Hallo MissRedHead
Wie bereits erwähnt finde ich das ein spitzen Thema und wünsche Dir jetzt schon viel Glück dafür.
Na dann will ich mal meinen Teil dazu beitragen:
1. Zwei Ursachen sind daran "Schuld" !
DIE ERSTE; mein Vater und meine Mutter. Mein Vater war ein riesen Bill Haley Fan, mein Mutter
stand auf Elvis. Dadurch gab es meistens am Wochenende keine andere Musik in unserer
Wohnung zu hören, meist aber war es Bill Haley, meine Mutter hielt sich meist bescheiden im
Hintergrund mit Ihren Elvis Platten. Mit 11 Jahren habe ich begonnen mich für Musik zu
interessieren, naja interessieren ist zuviel gesagt, Musik zu hören.
Zu derzeit eigentlich alles was so damals in der Bravo und der Pop Rocky (Jugend-
und Musikmagazine) präsentiert wurde überwiegend aber doch KISS, Motörhead und Iron
Maiden (die ich bis heute für Großartige Musiker halte) und eben die Musik meiner Eltern ...am
Wochenende. Allerdings fand ich einige Songs von Bill Haley und Elvis auch damals schon nicht
schlecht, die ich unweigerlich mithören mußte. Dann kam der Tag der Tage: 16.08.1977. Meine
Mutter weinte den ganzen Tag ohne aufzuhören. Ich wußte zuerst gar nicht was los war, mein
Vater versuchte sie zu trösten, schafte es aber nicht wirklich. Ich fragte dann halt irgendwann
was eigentlich los ist und mit roten und nassen Augen sah mich meine Mutter an und sagte
"Elvis ist gestorben". Achselzuckend ging ich in mein Zimmer und und verstand jetzt den Grund
des weines noch weniger ! Das ist doch ein fremder Mann, warum weint sie als wäre einer aus
der Familie gestorben ? Zu derzeit für mich unbegreiflich. Später kam mein Vater ins Zimmer,
setzte sich zu mir und versuchte mir liebevoll zu erklären, wie das ist, wenn man jemand sehr
verehrt. Damals verstand ich kein Wort, heute verstehe ich es voll und ganz.
Seit diesem Tag an begann ich ich mich für Elvis zu interessieren. Ich wollte mehr wissen und
verstehen warum meine Mutter sich so verhielt und warum Elvis ?!
Erst war es nur ein bißchen, dann wurde es immmer mehr .... die Schallplatten von Elvis lagen
nun meistens in meinen Zimmer, statt in den Regalen meiner Mutter.
Auch war ich von der Frisur und der Kleidung die Elvis trug sehr angetan. Auf den Straßen sah
ich auch ab und an Jugendliche die so rumliefen, das fand ich schon damals toll.
DIE ZWEITE; eines Tages, ich war gerade 14 geworden kam gerade auf die Oberschule,
bekamen wir einen neuen Mitschülerin die Klasse. Es war ein Teddyboy (Rock & Roll und Elvis
Fan durch und durch). Nur noch neben mir war ein Platz frei und ich frage mich noch heute, ob
das einen Bestimmung war ?!
Zu dieser Zeit war ich schon ein bißchen Elvis Fan, hörte Zuhause fast nichts anderes mehr,
Shakin Stevens war im TV sehr präsent und ich mochte wie er tanzte, ...kleidungstechnisch
allerdings war bei mir alles noch ziemlich normal. Um es kurz zu machen. Ich lernte diesen
Jungen genauer kennen, wir freundeten uns an, wurden beste Freunde und so kam es das er
mich in die Welt des Rock & Roll einführte, wenn man es so nennen wollte. Die "Szene" hier in
Berlin war derzeit sehr groß und bunt.
Es gab allerhand verschiedenster Leute; Punks, Popper, Metals, New Romatics und eben
Teddyboys und Rockabillys. Mein Freund kannte bereits die Leute die man kennen mußte,
wollte man dabei sein und verdammt nochmal "Ja" ich wollte dabei sein, ich wollte so aussehen
wie die, ich wollte auch ein Teddyboy sein. Seit diesem Tag an war es um mich
geschehen. Mein Freund schleppte mich zu einem angesagten Friseur, der hauptsächlich
Frisuren aus den 50er schnitt, ging mit mir in Outstore Läden und zeigte mir was man so trug
und erklärte mir auch wieso, weshalb und warum ! Den Rest des Wegens allerdings, der Weg in
die "Szene", den mußte ich allein bewältigen, wie fast jeder andere auch zu jener Zeit
und der war nicht leicht und auch nicht kuschelig ! Aber das ist eine andere Geschichte ...
nach kurzer Zeit hatte ich es geschafft, ich war in "der Szene".
2. Am Anfang lernt man den Standard kennen: Elvis, Buddy Holly, Bill Haley, Everly Brothers,
Brenda Lee etc. .... aber um so länger man dabei ist, um so länger man sich dafür interessiert,
und ich meine richtig dafür interessieren, um so mehr taucht man in diese Welt, die noch viel
mehr viel mehr als das zu bieten hatte und hat ! Man lernt andere Künstler kennen, anderen
Gruppen und wie ich finde das wichtigste, die vielen, vielen, vielen Genre des Rock & Roll. Den
das Wort Rock & Roll kann man als Oberbegriff nutzen oder einfach nur als ein einfaches
Musikgenre !
Für mich gibt es das eine, nicht ohne das andere. Betrachtet man das Wort Rock & Roll als ein
Fächer und klappt diesen dann auf, bemerkt man das eine große "Familie" zu diesem Begriff
dazu gehört. Blues, R & B, Doo Wop, Teensound, Hillbilly, Rockabilly usw.... und das ist es was
mir daran so gefällt ! Rock & Roll ist niemals einseitig, Rock & Roll ist sooo groß, Rock & Roll
gibt mir alles was ich brauche. Rock & Roll ist ein Puls, ein Gefühl. Man hat ihn in sich, in
seinem Herzen in deiner Seele, ...hat man das nicht, kann man es nicht fühlen. Man kann
die Musik hören, man kann sie richtig gut finden, man kann danach tanzen, hat man ihn aber
nicht in der Seele und im herzen, kann man ihn nicht fühlen. Man muß das allein für sich
entdecken und spüren, mit Worten ist das kaum auszudrücken .... nichts davor oder danch, bis
heute, ist so einflussreich und vielfältig wie der Rock & Roll ! Es ist ein Lebensgefühl. Kein
Mensch in der Welt kann in mir diese Gefühle wecken wie diese Musik. Will ich lustig sein höre
ich diesen oder jenen Song, will ich traurig sein höre ich jenen oder diesen Song, keine andere
Musik bringt mich dazu etwas dabei zu fühlen. Das ist es was mir daran so sehr gefällt, dass
Gefühl, seine Geschichte, das drum herum, die vielen Genres die widerum in sich schon
einzigartig sind und natürlich die Künstler.
3. Leben ! Der Begriff Rock & Roll bedeutet für mich Leben, Energie. einfach alles ! Es ist eine
Lebenseinstellung. Eine bestimmte Art von Musik die es schafft mein Herz zu öffnen. Ich hatte
und habe noch das große Glück einige Künstler aus den 50ern Jahren life gesehen zu haben,
und wenn man dies erlebt hat, ist es ein unbeschreibliches Gefühl. In deren Augen zu sehen, in
denen es immer noch glänzt oder glänzte, zu sehen mit welcher Hingabe und Freude sie noch
heute für uns spielen. Da ist etwas, welches ich bei heutigen Künstlern, wenn ich die im TV
sehe, nicht sehen kann, nicht finde !!!
Rock & Roll ist für mich alles ! Wie bereits zuvor beschrieben, es ist ein Gefühl.
4. Elvis Presley, Johnny Cash, Bill Haley, Gene Vincent .... und zwar genau in der Reihenfolge. Alle
vier sind Ausnahmenkünstler (für mich persönlich), alle vier haben einen bestimmten Musikstil
erschafft der für die Musikgeschichte wichtig war und ist und viel Einfluss auf das kommende
nahm. Gäbe es ein Podest würde bei mir Elvis und Johnny Cash ganz oben stehen. Beide sind
so starke und außergewöhnliche Charakter wie ich sie in keinen anderen Menschen bisher
wieder gefunden habe. Beide haben soviel für anderen Menschen getan und gegeben und beide
haben einen ganz bestimmten Wiedererkkenungswert. In deren Biographien finde ich sehr viel
was sich in meiner eignen Lebensgeschichte und Persönlichkeit wiederfindet- spiegelt !
Bill Haley und Gene Vincent rechts und links daneben. Bill Haley der in seiner ganz frühen
Laufbahn Hillbilly Musik spielte, schaffte eine Brücke zum Rockabilly und dann wiederum zum
Rock & Roll, was ich durchaus sehr, sehr wichtig finde.
Auch finde ich das diese Elemente in vielen späteren Songs weiterhin Bestandteil sind und
waren, auch wenn man bei Bill Haley und seiner Musik überwiegend oder autmatisch von
Rock & Roll spricht !
Gene Vincent & The Blue Caps, die fast nur Rockabilly am Anfang Ihrer Karriere spielten,
fanden einen eigenen und unverkennbaren Sound, deswegn für mich auch ein großer und sehr
wichtiger Künstler. Ich denke das dies eine ganz schwere Frage ist, denn ich könnte noch
hundert anderen Aufzählen die nicht weniger unwichtig wären und großes zu dieser Art von
Genre beigetragen haben. Da ich aber über all diese Jahre gelernt habe, was es heißt
jemanden zu verehren, bleiben bei mir immer nur zwei Namen übrig und die sind ganz tief im
Herzen verankert: Elvis & Johnny
So, ich hoffe ich konnte helfen und habe meinen Beitrag dazu leisten können, hoffe du kannst damit etwas anfangen. Alles was ich hier geschrieben habe und es ist etwas mehr geworden als gedacht, ist natürlich nur aus meiner persönlich Sichtweise. Nichts davon ist zu verallgemeinern, denn jeder hat seine Denkweise, seine Meinungen, Erlebnisse und Einstellung. Sollten weiteren Fragen dazu aufkommen, oder hier oder da etwas unklar sein, Antworte ich auch gerne auf PM ...
Mein Alter: 45