Hallo,
nach der Auflistung der Interpreten des British Rock'n'Roll möchte ich hier auf Skiffle Bands eingehen, deren Musik-Stil durchaus als Vorläufer des Rock'n'Roll betrachtet werden kann.
In den 50er Jahren wurde in GB die populäre Musik durch die vier großen "major record companies" EMI, Decca, Philips und Pye kontrolliert und auf der Insel durch die Kanäle der etablierten Rundfunkstation BBC und durch Radio Luxembourg ausgestrahlt. Radio Luxembourg kann dabei als das Sprachrohr der record companies gesehen werden.
Der Begriff "Skiffle" kam ursprünglich aus dem Amerikanischen, der Musikstil hatte seine Wurzeln in der "schwarzen" bluesigen Folk-Musik, vermischt mit Ballads, Boogie Woogie, Gospel, Hillbilly und gepaart mit British Folksongs. Der Titel „Rock Island Line“ war in den USA bereits 1934 von Alan Lomax (* 1915, + 2002) aufgenommen. Den Terminus "Skiffle" hatte Ken Colyer bereits bei einem USA-Besuch zu Beginn der 50er aufgeschnappt und mit über den großen Teich gebracht – und der Skiffle stand im Kontrast zum traditionellen Jazz.
1954 begann der Skiffle-Boom. Anthony James (Lonnie) Donegan, Gitarrist und Banjospieler in der Jazz Band von Chris Barber, hatte auf der Chris Barber-LP „New Orleans Joys“ zwei Tracks als s.g. Untergruppe, als skiffle group ohne die Blechbläser- und Flöten-Instrumentalisten der Hauptgruppe, aufgenommen. Die Skiffle-Bombe war damit gezündet, sie explodierte aber ca. 18 Monate später: Als der Titel „Rock Island Line“ dann im wöchentlichen Programm von Christopher Stone im BBC Radio lief, veröffentlichte Decca Records den Titel Ende 1955 als Single (Decca 10 647)), der sich im Frühjahr 1956 zum Hit entwickelte und vordere Plätze (# 6) der Hitparade erreichte. Lonnie Donegan stand damit am Beginn seiner außergewöhlichen Karriere und die Skiffle-Begeisterung startete über Nacht ihren rasanten Lauf. Seinen Namen "Lonnie" hatte er von dem Blues-Musiker Lonnie Johnson abgeschaut, den er 1952 getroffen hatte.
Skiffle war ein Phänomen und Lonnie Donegan war ein Phänomen. Viele glaubten, beide seien das gleiche, bis der Rock’n’Roll den Skiffle zum Schweigen brachte - und Lonnie wurde eine Legende in der britischen Musik Szene. Vom bahnbrechenden „Rock Island Line“ bis zum triumphierenden „World Cup Willie“, Donegan’s sämtliche Hits und Flops für Decca und Pye waren die Aufnahmen, die das Gesicht der Musik in England Mitte der 50er Jahre veränderten. Mitte 1956 versuchte jedes Label eine Skiffle-Group unter Vertrag zu haben. Die Skiffle-Welle hielt sich für ca. vier Jahre, war aber bereits seit Mitte 1958 auf dem Rückzug, bedingt durch die aufkommende Popularität des Rock’n’Roll.
Neben der Gruppe um Lonnie Donegan erreichten eigentlich nur noch die Formationen von Chas McDevitt („Freight Train“-1957), des Amerikaners Johnny Duncan („Last Train To San Fernando“) und The Vipers („Cumberland Gap“-1957) größere Erfolge. Alle weiteren Groups verblieben im hinteren Feld der Skiffle-Begeisterung.
Nachfolgend werden für diverse Groups eigene Schubladen eingerichtet.
Gruß
Dietrich
nach der Auflistung der Interpreten des British Rock'n'Roll möchte ich hier auf Skiffle Bands eingehen, deren Musik-Stil durchaus als Vorläufer des Rock'n'Roll betrachtet werden kann.
In den 50er Jahren wurde in GB die populäre Musik durch die vier großen "major record companies" EMI, Decca, Philips und Pye kontrolliert und auf der Insel durch die Kanäle der etablierten Rundfunkstation BBC und durch Radio Luxembourg ausgestrahlt. Radio Luxembourg kann dabei als das Sprachrohr der record companies gesehen werden.
Der Begriff "Skiffle" kam ursprünglich aus dem Amerikanischen, der Musikstil hatte seine Wurzeln in der "schwarzen" bluesigen Folk-Musik, vermischt mit Ballads, Boogie Woogie, Gospel, Hillbilly und gepaart mit British Folksongs. Der Titel „Rock Island Line“ war in den USA bereits 1934 von Alan Lomax (* 1915, + 2002) aufgenommen. Den Terminus "Skiffle" hatte Ken Colyer bereits bei einem USA-Besuch zu Beginn der 50er aufgeschnappt und mit über den großen Teich gebracht – und der Skiffle stand im Kontrast zum traditionellen Jazz.
1954 begann der Skiffle-Boom. Anthony James (Lonnie) Donegan, Gitarrist und Banjospieler in der Jazz Band von Chris Barber, hatte auf der Chris Barber-LP „New Orleans Joys“ zwei Tracks als s.g. Untergruppe, als skiffle group ohne die Blechbläser- und Flöten-Instrumentalisten der Hauptgruppe, aufgenommen. Die Skiffle-Bombe war damit gezündet, sie explodierte aber ca. 18 Monate später: Als der Titel „Rock Island Line“ dann im wöchentlichen Programm von Christopher Stone im BBC Radio lief, veröffentlichte Decca Records den Titel Ende 1955 als Single (Decca 10 647)), der sich im Frühjahr 1956 zum Hit entwickelte und vordere Plätze (# 6) der Hitparade erreichte. Lonnie Donegan stand damit am Beginn seiner außergewöhlichen Karriere und die Skiffle-Begeisterung startete über Nacht ihren rasanten Lauf. Seinen Namen "Lonnie" hatte er von dem Blues-Musiker Lonnie Johnson abgeschaut, den er 1952 getroffen hatte.
Skiffle war ein Phänomen und Lonnie Donegan war ein Phänomen. Viele glaubten, beide seien das gleiche, bis der Rock’n’Roll den Skiffle zum Schweigen brachte - und Lonnie wurde eine Legende in der britischen Musik Szene. Vom bahnbrechenden „Rock Island Line“ bis zum triumphierenden „World Cup Willie“, Donegan’s sämtliche Hits und Flops für Decca und Pye waren die Aufnahmen, die das Gesicht der Musik in England Mitte der 50er Jahre veränderten. Mitte 1956 versuchte jedes Label eine Skiffle-Group unter Vertrag zu haben. Die Skiffle-Welle hielt sich für ca. vier Jahre, war aber bereits seit Mitte 1958 auf dem Rückzug, bedingt durch die aufkommende Popularität des Rock’n’Roll.
Neben der Gruppe um Lonnie Donegan erreichten eigentlich nur noch die Formationen von Chas McDevitt („Freight Train“-1957), des Amerikaners Johnny Duncan („Last Train To San Fernando“) und The Vipers („Cumberland Gap“-1957) größere Erfolge. Alle weiteren Groups verblieben im hinteren Feld der Skiffle-Begeisterung.
Nachfolgend werden für diverse Groups eigene Schubladen eingerichtet.
Gruß
Dietrich