Test-Pressungen bei EMI

 
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Promo-Testpressung oder Musterplatte Dave Clark Five EMI

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Gepostet: 22.06.2011 - 08:40 Uhr  ·  #1
Hier habe ich noch ein Pendant von EMI-Columbia. The Dave Clark Five, C-23204, vom 13.Mai 1966, You got to love before you leave / She would love me. Weisslabel auch handbeschriftet und bestempelt. Mit Hinweis Unverkäufliche Musterplatte.
Ist es hier bei EMI jetzt auch eine Testpressung oder eine Promoplatte. Ich habe diese Platte mit dem weissen Muster zur ihrer Information-Cover bekommen, weiß aber nicht so recht ob es wirklich zu einer EMI-Platte gehört. Gruß Klausi
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Re: Test-Pressungen bei EMI

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Gepostet: 22.06.2011 - 09:55 Uhr  ·  #2
Moin moin,

im Prinzip hat bigballsjack den Tatbestand schon auf den Punkt gebracht. *)

Bei jeder Plattenfirma gab es eine abweichende Praxis, aber Platten mit handbeschriebenen Etiketten waren in der Regel nicht für Promotion gedacht, sondern zu Prüfzwecken und für hausinternen Informationsaustausch zwischen den einzelnen Abteilungen.

Wer schon länger diese Platten sammelt, wird bestätigen können, dass er die "Handbeschriebenen" von Mitarbeitern der Plattenfirmen und die "Weißmuster" von Mitarbeitern der Radioanstalten bekommen hat.

Thorsten


*) siehe dazu TELDEC
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Re: Test-Pressungen bei EMI

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Gepostet: 22.06.2011 - 14:19 Uhr  ·  #3
Ein Hinweis für den Verwendungszweck kann auch sein, welcher Typ von Nummern auf der Platte verwendet wird. Platten die nur technischen Prüfzwecken dienten, oder um sich innerhalb der Firma von der Brauchbarkeit einer Aufnahme zu überzeugen - also BEVOR über eine Veröffentlichung entschieden war - haben logischerweise i.d.R. KEINE Bestellnummern sondern nur Matrizennummern (so wie auf dem obersten Foto in diesem Thread).

Die Weißmuster mit handschriftlicher oder gestempelter Bestellnummer (z.B. der EMI-Columbia-Test hier) zeigen den nächsten Schritt: Es ist über die Kopplung entschieden worden, eine Bestellnummer wurde den zwei Seiten der geplanten Platte bereits zugeteilt. Natürlich kann es im Einzelfall immer noch sein, dass die Platte trotzdem noch zurückgezogen wurde und diese Bestellnummer es nie in die Kataloge schaffte.

Noch später im "Werdegang der Platte" entstehen dann Presse-/Radio-Muster mit schwarzweißem, aber fertig gesetztem Label, mit demselben Layout wie die normale Erstauflage der Platte, bloß in anderer Farbe und mit einem Zusatzaufdruck "Unverkäuflich" (o.ä.). Die Herstellung dieser Platten dürfte zeitlich in etwa mit der normalen Erstauflage zusammenfallen, das weiße Label ist nur eine zusätzliche Maßnahme, um zu verhindern, dass diese Platten in den Verkauf gelangen (da u.a. für Promo-Exemplare weniger oder gar keine GEMA-Abgabe fällig ist und diese auch nicht auf die offiziellen Verkaufszahlen angerechnet werden). Bei US-Firmen hat man obendrein manchmal das Glück, dass besseres Vinyl für solche Promos und "DJ-Copies" verwendet wurde, um nicht durch verrauschte, kratzige oder "eiernde" Pressungen die Chancen auf gutes Presseecho und reichlichen Radioeinsatz zu versauen. In Europa war die durchschnittliche Preßqualität dagegen so gut, dass ich z.B. bei Teldec- oder DGG-Promos noch nie einen klanglichen Unterschied bemerkt habe.

Chris
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Re: Test-Pressungen bei EMI

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Gepostet: 22.06.2011 - 15:25 Uhr  ·  #4
Moin moin,

jetzt bleibt wohl nur noch zu ergänzen, dass zu den Gründen/Zweck für hausinterne handbeschrifte Platten auch noch die Information für die eigene Marketing-/Werbeabteilung gezählt werden kann, die ja ihre Werbemaßnahmen vor der Veröffentlichung einer Platte festgelegt haben.

Den sehr wichtigen Hinweis von Chris, das Weißmuster GEMA-frei sind, möchte ich noch damit ergänzen, dass für Werbemuster auch keine Tantiemen an die Künstler bezahlt werden brauchten.

Thorsten
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Re: Promo-Testpressung oder Musterplatte Dave Clark Five EMI

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Gepostet: 22.06.2011 - 16:42 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von Klausi
Hier habe ich noch ein Pendant von EMI-Columbia. The Dave Clark Five, C-23204, vom 13.Mai 1966, You got to love before you leave / She would love me. Weisslabel auch handbeschriftet und bestempelt. Mit Hinweis Unverkäufliche Musterplatte.
Ist es hier bei EMI jetzt auch eine Testpressung oder eine Promoplatte. Ich habe diese Platte mit dem weissen Muster zur ihrer Information-Cover bekommen, weiß aber nicht so recht ob es wirklich zu einer EMI-Platte gehört. Gruß Klausi


Bei Deinem "Muster zu Ihrer Information"-Cover handelt es sich eindeutig um ein Cover der EMI. Meine Stones-Testpressungen ab 1978 sind alle mit solch einer Hülle versehen.
Dass diese Hülle allerdings mit diesem Layout bereits bei einer so frühen Single genutzt wurde, halte ich für unwahrscheinlich. Aber möglich ist alles.
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Re: Test-Pressungen bei EMI

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Gepostet: 23.06.2011 - 03:05 Uhr  ·  #6
@bigballsjack

Dito. !

Ich kenne das Cover von Klausi auch aus EMI-Beständen, aber erst aus den 70er Jahren, und halte es deswegen ebenfalls für unwahrscheinlich, dass Platte und Cover original zusammengehörten.

Ich kenne dieses Cover als Cover für Musterplatten (steht ja auch drauf). Ende der 70er hat die EMI keine Weißmuster mehr hergestellt, sondern Aufkleber (deutsches Wort für "Pickerl") auf die regulären Pressungen gebebbt.

Wenn in deinen Covern Testpressungen der Stones drinstecken, verstehe ich das allerdings wieder nicht. Allerdings soll man ja Logik bei Plattenfirmen gänzlich außer acht lassen. :lol:

Thorsten
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Re: Test-Pressungen bei EMI

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Gepostet: 28.11.2011 - 10:27 Uhr  ·  #7
Das Thema Testpressungen und Promos bei der EMI ist leider sehr fließend.

Ich hatte kürzlich Kontakt zu einem ehemaligen Mitarbeiter einer bekannten Musikzeitschrift und dem hatte ich diverse Arten von EMI-Promos bzw. Testpressungen vorgelegt. Er konnte sich sofort erinnern, dass er von der EMI auch die weißen Promo-Labels mit weißer "Muster zu Ihrer Information"-Cover bekommen hat.

Mittlerweile habe ich von den meisten Stones-Singles aus den 70/80ern folgende Varianten:

-weißes Promo-Label mit "Muster zu Ihrer Information"-Cover, handschriftliche Bemerkungen der Plattenfirma und "Label Copy"-Beiblatt (technische Daten etc.)
Hierbei handelt es sich um die Testpressung.

Die gleichen Platten und Cover wurden auch als Promos verschickt. Dann natürlich ohne Beiblatt.

Dann gab es die gleichen Platten, aber mit dem offiziellen Cover für den Handel als Promo.

Zusätzlich kamen die normalen Platten für den Handel mit dem besagten weißen Promo-Sticker auf einem Label als Promos raus.

Später gab es noch orangene "Informationsmuster"-Sticker die meistens auf der Rückseite vom Cover angebracht wurden.

Das Thema wird dadurch so unübersichtlich, weil wenn eine Testpressung von dem "Label Copy"-Beiblatt getrennt wurde und es keine ersichtlichen Eintragungen der Plattenfirma hat, dann hat die eigentlich Testpressung aus heutiger Sicht nur noch den Status eines Promos.

Da lob ich mir die Teldec.
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Re: Test-Pressungen bei EMI

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Gepostet: 28.11.2011 - 14:11 Uhr  ·  #8
Hier geht es um Testpressungen bei TELDEC
Keep Searchin'
Gerd


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Dazu noch ein Exemplar aus der Rocknrollzeit (1956: COLUMBIA) wie es sich für ein Rocknroll-Forum gehört
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