UMFRAGE : Rock'n'Roll

 
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UMFRAGE : Rock'n'Roll

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Gepostet: 02.01.2014 - 23:47 Uhr  ·  #1
Ich habe eine kleine Bitte an euch :

Ich schreibe meine komplexe Leistung über das Thema Rock'n'Roll und würde euch gerne ein paar Fragen dazu stellen :)

1. Wie seid ihr zum Rock'n'Roll gekommen?
2. Was gefällt euch daran so sehr?
3. Was bedeutet der Begriff Rock'n'Roll für euch?
4. Welche Vertreter empfindet ihr als besonders nennenswert?

Ich würde meine Umfrage gern auch in Altersgruppen unterteilen, deshalb wäre es sehr freundlich wenn ihr eine ungefähre Spanne eures Alters angeben würdet.

Ich bedanke mich schon mal recht herzlich für eure Teilnahme und Hilfe :)
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Re: UMFRAGE : Rock'n'Roll

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Gepostet: 03.01.2014 - 15:13 Uhr  ·  #2
Ich freue mich zwar sehr, dass bereits 36 Leute meine Bitte gelesen haben - jedoch wäre es schön wenn sich schon jemand an der Umfrage beteiligt hätte !
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Re: UMFRAGE : Rock'n'Roll

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Gepostet: 03.01.2014 - 17:21 Uhr  ·  #3
Hallo MissRedHead

Wie bereits erwähnt finde ich das ein spitzen Thema und wünsche Dir jetzt schon viel Glück dafür.

Na dann will ich mal meinen Teil dazu beitragen:

1. Zwei Ursachen sind daran "Schuld" !
DIE ERSTE; mein Vater und meine Mutter. Mein Vater war ein riesen Bill Haley Fan, mein Mutter
stand auf Elvis. Dadurch gab es meistens am Wochenende keine andere Musik in unserer
Wohnung zu hören, meist aber war es Bill Haley, meine Mutter hielt sich meist bescheiden im
Hintergrund mit Ihren Elvis Platten. Mit 11 Jahren habe ich begonnen mich für Musik zu
interessieren, naja interessieren ist zuviel gesagt, Musik zu hören.
Zu derzeit eigentlich alles was so damals in der Bravo und der Pop Rocky (Jugend-
und Musikmagazine) präsentiert wurde überwiegend aber doch KISS, Motörhead und Iron
Maiden (die ich bis heute für Großartige Musiker halte) und eben die Musik meiner Eltern ...am
Wochenende. Allerdings fand ich einige Songs von Bill Haley und Elvis auch damals schon nicht
schlecht, die ich unweigerlich mithören mußte. Dann kam der Tag der Tage: 16.08.1977. Meine
Mutter weinte den ganzen Tag ohne aufzuhören. Ich wußte zuerst gar nicht was los war, mein
Vater versuchte sie zu trösten, schafte es aber nicht wirklich. Ich fragte dann halt irgendwann
was eigentlich los ist und mit roten und nassen Augen sah mich meine Mutter an und sagte
"Elvis ist gestorben". Achselzuckend ging ich in mein Zimmer und und verstand jetzt den Grund
des weines noch weniger ! Das ist doch ein fremder Mann, warum weint sie als wäre einer aus
der Familie gestorben ? Zu derzeit für mich unbegreiflich. Später kam mein Vater ins Zimmer,
setzte sich zu mir und versuchte mir liebevoll zu erklären, wie das ist, wenn man jemand sehr
verehrt. Damals verstand ich kein Wort, heute verstehe ich es voll und ganz.
Seit diesem Tag an begann ich ich mich für Elvis zu interessieren. Ich wollte mehr wissen und
verstehen warum meine Mutter sich so verhielt und warum Elvis ?!
Erst war es nur ein bißchen, dann wurde es immmer mehr .... die Schallplatten von Elvis lagen
nun meistens in meinen Zimmer, statt in den Regalen meiner Mutter.
Auch war ich von der Frisur und der Kleidung die Elvis trug sehr angetan. Auf den Straßen sah
ich auch ab und an Jugendliche die so rumliefen, das fand ich schon damals toll.
DIE ZWEITE; eines Tages, ich war gerade 14 geworden kam gerade auf die Oberschule,
bekamen wir einen neuen Mitschülerin die Klasse. Es war ein Teddyboy (Rock & Roll und Elvis
Fan durch und durch). Nur noch neben mir war ein Platz frei und ich frage mich noch heute, ob
das einen Bestimmung war ?!
Zu dieser Zeit war ich schon ein bißchen Elvis Fan, hörte Zuhause fast nichts anderes mehr,
Shakin Stevens war im TV sehr präsent und ich mochte wie er tanzte, ...kleidungstechnisch
allerdings war bei mir alles noch ziemlich normal. Um es kurz zu machen. Ich lernte diesen
Jungen genauer kennen, wir freundeten uns an, wurden beste Freunde und so kam es das er
mich in die Welt des Rock & Roll einführte, wenn man es so nennen wollte. Die "Szene" hier in
Berlin war derzeit sehr groß und bunt.
Es gab allerhand verschiedenster Leute; Punks, Popper, Metals, New Romatics und eben
Teddyboys und Rockabillys. Mein Freund kannte bereits die Leute die man kennen mußte,
wollte man dabei sein und verdammt nochmal "Ja" ich wollte dabei sein, ich wollte so aussehen
wie die, ich wollte auch ein Teddyboy sein. Seit diesem Tag an war es um mich
geschehen. Mein Freund schleppte mich zu einem angesagten Friseur, der hauptsächlich
Frisuren aus den 50er schnitt, ging mit mir in Outstore Läden und zeigte mir was man so trug
und erklärte mir auch wieso, weshalb und warum ! Den Rest des Wegens allerdings, der Weg in
die "Szene", den mußte ich allein bewältigen, wie fast jeder andere auch zu jener Zeit
und der war nicht leicht und auch nicht kuschelig ! Aber das ist eine andere Geschichte ...
nach kurzer Zeit hatte ich es geschafft, ich war in "der Szene".

2. Am Anfang lernt man den Standard kennen: Elvis, Buddy Holly, Bill Haley, Everly Brothers,
Brenda Lee etc. .... aber um so länger man dabei ist, um so länger man sich dafür interessiert,
und ich meine richtig dafür interessieren, um so mehr taucht man in diese Welt, die noch viel
mehr viel mehr als das zu bieten hatte und hat ! Man lernt andere Künstler kennen, anderen
Gruppen und wie ich finde das wichtigste, die vielen, vielen, vielen Genre des Rock & Roll. Den
das Wort Rock & Roll kann man als Oberbegriff nutzen oder einfach nur als ein einfaches
Musikgenre !
Für mich gibt es das eine, nicht ohne das andere. Betrachtet man das Wort Rock & Roll als ein
Fächer und klappt diesen dann auf, bemerkt man das eine große "Familie" zu diesem Begriff
dazu gehört. Blues, R & B, Doo Wop, Teensound, Hillbilly, Rockabilly usw.... und das ist es was
mir daran so gefällt ! Rock & Roll ist niemals einseitig, Rock & Roll ist sooo groß, Rock & Roll
gibt mir alles was ich brauche. Rock & Roll ist ein Puls, ein Gefühl. Man hat ihn in sich, in
seinem Herzen in deiner Seele, ...hat man das nicht, kann man es nicht fühlen. Man kann
die Musik hören, man kann sie richtig gut finden, man kann danach tanzen, hat man ihn aber
nicht in der Seele und im herzen, kann man ihn nicht fühlen. Man muß das allein für sich
entdecken und spüren, mit Worten ist das kaum auszudrücken .... nichts davor oder danch, bis
heute, ist so einflussreich und vielfältig wie der Rock & Roll ! Es ist ein Lebensgefühl. Kein
Mensch in der Welt kann in mir diese Gefühle wecken wie diese Musik. Will ich lustig sein höre
ich diesen oder jenen Song, will ich traurig sein höre ich jenen oder diesen Song, keine andere
Musik bringt mich dazu etwas dabei zu fühlen. Das ist es was mir daran so sehr gefällt, dass
Gefühl, seine Geschichte, das drum herum, die vielen Genres die widerum in sich schon
einzigartig sind und natürlich die Künstler.

3. Leben ! Der Begriff Rock & Roll bedeutet für mich Leben, Energie. einfach alles ! Es ist eine
Lebenseinstellung. Eine bestimmte Art von Musik die es schafft mein Herz zu öffnen. Ich hatte
und habe noch das große Glück einige Künstler aus den 50ern Jahren life gesehen zu haben,
und wenn man dies erlebt hat, ist es ein unbeschreibliches Gefühl. In deren Augen zu sehen, in
denen es immer noch glänzt oder glänzte, zu sehen mit welcher Hingabe und Freude sie noch
heute für uns spielen. Da ist etwas, welches ich bei heutigen Künstlern, wenn ich die im TV
sehe, nicht sehen kann, nicht finde !!!
Rock & Roll ist für mich alles ! Wie bereits zuvor beschrieben, es ist ein Gefühl.

4. Elvis Presley, Johnny Cash, Bill Haley, Gene Vincent .... und zwar genau in der Reihenfolge. Alle
vier sind Ausnahmenkünstler (für mich persönlich), alle vier haben einen bestimmten Musikstil
erschafft der für die Musikgeschichte wichtig war und ist und viel Einfluss auf das kommende
nahm. Gäbe es ein Podest würde bei mir Elvis und Johnny Cash ganz oben stehen. Beide sind
so starke und außergewöhnliche Charakter wie ich sie in keinen anderen Menschen bisher
wieder gefunden habe. Beide haben soviel für anderen Menschen getan und gegeben und beide
haben einen ganz bestimmten Wiedererkkenungswert. In deren Biographien finde ich sehr viel
was sich in meiner eignen Lebensgeschichte und Persönlichkeit wiederfindet- spiegelt !
Bill Haley und Gene Vincent rechts und links daneben. Bill Haley der in seiner ganz frühen
Laufbahn Hillbilly Musik spielte, schaffte eine Brücke zum Rockabilly und dann wiederum zum
Rock & Roll, was ich durchaus sehr, sehr wichtig finde.
Auch finde ich das diese Elemente in vielen späteren Songs weiterhin Bestandteil sind und
waren, auch wenn man bei Bill Haley und seiner Musik überwiegend oder autmatisch von
Rock & Roll spricht !
Gene Vincent & The Blue Caps, die fast nur Rockabilly am Anfang Ihrer Karriere spielten,
fanden einen eigenen und unverkennbaren Sound, deswegn für mich auch ein großer und sehr
wichtiger Künstler. Ich denke das dies eine ganz schwere Frage ist, denn ich könnte noch
hundert anderen Aufzählen die nicht weniger unwichtig wären und großes zu dieser Art von
Genre beigetragen haben. Da ich aber über all diese Jahre gelernt habe, was es heißt
jemanden zu verehren, bleiben bei mir immer nur zwei Namen übrig und die sind ganz tief im
Herzen verankert: Elvis & Johnny

So, ich hoffe ich konnte helfen und habe meinen Beitrag dazu leisten können, hoffe du kannst damit etwas anfangen. Alles was ich hier geschrieben habe und es ist etwas mehr geworden als gedacht, ist natürlich nur aus meiner persönlich Sichtweise. Nichts davon ist zu verallgemeinern, denn jeder hat seine Denkweise, seine Meinungen, Erlebnisse und Einstellung. Sollten weiteren Fragen dazu aufkommen, oder hier oder da etwas unklar sein, Antworte ich auch gerne auf PM ...
Mein Alter: 45 😉
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Re: UMFRAGE : Rock'n'Roll

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Gepostet: 03.01.2014 - 17:59 Uhr  ·  #4
....und für mich erübrigt sich die Frage als solches. Genau wie der Rock'n'Roll sich aus diversen
Musikrichtungen entwickelt hat. Und die grossen Rock'n'Roller ebenfalls im Laufe der Zeit
immer wieder andere Musikrichtungen bedient haben, ist mein Musikgeschmack genauso
vielseitig, entweder gute Stimme oder gutes Handwerk, das ist Alles ,-)

Gruss Billy
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Re: UMFRAGE : Rock'n'Roll

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Gepostet: 03.01.2014 - 19:48 Uhr  ·  #5
Danke fein,dass ihr 2 darauf geantwortet habt ! :)

Bin euch sehr dankbar ! Natürlich hoffe ich , dass sich noch mehr Leute finden, die meine Fragen beantworten, aber ein Anfang ist getan :) !

Ich habe erfahren, dass man in diesem Forum schon schlechte Erfahrungen mit Umfragen gemacht hat und es tut mir leid - dafür bin ich umso glücklicher bereits 2 Antworten bekommen zu haben.

Also nochmal ein großes Danke schön :) !
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Wie ich zum Rock-n-Roll kam

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Gepostet: 04.01.2014 - 14:37 Uhr  ·  #6
Hallo MissRedHead, ich bin zwar erst, noch 39 Jahre jung, aber es gibt tatsächlich auch junge Menschen, die die Rock-n-Roll-Musik und alles was mit dieser Kultur zu tun hat, toll finden.
Bei mir fing die Faszination mit dem Rock-n-Roll / Beat-Musik das allererstemal im Kinderzimmer meines gleichaltrigen Cousins an. Neben alten TKKG und Fünf Freunde-Cassetten hatte mein Cousin eine Cassette des sog. Blauen Albums der Beatles. Die Cassette war tatsächlich auch aus blauem Plastik. Mit grade mal 9 jungen Lenzen hörten wir diesen für uns ja "NEUEN" SOUND aus dem alten Recorder. Keines Wortes der englischen Sprache mächtig, beeindruckte uns als Kinder dieser Sound trotzdem. Tja, es hat in mir irgendetwas wie Neugierde und Faszination in Kombination ausgelöst.
Ich habe als Teenager auch schon fleissig Vinyl-Platten, Singles und auch schon CDs gesammelt, allerdings von den Gruppen der 1980er Jahre, die ich natürlich auch heute noch gerne höre, z.b: Dire Straits, Springsteen, Toto, Midnight Oil, Die Ärzte, Udo Lindenber usw. Das das irgendwie doch auch was mit Rock-n-Roll zu tun hatte, wusste ich damals noch nicht. Dann fiel mir eine CD mit 4 Songs von Elvis-Presley in die Arme, ( Jailhouse Rock und Hound Dog waren mit drauf), und ich war hin und wech. Das hatte die Neugierde wieder geweckt. Dann habe ich meine Eltern mal zum Thema Rock-n-Roll und Elvis usw. ausgefragt. Die konnten mir einiges wohl dazu erzählen, auch von Peter Kraus, Ted Herold und anderen Interpreten, die meine Eltern auch gerne gehört haben. Meine Eltern hatten leider keine Platten mehr aus dieser Zeit, so habe ich mich seit mittlerweile über 20 Jahren auf Trödelmärkten, Flohmärkten und Haushaltauflösungen auf die Suche nach den sagenumwobenen alten Original-Platten gemacht. Diese Faszination hält bis heute. Auf meiner Entdeckungsreise in die musikalische Vergangenheit, habe ich auch viel gelernt, denn es gab nicht nur Elvis oder die Beatles, sondern eine ganze Menge mehr. zB. was ist Rockabilly, R-n-B, Modern Jazz, Sun-Records, 45-rom-record, Erstpressung 78er-Platte und weitere Begriffe begleiten mich in diesem Hobby. Mittlerweile besitze ich tausende von alten Vinyls, seien es 78er-Schellackplatten, 45er Singles oder LPs. Für mich als vergleichsweise noch jungen Menschen, ist diese Reise in die musikalische Vergangenheit und Kulturgeschichte sehr wertvoll. Tja, so kam ein Jungspund wie ich zum Rock-n-Roll.
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Re: UMFRAGE : Rock'n'Roll

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Gepostet: 04.01.2014 - 18:00 Uhr  ·  #7
Hallo Miss RedHead,

1. Wie seid ihr zum Rock'n'Roll gekommen?
Wenn Du den klassischen 50er-Jahre-Rock'n'Roll meinst: hier hatte ich (damals Sweet-, Slade-, Suzi-Quatro- und Gary-Glitter-Fan) mit 13 Jahren ein Aha-Erlebnis: Es muss im Sommer/Herbst 1974 gewesen sein, als wir eine Klassenparty gefeiert haben und unser Musiklehrer ein Tonband mit Bill-Haley-Aufnahmen mitgebracht hatte. Er brachte uns Rock'n'Roll-Tanzen bei und einige aus der Klasse waren erstmal "angefixt". Ich bin - zusammen mit einem Klassenkameraden - dabei geblieben und nachdem ich wenig später im Radio hier und da auch noch Elvis, Chuck Berry und Little Richard hörte, war es um mich geschehen. Durch Oldie-Sendungen wie Gerd Alzens "Memory Hits", Werner Voss' "Rock'n'Roll-Museum" und Barry Graves' "See You Later Alligator" wurde mein Wissen um die Musik der 50er und frühen 60er erweitert und gleichzeitig vertieft.

2. Was gefällt euch daran so sehr?
Mir gefällt an der betreffenden Musik, dass sie recht unkompliziert ist und mir unwillkürlich in die Beine bzw. ins Blut geht. Auch, dass es hier so viele verschiedene Stile (Rockabilly, Rhythm & Blues, Doo Wop und fließende Übergänge zu Surf, Soul, Beat, Garage) und lokale/regionale Szenen (Memphis, New Orleans, Philadelphia, New York, L.A., Texas) gibt, macht den Rock'n'Roll für mich interessant - es gibt immer wieder etwas (für mich) Neues zu entdecken.

3. Was bedeutet der Begriff Rock'n'Roll für euch?
Hier gibt es für mich zwei Definitionen: einmal den klassischen Rock'n'Roll der Jahre etwa 1954 bis 1962/63, zum anderen ist für mich aber jede Art von E-Gitarren dominierter fetziger Musik, die in dieser Tradition steht (das sind für mich CCR, genauso wie die Ramones), Rock'n'Roll - die Musik muss einfach sein und zum Tanzen einladen.

4. Welche Vertreter empfindet ihr als besonders nennenswert?
Uff, da gibt es so viele: Elvis - den King (der nicht nur der kommerziell erfolgreichste der 50er-Rock'n'Roller war, sondern auch zu einer Ikone, einem Archetyp, geworden ist, Chuck Berry, als genialer Poet des Rock'n'Roll muss ebenfalls erwähnt werden, Fats Domino, der für den New Orleans-Rock'n'Roll steht, Jerry Lee Lewis als Rockabilly-Pianist und idealtypischer Südstaaten-Macho, Little Richard, der einfach für sich selbst steht, Bill Haley als Pionier und erster großer Star des Rock'n'Roll, Buddy Holly, der schüchteren, linkische Junge mit der riesigen Hornbrille, der den Schluckauf als Gesangsstil kultiviert hat, der stoische Bo Diddley, die romantischen Everly Brothers, der (nicht immer so) sanfte Teenieschwarm Ricky Nelson, der neurotische Gene Vincent, der aufsässige Eddie Cochran, das rockende Landei Carl Perkins, der reaktionäre Pat Boone, der aus originellen R&B-Hits banale Schlager machte, nicht zu vergessen die Damen, ob schwarz (Ruth Brown, LaVern Baker, Etta James) oder weiß (Wanda Jackson, Janis Martin, Brenda Lee). Persönliche Favoriten sind ferner der R&B-Vetrean Big Joe Turner und der Rockabilly-Sänger Johnny Burnette, der dann ab 1960 kommerziell erfolgreiche, aber
wesentlich uninteressantere Pop-Songs aufnahm. Nicht dazugezählt die Instrumentalgruppen und die unzähligen Vokalgruppen mit Vogelnamen, Autonamen etc.

So, das muss dann reichen, sonst werde ich nie fertig. ; )

MfG, Volker
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Re: UMFRAGE : Rock'n'Roll

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Gepostet: 05.01.2014 - 09:03 Uhr  ·  #8
Hallo MissRedHead!
Die bisherigen Beantworter deiner Fragen konnten insbesondere den Punkt 1. relativ leicht erklären. Ich gehöre mit Jahrgang 1942 noch zu der immer kleiner werdenden Gruppe jener, für die diese Frage eigentlich unbeantwortbar ist. Wir sind nämlich nicht zum Rocknroll gekommen, sondern wir sind mit ihm aufgewachsen und er war ganz einfach ein Teil unserer Jugend. Natürlich war er auch Symbol unseres Protestes gegen die ältere Generation die das alles so schrecklich fanden, was uns noch mehr anheizte. Dass für viele unserer jüngeren Forums-Mitglieder Schellackplatten etwas ganz Besonderes sind ist leicht nachvollziehbar da sie älter und daher auch rarer als Vinyl sind, was für Sammler immer ein Argument darstellt. Bei unsere Generation waren sie allerdings für viele ein rotes Tuch, genauso wie die meist deutsche Schlagermusik, selbst wenn sie von vielen Musik-Managern in weiser Voraussicht mit Rocknroll übertitelt wurden. Selbst ein Peter Kraus schaffte es bei uns Burschen nie, bestenfalls bei den Mädchen. Noch ein wie mir scheint interessanter Aspekt darf nicht vergessen werden, wir mussten nämlich für unsere Musik aktiv werden. Diese Musik gab es praktisch nicht im Radio (in einer Woche eine einzige Sendung am Samstag am Abend um 22°°) und es wurde auch nicht für sie geworben. Unsere Quelle waren diverse Elektro-Händler die für ihre "Buam", das waren wir, Platten besorgten oder wir mussten selbst in größeren Plattenläden aktiv werden.

Zu Punkt 2. kann ich nur sagen, Generationenkonflikt hin, Protest etc. her, diese Musik hat uns ganz einfach fasziniert, da sich etwas ganz Neues entwickelte. Dieser Prozess war allerdings spätestens 1961 bereits wieder abgeschlossen und unser großer Gott Elvis wurde zum Schlagersänger, allerdings zu einem ganz exzellenten.
Spätestens in den Siebzigern als ich begonnen habe, mich mit der Musik meiner Jugendzeit wieder zu befassen ist es mir klar geworden, dass die damalige Faszination nicht von ungefähr kam. Diese Musik war auch für einen 30-jährigen noch immer faszinierend und ist es heute nach wie vor noch. Die in den Fünfzigern völlig neu entstandene Kombination von Gitarren und Rhythmus-Instrumenten, wo oft auch ein Klavier dazu kam. Für Bläser bin ich weniger ein Fan, aber durch die Verquickung mit dem Rhytm & Blues wurden auch sie unverzichtbar.

Zu Punkt 3. kann ich nur sagen, dass uns Begriffe völlig egal waren. Rocknroll war der Name unserer Musik, nicht mehr und nicht weniger. Man hat gewusst was damit gemeint ist, was leider nicht mehr der Fall ist, da dieser Begriff heute für alles Mögliche mißbraucht wird und daher für eine gemeinsame Sprache nicht mehr dienlich ist, da jeder darunter etwas Anderes versteht.

Der Punkt 4. kann nur sehr subjektiv beantwortet werden. Presley, Haley, Domino, Little Richard, Holly, Vincent, Twitty und viele mehr, wird sicher niemand in Frage stellen. Für uns waren die Interpreten mit bei uns ganz wenigen Veröffentlichungen, oft nur eine einzige Single, etwas ganz Besonderes wie Carl Mann, Charlie Rich, Robin Luke, Nick Greene etc.
Seit ich mich mit dieser Materie befasse kamen natürlich noch eine Vielzahl von Interpreten dazu, die wir damals überhaupt nicht kannten.

Jetzt geht es mir bereits wie Volker. Auf die Gefahr hin, dass noch eine Menge Seiten von Kommentaren fehlen, beende ich jetzt meine Ausführungen
Gerd
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Hallöle liebe Leute

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Gepostet: 10.03.2014 - 21:06 Uhr  ·  #9
Ich wünsche euch allen einen wunderschönen guten Abend :)

Es geht jetzt auf den endspurt meiner Komplxen drauf zu und ich würde mich riesig freuen wenn sich noch ein paar nette Rock'n'Roll - Liebhaber finden würden,die dazu bereit wären meine Fragen zu beantworten.
Das würde mir wirklich viel bedeuten :)

Und noch einmal ein großes Dankeschön an alle Fleißigen,die sich bereits die Zeit genommen haben! :mrgreen:

Liebe Grüße MissRedHead
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Too late?

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Gepostet: 25.09.2015 - 21:44 Uhr  ·  #10
Hallo,
Habe leider erst jetzt Deine Umfrage gelesen. Über genau dieses Thema habe ich (Jahrgang 1943) ein Buch geschrieben, das demnächst erscheinen soll.
Wenn Du noch interessiert bist, kann ich mich hier ziemlich breit äussern.
RnR forever
Hans (RnR Opa bei Radio Megawelle, Teneriffa)
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