und der Text von Herrn Schiemenz
Die 3 Jools waren eines der zahlreichen Gesangstrios der 50er Jahre, die - wie so viele andere - in der damals klassischen Trio-Instrumental-Zusammensetzung (Akkordeon, Gitarre, Kontrabass) auftraten und vor allem humorvolle Lieder sangen. Doch angesichts der großen Konkurrenz (etwa die 3 Travellers oder die 3 Peheiros) konnten sie sich nicht dauerhaft durchsetzen.
Die Gruppe entstand etwa 1950 in München. Die Mitglieder waren der Schlesier Fritz Jool (nach dem sich auch das Trio benannte), der Thüringer Kurt Hertha und der Bayer Richard Hacker. Schon bald machten sie Rundfunkaufnahmen für den Bayerischen Rundfunk, etwas später auch für den HR und den NWDR.
1952 hatten sie sogar die Chance zu einem kurzen Auftritt in einem internationalen Spielfilm. Es war der MGM-Film „The Devil Makes Three" (Des Teufels Erbe) mit Gene Kelly und Pier Angeli in den Hauptrollen. Doch darin wurden sie eher als eine skurrile Nummer eingesetzt, die auf das amerikanische Publikum eher unfreiwillig komisch wirkte.
Da auch der Film in Deutschland nicht besonders erfolgreich war, bedeutete das auch keinen großen Karriereschub für das Trio.
Aber die 3 Jools konnten sich doch (vor allem durch die Rundfunkarbeit und die vielen Auftritte überall im Lande), bekannt machen. Das führte 1954 zu einem Schallplattenvertrag bei Philips. Letztlich haben sie dort aber nur relativ wenige Aufnahmen gemacht, von denen die Schlager-Parodie „Pack den Badenweiler ein" die erfolgreichste war.
Für die Zeit nach 1956 habe ich keine Informationen zur Gruppe mehr. Es könnte sein, dass sie sich eventuell schon 1957/58 wieder auflöste. Gruppenmitglied Kurt Hertha (geboren am 02.05.1926 in Gestungshausen bei Coburg, gestorben am 08.07.2007 in München-Grünwald) wandte sich jedenfalls in dieser Zeit vor allem seiner neuen Aufgabe als Textdichter zu. Dadurch vermied er das ständige Herumreisen. Hertha wurde in den folgenden Jahrzehnten einer der bekanntesten Schlagertexter überhaupt. Viele bekannte Sänger (Alexander, Bertelmann, Eskens, Froboess, Torriani, Valente, Wendland u.a.) sangen seine Texte. Diese zeichneten sich nicht unbedingt durch besondere Originalität aus, aber sie transportierten die Melodien. Seine bekanntesten Stücke als Textdichter waren „Tanze mit mir ein den Morgen" (G. Wenland) und „Ganz in Weiß" (Roy Black). Insgesamt soll er 1.500 Liedertexte geschrieben haben. Von 1961 bis 1979 war Kurt Hertha Mitglied des Aufsichtrats des GEMA.
Über die beiden anderen Gruppenmitglieder habe ich leider keine Informationen über ihre späteren Aktivitäten. Ledigleich bei Fritz Jool ist noch 1960 von einer Solo-Platte für Jupiter Record zu berichten (Gladiatoren-Dixie / Das Lied von der Glatze), die auch bei dem kleinen Plattenlabel Warwick 1961 in den USA herausgebracht wurde.
Gruss Billy