spielszenen, privaten Fotos, Archivaufnahmen und natürlich Zeitzeugen, die noch heute ins Schwärmen geraten, wenn sie sich an sich, an Ferdie, an Marburg und an den Tag erinnern, als die Beatles beinahe nach Marburg kamen. Damit zeichnet Wulfes zugleich ein dichtes Bild davon, wie diese und fast alle anderen Jugendlichen in der Kleinstadt und auf dem Dorf Mitte der 60er Jahre begannen, sich mit der Beatmusik und allen ihren Begleiterscheinungen von der konservativen Welt ihrer Eltern abzugrenzen.
Thorsten
im Rahmen ihres SUMMER OF THE 60TIES zeigt ARTE am Donnerstag 12. August 2010 um 23.35 Uhr:
Der Tag als die Beatles (beinahe) nach Marburg kamen
(Deutschland, 2005, 67min)
Regie: Michael Wulfes
Wiederholung:
18.08.2010 um 01:40
Es hat ihn tatsächlich gegeben, den Beatles-Fan, der versucht hat, ein Konzert mit den Beatles in Marburg auf die Beine zu stellen! Diese Dokumentation trieft vor Zeitgeist der Sixties!
ARTE schreibt dazu:
Der Dokumentarfilm "Der Tag, als die Beatles nach Marburg kamen" ist eine wunderbare, traurig-komische Geschichte über die Verführbarkeit durch die Sehnsucht, über das Ausblenden der Realität durch die Verliebtheit in einen Traum. Im Mittelpunkt steht zum einen Ferdinand Kilian, der tragische Held dieser Kleinstadtposse, mit seiner typisch deutschen Nachkriegsfamiliengeschichte und zum anderen die Stadt Marburg mit ihren "gläubigen" Einwohnern und deren Sehnsucht nach der "großen Welt" und der Flucht aus der engstirnigen Provinzialität.
Teenager lassen sich die Haare schulterlang wachsen und werden als "Gammler" beschimpft. Jugendliche hören laute Beatmusik, treffen sich in schummrigen Kellerdiskotheken, diskutieren nächtelang alternative Gesellschaftsmodelle, gründen Kommunen und testen Drogen. Die Sehnsucht der Jugend nach Veränderung ist allenthalben spürbar in Deutschland Mitte der 60er Jahre. In dieser Zeit spielt eine amüsante und anrührende Geschichte, in der einige junge Leute einen Traum haben und so fest daran glauben, dass er für einen Augenblick Realität zu sein scheint.
Filmemacher Michael Wulfes erzählt in "Der Tag, als die Beatles nach Marburg kamen" auch eine persönliche Geschichte. 40 Jahre nach dem vermeintlichen Konzert nimmt er die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in seine Heimatstadt Marburg, in der damals wochenlang fiebrige Vorfreude den erwarteten Höhepunkt des Jahres 1966 begleitete: den Auftritt der "Beatles" im Marburger Stadtsaal. Dieses Märchen beginnt wie viele mit einem unglücklichen Mann, dem eines Tages eine Glücksfee die Erfüllung eines Wunsches verspricht.
Der Mann hieß Ferdinand Kilian, genannt Ferdie. Die "Fee" stellt sich als Herr Öttringer vor, behauptet John Lennon persönlich zu kennen, die weltberühmten Beatles in die Marburger Provinz holen und damit Ferdie zu einer Berühmtheit machen zu können, wenn dieser das Konzert vor Ort organisiert. Natürlich sagt Ferdie zu. Die Begeisterung steckt an. Je mehr Leute an das Märchen glauben, umso wahrhaftiger scheint es zu sein.
In Marburg herrscht "Beatlemania". Ferdie verkauft fleißig Konzertkarten, hängt Plakate auf und ein Teil seines Traums wird wahr: Die Menschen bewundern ihn. Vielleicht ist das Glücksgefühl dieser Wochen die bittere Enttäuschung am Ende wert, als er feststellt, dass er auf einen Betrüger hereingefallen ist. Der Preis für das kurze Glück ist hoch. Ferdie wird mehrfach verprügelt. Man nimmt ihm nicht nur die Täuschung übel, sondern vor allem die Tatsache, dass man sich so maßlos und leidenschaftlich gefreut hat und nun so tief gefallen ist.
Filmemacher Michael Wulfes rekonstruiert seine Geschichte mit liebevoll ironisch inszenierten Spielszenen, privaten Fotos, Archivaufnahmen und natürlich Zeitzeugen, die noch heute ins Schwärmen geraten, wenn sie sich an sich, an Ferdie, an Marburg und an den Tag erinnern, als die Beatles beinahe nach Marburg kamen. Damit zeichnet Wulfes zugleich ein dichtes Bild davon, wie diese und fast alle anderen Jugendlichen in der Kleinstadt und auf dem Dorf Mitte der 60er Jahre begannen, sich mit der Beatmusik und allen ihren Begleiterscheinungen von der konservativen Welt ihrer Eltern abzugrenzen.
Thorsten