Hallo,
meine Ausarbeitung zu Ray Charles:
Ray Charles (Raymond Charles Robinson) * 23. September 1930 in Albany/Georgia, + 10. Juni 2004 in Beverly Hills/Kalifornien war einer der vielen amerikanischen Welt-Stars und einer der bedeutendsten Musiker der amerikanischen Musikgeschichte, aber dennoch in einer besonderen Stellung: seine Karriere währte über 50 Jahre. Der US-Musiker wuchs in Teiten der Rassentrennung auf, seine Familie war arm. Als Junge sah er, wie sein Bruder in einem Waschzuber ertrank, wenig später erblindete Ray. Das alles hinderte ihn nicht daran, seinen Traum zu leben: die Musik. Seine Hits machten den 2004 verstorbenen Künstler zum erfolgreichsten "schwarzen" Entertainer seiner Generation.
Zur Zeit der Rassentrennung wuchs er in Greenville/Florida auf und erblindete als 7 jähriger an einem Glaukom (grüner Star). Bereits neun Monate bevor er erblindete, starb sein Bruder. Er ertrank in einem Waschzuber. Bei Charles machte sich bald die Augenkrankheit bemerkbar und er erblindete innerhalb von zwei Jahren. In einem Hinterhof in der Nähe der Siedlung, in der Charles wohnte, lernte er die ersten Schritte des Klavierspielens. Er besuchte die St.-Augustin-Schule für Gehörlose und Blinde. Hier erhielt er weiteren Klavierunterricht und erlernte die Noten in Blindenschrift. Ray war sehr musikalisch und erlernte alle möglichen Instrumente. Seine Mutter, die ihn alleine großgezogen hatte, starb im Mai 1945, als Charles 14 Jahre alt war. Der Kontakt zum Vater war abgebrochen. Nach dem Tod seiner Mutter verließ Ray Charles die Schule und zog zu Bekannten nach Jacksonville/Florida, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Nach einem Jahr in Jacksonville zog er nach Orlando um. Gelegentlich ließ man ihn in einer Big Band mitspielen, aber als er sich während eines Gastkonzertes der Lucky Millinder Band in Orlando vorstellte, wurde er abgewiesen.Verzweifelt zog er nach Tampa und von dort 1947 nach Seattle/Washington. Seine Vorbilder hießen Charles Brown, Louis Jordan und Nat "King" Cole, an einen eigenen Stil war noch nicht zu denken. Er spielte in kleinen Combos und machte auch vor einer lokalen Hillbilly-Band keinen Halt.
Doch bald verfügte er nach seinem Vorbild Nat "King" Cole auch über ein eigenes Trio, spielte vermehrt den Blues, trat 1948 erstmals im örtlichen TV auf und nahm 1949 als das "Maxin Trio" (auch "McSon Trio": Ray am Piano, Gosady McGee-g, Milt Garred-b) seine erste Schallplatte “Confession Blues“ auf Down Beat Records 171 auf und erreichte damit # 2 der R&B-Charts. Es war die Zeit, in der in den Billboard-Charts die "race music"-Sparte von "Blues & Rhythm" in "Rhythm’n’Blues" geändert wurde. Dann folgte 1951 “Baby, Let Me Hold Your Hand“ # 5 bei Swing Time Records (vormals Down Beat Records). Zu dem kleinen Label gehörten auch Lowell Fulson und der Gitarrist Lloyd Glenn. Nach diesen ersten Schritten auf der Erfolgsleiter nannte er sich nur noch Ray Charles. Dabei ging er auch Verwechslungen mit dem promineten Boxer Sugar Ray Robinson aus dem Weg. Bereits in diesen Zeiten soll er erstmals mit dem Drogenkonsum in Berührung gekommen sein.
Seine frühen Schallplattenaufnahmen waren nun reiner Rhythm’n’Blues. Charles ging 1951 mit Lowell Fulson auf Tournee und wurde von diesem bekannten Blues-Interpreten als Gaststar für Piano und Saxophon verpflichtet. Durch seine Behinderung konnte er jedoch weniger auf Tournee gehen und mußte sich mit Clubauftritten bescheiden. Hier stellte er allerdings meist nur ein Plagiat von Charles Brown und Nat "King" Cole dar.
1950 löste er sein Trio auf und wechselte nach Los Angeles. Jack Lauderdale kam mit seinem Swing Time-Label in finanzielle Turbulenzen und verscherbelte Ray’s weitere Aufnahmen 1952/53 für eine Abstandszahlung an Labels wie Rockin’ Records oder Sittin-In-With Records. Nach weiteren zwei Jahren wechselte er nach New York. Inzwischen suchte und fand der blinde schwarze Sänger, der sich selbst am Klavier begleitete, allmählich seinen eigenen Stil zwischen Swing, Gospel und Rhythm 'n' Blues.
Mit der Verbindung von Rhythm’n’ Blues und Gospel wurde Charles zu einem der wichtigsten Wegbereiter und Musiker des Soul. Herb Abramson und Ahmet Ertegun von Atlantic Records erkannten Ray’s Potential und sie konnten ihn Mitte 1952 für ihr Label verpflichten. Am 11. September 1952 wurden die ersten vier Titel aufgenommen. Zu den Studiomusikern gehörte u.a. der Tenor-Saxophonist Sam "The Man" Taylor. Die Session-Leitung oblag Jesse Stone, der sich in den frühen 50er Jahren als Komponist das Pseudonym Charles Calhoun zulegte und mit großen Titeln wie “Money Honey“ (Clyde McPhatter and The Drifters), “Shake, Rattle And Roll“ (Bid Joe Turner) oder “Flip, Flop And Fly“ (Big Joe Turner) aufwarten konnte.
Erst bei Atlantic Records (1953-Mitte 1960) wurde Ray’s Musik in mehrfacher Weise (Gesang, Instrumentalstil, Komposition, Arrangement) unverwechselbar, da er Gospel- und Jazzeinflüsse betonte. Sein erster Erfolg dieser Art war im Frühjahr 1954 “It Should Have Been Me“, es folgten 1955 “I've Got A Woman“ # 1, 1955 “This Little Girl Of Mine“ (1958 ein Cover-Hit mit den Everly Brothers), 1956 “Drown In My Own Tears“ # 1, “Hallelujah I Love Her So“ # 5 und “Lonely Avenue“ # 6, um nur einige zu nennen. Ray schaffte zwischen 1949 und 1993 mit 82 Titeln den Eintritt in die R&B-Charts, davon konnte er sich mit 11 Titeln auf der Position # 1 platzieren.
1951 “Baby, Let Me Hold Your Hand“ # 5 Swing Time 250
1952 “Kiss-A-Me Baby“ # 8 Swing Time 274
1954 “It Should’ve Been Me“ # 5 Atlantic 1021
1954 “Don’t You Know“ # 10 Atlantic 1037
1955 “I’ve Got A Woman“ # 1/“Come Back“ # 4, Original: 1949 Lowell Fulson Atlantic 1050
1955 “A Fool For You/This Little Girl Of Mine“ # 1/# 9 Atlantic 1063
1955 “Black Jack/Greenbacks“ # 8/# 5 Atlantic 1076
1956 “Drown In My Own Tears“ # 1 Atlantic 1085
1956 “Hallelujah I Love Her So“ # 5 Atlantic 1096
1956 “Lonely Avenue“ # 6 & The Cookies Atlantic 1108
1957 “Ain’t That Love“ # 9 Atlantic 1124
1957 “Swanee River Rock (Talkin’ ’bout That River)“ # 14 Atlantic 1154
1958 “Rockhouse II“ # 14 Atlantic 2006
1959 “(Night Time Is) The Right Time“ # 5, Original: Nappy Brown-1957 Atlantic 2010
1959 “What’d I Say“ (Part 1) # 1 Atlantic 2031
1959 “I’m Movin’ On“ # 11 Atlantic 2043
1960 “Sticks And Stones“ # 2 ABC 10118
1960 “Georgia On My Mind“ # 3 ABC 10135
1960 “Ruby“ # 10 ABC 10164
1961 “Them That Got“ # 10 ABC 10141
1961 Instrumental “One Mint Julep“ # 1, Original: 1952 The Clovers Impulse 200
1961 “I’ve Got News For You“ # 8 Impulse 202
1961 “Hit The Road Jack“ # 1 ABC 10244
1961 “Unchain My Heart“ # 1 ABC 10266
1962 “Baby It’s Cold Outside“ ABC
1962 “Hide ’Nor Hair“ # 7 ABC 10314
1962 “I Can’t Stop Loving You“ # 1, Original: Don Gibson ABC 10330
1962 “Born To Lose“, Original: Don Gibson ABC 10330
1962 “You Don’t Know Me“ # 5 ABC 10345
1962 “You Are My Sunshine“ # 1 ABC 10375
1962 “Your Cheating Heart“ # 23 ABC 10375
1963 “Don’t Set Me Free“ # 9 ABC 10405
1963 “Take These Chains From My Heart“ # 7 ABC 10435
1963 “No One“ # 9 ABC 10453
1963 “Without Love (There Is Nothing)“ # 15 ABC 10453
1963 “Busted“ # 3 ABC 10481
1963 “That Lucky Old Sun“ # 5 ABC 10509
1964 “Baby Don’t You Cry“ # 7 ABC 10530
1964 “My Heart Cries For You“ # 9 Original: 1951 Guy Mitchell ABC 10530
1964 “My Baby Don’t Dig Me“ # 13 ABC 10557
1964 “No One To Cry To“ # 14 ABC 10571
1964 “A Tear Fell“ # 13 ABC 10571
1964 “Smack Dab In The Middle“ # 19 ABC 10588
1964 “Makin’ Whoopee“ (Instrumental) # 10 ABC 10609
1965 “Cry“ ABC 10615
1965 “I Gotta Woman“ ABC 10649
1965 “I’m A Fool To Care“ ABC 10700
1965 “Cryin’ Time“ # 5 ABC 10739
1966 “Together Again“ # 10 ABC 10785
1966 “Let’s Go Get Stoned“ # 1 ABC 10808
1966 “I Chose To Sing The Blues“ # 22 ABC 10840
1966 “Please Say You’re Fooling“ ABC 10865
1967 “I Want To Talk About You“ ABC 10901
1967 “Here We Go Again“ # 5 ABC 10938
1967 “In The Heat Of The Night“ # 21 ABC 10970
1967 “Yesterday“ # 9 ABC 11009
1968 “That’s A Lie“ # 11 ABC 11045
1968 “Eleanor Rigby“ # 30 ABC 11090
1968 “Understanding“ # 13 ABC 11090
1968 “Sweet Young Thing Like You“ ABC 11133
1969 “Let Me Love You“ # 28 ABC 11213
1970 “Laughin’ And Clownin’“ # 18 ABC 11259
1970 “If You Were Mine“ # 19 ABC 11271
1971 “Don’t Change On Me“ # 13 ABC 11291
1971 “Feel So Bad“ # 16 ABC 11308
1971 “What Am I Living For“ ABC 11317
1972 “Look What They Done To My Song, Ma“ # 25 ABC 11329
1973 “I Can Make It Through The Days“ # 21 ABC 11351
1973 “Come Live With Me“ # 30 Crossover 973
Doch Ray Charles fühlte sich zunächst in den Atlantic-Studios nicht recht wohl und eingeengt durch die musikalische Studioleitung. Er wechselte nach New Orleans und traf dort natürlicherweise auf Dave Bartholomew und bei Specialty Records auf den Blues-Musiker Eddie Jones, bekannt als "Guitar Slim" (®1954). Für dessen Aufnahmen schrieb er die Arrangements und saß in den Aufnahmesessions (“The Things I Used To Do“-1954 # 1 R&B-Charts) am Piano. Ray Charles blieb dabei ungenannt, denn er war bei Atlantic Records unter Vertrag. Doch die Atlantic-Macher bekamen Wind davon und Ahmet Ertegun und Jerry Wexler ließen sich seit August 1953 auf mehrere New Orleans-Sessions mit Ray Charles ein. Ray Charles provitierte sehr von diesem Ausflug ins Mississippi-Delta und genoß auch die Auftritte in diversen Clubs. Hier konnte er seine musikalischen Phantasien entwickeln und sein Wunsch für kommende Studio-Aufnahmen richtete sich gegen angemietete Session-Musiker zugunsten einer eigenen Band.
Ende 1953 verließ Ray New Orleans und wechselte nach Dallas/Texas. Er tourte mit Atlantic-Künstlern und stellte mit seinem neuen Bandleader, dem Trompeter Renald Richard, ein eigenes Ensemble zusammen: David Newman-sax, Edgar Willis-bass, John Hunt-tp, Marcus Belgrave-tp und Teagle Fleming-drums. Mit diesen Musikern soll er den Soul-Sound entwickelt haben. Das erste erfolgreiche Produkt hieß 1954 “I Got A Woman“. Erinnert werden soll auch an die spätere Coverversion von Elvis Presley.
Aus dem Jahr 1955 soll die Session vom 30. November erwähnt werden, in der in New York u.a. “Drown In My Own Tears“ # 1 und der legendäre Titel “Hallelujah I Love Her So“ # 5 eingespielt wurden. Vom Titel “Drown In My Own Tears“ gab es in der Folge über Jahre zahlreiche Nachversionen. Bei “Hallelujah I Love Her So“ fällt auch sofort die Nach-Fassung von Eddie Cochran ein.
Der Session-Leiter hieß wieder Jesse Stone. Für die Backing-Vocals formte Charles von nunan die Girlgroup The Cookies, 1957 umbenannt in The Raelettes (Mary Ann Fisher, Darlene McRae und Margie Hendrix), die seine Karriere bis in die 70er Jahre begleitete.
1956/57 fanden die Aufnahmesessions im Capitol-Tower von New York statt. Obwohl Ray immer noch sehr gospellastig klang, bemühte er sich zunehmend, sich dem Rock’n’Roll, dem aktuellen Musikgeschmack, anzunähern. Seine Schallplatten positionierten sich zunehmend auch parallel in den weißen Pop-Charts.
Nach seinem Auftritt auf dem Newport Jazz Festival 1958 wuchs sein Erfolg mit “(Night Time Is) The Right Time“ # 5 und insbesondere mit der Eigenkomposition “What'd I Say“ # 1, die sich vor allem durch die Verknüpfung von Elementen des Gospel mit solchen des Rhythm’n’ Blues auszeichnet. Dieser Song erschien wegen seiner Lauflänge auf Vorder- und Rückseite einer Single und sollte für seine weitere Karriere wegweisend sein. Diese Phase seiner Karriere ist auf dem Live-Album “Ray Charles in Person“ (1958) zusammengefasst. Hier ist auch der erste öffentliche Auftritt von “What'd I Say“ aufgezeichnet, später produzierte er davon eine Studioversion. Bei diesem Titel fällt dem Rock’n’Roll-Fan sofort die Cover-Version von Jerry Lee Lewis ein. Der Killer aus Ferriday/Louisiana schien sich auf Ray Charles-Hits spezialisiert zu haben und “I’ve Got A Woman“, “Sticks And Stones“, “Georgia On My Mind“, “Hit The Road Jack“ und die C&W-Titel ohnehin gehörten zu seinem Repertoire. Auch die Stars Bobby Darin und Elvis Presley nahmen “What'd I Say“ auf Schallplatte auf.
Am 26. Juni 1959 fand die letzte Atlantic-Session statt, in der der alte Hank Snow-Hit “I'm Movin' On“ eingespielt wurde. Das war Ray’s erster Schwenk in das C&W-Genre, aus dem er später noch "viel Honig" saugen sollte (siehe weiter unten im Abschnitt zu 1962). Er wurde ein großer "cross-over"-Star, denn sein Repertoire war breit gefächert und seine Hits platzierten sich in den Charts von R&B und Pop. Seit 1959 wurde er in Fachkreisen "The Genius" genannt.
1959/60 wechselte er zu ABC-Paramount Records, wo vor allem Popmusikelemente in seine Musik flossen und Songs wie “Hit The Road, Jack“ # 1 und “Unchain My Heart“ 1961 # 1 (Jahrzehnte später durch Joe Cocker ausgegraben-1987) entstanden. Ray ließ sein R&B-Image immer mehr hinter sich, doch auch für seine neue Schallplattenfirma folgte Hit auf Hit. Seine Bestseller platzierten sich nun vorwiegend in den Pop-Charts. In den 1960er Jahren konzentrierte Charles sich auf Liveauftritte, und seine Version von “Georgia On My Mind“, eigentlich für ein Mädchen namens Georgia geschrieben, wurde 1960 ein Hit # 3 R&B/ # 1 Pop (und 1979 zur Hymne des US-Staates Georgia).
1961 stellten sich gesundheitliche Probleme ein. Während Charles die Hitparaden stürmte, verfiel er dem Heroin, das seine Karriere mehrmals an kritische Punkte brachte. 1965 wurde er wegen Heroinbesitzes zu fünf Jahren auf Bewährung verurteilt. Er trat ein Jahr lang nicht auf, weil er sich einer Entziehungskur unterziehen musste. Ende der 1970er Jahre unterzog sich Ray Charles erneut einer Entziehungskur und lebte seitdem ohne Drogen. Nach dieser erfolgreichen Entziehungskur wurde Ray Charles als Soul-Legende in der ganzen Welt gefeiert.
Zurück zur Musik: 1962 veröffentlichte Charles das Album “Modern Sounds in Country and Western Music“, das er bei ABC aufgenommen hatte. Daraufhin folgte seine Phase der gecoverten C&W-Hits, die er in seiner unnachahmlichen Weise interpretierte, wie “I Can’t Stop Loving You“/“Born To Lose“ (1958 von Don Gibson), “You Are My Sunshine“, “Your Cheating Heart“ (1953 Hank Williams), “That Lucky Old Sun“ (1949 Frankie Laine) und “Take These Chains From My Heart“ (1953 Hank Williams). Der Sound wurde durch opulente Strings und Backing-Gesang begleitet. Sein Vorbild Nat "King" Cole hatte 1962 eine ähnliche Phase durchlebt – C&W war "in".
1962 gründete Ray Charles seine eigene Schallplattenfirma Tangerine. Hier wurde er selbst erst in den 70ern aktiv. Parallel blieb er bis 1973 bei ABC Records.
Im August 1964 gab er ein legendäres Konzert im Hamburger Star Club. 1993 zeigte er sich in der Dortmunder Westfalenhalle ein 2. Mal seinenem deutschen Publikum.
1967 entdeckte er Titel der Beatles für seine eigenwillige Interpretation. Die Titel “Yesterday“ und “Eleanor Rigby“ verkauften sich gut. Fats Domino tat es ihm 1968 nach und nahm mit “Lady Madonna“ ebenfalls einen Titel von McCartney/Lennon auf.
Auch weiterhin blieb Charles ein beliebter Duettpartner, so sang er unter anderem mit George Jones, Hank Williams Jr. und noch 1989 mit Chaka Khan.
Den auch finanziell erfolgreichsten schwarzen Entertainer seiner Generation nennen unzählige Popmusiker als wichtigen Einfluss. Er zählt zur Rock and Roll Hall of Fame (1986) und ist Mitglied der Blues Hall of Fame (seit 1982), der Songwriters Hall of Fame (1993), der Grammy Hall of Fame (1987 für sein Lebenswerk), der Jazz Hall of Fame, der Georgia Music Hall of Fame und der Florida Artists Hall of Fame. 1998 erhielt er den begehrten Polar Music Prize. Nach seinem Tod wurde ihm 2005 die Grammy Award Show gewidmet.
Obwohl er in den frühen Jahren oftmals neun Monate im Jahr auf Tournee war und dabei fortwährend neue Liebesaffären einging, war Charles zweimal verheiratet: zunächst mit Eileen Williams (1951-1952), später mit Della Beatrice Howard (1955-1977), mit der er drei Kinder hatte. Außerdem hatte er einige Beziehungen während und nach seinen Ehen, aus denen neun weitere Kinder hervorgingen. Seine Langzeitfreundin zum Zeitpunkt seines Todes war Norma Pinella.
Ray Charles starb am 10. Juni 2004 im Alter von 73 Jahren an Leberkrebs. Er wurde auf dem Inglewood Park Cemetery im Los Angeles County beigesetzt. Der Wert seiner Hinterlassenschaft wird auf 75 Millionen Dollar geschätzt (Süddeutsche Zeitung, 23. April 2008).
Charles' erste Lebenshälfte wurde 2004 unter dem Titel “Ray“ verfilmt. Der Film schildert Teile der Lebensgeschichte von Ray Charles – beginnend mit seiner Reise nach Seattle bis zur Ernennung zum Ehrenbürger von Georgia und mit Rückblenden in seine Kindheit. Der Hauptdarsteller Jamie Foxx erhielt für seine Darstellung von Ray Charles einen Oscar.
Charles hatte außerdem Gastauftritte in den Filmen “Ballad In Blue“-1964, “Light Out Of Darkness“-1964, im Kultstreifen “Blues Brothers“-1979 sowie 1982 im James Bond-Film “Octopussy“ und in mehreren Episoden der US-Sitcom “Die Nanny“. 1991 wurde ihm der Streifen “The Genius Of Ray Charles“ gewidmet.
Ihm zu Ehren fand am 8. Oktober 2004 im Staples Center in Los Angeles ein Konzert unter dem Titel “Genius: A Night For Ray Charles“ statt: angesagt von Quincy Jones, Tom Cruise, Morgan Freeman und Jamie Foxx, trugen Elton John, Stevie Wonder und andere Weltstars zwölf der größten Songs von Ray Charles vor, denn er war ein Star für mehrere Generationen.
2004 brachte Ray Charles Enterprises die CD “Genius Loves Company“ heraus, auf der Ray Charles-Duette mit anderen Super-Stars wie u.a. Elton John, Natalie Cole, Bonnie Raitt, Willie Nelson B.B. King und Gladys Knight interpretiert.
Einige Literatur liegt von der Legende vor:
Ray Charles, David Ritz: “Ray Charles. What I say. Der Hohepriester des Soul“,
Sharon Bell Mathis: “Ray Charles“,
Ray Charles, David Ritz: “Ray-Die Autobiographie“,
Mike Evans: “Ray Charles - Die Geburt des Soul“.
Gruß
Dietrich