Hier kommt etwas über ihre Karriere:
The Fontane Sisters (Bea, Geri and Marge Rosse) aus New Milford/New Jersey waren eines der vielen weiblichen Gesangsensembles, wie auch The Chordettes oder The McGuire Sisters, die sich im Pop-Genre der USA einen großen Namen gemacht haben.
Ihre Mutter Luise war Gesangssolistin und Leiterin des Chores der St. Joseph's Church von New Milford. Zunächst sangen Bea und Marge, begleitet von ihrem Bruder Frank auf der Gitarre. Sie stellten sich als Trio bei der National Broadcasting Company (NBC) vor und erhielten daraufhin bald einen Einsatz in Cleveland. Als sie 1944 nach New York zurückkehrten, wurde Frank zur Army eingezogen und bei einem Kriegseinsatz getötet. Inzwischen hatte Geri die Schule abgeschlossen und nahm den Platz ihres Bruders ein. Damit stand das weibliche Trio.
Über ihre Verpflichtungen bei der NBC trafen sie auf Perry Como. Zunächst folgten Auftritte in Chicago und seit 1948 konnten sie sich über regelmäßige Einsätze in Perry Como’s Radio- und TV-Shows (zuerst The Chesterfield Supper Club, dann 1949-54 umbenannt in The Perry Como Show) freuen. Sie nahmen den Platz von The Satisfiers ein. The Chesterfield Supper Club lief schon seit 1944 als 15minütiges Radioprogramm, gesponsert durch Chesterfield Zigaretten, und wurde seit 1948 vom Entertainer Perry Como übernommen. Seit 1949 wurde die Sendezeit verdoppelt, namhafte Gesangsstars hatten ihre Auftritte und The Fontane Sisters gehörten zum Standardprogramm im Radio und TV.
1949 erhielten die Schwestern einen Schallplattenvertrag bei RCA Records, zunächst als Backing-Sängerinnen bei Perry Como-Schallplattenaufnahmen (1949-1953). 1951 konnten sie einen ersten kleineren Solo-Hit mit “The Tennessee Waltz“ verbuchen. Die größeren Verkaufserfolge mit diesem Titel konnten jedoch bereits 1950 Patti Page (®1950) (# 1) und Les Paul and Mary Ford verzeichnen. Der Hit “The Tennessee Waltz“ war ein "cross-over" und schwappte vom Countryfeld in die Popcharts. Seit 1950 ließen sich mehr als 100 Millionen Schallplatten absetzen. Das Original aus 1947 stammte von der country music band Pee Wee King & His Golden West Cowboys. Es war die Zeit, als verschiedene Popfassungen diesen Titel weltweit populär machten, denn es war durchaus ein üblicher Weg, dass sich die allgemeine Unterhaltungsmusik immer wieder großer Country’n’Western-Hits bediente, um daraus massentauglichen Pop zu machen.
1951 “Tennessee Waltz“ RCA Victor 47-3979
1954 “Happy Days And Lonely Nights“ # 18, Original: Ruth Etting Dot 15265
1954 “Hearts Of Stone“ # 1, Original: The Jewels Dot 15265
1955 “Rock Love“ # 13 Dot 15333
1955 “Rollin’ Stone“ # 13, in Konkurrenz zu Eddie Fontaine Dot 15370
1955 “Seventeen“ # 3, in Konkurrenz zu Boyd Bennett und Rusty Draper Dot 15386
1955 “Daddy-O“ # 11 in Konkurrenz zu Bonnie Lou/“Adorable“ # 11, Original: The Drifters Dot 15428
1955 “Nuttin’ For Christmas“ # 36, in Konkurrenz zu Art Mooney Dot 15434
1956 “Eddie My Love“ # 11, Original: The Teen Queens, in Konkurrenz zu The Chordettes Dot 15450
1956 “I’m In Love Again“ # 38, Original: Fats Domino Dot 15462
1956 “Voices“ Dot 15480
1956 “Please Don’t Leave Me“ Dot 15501
1956 “The Banana Boat Song“ # 13, Original: The Tarriers, in Konkurrenz zu Sarah Vaughn Dot 15527
1957 “I’m Sticking With You“ # 72, Original: Jimmy Bowen Dot 15555
1958 “Chanson d’amour (Song Of Love)“ # 12, in Konkurrenz zu Dotty & Art Todd Dot 15736
1958 “Jealous Heart“ # 94, Original: Jenny Lou Carson, in Konkurrenz zu Tab Hunter Dot 15853
1954 wechselten die Sisters zu Randy Wood's Dot Records, wo sie 18 Songs in den Billboard Hot 100 und dabei 10 Titel davon in den Top 40 platzieren konnten. Wie es bei Randy Wood auf seinem Dot-Label üblich war, wurden die Sisters mit "schwarzem" Originalmaterial versorgt, wie es dann in Folge sehr erfolgreich betrieben wurde. Ihr Produzent und musical director war Billy Vaughn. Bereits 1954 landeten sie mit “Hearts Of Stone“ ihren größten Hit (# 1), verkauften davon mehr als eine Million Exemplare und wurden mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet. Das Original dieses Titels stammte von der Vocalgroup The Jewels (R and B 45-1301) und verzeichnete lediglich kleinere Erfolge im Rhythm’n’Blues-Umfeld, dort ohne Chance gegen die bekannteren Otis Williams and The Charms (DeLuxe 45-6062). In den Pop-Charts standen die Fontane Sisters im Wettbewerb mit den McGuire Sisters (Coral 61335) aus Ohio (siehe oben). Weitere Versionen aus 1954 sind bekannt von Rudy Gray (Capitol F 2946), Louie Innis (King 1392), The Goofers (Coral 61305), Vikki Young (Capitol F 3008), Red Foley (Decca 29375) und aus 1955 Ruby Wells (RCA Victor 47-5955). Auch für den deutschen Schlagermarkt wurde eine Aufnahme produziert: Dein Herz Aus Stein (Hearts Made Of Stone) von Marietta de Val auf Electrola 7 MW 17-8505.
1955 wurde eine englische Volksweise für den deutschten Markt adaptiert: “Billy Boy“, im Duett gesungen von Angèle Durand und Wolfgang Sauer. Vier Jahre später wurde von The Fontane Sisters 1959 eine amerikanische Fassung (Dot 45-15908) auf den Markt gebracht.
Percy Faith wurde u.a. mit seiner Orchesteraufnahme von “Theme From "A Summer Place"“ Anfang 1960 sehr bekannt und belegte # 1 der Pop-Charts. Die gesungene Fassung der Fontane Sisters erschien im Frühjahr 1960, jedoch ohne eine bemerkenswerte Chart-Notierung. Für den deutschsprachigen Markt gab es in der Folge zwei Versionen von “Wenn Der Sommer Kommt“: Lolita auf Polydor 24237 und Maureen Renée ebenfalls auf Polydor 24279.
Als Geri, die jüngste der drei Schwestern, eine Tochter erwartete, zogen sich die Fontane Sisters 1961 vom show biz zurück. Sie wollten nicht länger Teil der sich entwickelnden Rock’n’Roll-Scene sein und zogen sich in ihr privates Leben zurück. 1963 veröffentlichte Dot Records ein letztes Album mit einer Single-Auskopplung, jedoch ohne die Sisters wieder aktivieren zu können. Geri verstarb 1993 im Alter von 65, Bea verstarb 77jährig 2002 und schließlich Marge 80jährig 2003.
Gruß
Dietrich