Hallo,
auch hier eine Zusammenfassung:
Frank Frost, Aufnahmen im April 1962 mit Frank Frost-vocal, g, hca, Roland Janes-g, Jack Johnson-g, Sam Carr-d
3578 Jelly Roll King (Frost)
3578 Crawlback (Frost) (Instr.)
Nun ging es mit einer Sam Phillips-Produktion back to the roots wieder zurück zum Blues. Damals versuchte Phillips eine Rückkehr zu seinen Blues-Roots, die mit der Auskopplung “Jelly Roll King“ sehr gut gelang.
Frank Frost, * 15. April 1936 in Auvergne/Arkansas, +12. Oktober 1999 in Helena/Arkansas, lernte die Harmonica von Sonny Boy Williamson (Alex Miller), mit dem er 1956-59 in diversen Clubs in St. Louis gemeinsam musizierte. Frank war einer der bedeutendsten Delta Blues-Mundharmonikaspieler seiner Generation.
Er wurde 1936 als Frank Otis Frost in Auvergne als Sohn von Theodore and Darthula Frost geboren. Seine Familie war sehr musikalisch, sein Vater spielte Horn und seine Mutter Klavier. In der Kirche, in der seine Eltern spielten, lernte er das Klavierspielen.
1951 übersiedelte er nach St. Louis, wo er von Little Willie Foster und später von Sonny Boy Williamson II., der ihn zwischen 1956 und 1959 als Gitarrenspieler auf Tournee mitnahm, Bluesharmonika lernte. Williamson betrachtete ihn als eine Art Sohn. Er spielte mit Sam Carr, dem Sohn von Robert Nighthawk, mit dem er sein ganzes Leben lang in enger Verbindung stand. Eine Handverletzung zwang ihn, sich auf Mundharmonika- und Klavierspiel zu konzentrieren.
Nachdem er sich 1959 von Williamson getrennt hatte, bildete er mit Sam Carr ein Duo, zu dem 1962 der Gitarrist Jack Johnson kam. Sie spielten in lokalen Bluesklubs und auch in der “King Bisbuit Time“, einer Bluessendung aus Helena, die von Sonny Boy Williamson moderiert wurde.
Nach den Aufnahmen für Phillips International - darunter auch das ganze Album Phillips International LP 1975 “Hey! Boss Man“ (ein Klassiker des Harmonica-Blues aus den Südstaaten) - war er 1963 auf Tournee mit Künstlern wie Albert King, B. B. King oder Little Milton. Zu seinen Gigs mit Rock´n´Roll-Stars gehörten Auftritte gemeinsam mit Carl Perkins und Conway Twitty. Frank Frost hatte keine gute Erinnerung an Phillips, so sagte er in einem Interview mit Blues Acces: „We recorded it, and all he offered me was $800. That's all. We didn't come out with it. Then it came out later, and I didn't get paid“. Auf der LP befindet sich der exzellente Titel “Big Boss Man“, der vielen Interpreten als Vorlage diente.
Um 1966 recordete er für das Jewel-Label in Nashville zwei Singles (Jewel 764 und Jewel 771). Die Produktionsleitung oblag Scotty Moore. In den 70er Jahren schlossen sich diverse Gigs an und zu seinen Songs zählten “You´re So Kind“ und “Pocket Full Of Shells“. In den späten 70er Jahren wurde er wiederentdeckt und nahm Alben für Earwing Records auf. Die Alben erschienen unter dem Gruppennamen The Jelly Roll Kings.
Frank Frost starb am 12. Oktober 1999 in seinem Haus in Helena, Arkansas an Herzstillstand. Noch kurz vor seinem Herztod trat er bei einem Blues-Festival auf.
Gruß
Dietrich