Hallo,
von mir etwas zum Ablauf der Karriere:
Perez Prado (Dámaso Pérez Prado) * 11. Dezember 1916 in Mantanzas/Kuba als Sohn einer Lehrerin, + 14. September 1989 Mexico-Stadt, begann seine musikalische Laufbahn frühzeitig als Pianist und Organist. Erste Auftritte in örtlichen Clubs und dann in den 40ern Wechsel nach Havanna. 1947 kam er nach Buenos Aires. 1948 ging er nach Mexico, schloss einen Vertrag mit RCA ab und erarbeitete sich als Bandleader in den 50ern den Namen "El Rey del Mambo-the Mambo King", bekannt für sein Markenzeichen “Unh!“. Aber Prado hatte mehr zu bieten als grunzenden Gesang. Als charismatischer Bandleader war er ein Pionier des Latin Jazz. Es gelang ihm, heiße Musik zu machen, die unterhaltsam und beliebt war. Berühmt wurde er mit seinen Instrumental-Aufnahmen für RCA Victor/RCA. Hier konnte er einige hervorragende Hits mit “Cherry Pink And Apple Blossom White“-1955 # 1 für 10 Wochen in den US-Charts und vordere Plätze in GB, Deutschland und Australien, “Patricia“-1958, “Guaglione“-1958 und “Patricia Twist“-1962 landen.
“Rock Around The Clock“ mit Bill Haley kam im Juli 1955 in die US-Charts und blieb dort 43 Wochen, davon 9 Wochen auf # 1, und löste Perez Prado mit seinem “Cherry Pink And Apple Blossom White“ an der Spitze ab. Mit seimem Hit “Cherry Pink And Apple Blossom White“ belegte er in der UK-Hitliste 2 Wochen die Spitzenposition. Mit der Konkurrenz-Version des britischen Trompeters Eddie Calvert (4x # 1) wechselte er sich an der Spitzenposition ab. “Patricia“* erreichte auf der britischen Insel im Herbst 1958 # 8 der Charts.
* „Ein originelles Arrangement, das die Melodie im Wechsel von einer bewußt trocken spielenden Orgel und dem markanten Blech des Orchesters zur Geltung kommen läßt, macht diese Aufnahme besonders reizvoll. Die Experten sind der Ansicht – der augenblicklichen Vorliebe für Instrumentaltitel Rechnung tragend – dass sich P auch in Deutschland schnell durchsetzen wird.“
Seine Titel fehlen noch heute in keiner Oldie-Sendung. Seine bekanntesten Kompositionen sind “Mambo # 5“, “Mambo # 8“ und natürlich “Patricia“. Der letztgenannte Titel erreichte in der deutschen Hit-Parade Spitzenplätze und die Popularität führte auch zu einer Cover-Version von Chris Howland.
RCA-Aufnahmen wurden von 1949 an in Mexico City und seit 1951 in Hollywood und New York City eingespielt, zunächst auf RCA-Mexico für den lateinamerikanischen Markt. Erfolgreich waren auch seine LPs “Mambo Mania“ und “Havana 3 a.m.“ mit weiteren Prado-Klassikern wie “Ballin’ The Jack“, “Tomcat Mambo“, “Marilyn Monroe Mambo“, “Mambo A La Billy May“, “Besame Mucho“, “The Freeway Mambo“, “Peanut Vendor“ und “Baia“.
Im Mai 1951 kam er erstmals in die USA und trat in Chicago im Ashland Auditorium auf. Bereits 1954 verlieh die Mambo Welle, die Prado hervorrief, ihm den Luxus eines Serien-Projektes: seine vierteilige “Voodoo Suite“, die solche Hollywood Jazz Session-Größen einbezog wie Trompeter Maynard Ferguson, Shorty Rogers und den Drummer Eddie Gomez. Acht Jahre später nahm Prado seine siebenteilige “Exotic Suite Of The Americas“ mit vollem Orchester und vielen der New Yorker Jazz Session-Elite auf (darunter Doc Severinsen). Außer den beiden längeren Suites reichten seine weiteren Aufnahmen von 1954-62 über latinische Big Band Standards (“In The Mood“) bis zu Bläser-Melodien mit einem Schuß Rock’n’Roll (“Son Of A Gun“) und selbst einem Tribut an die First Lady jener Ära und deren Tochter, “Jacquelin And Caroline“.
Seine Titel arrangierte er in den meisten Fällen für fünf Trompeten, eine Posaune, vier Saxophone und jede Menge Percussions-Instrumente, wie Bongos, Congas und Drums, geschlagen von Solisten wie Mike Pacheco, Ray Barretto, Willie Rodriguez, David "Panama" Francis, Ed Shaughnessy oder Bobby Rosengarden. Gegenüber seinen frühen Aufnahmen in Mexico hatte sich sein Band-Personal, auch aus arbeitsrechlichen Gründen, komplett zugunsten von US-Musikern geändert.
Die englische Presse bezeichnete den Film “Cha, Cha, Cha“ als einen der besten Musikfilme. Perez Prado spielt in diesem Film zusammen mit seinem Orchester eine Hauptrolle.
In den Musikprogrammen im Deutschen Fernsehen lief in den 90er Jahren zu dem Titel “Guaglione“ ein herrliches Tanz-Video.
Gruß
Dietrich